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Die Schönen und Verdammten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
624 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am12.07.2021
In Champagnerlaune auf der Suche nach dem Sinn des Lebens
Da haben sich zwei gefunden: Anthony, der smarte Millionenerbe, und Gloria, die betörende Schönheit. Gemeinsam verbringen sie ein Leben im Rausch, und die ganze Welt liegt ihnen zu Füßen. Dennoch fühlt sich ihr snobistisches Upperclass-Dasein immer öfter reizlos und eintönig an. So beginnen sie sich in ihrem goldenen Käfig zu langweilen und ihrer Glamourwelt überdrüssig zu werden.
Von zwei Glückskindern im Überfluss, die ihr wertvollstes Gut vergeuden: ihr Leben. Fitzgeralds Romanklassiker aus dem New York des »Jazz-Age« ist ein großes Lesevergnügen und zugleich eine scharfsinnige Gesellschaftssatire.
PENGUIN EDITION. Zeitlos, kultig, bunt. - Ausgezeichnet mit dem German Brand Award 2022

Francis Scott Fitzgerald (1896-1940), geboren in St. Paul, Minnesota, ging nach seinem Studium in Princeton als Reporter nach New York. Sein erster Roman »This Side of Paradise«, erschienen 1920, brachte ihm schnellen Ruhm und plötzlichen Reichtum. Zwei Jahre später erschien seine Kurzgeschichtensammlung »Tales of the Jazz Age«, mit der er den ausgelassenen 1920er Jahren ihren Namen gab. Eine ganze Generation erkannte sich in seinen Figuren wieder. Fitzgerald war jedoch nicht nur der Chronist, sondern auch selbst die Hauptfigur der endlosen, verschwenderischen Parties des Jazz-Zeitalters. Gemeinsam mit seiner Frau Zelda inszenierte er sich als charmanter, mondäner Weltenbummler und extravaganter Lebemann; die Ausschweifungen des Paares füllten die New Yorker Klatschblätter.
Dieses Leben forderte jedoch seinen Tribut: Zelda erlitt 1930 einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen; Scott verfiel zusehends seiner Alkoholsucht. Seine Veröffentlichungen in den 1930er Jahren konnten an die großen Erfolge nicht mehr anknüpfen. Die letzten drei Jahre seines Lebens verbrachte er als Drehbuchautor in Hollywood. Finanziell und gesundheitlich ruiniert, starb Fitzgerald im Alter von nur 44 Jahren an Herzversagen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextIn Champagnerlaune auf der Suche nach dem Sinn des Lebens
Da haben sich zwei gefunden: Anthony, der smarte Millionenerbe, und Gloria, die betörende Schönheit. Gemeinsam verbringen sie ein Leben im Rausch, und die ganze Welt liegt ihnen zu Füßen. Dennoch fühlt sich ihr snobistisches Upperclass-Dasein immer öfter reizlos und eintönig an. So beginnen sie sich in ihrem goldenen Käfig zu langweilen und ihrer Glamourwelt überdrüssig zu werden.
Von zwei Glückskindern im Überfluss, die ihr wertvollstes Gut vergeuden: ihr Leben. Fitzgeralds Romanklassiker aus dem New York des »Jazz-Age« ist ein großes Lesevergnügen und zugleich eine scharfsinnige Gesellschaftssatire.
PENGUIN EDITION. Zeitlos, kultig, bunt. - Ausgezeichnet mit dem German Brand Award 2022

Francis Scott Fitzgerald (1896-1940), geboren in St. Paul, Minnesota, ging nach seinem Studium in Princeton als Reporter nach New York. Sein erster Roman »This Side of Paradise«, erschienen 1920, brachte ihm schnellen Ruhm und plötzlichen Reichtum. Zwei Jahre später erschien seine Kurzgeschichtensammlung »Tales of the Jazz Age«, mit der er den ausgelassenen 1920er Jahren ihren Namen gab. Eine ganze Generation erkannte sich in seinen Figuren wieder. Fitzgerald war jedoch nicht nur der Chronist, sondern auch selbst die Hauptfigur der endlosen, verschwenderischen Parties des Jazz-Zeitalters. Gemeinsam mit seiner Frau Zelda inszenierte er sich als charmanter, mondäner Weltenbummler und extravaganter Lebemann; die Ausschweifungen des Paares füllten die New Yorker Klatschblätter.
Dieses Leben forderte jedoch seinen Tribut: Zelda erlitt 1930 einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen; Scott verfiel zusehends seiner Alkoholsucht. Seine Veröffentlichungen in den 1930er Jahren konnten an die großen Erfolge nicht mehr anknüpfen. Die letzten drei Jahre seines Lebens verbrachte er als Drehbuchautor in Hollywood. Finanziell und gesundheitlich ruiniert, starb Fitzgerald im Alter von nur 44 Jahren an Herzversagen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641268398
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum12.07.2021
Reihen-Nr.4
Seiten624 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1675 Kbytes
Artikel-Nr.5425110
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1âDIE STRAHLENDE STUNDE

