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The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am01.07.20211. Auflage
Finde deine Magie! Mit 'The Rules of Magic' hat die Bestseller-Autorin Alice Hoffman eine berührende Geschichte über Liebe, Magie und den wunderbaren Zusammenhalt der Familie geschrieben. New York, Anfang der 60er Jahre. Franny, Jet und Vincent Owens sind keine gewöhnlichen Kinder, denn sie entstammen einer Familie von Hexen: Die schöne Franny hat blasse Haut und, passend zu ihrem Temperament feuerrote Haare. Jet ist sensibel und kann Gedanken lesen, und der charismatische Vincent verfügt schon in jungen Jahren über eine überwältigende Anziehungskraft auf das andere Geschlecht. Alles riecht nach Ärger, und dass die drei das magische Talent ihrer Vorfahren geerbt haben, macht die Sache nicht besser.   Von Beginn an gibt ihre Mutter Susanna ihren Kindern deshalb ein paar Regeln mit auf den Lebensweg: keine Spaziergänge bei Mondschein, keine roten Schuhe, keine schwarze Kleidung, keine Katzen oder Krähen im Haus, und das Allerwichtigste: »Verliebt euch nie, niemals!«   Doch Franny, Jet und Vincent sind jung und voller Tatendrang: Natürlich werden sie jede einzelne Regel brechen - und mit den Folgen leben müssen. Für Leserinnen von Deborah Harkness, Jennifer L. Armentrout, Cassandra Clare, Deborah Harkness, Diana Gabaldon und Fans der Kultserie »Charmed«.

Alice Hoffman wurde 1952 in New York geboren und lebt heute in Boston. Ihre Romane wurden in über 20 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Mit »The Rules of Magic« und »Practical Magic« schrieb sie eine zauberhafte Familiengeschichte, die gerade zum zweiten Mal verfilmt wird.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextFinde deine Magie! Mit 'The Rules of Magic' hat die Bestseller-Autorin Alice Hoffman eine berührende Geschichte über Liebe, Magie und den wunderbaren Zusammenhalt der Familie geschrieben. New York, Anfang der 60er Jahre. Franny, Jet und Vincent Owens sind keine gewöhnlichen Kinder, denn sie entstammen einer Familie von Hexen: Die schöne Franny hat blasse Haut und, passend zu ihrem Temperament feuerrote Haare. Jet ist sensibel und kann Gedanken lesen, und der charismatische Vincent verfügt schon in jungen Jahren über eine überwältigende Anziehungskraft auf das andere Geschlecht. Alles riecht nach Ärger, und dass die drei das magische Talent ihrer Vorfahren geerbt haben, macht die Sache nicht besser.   Von Beginn an gibt ihre Mutter Susanna ihren Kindern deshalb ein paar Regeln mit auf den Lebensweg: keine Spaziergänge bei Mondschein, keine roten Schuhe, keine schwarze Kleidung, keine Katzen oder Krähen im Haus, und das Allerwichtigste: »Verliebt euch nie, niemals!«   Doch Franny, Jet und Vincent sind jung und voller Tatendrang: Natürlich werden sie jede einzelne Regel brechen - und mit den Folgen leben müssen. Für Leserinnen von Deborah Harkness, Jennifer L. Armentrout, Cassandra Clare, Deborah Harkness, Diana Gabaldon und Fans der Kultserie »Charmed«.

