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Sanft gebären: Mein Weg zur schmerzfreien Geburt

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
Edition Michael Fischererschienen am26.11.20201. Auflage
Schmerzfrei gebären ist möglich! Als Katharina Pahl im Alter von 44 Jahren zum ersten Mal schwanger wird, gilt sie als Risikogebärende. Doch sie beschließt, sich nicht verru?ckt machen zu lassen - und stattdessen auf ihren Körper sowie uraltes Hebammenwissen zu vertrauen. So gelingt ihr, wovon viele Frauen träumen: die (nahezu) schmerzfreie Geburt ihres gesunden Sohnes. Auf Bitten des Krankenhauspersonals beginnt sie, ihr Wissen in Workshops weiterzugeben, um anderen Frauen zu helfen - mit enormem Erfolg. Nun fasst sie zum ersten Mal in einem Buch zusammen, wie die Wohlfu?hlgeburt gelingen kann. Ihr Programm beruht im Wesentlichen auf drei Säulen: • Ernährung & Bewegung • Achtsamkeit & Schlaf • Selbst-Coaching & Gedankenhygiene


Schon während ihrer erfolgreichen Managementkarriere stellte Katharina Pahl das Potenzial des Menschen und seine Selbstwirksamkeit in den Mittelpunkt. Heute hilft sie Privatpersonen und Organisationen als Business- und Life-Coach dabei, ihre Stärken zu erfahren und die Komplexität unserer Zeit zu meistern. Werdende Mu?tter begleitet sie auf ihrem Weg zu ihrer individuellen Wunschgeburt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextSchmerzfrei gebären ist möglich! Als Katharina Pahl im Alter von 44 Jahren zum ersten Mal schwanger wird, gilt sie als Risikogebärende. Doch sie beschließt, sich nicht verru?ckt machen zu lassen - und stattdessen auf ihren Körper sowie uraltes Hebammenwissen zu vertrauen. So gelingt ihr, wovon viele Frauen träumen: die (nahezu) schmerzfreie Geburt ihres gesunden Sohnes. Auf Bitten des Krankenhauspersonals beginnt sie, ihr Wissen in Workshops weiterzugeben, um anderen Frauen zu helfen - mit enormem Erfolg. Nun fasst sie zum ersten Mal in einem Buch zusammen, wie die Wohlfu?hlgeburt gelingen kann. Ihr Programm beruht im Wesentlichen auf drei Säulen: • Ernährung & Bewegung • Achtsamkeit & Schlaf • Selbst-Coaching & Gedankenhygiene


Schon während ihrer erfolgreichen Managementkarriere stellte Katharina Pahl das Potenzial des Menschen und seine Selbstwirksamkeit in den Mittelpunkt. Heute hilft sie Privatpersonen und Organisationen als Business- und Life-Coach dabei, ihre Stärken zu erfahren und die Komplexität unserer Zeit zu meistern. Werdende Mu?tter begleitet sie auf ihrem Weg zu ihrer individuellen Wunschgeburt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783745904741
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum26.11.2020
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5447425
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 01

Die Umdeutung der Geburt oder: Schmerz und Paparazzi

Zu keiner Zeit waren die Bedingungen für eine gesunde Wohlfühlschwangerschaft und eine schmerzfreie Geburt in den westlichen Industrienationen so optimal wie heute. In Sachen Hygiene, Ernährung sowie ärztliche Versorgung hat der Lebensstandard einen historischen Höhepunkt erklommen. Schulmedizin, Apparatetechnik, Geburtshilfe, Yoga, Meditation und Visualisierung, alternative Heilbehandlungen wie Homöopathie, Akupunktur oder Osteopathie, Geburtsvorbereitungsprogramme wie Hypno-Birthing - die Bandbreite der Unterstützungsangebote ist so vielfältig wie in keiner anderen Epoche. Noch nie genossen wir Frauen solch eine große Wahlfreiheit auf derart hohem versorgungstechnischem Niveau. Und dennoch sorgen sich viele von uns vor dem Vorgang der Geburt.

Was trennt uns davon, Vertrauen in unsere Gebärkompetenz zu haben? Wieso googeln wir angebliche Expertenmeinungen zu Schwangerschaft und Geburt, anstatt auf unser Bauchgefühl zu hören? Warum unterziehen sich viele von uns unzähligen Tests und Vorsorgeuntersuchungen, um eine statistische Wahrscheinlichkeit der Gesundheit des Ungeborenen zu erhöhen? Wieso fällt es unserer Umgebung so leicht, uns zu verunsichern?