Nach vierzehn Tagen leisteten sich Anthony und Gloria nun auch «praktische Gespräche», wie sie jene Stunden nannten, in denen sie unter dem Deckmantel strikten Realitätsdenkens in ewigem Mondlicht wandelten.

«Nicht so sehr wie ich dich», beteuerte der gestrenge Kritiker schöner Literatur. «Wenn du mich wirklich liebtest, würdest du wollen, dass alle Welt es erfährt.»

«Aber das will ich doch», widersprach sie. «Ich möchte mich an eine Straßenecke stellen wie ein Sandwichmann, damit alle Passanten wissen, wie es um uns steht.»

«Dann zähl mir alle Gründe auf, warum du mich im Juni heiraten wirst.»

«Erst einmal, weil du so sauber bist. Irgendwie luftig sauber, genau wie ich. Da gibt es nämlich zwei Kategorien. Die eine ist wie Dick - sauber wie ein blankgeputzter Kochtopf. Du und ich, wir sind sauber wie Bäche und Winde. Wenn ich einen Menschen sehe, kann ich sofort sagen, ob er sauber und welcher Art seine Sauberkeit ist.»

«Wir sind Zwillinge.»

Berauschende Vorstellung!

«Mutter sagt ...», sie zögerte kurz, «Mutter sagt, dass manchmal zwei Seelen zusammen erschaffen werden und ... und sich heben, noch ehe sie geboren sind.»

Der Bilphismus hatte seine müheloseste Bekehrung vollzogen. Nach einer Weile hob er den Kopf und lachte lautlos zur Zimmerdecke hoch. Als sein Blick zu ihr zurückkehrte, erkannte er, dass sie wütend war.

«Warum lachst du?», stieß sie hervor. «Das hast du schon zweimal getan. Bei unserer Beziehung gibt es nichts zu lachen. Ich finde nichts dabei, mich selbst zum Narren zu machen, und wenn du es für dich tust, stört es mich auch nicht, aber wenn wir zusammen sind, kann ich es nicht ertragen.»

«Es tut mir leid.»

«Sag nicht immer, dass es dir leid tut. Wenn dir nichts Gescheiteres einfällt, sagst du besser gar nichts.»

«Ich liebe dich.»

«Ach, lass mich doch zufrieden.»

Eine Pause. Anthony war bedrückt.

Schließlich sagte Gloria halblaut: «Tut mir leid, dass ich gemein war.»

«Warst du nicht. Ich war gemein.»

Der Frieden war wiederhergestellt, und die nächsten Augenblicke waren umso süßer, erregender und anrührender. Sie waren die Stars auf dieser Bühne, von denen jeder nur für zwei Zuschauer spielte: Die Leidenschaft ihrer Gleisnerei schuf Tatsachen. Dies war die Quintessenz der Selbstverwirklichung, doch war es wohl eher Gloria, die sich in dieser Liebe verwirklichte, während Anthony sich häufig vorkam wie ein gerade noch geduldeter Gast auf einem von ihr gegebenen Fest.

Die Neuigkeit Mrs. Gilbert beizubringen, war ein heikles Unterfangen gewesen. In ein Sesselchen geklemmt, hörte sie intensiv und heftig blinzelnd zu. Sie musste es gewusst haben - seit drei Wochen war Gloria mit keinem anderen Mann ausgegangen -, und sie musste erkannt haben, dass sich diesmal ihre Tochter deutlich anders verhielt. Sie hatte für Gloria Eilbotenbriefe zur Post gegeben. Sie hatte - wie dies wohl alle Mütter tun - Glorias Anteil an Telefongesprächen mitbekommen, die verschlüsselt, aber trotzdem auffallend herzlich waren ...

