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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Hoffmann und Campe Verlagerschienen am05.05.2021
Like A Rolling Stone - Bob Dylan wird 80 Über Bob Dylan kursieren zahlreiche Geschichten, mit seiner Musik hat er mehrere Generationen begleitet und geprägt. Nun wird er 80 Jahre alt: Anlass für einen genaueren Blick auf das Phänomen. Bob Dylan ist ein Phänomen, das sich einfachen Beschreibungen entzieht. Um dem Ausnahmekünstler und Nobelpreisträger in all seinen Facetten gerecht zu werden, lassen Stefan Aust und Martin Scholz eine ganze Reihe von Stimmen zu Wort kommen. Zum Beispiel Joan Baez, die Wegbegleiterin der ersten Stunde, Patti Smith, die den zurückhaltenden Dylan bei der Verleihung des Nobelpreises für Literatur vertreten hat, Ursula von der Leyen, die aus seinen Texten Mut für ihre politische Arbeit schöpft. Oder Wolfgang Niedecken, der von vielen Dylan-Konzertbesuchen, auch den schlimmsten, und von zwei persönlichen Begegnungen mit seinem Idol erzählt. Und große Autoren wie T. C. Boyle, die sich von Dylan auf ganz besondere Art und Weise inspirieren lassen. Eine einzigartige Reise durch Bob Dylans Leben, die selbst eingefleischten Fans viel Neues eröffnet. Mit Navid Kermani, Carla Bruni, Patti Smith, Suzanne Vega, Wolfgang Niedecken, Pete Townshend, Dan Brown u. v. a.

Stefan Aust, Gründer von Spiegel TV und langjähriger Chefredakteur des Nachrichtenmagazins Der Spiegel, ist heute Herausgaber der Welt. Zuvor war Aust unter anderem Mitarbeiter des NDR, vor allem bei Panorama, und später Mitinhaber des Fernsehsenders N24. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Der Baader-Meinhof-Komplex, erstmals 1985 erschienen, gilt inzwischen als 'Klassiker' (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR22,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR17,99

Produkt

KlappentextLike A Rolling Stone - Bob Dylan wird 80 Über Bob Dylan kursieren zahlreiche Geschichten, mit seiner Musik hat er mehrere Generationen begleitet und geprägt. Nun wird er 80 Jahre alt: Anlass für einen genaueren Blick auf das Phänomen. Bob Dylan ist ein Phänomen, das sich einfachen Beschreibungen entzieht. Um dem Ausnahmekünstler und Nobelpreisträger in all seinen Facetten gerecht zu werden, lassen Stefan Aust und Martin Scholz eine ganze Reihe von Stimmen zu Wort kommen. Zum Beispiel Joan Baez, die Wegbegleiterin der ersten Stunde, Patti Smith, die den zurückhaltenden Dylan bei der Verleihung des Nobelpreises für Literatur vertreten hat, Ursula von der Leyen, die aus seinen Texten Mut für ihre politische Arbeit schöpft. Oder Wolfgang Niedecken, der von vielen Dylan-Konzertbesuchen, auch den schlimmsten, und von zwei persönlichen Begegnungen mit seinem Idol erzählt. Und große Autoren wie T. C. Boyle, die sich von Dylan auf ganz besondere Art und Weise inspirieren lassen. Eine einzigartige Reise durch Bob Dylans Leben, die selbst eingefleischten Fans viel Neues eröffnet. Mit Navid Kermani, Carla Bruni, Patti Smith, Suzanne Vega, Wolfgang Niedecken, Pete Townshend, Dan Brown u. v. a.

Stefan Aust, Gründer von Spiegel TV und langjähriger Chefredakteur des Nachrichtenmagazins Der Spiegel, ist heute Herausgaber der Welt. Zuvor war Aust unter anderem Mitarbeiter des NDR, vor allem bei Panorama, und später Mitinhaber des Fernsehsenders N24. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Der Baader-Meinhof-Komplex, erstmals 1985 erschienen, gilt inzwischen als 'Klassiker' (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455011227
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum05.05.2021
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3525 Kbytes
Artikel-Nr.5429378
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverTitelseiteMottoVorwortPatti SmithNavid KermaniUrsula von der LeyenPete TownshendWolfgang NiedeckenT.C. BoyleRobert PlantGene SimmonsDan BrownMartina GedeckOtto SchilyDaniel Cohn-BenditCarla BruniSuzanne VegaJean-Michel JarreJoan BaezElvis CostelloReinhold MessnerÜber Stefan Aust und Martin ScholzImpressummehr
Leseprobe





© © Lynn Goldsmith/Corbis/VCG via Getty Images

Man in the Long Black Coat: Bob Dylan, 1983 am Hudson River.




Vorwort

Forever Young - Wer ist Bob Dylan und wie viele?