Es ist die Angst. Das angstbasierte Denken, das unsere Zivilisation beherrscht. Die Angst, zu versagen und etwas falsch zu machen. Die Angst, unserem ungeborenen Kind zu schaden. Angst ist etwas Natürliches: Sie mahnt uns generell zur Aufmerksamkeit, um Gefahr abzuwenden. Doch wenn sie von außen grundlos geschürt wird, ist sie fehl am Platz, schränkt uns ein, nimmt uns die Gelassenheit. Die Geburt wird hierzulande nicht mehr als ein uralter natürlicher Vorgang betrachtet, sondern wurde zu einem schmerzhaften, höchst komplizierten und gefährlichen Risikoereignis erklärt - und nebenbei zu einem lukrativen Produktionsprozess entwickelt.

Einen Meilenstein in dieser negativen Entwicklung stellt der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe im Jahre 1966 in München dar. Damals führte man als Gegenstück zur Geburtshilfe die Geburtsmedizin ein. Die Begründung: Da die Geburt als der gefährlichste Lebensabschnitt des Menschen anzusehen sei, bedürfe die Gebärende nicht nur einer Hilfe, sondern auch einer geburtsmedizinischen Oberaufsicht. Eine als Fürsorge getarnte Entmündigung, deren Wortwahl zugleich offenbart, mit wie viel Angst, Defizitdenken, Risikoannahme und dementsprechend panischer Absicherungsorientierung an das Thema herangegangen wird.

Der Paradigmenwechsel von 1966 wirkt bis heute nach. Wurden 1970 im Mutterpass noch 17 Risikofaktoren benannt, so hat sich die Zahl bis 2017 auf satte 52 Warnungen mehr als verdreifacht. Der gemeinnützige Verein GreenBirth, der sich für die Stärkung von Müttern und Vätern und für eine naturgemäße Geburt einsetzt, schreibt dazu auf seiner Homepage: Der Mutterpass erweiterte sich ohne Mitwirkung der Hebammen zu einem Kon-trollinstrument. Keine Frau kann unterscheiden, was eigentlich Vorsorge ist und was darüber hinaus Angebote des Gesundheitsmarktes sind. 1970 waren zur Dokumentation einer Vorsorge zwei DIN-A6-Seiten erforderlich. Jetzt ist eine Batterie von Untersuchungen, Tests und Eintragungen ,abzuarbeiten , welche die Schwangere in eine feste Terminstruktur der Arztpraxen einbindet. Schwangere werden so nach wissenschaftlichen Untersuchungen zu fast 80 Prozent zu Risikopatientinnen. Ein ruhiges Wachsen des Kindes und eine gelassene Erwartung der bevorstehenden Geburt ist unter solchen Bedingungen immer weniger möglich. 1

Geburtshilfe versus Geburtsmedizin

Geburtshilfe ist auf eine naturgemäße Schwangerschaft und Geburt ausgerichtet, wobei die Hebamme im Sinne der Gesunderhaltung von Mutter und Kind unterstützend tätig ist.

Geburtsmedizin ist auf die Pathologie, die Lehre von den Krankheiten, ausgerichtet. Normabweichungen werden gesucht, Frauen durchlaufen Routinekontrollen, werden technisch überwacht, Geburten werden eingeleitet und Kaiserschnitte terminiert. Körper- lichkeit, spüren, fühlen und auf sich vertrauen treten hierbei in den Hintergrund.

Diese Handhabung des Themas Geburt verunsichert uns Frauen und schürt unnötige Ängste. Gleichzeitig wurde der Beruf der Hebamme, der unabhängig vom Arzt die gesamte Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung oblag, immer weiter ins Abseits gerückt. In Kliniken, in denen Hebammen fester Bestandteil sind, leiten sie zwar offiziell die Geburten, das tatsächliche Sagen im Kreißsaal haben die Ärzte. Nur sie sind weisungsbefugt. Durch diese Konstellation sind Konflikte auf Kosten der Gebärenden und der Kindergesundheit vorprogrammiert. Um es klar zu sagen: Ich bin dankbar, dass es Ärzte, Klinikpersonal, Apparatemedizin und die Möglichkeit von Eingriffen gibt - bei Bedarf und für den Notfall. Mir geht es darum, für eine Entwicklung zu sensibilisieren, die sich immer weiter vom Ursprungsgedanken entfernt, einfach nur helfend zu unterstützen. Stattdessen wurde die ehrwürdige Kunst der Geburtshilfe in eine Disziplin verwandelt, die Ängste schürt, ungeduldig drängt, bisweilen verbissen überwacht und nicht immer frei von ökonomischen Aspekten ist.