Dennoch hatte sie taktvoll Überraschung geheuchelt und beteuert, wie sehr sie sich freue, was zweifellos der Wahrheit entsprach. Und auch die blühenden Geranien in den Fensterkästen freuten sich und die Kutscher der Hansoms - wunderliche Gefährte! -, in deren romantische Abgeschiedenheit die Liebenden sich flüchteten, und die braven Speisekarten, auf die sie «Das weißt du doch!» kritzelten und sie dem anderen hinschoben.

Doch wenn sie sich nicht gerade küssten, lagen sich Anthony und sein goldenes Mädchen unablässig in den Haaren.

«Bitte lass mich erklären, Gloria!», rief er.

«Keine Erklärungen bitte. Küss mich.»

«Das finde ich nicht richtig. Wenn ich dich gekränkt habe, sollten wir darüber sprechen. Ich halte nichts von diesem Küss mich, und alles ist gut! .»

«Aber ich mag nicht reden. Ist es nicht wunderschön, dass wir uns küssen können und dann wirklich alles gut ist? Wenn das nicht mehr funktioniert, ist zum Disputieren immer noch Zeit genug.»

Einmal weitete sich eine winzige Unstimmigkeit derart aus, dass Anthony aufstand und voller Grimm den Mantel nahm. Es schien fast, als könne sich die Szene vom Februar wiederholen, aber weil er wusste, wie nah ihr die Sache ging, bewahrte er neben seinem Stolz auch seine Würde, und gleich darauf lag Gloria schluchzend in seinen Armen, das schöne Gesicht wirkte kläglich wie das eines verängstigten kleinen Mädchens.

Nach und nach offenbarte sich eins dem anderen, widerstrebend, in seltsamen Reaktionen und Ausweichmanövern, Abneigungen und Voreingenommenheiten und ungewollten Verweisen auf die Vergangenheit. Gloria war stolz darauf, dass sie unfähig zur Eifersucht war, und weil er sehr zur Eifersucht neigte, fand er diese Tugend ausnehmend ärgerlich. Absichtlich erzählte er ihr von obskuren Begebenheiten aus seinem Leben, um auch in ihr einen entsprechenden Funken zu entzünden, aber es war umsonst. Sie besaß ihn jetzt und hatte kein Verlangen nach toten Jahren.

«Ach, Anthony», sagte sie dann wohl, «wenn ich gemein zu dir bin, tut es mir hinterher immer so leid. Meine rechte Hand würde ich hingeben, wenn ich dir damit auch nur den kleinsten Kummer ersparen könnte.» Und dabei hatte sie nasse Augen und begriff nicht, dass sie einer Illusion nachhing.

Anthony wusste sehr wohl, dass es Tage gab, an denen sie sich absichtlich verletzten, den Schlagabtausch fast genüsslich auskosteten. Sie verblüffte ihn immer wieder: Eben noch so nah, so hinreißend, so sehr bemüht, eine ungeahnte, unübertreffliche Harmonie herzustellen, war sie gleich darauf stumm und kalt, ungerührt von Rücksichten auf ihre Liebe oder von seinen Worten. Häufig kam er nach einer Weile dahinter, dass der Grund für diese beängstigende Verschlossenheit ein körperliches Missbefinden war, über das sie immer erst dann klagte, wenn es ausgestanden war, oder aber eine Gedankenlosigkeit, eine Anmaßung seinerseits oder ein Gericht bei Tisch, das ihr missfiel. Aber selbst dann war ihre Art, diese unendliche Distanz um sich zu schaffen, ein Geheimnis, das irgendwo in jenen zweiundzwanzig unbeugsam stolzen Jahren vergraben lag.

«Warum magst du Muriel eigentlich?», fragte er einmal.

«Ich mag sie gar nicht besonders.»

«Und warum verkehrst du dann mit ihr?»

«Weil man jemanden braucht, mit dem man mitgehen kann. Diese Mädchen sind nicht anspruchsvoll. Sie glauben mir alles, was ich ihnen erzähle. Aber Rachael mag ich. Ich finde sie süß und so glatt und sauber, du nicht auch? Die Freundinnen, die ich sonst hatte - in Kansas City und in der Schule -, waren eigentlich eher Bekannte; sie tauchten in meinem Gesichtskreis auf und verschwanden wieder, je nachdem, wer mit uns ausging. Die Umstände führten uns zusammen, darüber hinaus interessierten sie mich nicht.

Die meisten sind inzwischen verheiratet. Es waren einfach so Leute.»

«Mit Männern kannst du mehr anfangen, nicht?»