Alice Hoffman wurde 1952 in New York geboren und lebt heute in Boston. Ihre Romane wurden in über 20 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Mit »The Rules of Magic« und »Practical Magic« schrieb sie eine zauberhafte Familiengeschichte, die gerade zum zweiten Mal verfilmt wird.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104912776
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Auflage1. Auflage
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1253 Kbytes
Artikel-Nr.5413659
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Teil eins Intuition


Es war einmal eine Zeit, da war vieles noch anders als heute, man konnte von zu Hause fortlaufen, seine Herkunft verschleiern und in die feine Gesellschaft aufgenommen werden. Genau das hatte die Mutter der Kinder getan. Susanna gehörte zu den Owens aus Boston, einer sehr alten Familie, der nicht einmal die Gesellschaft der Abkömmlinge der Mayflower und die Töchter der Amerikanischen Revolution die Mitgliedschaft verweigern konnten. Dabei hätten diese exklusiven Vereinigungen ihnen am liebsten die Tür vor der Nase zugeschlagen und den Schlüssel zweimal rumgedreht. Ihre Urahnin Maria Owens, die 1680 zum ersten Mal amerikanischen Boden betreten hatte, blieb ein Mysterium, sogar für ihre eigene Familie. Niemand wusste, wer der Vater ihres Kindes war, oder konnte sich erklären, wie es ihr als alleinstehender Frau, scheinbar ohne Vermögen oder Einkommen, gelungen war, ein so wunderbares Haus zu bauen. Die lange Reihe von Marias Nachfahrinnen wirkte nicht weniger fragwürdig. Ehemänner verschwanden spurlos. Töchter gebaren Töchter. Kinder liefen fort und wurden nie wieder gesehen.

In jeder Generation gab es jemanden, der Massachusetts den Rücken kehrte, und auch Susanna Owens hatte das getan. Sie war als junge Frau nach Paris durchgebrannt, hatte später geheiratet und sich in New York niedergelassen. Um ihre Kinder zu schützen, hatte Susanna ihre Familiengeschichte vor ihnen geheim gehalten, was dazu führte, dass die Kinder immer wieder über ihre Abstammung spekulierten. Sie waren nicht wie andere Kinder, das wurde sehr früh klar, und Susanna sah sich gezwungen, Regeln aufzustellen. Keine Spaziergänge im Mondschein, keine Ouija-Bretter, keine Kerzen, weder rote Schuhe noch schwarze Kleidung, niemals barfuß laufen, keine Amulette, keine nachtblühenden Pflanzen, Katzen oder Krähen, nie Romane über Magie lesen oder weiter als bis zur 14th Street gehen. Doch so sehr Susanna auch auf diese Regeln pochte, die Kinder setzten sich immer wieder über sie hinweg. Sie ließen sich nicht davon abbringen, ungewöhnlich zu sein. Das älteste Kind war Frances, ein Mädchen mit milchweißer Haut und blutroten Haaren. Von klein auf hatte sie eine besondere Verbindung zu Vögeln; schon als sie in der Wiege lag, versammelten sich die Tiere vor ihrem Fenster, als wären sie gerufen worden. Dann kam Bridget, wegen ihrer jettschwarzen Locken kurz Jet genannt, die ebenso schüchtern wie hübsch war und zu wissen schien, was andere dachten. Und zuletzt Vincent, das geliebte Nesthäkchen und in jeder Hinsicht eine Überraschung. Er war der erste und einzige Junge in der Familie, ein begnadeter Musiker, der pfeifen konnte, noch bevor er sprechen lernte, so charismatisch und furchtlos, dass seine besorgte Mutter ihm als Kleinkind ein Geschirr anlegte, damit er nicht entwischte.

Die Kinder wuchsen Ende der fünfziger Jahre auf, sie entwickelten sich schnell, und ihr seltsames Benehmen wurde mit der Zeit noch seltsamer. Für Spiele hatten sie nichts übrig, und die anderen Kinder im Park fanden sie uninteressant. Ihre Familie wohnte in einem maroden Stadthaus in der 89th Street in der Upper East Side. Wenn ihre Eltern zu Bett gegangen waren, kletterten die Kinder aus dem Fenster, turnten auf dem Dach herum und stiegen die Feuertreppen hinunter, später streiften sie zu jeder Tages- und Nachtzeit durch den Central Park. Sie schrieben mit schwarzer Tinte an die Wohnzimmerwände, lasen gegenseitig ihre Gedanken und versteckten sich im Hauswirtschaftsraum im Keller, wo ihre Mutter sie nie fand. Als hätten sie es sich zur Aufgabe gemacht, brachen sie eine Regel nach der anderen. Franny trug Schwarz und zog auf ihrem Fensterbrett nachtblühenden Jasmin, Jet las sämtliche Romane von Edith Nesbit und fütterte in der Seitenstraße streunende Katzen, und Vincent erkundete schon mit zehn den verbotenen Teil der Stadt jenseits der 14th Street.

