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Ghostwalker

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Planet!erschienen am23.02.2021Auflage
Walk on, Ghost! Hamburg 2047: Die Ausspähung von Daten ist ein weltweites Geschäft. Große Firmen nutzen zum Versand von Nachrichten sogenannte Ghostwalker in der virtuellen Welt, um Datendiebstahl zu vermeiden. Einer dieser Ghostwalker ist der siebzehn Jahre alte Jonas. In der realen Welt kommt er gerade so über die Runden, im Netz jedoch ist er eine Legende und unter dem Namen Moondancer bekannt. Als er einen sehr lukrativen Auftrag annimmt, heftet sich die geheimnisvolle Blue an seine Fersen und will ihn mit allen Mitteln aufhalten. Dann aber tauchen unvermittelt Feinde auf, die sie beide und die ganze Welt bedrohen. So werden aus den Konkurrenten Blue und Moondancer Verbündete, die sich gemeinsam dem Kampf auf Leben und Tod stellen müssen. Spannender Jugendroman ab 13 Jahren für Jungen und Mädchen, die Gaming und virtuelle Welten mögen.

Rainer Wekwerth hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und dafür Preise gewonnen. Zuletzt die Jugendbuchpreise Segeberger Feder, Goldene Leslie und Ulmer Unke. Mit seiner 'Labyrinth'-Trilogie landete er zudem auf der Spiegelbestsellerliste. Die Kinoverfilmung ist in Vorbereitung. Seine 'Pheromon'-Buchreihe, erschienen bei Planet!, wurde für vier weitere Buchpreise nominiert, darunter für den renommierten Buxtehuder Bullen und den Deutschen Phantastik Preis. Mehr Infos unter: www.wekwerth.com
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Produkt

KlappentextWalk on, Ghost! Hamburg 2047: Die Ausspähung von Daten ist ein weltweites Geschäft. Große Firmen nutzen zum Versand von Nachrichten sogenannte Ghostwalker in der virtuellen Welt, um Datendiebstahl zu vermeiden. Einer dieser Ghostwalker ist der siebzehn Jahre alte Jonas. In der realen Welt kommt er gerade so über die Runden, im Netz jedoch ist er eine Legende und unter dem Namen Moondancer bekannt. Als er einen sehr lukrativen Auftrag annimmt, heftet sich die geheimnisvolle Blue an seine Fersen und will ihn mit allen Mitteln aufhalten. Dann aber tauchen unvermittelt Feinde auf, die sie beide und die ganze Welt bedrohen. So werden aus den Konkurrenten Blue und Moondancer Verbündete, die sich gemeinsam dem Kampf auf Leben und Tod stellen müssen. Spannender Jugendroman ab 13 Jahren für Jungen und Mädchen, die Gaming und virtuelle Welten mögen.

Rainer Wekwerth hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und dafür Preise gewonnen. Zuletzt die Jugendbuchpreise Segeberger Feder, Goldene Leslie und Ulmer Unke. Mit seiner 'Labyrinth'-Trilogie landete er zudem auf der Spiegelbestsellerliste. Die Kinoverfilmung ist in Vorbereitung. Seine 'Pheromon'-Buchreihe, erschienen bei Planet!, wurde für vier weitere Buchpreise nominiert, darunter für den renommierten Buxtehuder Bullen und den Deutschen Phantastik Preis. Mehr Infos unter: www.wekwerth.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783522654593
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum23.02.2021
AuflageAuflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse2662 Kbytes
Artikel-Nr.5432783
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1.
North Guard

Unter Jonas´ Stiefeln knirschte der gefrorene Schnee. Immer wieder brach er bis zu den Knien ein, aber er kämpfte sich unermüdlich vorwärts. Der Wind hatte den Schneefall in eine wirbelnde weiße Wand aus tanzenden Flocken verwandelt, die es ihm unmöglich machte, weiter als zehn Meter zu sehen. Der Himmel selbst blieb unter tief hängenden, dunklen Wolken verborgen.

Jonas ächzte vor Anstrengung, während er sich durch den Wald kämpfte. Hohe Bäume begleiteten seinen Weg und immer wieder spähte er nach oben, ob sich einer der Nordmänner in den Kronen verbarg. Er hatte schon zwei Angriffe unverletzt überstanden, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis er in einen weiteren Hinterhalt geriet. Er war ein Fremder in dieser Welt und die Nordmänner ließen ihn spüren, dass er nicht willkommen war. Seit sie ihn entdeckt hatten, jagten sie ihn. Unerbittlich. Gnadenlos. Und langsam war er am Ende seiner Kräfte angekommen. Er war erschöpft.

Die Firma, die diese Simulation erschaffen hatte, nutzte die computergenerierten Nordmänner als Sicherheitsprogramm, sogenannte Jaeger, die Eindringlinge aufspürten und verfolgten. Sie waren für jeden Ghostwalker eine Gefahr, erwünscht oder unerwünscht, denn sie ließen sich nicht austricksen oder durch einen Zugangscode außer Kraft setzen. Das gehörte zum Sicherheitskonzept der Firmen dazu: Obwohl der Auftrag von der Firma selbst kam, konnten die Jaeger nicht deaktiviert oder umprogrammiert werden. Zu viele Sicherheitslecks, zu viele gestohlene Daten und immer bessere Hacker hatten diesen Schritt notwendig gemacht.

