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Mord im Dos Santos: Salzburg-Krimi

Federfrei Verlagerschienen am01.07.2020
Der Psychologe Dr. Rupert Wagner findet seine Verlobte Mercedes dos Santos, eine begnadete Köchin und Besitzerin der Tapas-Bar Dos Santos, ermordet im Hinterhof ihres Lokals in Salzburg. Schnell geraten der zwielichtige Bruder des Opfers und eine Bande Schutzgelderpresser ins Visier der Ermittlungen. Als dann aber auch noch Wagners Bruder Richard beim Wildkarwasserfall in Seeham tot aufgefunden wird und ein Unfall ausgeschlossen werden kann, wird es für Quentin Neuner und sein Team erst richtig kompliziert. Zwischen den Morden gibt es scheinbar keine Parallelen. Das einzige Bindeglied ist Rupert Wagner.


Marie Anders wurde 1967 in Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich geboren. Sie ist in einem internationalen Umfeld mehrsprachig aufgewachsen und hat unter anderem in Serbien, den Vereinigten Staaten, Russland und Frankreich gelebt, studiert und gearbeitet. Seit kurzem lebt und arbeitet sie wieder in ihrer Heimat, Oberösterreich.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,90

Produkt

KlappentextDer Psychologe Dr. Rupert Wagner findet seine Verlobte Mercedes dos Santos, eine begnadete Köchin und Besitzerin der Tapas-Bar Dos Santos, ermordet im Hinterhof ihres Lokals in Salzburg. Schnell geraten der zwielichtige Bruder des Opfers und eine Bande Schutzgelderpresser ins Visier der Ermittlungen. Als dann aber auch noch Wagners Bruder Richard beim Wildkarwasserfall in Seeham tot aufgefunden wird und ein Unfall ausgeschlossen werden kann, wird es für Quentin Neuner und sein Team erst richtig kompliziert. Zwischen den Morden gibt es scheinbar keine Parallelen. Das einzige Bindeglied ist Rupert Wagner.


Marie Anders wurde 1967 in Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich geboren. Sie ist in einem internationalen Umfeld mehrsprachig aufgewachsen und hat unter anderem in Serbien, den Vereinigten Staaten, Russland und Frankreich gelebt, studiert und gearbeitet. Seit kurzem lebt und arbeitet sie wieder in ihrer Heimat, Oberösterreich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783990741207
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.07.2020
SpracheDeutsch
Dateigrösse585
Artikel-Nr.5435628
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Dieses Mahl gefällt mir wohl, darauf sich frischt und speist


nicht nur unser Aug und Leib, sondern auch der Geist.«


 

Friedrich von Logau (1605-1655)


 
-1-

 

»Sind Sie des Wahnsinns? Sie können doch Ihren Hund nicht einfach so frei herumlaufen lassen. Das ist doch gemeingefährlich!« Die aufgebrachte junge Frau fauchte Rupert Wagner, der seinen Labrador am Wanderweg ohne Maulkorb und Leine herumlaufen ließ, böse an. Der Hund stand auf dem schmalen Holzsteg, den sie eben passieren wollte, und verstellte ihr leise knurrend den Weg.

»Timba, aus!« Rupert Wagner konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und lachte der jungen Frau schließlich frech ins Gesicht. »Wer wird denn so schreckhaft sein. Timba ist ein Therapiehund und ausgesprochen gutmütig. Die tut niemandem etwas. Auch Ihnen nicht.« Vorsichtshalber nahm er jedoch den Hund, der jetzt eng neben ihm saß, am Halsband.

»Ja, das hört man von Hundebesitzern ja immer wieder. Bis es dann in den Zeitungen heißt: Passant von Hund angefallen und zu Tode gebissen.« Die Frau setzte sich zögernd in Bewegung. Langsam und vorsichtig schlich sie an Hund und Herrchen vorbei. »Unmöglich, ich sollte Sie anzeigen«, murmelte Sie, ehe sie sich schnellstmöglich, ohne den Mann eines weiteren Blickes zu würdigen, entfernte.