Die Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen steigt und zieht immer mehr Eingriffe nach sich. Gleichzeitig gehen das Erfahrungswissen und das Vertrauen in die Hebammen verloren. Dabei stellen sie eine unverzichtbare Ergänzung, wenn nicht gar eine Alternative dar. Denn ihre wichtige Botschaft und der Charakter ihrer Arbeit stehen für Wissen und Gewissen statt operativer Überwachung, intuitive Wachsamkeit statt des kühlen Entbindungshandwerks und einfühlsame Kunst statt eines strukturierten Prozesses.

Doch es ist nicht nur die Angst vor dem Schmerz, vor Fehlern oder davor, etwas zu übersehen, die der Gebärenden schadet. Die gesamte Sinnhaftigkeit des Geburtsprozesses an sich wird infrage gestellt, betrachtet man die Entwicklung der Kaiserschnittrate und den in Mode gekommenen Wunsch nach Kaiserschnittentbindungen. War der Eingriff früher nur die Ausnahme im dringend angebrachten Notfall, wendet man ihn heute aufgrund von Terminwünschen oder Befindlichkeiten an. Die Geburt wird von der Natur zum optimalen Zeitpunkt für das Kind initiiert. Wenn diese Tatsache in unserer Gesellschaft schon nicht mehr ausreicht, um sich danach zu richten, dann darf man sich die Frage stellen, welche Priorisierung ihrer Bedürfnisse die Kinder im Nachgang erfahren werden. Die nachhaltigen Vorteile einer natürlichen Geburt für Mutter und Kind (bei Beibehaltung aller Sicherheitsstandards, dazu später mehr) werden ausgeblendet oder nicht länger klar genug dargestellt.

Anstieg der Kaiserschnittgeburten

Eine Studie im BJOG, einem Fachblatt für Geburtshilfe und Gynäkologie, zeigt, dass es in Europa sehr große regionale Unterschiede in der Geburtshilfe gibt. Im Jahr 1985 vertraten Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Ansicht, dass der Anteil der Kaiserschnittentbindungen in Ländern mit einer niedrigen perinatalen Mortalität nicht über zehn Prozent liegen solle. Weltweit sollte die Rate auf 15 Prozent gedeckelt werden. Diese Ansicht ist längst Geschichte. Nach den von Alison McFarlane von der City University London vorgestellten Daten gibt es in Europa nur ein einziges Land, das die Minimalforderung der WHO erfüllt: Island. Dort liegt die Rate bei 14,7 Prozent, in allen anderen Ländern ist sie höher. Den Spitzenwert liefert Zypern, wo 52,2 Prozent aller Kinder per Kaiserschnitt geholt werden. In Deutschland sind es 31,1 Prozent, in den Niederlanden dagegen nur 17 Prozent. Der Entschluss zum Kaiserschnitt fällt häufig bereits vor der Geburt, zum Teil gänzlich frei von einer Notwendigkeit. In Zypern beträgt der Anteil der Wunsch-Kaiserschnitte 38,8 Prozent, in Finnland sind es nur 6,6. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen Deutschland (15,4 Prozent) und den Niederlanden (7,7 Prozent).

Es gibt viele Beispiele, die belegen, dass es auch anders geht: die Statistiken der Farm etwa, einem der ersten Geburtshilfezentren in den USA. Es wurde 1971 von Ina May Gaskin gegründet, auch Mutter der authentischen Geburtshilfe genannt. Das Zentrum unterstützt Frauen in ihrer Gebärkompetenz und hat seit über vierzig Jahren eine extrem niedrige Rate von medizinischen Interventionen bei gutem Geburtsverlauf.

In den Jahren 1970 bis 2000 gab es bei 2028 Schwangerschaften mit einem Anteil von 44,7 Prozent Erstgebärenden lediglich eine Rate von 1,4 Prozent Entbindungen per Kaiserschnitt.

Eine Studie zeigt auf, dass die nationale Kaiserschnittrate der USA zwischen 1965 und 1985 von 4,5 Prozent auf 22,7 Prozent anstieg, während die Hebammen der Farm sie bei lediglich 1,8 Prozent hielten. Auch...

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