Alle drei hatten graue Augen, wie jeder in ihrer Familie, doch davon abgesehen waren die Geschwister grundverschieden. Frances war mürrisch und misstrauisch, Jet dagegen gutmütig und so sensibel, dass schon eine kritische Bemerkung bei ihr einen Ausschlag hervorrufen konnte. Die modebewusste Jet folgte den eleganten Fußspuren ihrer Mutter, während Frances meist nachlässig gekleidet war und sich die Haare nicht kämmte. Für sie war es die größte Freude, mit verdreckten Stiefeln durch Sheep Meadow im Central Park zu streifen. Wilden Vögeln war Frances immer noch eng verbunden, sie musste nur die Hand heben, und die Tiere kamen zu ihr. Wenn sie so schnell lief, dass sie selbst fast flog, wirkte es von weitem, als könnte sie mit den Vögeln sprechen und würde eher in ihre Welt gehören als in unsere.

Vincent besaß eine ungeheure Anziehungskraft, schon wenige Stunden nach seiner Geburt versteckte ihn eine Schwester von der Wöchnerinnenstation des Columbia-Presbyterian Hospital unter ihrem Mantel und wollte ihn entführen. Vor Gericht sagte sie aus, das versuchte Kidnapping sei nicht ihre Schuld, sie sei verzaubert gewesen und habe dem Kind nicht widerstehen können. Im Laufe der Jahre kamen solche Behauptungen immer wieder auf. Vincent wurde nach Strich und Faden verwöhnt, von Jet wurde er behandelt wie eine Puppe und von Frances wie ein wissenschaftliches Experiment. Wenn man ihn zwickte, überlegte Frances, würde er dann weinen? Wenn man ihm eine Schachtel Kekse gab, würde er alle essen, bis ihm schlecht wurde? Wie sich zeigte, lautete die Antwort auf beide Fragen Ja. Wenn Vincent ungezogen war, was häufig vorkam, erfand Frances Geschichten über alle möglichen Bestrafungen für kleine Jungen, die nicht hören wollten, aber ihre Schauermärchen konnten ihn nicht aufhalten. Trotzdem beschützte sie ihn immer, auch dann noch, als er sie längst überragte.

Die Kinder verabscheuten ihre Schule, dabei hatte Susanna Owens alles darangesetzt, sie dort unterzubringen, sie hatte sogar Cocktailpartys für die Schulleiter der Starling gegeben. Mit ihrem Haus konnte man immer noch Eindruck machen, auch wenn es aus Geldmangel marode war - ihr Vater war Psychiater und behandelte viele seiner Patienten kostenlos. Susanna staffierte den Salon für diese Besuche mit Silbertabletts und Seidenkissen aus, die sie eigens für den Anlass kaufte und am nächsten Tag zu Tiffany und Bendel zurückbrachte. Die Starling war eine versnobte, klüngelhafte Einrichtung in der 78th Street mit einem Wachmann vor dem Eingang. Alle Schülerinnen und Schüler mussten Uniformen tragen, allerdings zog Franny oft ihren grauen Rock hoch, rollte die kratzigen Kniestrümpfe herunter und zeigte ihre sommersprossigen Beine. Bei feuchtem Wetter kräuselten sich ihre roten Haare, und wenn sie länger als fünfzehn Minuten in der Sonne verbrachte, bekam sie einen Sonnenbrand. Franny fiel in jeder Gruppe auf, was sie furchtbar störte. Sie war groß für ihr Alter und erreichte schon in der fünften Klasse ihre endgültigen eins zweiundachtzig. Ihre Arme und Beine waren schon immer auffallend lang, wie die eines jungen Fohlen. Deshalb dauerte diese schlaksige Phase zehn Jahre, von ihrer Zeit als mürrisches, selbst die Jungen überragendes Kindergartenkind bis sie fünfzehn wurde. Sie trug oft rote Stiefel aus Secondhandläden. Eigenartiges Mädchen, stand in ihrer Akte. Sollte vielleicht psychologisch untersucht werden.