Rupert Wagner sah der Frau, die im Laufschritt zu flüchten schien, nach. Was machte eine so adrette junge Frau um diese Uhrzeit in dieser gottverlassenen Gegend? Um sechs Uhr dreißig morgens war ihm hier noch nie jemand begegnet. Er ließ Timba wieder los, die sofort in Richtung Wasserfall davon stürmte. Er hatte diesen wildromantischen Weg in fast unberührter Natur erst vor einigen Wochen, als er von Wien nach Seeham gezogen war, entdeckt. Seitdem spazierte er jeden Morgen mit seinem Hund zum Wildkar Wasserfall und zurück, ehe er in seine Praxis ging. Die Eröffnung stand kurz bevor und er hatte noch keine geeignete Sprechstundenhilfe gefunden. Schön langsam lief ihm die Zeit davon. Den heutigen Vormittag hatte er sich für Vorstellungsgespräche reserviert. Er saß auf der Bank und sinnierte. Vielleicht wäre es doch klüger gewesen, die Praxis in Salzburg aufzumachen. Timba stupste ihn leicht am Knie und riss ihn aus seinen Gedanken.

»Timba!« Rupert sah auf die Uhr. »Oh, danke für den Hin­weis, meine Süße«, sanft streichelte er der Hündin über den Kopf. »Wir müssen zurück.«

 

Nina war viel zu früh dran. Ihr Vorstellungsgespräch war erst um acht. Nervös zupfte sie an ihrem Hosenanzug herum und hüpfte von einem Bein aufs andere. An der Wand prangte ein Glasschild, auf dem in dezentem Schriftzug Dr. Rupert Wagner, Psychologe stand. Sie versuchte die Tür zur Praxis zu öffnen, doch sie war noch abgesperrt. Nina sah auf die Uhr. Sie hatte noch gut zwanzig Minuten Zeit. Als sie beschloss sich noch ein wenig die Beine zu vertreten, sah sie den Mann von vorhin mit seinem Hund direkt auf sie zukommen und erschrak. Der hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie verdrehte die Augen und wollte sich schnell abwenden, als Rupert Wagner sie anlächelte und ihr zurief.

»Sie? Wer hätte gedacht, dass wir uns so schnell wiedersehen? Kann ich Ihnen helfen?«

»Guten Morgen. Sie sind aber nicht ...« Nina blieben die Worte im Halse stecken, als sie merkte, dass der Mann einen Schlüsselbund aus seiner Jackentasche zog. »Sie sind doch ...«, murmelte sie. »Doktor Wagner, oder?« Der Psychologe grinste breit und nickte. »Dann hätte ich ein Vorstellungsgespräch bei Ihnen, aber das kann ich mir jetzt ja wohl abschminken, nicht wahr?«, bemerkte Nina Sokolowa kurz angebunden und wollte auf dem Absatz kehrt machen.

»Aber warum denn?« Ruppert Wagner musterte sie schmunzelnd. »Kommen Sie doch erst mal herein.« Rupert sperrte die Tür auf und trat in einen hellen kleinen Vorraum. Timba rannte an ihm und Nina, die erschrocken zu Seite sprang, vorbei und verschwand in den hinteren Räumlichkeiten.

Nina Sokolowa folgte dem Psychologen in die Praxis. Sie war hin und weg. Der Raum hinter dem Vorraum entpuppte sich als Empfangsbereich und Wartezimmer in einem. Die Einrichtung war hell und freundlich. Die fünf bunten Besuchersessel, die in einem Halbkreis aufgestellt waren, waren aus weichem Ziegenleder und sahen eher aus wie kleine gemütliche Fauteuils. Sie strich mit der Hand über eine Lehne. Vor ihnen stand ein schöner kleiner Glastisch mit jeder Menge Zeitschriften drauf. Etwas weiter hinten im Raum war eine Glastheke mit einem integrierten Schreibtisch und einem gemütlich aussehenden ergonomischen Bürosessel. Die Möbel waren alle aufeinander abgestimmt und sehr transparent gehalten. Die elfenbeinfarbene Wand, mit unzähligen kleinen bunten Farbkleksen darauf, strahlte eine freundlich warme, ja sogar einladende Atmosphäre aus. Man fühlte sich nicht wie in einer Arztpraxis, sondern eher wie in der Lobby eines Design-Hotels.

»Der Innenarchitekt hat ganze Arbeit geleistet«, stellte Nina sichtlich beeindruckt fest und ließ den Blick schweifen.