Einzig das Wissen, wo die Jaeger sich auf dem Weg aufhielten, konnte einen vor ihren Angriffen schützen, aber Jonas hatte einen Fehler gemacht und war entdeckt worden, als er vom Pfad abgewichen war, um einen gefrorenen, zweihundert Meter hohen Wasserfall zu bestaunen. Die Programmierer hatten in seiner Nähe eine Horde Jaeger positioniert und er war prompt in die Falle getappt. Natürlich hätte man ihm eine Liste geben können, welche Orte er zu meiden hatte - aber das war das Problem mit den Ghostwalkern. Jede Arbeit mehr war für die Auftraggeber müßig, und wenn Jonas so dumm war, in der virtuellen Welt zu sterben, würde der nächste kommen, der seinen Platz einnahm. Das Leben eines Ghostwalkers war nicht viel wert, das musste Jonas auf die schmerzhafte Tour lernen. Nun waren die Jaeger hinter ihm her und ihm blieb nichts anderes übrig, als sie abzuschütteln, was allerdings nicht einfach war, denn er hinterließ deutliche Fußspuren im Schnee, die so tief waren, dass nicht einmal der Schneefall sie verdecken konnte.

Jonas stöhnte. Er hatte inzwischen jegliches Zeitgefühl für diese Welt verloren. Sicherlich war er erst ein paar Stunden hier, aber es fühlte sich wie Tage an.

Bleib ruhig, Junge. Du schaffst das. Du hast es immer geschafft. Du bist Moondancer. Du kommst und gehst wie ein Schatten in der Nacht.

Sein Atem stand als kleine, weiße Wolke in der Luft, als er stehen blieb, um sich zu orientieren. Dieser verfluchte Wald musste irgendwann ein Ende haben, aber noch konnte er es nicht erkennen.

Die Schneeflocken vermischten sich mit dem Schweiß auf seinem Gesicht, aber er fror nicht. Bei allem, was die heutigen VR-Anzüge vermitteln konnten - das hatten sie noch nicht drauf.

Der Pelzkragen seiner grob genähten ledernen Jacke war inzwischen ebenso von Schnee bedeckt, wie das leichte Kettenhemd, das er darüber trug. Auf eine Kopfbedeckung hatte er verzichten müssen, da sie nicht zur Ausrüstung gehörte, die ihm sein Auftraggeber in dieser Welt bereitgestellt hatte.

Einfache Kleidung, die der der Nordmänner gleichkam, ein Kurzschwert und einen Dolch, der an seiner Hüfte in einer Lederscheide baumelte. Alles sah handgefertigt aus und passte perfekt zur Simulation.

Dass er tatsächlich schwitzte und keuchte, war der Aufregung geschuldet und den Impulsen, die ihm sein VR-Anzug an die Hautkontakte übermittelte. Zehntausende kleiner Nanomarker, die auf alles reagierten, was er sah und tat. Sie wandelten die Energie in Vibrationen und Schmerzwellen um. Nicht tödlich, aber schmerzhaft genug, dass es Jonas vorzog, lieber nicht von den Nordmännern entdeckt zu werden.

Jeder Kampf mit ihnen barg zudem die Möglichkeit, dass er einen virtuellen Tod erlitt und aus der Simulation geworfen wurde. Einen weiteren Zugang würde es nicht geben. Dann hatte er versagt und sein Auftraggeber würde sich einen anderen Ghostwalker suchen. Und das durfte auf keinen Fall geschehen, denn er brauchte das Geld dringend.

Es war das Jahr 2047.

Manches hatte sich in der Welt zum Guten gewendet, vieles zum Schlechten. Die digitale Revolution brachte Überwachung in einem kaum vorstellbaren Ausmaß hervor. Schlimmer noch war die Ausspähung von Daten geworden. Besonders die japanische Mafia, die Yakuza, hatte daraus ein weltweites Geschäft gemacht und agierte nun auch in Deutschland.

Große Firmen schützten ihre Geheimnisse auf eine neue Art und Weise: Wichtige Nachrichten, Daten oder Unterlagen wurden nicht mehr über das Netz versandt, sondern sogenannten Ghostwalkern übergeben, die mit ihren Avataren als Boten in der virtuellen Welt unterwegs waren. Wie diese Welt im Einzelnen aussah, wurde durch die Konzerne bestimmt, die ihren jeweiligen Bereich als erlebbare Umgebung programmierten.

Jeder Ghostwalker, der ein virtuelles Gebiet betrat, musste sich damit auseinandersetzen. Diejenigen, die erwünscht waren, erhielten Ausrüstung und eine Wegbeschreibung, alle anderen mussten mit tödlichen Gefahren und Schmerzen rechnen. Was ihrem Avatar widerfuhr, hatte körperliche Folgen in der Realität, bis hin zum Herzstillstand.

Und dennoch ist es für mich die einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen, ohne dass ich in der realen Welt auffliege.

Der Wind ließ nun etwas nach. Jonas stapfte weiter. Es war still, so still hier. Nur ein sanftes Rauschen lag in der Luft, dessen Ursache er nicht ausmachen konnte. Es war wie ein Flüstern, das zwischen den Stämmen der Bäume auf ihn zuschlich, ihn umgab, als wäre es ein schützender Mantel. Aber dieser Eindruck war falsch. So falsch.

Als Jonas den Kopf hob, entdeckte er vor sich einen Schimmer. Das Ende des Waldes. Endlich. Nun war es nicht mehr weit bis zur schwarzen Festung. Er richtete sich auf und holte tief Luft. Jetzt einen harten Sprint hinlegen und es war geschafft.

Der Pfeil kam aus dem Nichts und bohrte sich tief in Jonas´ rechten Oberschenkel. Die Nanomarker seines Anzugs reagierten augenblicklich und sandten brennenden Schmerz durch sein Bein. Jonas keuchte auf. Ihm wurde für ein Moment schwarz vor Augen, aber er riss sich zusammen, um die Lage zu analysieren. Aus welcher Richtung war der Pfeil gekommen?

Von vorn. Irgendwo vor ihm war ein Feind, der ihn im Visier hatte. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz und er warf sich seitwärts in den Schnee. Keinen Augenblick zu früh. Ein weiterer Pfeil schlug an der Stelle in den Schnee, an der er gerade eben noch gestanden hatte.

Verdammt!

Jonas zog den gefiederten Pfeil aus seinem Bein und musste sich beherrschen, nicht laut aufzubrüllen. Die Schmerzen, die die Nanomarker übertrugen, raubten ihm den Atem.

Das hier war kein Spaß mehr. War es eigentlich nie gewesen, aber nun war er wirklich in Gefahr. Weitere Treffer bedeuteten mehr Schmerzen und irgendwann würde sein Organismus die Impulse des VR-Anzuges nicht mehr verkraften können und zusammenbrechen. Einfacher und weniger schmerzhaft war es, den virtuellen Tod zu erleiden, indem sein Avatar eine tödliche Verletzung abbekam und er somit automatisch aus der Simulation geworfen würde. Dann könnte er einfach aus seinem 360-Grad PSI-Stuhl aufstehen, den Anzug abkoppeln und ihn ausziehen.

Sich selbst auszuloggen war unmöglich, wenn man eine simulierte Welt erst einmal betreten hatte. Der einzige Ausgang war, das Ziel der Mission zu erfüllen. Er hatte also drei Optionen: virtuelle Verletzungen zu erleiden, bis sein Körper schlappmachte, den Löffel abgeben oder die verdammte Burg erreichen. Jonas entschied sich für Letzteres.

Scheiß auf die Schmerzen. Ich brauche die 500 Eurodollar, sonst bleibt der Kühlschrank leer und ich kann keine Miete zahlen. Dann wird meine Scheinwelt auffliegen und ich wandere in staatliche Obhut, bis ich achtzehn bin. Was von heute an gerechnet in 364 Tagen der Fall sein wird. Happy Birthday, übrigens.

Jonas hob den Kopf. Der Rest seines Körpers blieb hinter dem niedrig gewachsenen Gestrüpp verborgen, in dessen Schutz er sich geworfen hatte, aber wenn er sich noch etwas mehr aufrichtete, würden seine blonden Haare sich deutlich vom Schnee abheben. Es hieß also vorsichtig sein.

Er starrte in die Richtung, in der er den Schützen vermutete, konnte aber nichts entdecken. Der Eintrittswinkel des Pfeiles in sein Bein verriet, dass der Schuss von oben gekommen sein musste. Also erneut ein Gegner, der sich in einem Baumwipfel verbarg. Der hiesige Wald bestand zum größten Teil aus Schwarzfichten, deren dicker Nadelbewuchs einen sehr guten Schutz bot. Jonas zog den Kopf wieder ein, nachdem er nichts hatte entdecken können.

Aber etwas war seltsam: Warum schoss der Gegner nicht weiter auf ihn? Waren ihm die Pfeile ausgegangen? Kaum vorstellbar. Niemand bestieg eine dreißig Meter hohe Fichte und nahm nicht ausreichend Munition mit.

Was hat der Typ vor?

Die Erkenntnis kam mit einem Schlag.

Er hat mir seine Reichweite gezeigt und will mich nun zwingen, zur Seite oder nach hinten...
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Autor

Rainer Wekwerth hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und dafür Preise gewonnen. Zuletzt die Jugendbuchpreise Segeberger Feder, Goldene Leslie und Ulmer Unke. Mit seiner "Labyrinth"-Trilogie landete er zudem auf der Spiegelbestsellerliste. Die Kinoverfilmung ist in Vorbereitung. Seine "Pheromon"-Buchreihe, erschienen bei Planet!, wurde für vier weitere Buchpreise nominiert, darunter für den renommierten Buxtehuder Bullen und den Deutschen Phantastik Preis. Mehr Infos unter: wekwerth.com