«Viel mehr. Ich habe eine männliche Denkweise.»

«Du denkst wie ich - weder ausgesprochen männlich noch ausgesprochen weiblich.»

Später erzählte sie ihm vom Beginn ihrer Freundschaft mit Bloeckman. Eines Tages waren Gloria und Rachael im «Delmonico» auf Bloeckman und Mr. Gilbert getroffen, die dort zusammen beim Lunch saßen, und aus Neugier hatte Gloria daraus einen Vierertisch gemacht. Er war ihr recht sympathisch, und nach den jungen Männern empfand sie ihn als wohltuend, weil er mit so wenig zufrieden war. Er ließ ihr den Willen und lachte, ob er sie nun verstanden hatte oder nicht. Trotz der unverhohlenen Missbilligung ihrer Eltern traf sie sich mehrmals mit ihm, und schon einen Monat später hatte er ihr einen Heiratsantrag gemacht und ihr von einer Villa in Italien bis zu einer glanzvollen Filmkarriere alles offeriert, was ihm zu Gebote stand. Sie hatte ihn ausgelacht - und er hatte in ihr Lachen eingestimmt.

Aber er hatte nicht lockergelassen. Bis Anthony auf der Bildfläche erschienen war, hatte er gute Fortschritte gemacht. Sie behandelte ihn ziemlich freundlich - wenn man von dem boshaften Spitznamen absah, den sie ihm angehängt hatte - und begriff, dass er, während sie auf dem Zaun balancierte, bildlich gesprochen neben ihr ging, bereit, sie aufzufangen, wenn sie stürzte.

An dem Abend vor der Bekanntgabe der Verlobung hatte sie es Bloeckman gesagt. Es war ein schwerer Schlag für ihn gewesen. Einzelheiten wollte sie Anthony nicht verraten, deutete aber an, dass er nicht davor zurückgeschreckt war, sich mit ihr zu streiten. Anthony entnahm ihren Worten, dass das Gespräch stürmisch zu Ende gegangen war, wobei Gloria ungerührt in ihrer Sofaecke gelegen und Joseph Bloeckman von der «Films Par Excellence» mit verengten Augen und gesenktem Kopf auf dem Teppich hin und her gelaufen war. Er hatte Gloria leid getan, aber das hatte sie sich wohlweislich nicht anmerken lassen. Um ihm noch einen letzten Gefallen zu tun, hatte sie versucht, es so weit zu treiben, dass er sie hasste. Anthony jedoch, der wusste, dass Glorias Gleichgültigkeit ihre stärkste Waffe war, konnte sich lebhaft vorstellen, wie aussichtslos das gewesen war. Eine Weile dachte er noch ziemlich häufig, wenn auch nur beiläufig, an Bloeckman, bis er ihn schließlich ganz und gar vergessen hatte.

Leuchtende Tage

Eines Nachmittags stiegen sie in einen Omnibus, suchten sich zwei Plätze vorne auf dem sonnigen Oberdeck und fuhren stundenlang von dem verdämmernden Washington Square aus...

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Autor

Francis Scott Fitzgerald (1896-1940), geboren in St. Paul, Minnesota, ging nach seinem Studium in Princeton als Reporter nach New York. Sein erster Roman »This Side of Paradise«, erschienen 1920, brachte ihm schnellen Ruhm und plötzlichen Reichtum. Zwei Jahre später erschien seine Kurzgeschichtensammlung »Tales of the Jazz Age«, mit der er den ausgelassenen 1920er Jahren ihren Namen gab. Eine ganze Generation erkannte sich in seinen Figuren wieder. Fitzgerald war jedoch nicht nur der Chronist, sondern auch selbst die Hauptfigur der endlosen, verschwenderischen Parties des Jazz-Zeitalters. Gemeinsam mit seiner Frau Zelda inszenierte er sich als charmanter, mondäner Weltenbummler und extravaganter Lebemann; die Ausschweifungen des Paares füllten die New Yorker Klatschblätter.
Dieses Leben forderte jedoch seinen Tribut: Zelda erlitt 1930 einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen; Scott verfiel zusehends seiner Alkoholsucht. Seine Veröffentlichungen in den 1930er Jahren konnten an die großen Erfolge nicht mehr anknüpfen. Die letzten drei Jahre seines Lebens verbrachte er als Drehbuchautor in Hollywood. Finanziell und gesundheitlich ruiniert, starb Fitzgerald im Alter von nur 44 Jahren an Herzversagen.