»Es gab keinen Innenarchitekten. Ich habe alles selbst gemacht und auch die Möbel ausgesucht. Kommen Sie weiter in mein Büro, Frau ...?«

»Entschuldigen Sie. Hier sind meine Unterlagen, Nina Ser­gejewna Sokolowa.«

»Ihr Name klingt Russisch.«

»Ja, meine Eltern sind aus der Umgebung von Sankt Peters­burg. Ich bin aber hier geboren und in Seeham aufgewachsen.«

»Bitte nehmen Sie Platz, Nina. Ich darf doch Nina sagen?«

»Natürlich.« Auch das Büro war sehr ansprechend. Die Raumfarbe war in einem dezenten Grünton gehalten und wirkte entspannend. Die Möbel waren ähnlich wie im Eingangsbereich transparent und doch elegant. Vor dem Schreibtisch standen zwei Sessel, ein grüner und ein rotfarbener. Nina wählte den grünen. Sie war überrascht, wie bequem der Sessel war. Die Anspannung und die Bedenken, die sie beim Zusammentreffen mit Rupert Wagner hatte, waren wie weggeblasen. Ihr Gegenüber war freundlich und aufgeschlossen. Langsam blätterte er in Ihren Unterlagen.

»Wie sind Sie auf mich aufmerksam geworden, Nina?«, fragte Rupert Wagner freundlich und blickte kurz von den Papieren auf.

»Durch Ihre Annonce im Gemeindeblatt.«

»Sie wohnen also hier in Seeham?«

»Im Moment nicht. Ich habe ein Zimmer in Salzburg, im Hotel Stein, in dem ich zurzeit noch arbeite. Ich möchte aber hierher übersiedeln. Meine Eltern haben ein Haus mit Einliegerwohnung in der Nähe Ihrer Praxis. In zwei Wochen kann ich die Wohnung übernehmen, da der derzeitige Mieter nach Wien zieht.«

Rupert Wagner blätterte noch einmal kurz im Lebenslauf, überflog die Zeugnisse und nickte, ehe er die Unterlagen zur Seite legte. Er sah Nina direkt in die blitzblauen Augen und lächelte freundlich.

»Nina, wie Sie aus der Annonce wissen, suche ich jemanden für den Empfang. Die Praxis wird in einer Woche eröffnet. An drei Tagen der Woche werde ich hier Patienten behandeln und an den anderen zwei Tagen arbeite ich an der Christian-Doppler-Klinik in Salzburg. Ich brauche jemanden, der meine Termine koordiniert, Sprechstunden organisiert, aber auch diverse administrative und verwaltende Aufgaben übernimmt. Wie ich Ihren Unterlagen entnehmen kann, sind Sie ausgebildete Bürokauffrau und haben als Rezeptionistin erste Erfahrungen gesammelt.«

»Das ist richtig«, stimmte ihm Nina zu.

»Warum haben Sie sich ausgerechnet hier bei mir beworben?«

»Die Stellenausschreibung hat mich angesprochen, nicht nur weil sie in Seeham ist, sondern auch weil Sie jemanden suchen, der gute EDV-Kenntnisse und Freude am Umgang mit Menschen mitbringt. Außerdem bin ich flexibel und ein Organisationstalent.« Nina sah ihrem Gegenüber aufrichtig in die Augen. Erst jetzt bemerkte sie, dass Rupert Wagner sie musterte und jedem ihrer Worte genau lauschte. »Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein, Doktor Wagner.« Nina machte eine kurze Pause. »Meine Probezeit im Hotel Stein läuft in den nächsten Tagen aus. Das Arbeitsklima dort ist wirklich wunderbar und wenn es die Nachtschichten nicht gäbe, würde ich, ohne mit der Wimper zu zucken, dort bleiben wollen. Ich kann mir aber einfach nicht vorstellen, die nächsten Jahre immer wieder in Nachtschichten zu arbeiten, das ist der wahre Grund, weshalb ich mich verändern möchte.«

Rupert nickte verständnisvoll. »Ja, das kann ich verstehen. Wie schon gesagt wären ihre Hauptaufgaben hier in erster Linie das Telefonmanagement und die Organisation meiner Sprechstunden. Würde Sie das nicht unterfordern?«

»Nein, sicherlich nicht. Ich hatte eher Angst, dass sie jemanden suchen, der vielleicht medizinische Kenntnisse vorweist, denn damit kann ich leider nicht dienen.«

»Nein, für diese Stelle ist das nicht notwendig. Was die Vergütung angeht. Haben Sie eine Gehaltsvorstellung?«

»Ich habe in der Annonce...

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