»Come gather round people / Wherever you roam«: Wir haben Bob Dylan beim Wort genommen und aus Anlass seines 80. Geburtstags viele Persönlichkeiten zusammengebracht, die sein Leben begleitet haben. Weggefährten und Freundinnen wie Joan Baez, Patti Smith, Elvis Costello oder Gene Simmons, Kollegen und Konkurrenten wie Robert Plant und Pete Townshend. Und Menschen, die ihn ein Leben lang bewundert haben wie Ursula von der Leyen, Otto Schily, Carla Bruni, Navid Kermani, Daniel Cohn-Bendit, T.C. Boyle, Martina Gedeck, Jean-Michel Jarre, Wolfgang Niedecken, Dan Brown, Suzanne Vega oder Reinhold Messner. Sie alle schildern, warum es ihnen guttut, seine Songs immer wieder zu hören. Selbst dann, wenn sie sich über ihn ärgern oder ihn manchmal nur schwer ertragen können.

Von Stefan Aust und Martin Scholz

***

Wolfgang Niedecken kommt zu spät. Zu spät zu einem Konzert mit Bob Dylan - und das mit Absicht. Erst als das Hallenlicht in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle erlischt, geht er unauffällig zu seinem Platz. Ein Ritual, das er immer dann befolgt, wenn er sich bei Dylan-Konzerten in Deutschland unter das Publikum mischt. »Es ist besser so«, flüstert Niedecken uns zu, »inzwischen kommt es oft vor, dass mich die Leute um Selfies mit ihnen bitten. Das hört dann manchmal gar nicht mehr auf, so was verleidet mir dann den Konzertgenuss.« Der Sänger und Mitbegründer der Kölner Rockband BAP gehört seit mehr als 40 Jahren zu den erfolgreichsten Rockmusikern Deutschlands - als Dylan-Koryphäe ist er längst ebenso bekannt. Dass Niedecken seinem amerikanischen Idol ein wenig ähnlich sieht, macht es für ihn nicht leichter, das Konzert unerkannt zu erleben. Es ist der 31. März 2019, Dylan tritt im Rahmen seiner unendlichen Konzert-Weltreise, der Never Ending Tour, wieder einmal in Deutschland auf. Neben Niedecken sitzt an diesem Abend der Schriftsteller Navid Kermani, der über den Umweg seiner großen Leidenschaft für Neil Young zum Dylan-Kenner wurde.

 

Wir hatten die beiden wegen einer Dylan-Hommage in der Welt am Sonntag zu dem Konzert in Düsseldorf eingeladen und sie gebeten, im Anschluss darüber zu sprechen, was er ihnen heute bedeutet. Ein Update der jahrelangen Verbundenheit, ausgehend von einem aktuellen Konzert. Ein paar Tage später, am 4. April, werden sich Ursula von der Leyen, damals noch Verteidigungsministerin, sowie der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily diesem Projekt anschließen und sich sein Konzert in Berlin ansehen. Die amerikanische Folkikone Joan Baez, Dylans zeitweilige Freundin und Wegbegleiterin in den Anfängen, hatten wir bereits 2018 in Frankfurt gesprochen. Ihre Kollegin, die amerikanische Rockpoetin Patti Smith, die Dylan bei den Feierlichkeiten zur Verleihung des Literaturnobelpreises in Stockholm vertrat, äußerte sich im April 2019 am Telefon.

Jede und jeder von ihnen verbindet mit diesem größten lebenden Dichter unter den Rockmusikern besondere Momente, die die Zeit überdauert und ihre Leben geprägt haben. Die einen erinnern sich an kuriose oder bewegende Begegnungen mit ihm, andere an jene Augenblicke, als es losging mit ihrer Bewunderung für ihn und seine Songs. Manchmal sind es die einfachen Fragen wie jene nach dem ersten Dylan-Konzert, die eine große Wirkung haben und ungewöhnliche Einblicke gewähren in ein Leben, zu dem die amerikanische Musikikone den Soundtrack schrieb. Für Ursula von der Leyen und Otto Schily beispielsweise war der Besuch des Konzerts in Berlin eine Premiere - sie hatten ihn beide noch nie zuvor live gesehen. Seine Musik aber war ihnen immer präsent gewesen. Von der Leyen hatte sogar eigene Mixkassetten mit seinen Songs für Autofahrten aufgenommen.

Unsere ersten Gespräche mit Patti Smith, von der Leyen, Schily, Kermani und Niedecken waren eine Initialzündung für ein größeres Projekt - das sich zu einer einzigartigen Reise durch Dylans Leben anlässlich seines 80. Geburtstags auswuchs. Im Rahmen dieser Reise erzählten uns schließlich 13 weitere Persönlichkeiten aus der Welt der Musik, des Films und des Sports, der Literatur und Politik, warum ihr Leben ohne Bob Dylan und seine Musik ganz anders verlaufen wäre.

»Come gather round people / Wherever you roam« - das klappte auch in Zeiten von Corona. US-Thrillerautor Dan Brown meldete sich per Videoschalte aus seiner Bibliothek in New Hampshire, Dylans zeitweiliger Duettpartner Elvis Costello sprach von der Terrasse seines Hauses auf Vancouver Island zu uns, Songwriterin Suzanne Vega meldete sich aus ihrem Arbeitszimmer in Manhattan - und zog spontan ihr geliebtes Dylan-Songbuch aus dem Bücherregal hinter sich. US-Schriftsteller T.C. Boyle schaltete sich aus seinem Haus im Pazifikküstenstädtchen Montecito zu, Kiss-Derwisch Gene Simmons aus Los Angeles - er fing fast immer, wenn er einen Dylan-Song zitierte, an, ihn zu singen. Es wurde, ganz im Sinne Dylans, fast eine »Never Ending«-Gesprächsreihe. Der deutsche Filmstar Martina Gedeck sprach zwischen Dreharbeiten unter Lockdown-Bedingungen ebenfalls via Zoom aus Berlin mit uns, Bergsteigerikone Reinhold Messner meldete sich per Skype von seinem Wohnsitz auf Schloss Juval, einer spätmittelalterlichen Burganlage, die einer von sechs Standorten der Messner Mountain Museen in Südtirol ist. Carla Bruni und Elektropop-Pionier Jean-Michel Jarre riefen uns aus dem Lockdown in Paris an, Led-Zeppelin-Frontmann Robert Plant telefonierte von seiner Farm in den britischen Midlands mit uns, The-Who-Gitarrist Pete Townshend rief aus dem Lockdown in London an. Nur einer, Daniel Cohn-Bendit, langjähriger EU-Abgeordneter der deutschen wie der französischen Grünen, kam mit dem Fahrrad und FFP2-Maske zum Gespräch ins Frankfurter Büro der Welt.

Wie die meisten Dylan-Fans zeigten sich all unsere Gesprächspartner als weitgehend schockerprobt von den unverhofften Aussetzern und Richtungswechseln dieser ebenso genialen wie unberechenbaren Musiklegende. Und dennoch hat seine Musik sie alle nie wieder losgelassen.

Viele sind ihm als Mensch und Musiker nahegekommen - Joan Baez, Patti Smith, Elvis Costello, ja sogar Gene Simmons. Aber niemand von ihnen würde für sich in Anspruch nehmen, den Menschen Dylan zu kennen. Er bleibt ein Enigma. In den Gesprächen blicken sie auf ihn als einen Protagonisten des Wandels, der sich stets seine Skepsis und Kritikfähigkeit bewahrt hat, auch dem eigenen Mythos gegenüber. Ein Mythos aber ist er doch - auch für die, die in diesem Buch über ihn sprechen.

 

Bob Dylan wurde am 24. Mai 1941 als Sohn einer Familie deutsch-jüdisch-ukrainischer Einwanderer in Duluth im Norden der USA an der Grenze zu Kanada geboren. Damals hieß er noch Robert Allen Zimmerman, er liebte den Rock  n  Roll von Buddy Holly und Chuck Berry, und sein Ziel war es, bekannter als Elvis zu werden. Mit 18 legte er sich den Künstlernamen Bob Dylan zu, zog nach New York und entdeckte die Musik von Folkikonen wie Woody Guthrie, den er besuchte, als dieser todkrank in einer Klinik lag. Von Guthrie hatte sich Dylan viel abgeguckt. So lernte er von ihm, dass es wichtig war, die eigenen Songs immer wieder zu variieren und zu verändern. Dylan spielte die Nächte durch in den Folkclubs im Greenwich Village in Manhattan. 1962 erschien sein erstes, nach ihm benanntes Album, das größtenteils aus Coverversionen bekannter Folklieder bestand. 1963 folgte das zweite, The Freewheelin Bob Dylan. »Freewheelin « - freilaufend, der Name war Programm - mit »Blowin in the Wind«, »Masters of War«, »A Hard Rain s A-Gonna Fall« und »Don t Think Twice, It s All Right« waren gleich vier eigene Kompositionen darauf, die zu Hymnen des 20. Jahrhunderts werden sollten, mit Texten, die heute als Weltliteratur gelten. In atemberaubendem Tempo ging es in den nächsten Jahren weiter. »Er platzt vor Talent aus allen Nähten«, schrieb Robert Sheldon seinerzeit in der New York Times. Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards formulierte es prosaischer: »Bob Dylan hat mehr Songs geschrieben, als ich warme Mahlzeiten zu mir genommen habe.«

Dylan hat das Literarische, das Intellektuelle in die populäre Musik gebracht. Er wurde ein Dichtermusiker, der im Laufe seine Karriere Identitäten angesammelt und wieder abgelegt hat wie andere ihre T-Shirts. Er wechselte vom Folk zum Rock, wurde zur Stimme jener Protestgeneration stilisiert, die gegen Vietnamkrieg und Rassismus demonstrierte. Und als ihm die Heldenverehrung zu viel wurde, ließ er sich taufen und wurde zum singenden Kreuzritter des Christentums - eine Haltung, die er nach ein paar Jahren ebenfalls wieder ablegte. Ein Zerstörer der eigenen Legendenhaftigkeit, ein ewig Rastloser.

 

Jede und jeder unserer Gesprächspartner*innen sieht einen anderen Dylan. Otto Schily fremdelte ein bisschen mit ihm während seines späten ersten Dylan-Konzerts 2019, weil er Mühe hatte, die »Texte akustisch zu erfassen«. Martina Gedeck dagegen war von...
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