Die Schwestern waren in ihrer Schule Außenseiterinnen, vor allem Jet gab ein leichtes Ziel ab. Die Kinder in ihrer Klasse konnten sie mit einem gemeinen Zettel oder absichtlichem Schubsen zum Weinen bringen. Als Jet begann, sich die meiste Zeit des Tages auf der Mädchentoilette zu verstecken, schritt Franny ein. Die anderen lernten schnell, dass man die Owens-Schwestern nicht verärgern sollte, es sei denn, man wollte über seine eigenen Füße stolpern oder bei einem Referat plötzlich stottern. Die Schwestern hatten etwas Bedrohliches an sich, sogar wenn sie nur in der Mensa Tomatensandwiches aßen oder in der Bibliothek nach Romanen stöberten. Legte man sich mit ihnen an, bekam man die Grippe oder Masern. Machte man sich über sie lustig, konnte man damit rechnen, dass man ins Büro des Direktors gerufen wurde, weil man angeblich geschwänzt oder geschummelt hatte. Offen gesagt war es das Beste, man ließ die Owens-Schwestern in Ruhe.

Frannys einziger Freund war Haylin Walker, der siebeneinhalb Zentimeter größer und genauso ungesellig war wie sie. Die Starling zu besuchen, war in seiner Familie Tradition, er war von Geburt an dazu verdammt. Seine Großeltern hatten die Sporthalle gestiftet, sie hieß Walker Hall und wurde von Franny, die Sport hasste, nur Höllenhalle genannt. In der sechsten Klasse hatte Hay sich bei einer berühmt-berüchtigten Protestaktion an den Dessertwagen in der Cafeteria gekettet und höhere Löhne für die Mitarbeiter dort gefordert. Franny bewunderte seinen Mut, aber die anderen Schüler hatten ihn nur mit großen Augen angestarrt und nicht mit eingestimmt, als er »Gleichheit für alle!« skandiert hatte.

Der Hausmeister hätte Haylin gern gewähren lassen, musste die Ketten aber mit einer Metallsäge durchtrennen. Danach bekam Haylin eine ordentliche Standpauke vom Schuldirektor zu hören. Er sollte einen Aufsatz über Arbeitnehmerrechte schreiben, was er als Ehre empfand, nicht als Strafe. Statt der verlangten zehn Seiten reichte er einen fast fünfzig Seiten dicken Stapel ein, mit Zitaten von Thomas Paine und Roosevelt und ordentlich mit Fußnoten versehen. Er konnte das nächste Jahrzehnt kaum erwarten. In den Sechzigern würde sich alles ändern, sagte er Franny. Und wenn sie Glück hätten, würden sie dann frei sein.

Haylin verabscheute seine reiche, privilegierte...
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Autor

Alice Hoffman wurde 1952 in New York geboren und lebt heute in Boston. Ihre Romane wurden in über 20 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Mit »The Rules of Magic« und »Practical Magic« schrieb sie eine zauberhafte Familiengeschichte, die gerade zum zweiten Mal verfilmt wird.Eva Kemper, geboren 1972 in Bochum, studierte in Düsseldorf Literaturübersetzen. Neben Junot Díaz' >Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao