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Das Geheimnis der Baumeisterin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am19.07.20211. Auflage
Eine verbotene Liebe in Potsdam.

1733: Die junge Holländerin Nynke kommt mit ihrer Familie nach Potsdam, wo ein Stadtviertel holländischer Prägung entstehen soll. Nynke interessiert sich mehr für die Bauarbeiten als dafür, einen geeigneten Mann zu finden. Eines Tages begegnet sie dem Handwerker Matthias. Die beiden verlieben sich, doch ihre Beziehung ist nicht standesgemäß - und Matthias scheint etwas vor Nynke zu verbergen. Er muss die Stadt verlassen, um mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Nur dann hat ihre Liebe eine Chance. Nynke bleibt allein zurück - und bemerkt, dass sie schwanger ist. Schon bald steht sie vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens ...

Eine packende Liebesgeschichte - von der Autorin des Bestsellers 'Das Erbe der Porzellanmalerin'.


Birgit Jasmund, geboren 1967, stammt aus der Nähe von Hamburg. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Kiel hat das Leben sie nach Dresden verschlagen. Wenn einem dort der Wind so richtig um die Nase weht, hält sie nichts im Haus. Im Aufbau Taschenbuch Verlag sind von ihr bereits die historischen Romane 'Die Tochter von Rungholt', 'Luther und der Pesttote', 'Der Duft des Teufels', 'Das Geheimnis der Porzellanmalerin', 'Das Geheimnis der Zuckerbäckerin', 'Das Erbe der Porzellanmalerin' und 'Die Maitresse. Aufstieg und Fall der Gräfin Cosel' sowie bei Rütten & Loening die Liebesgeschichte 'Krabbenfang' erschienen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEine verbotene Liebe in Potsdam.

1733: Die junge Holländerin Nynke kommt mit ihrer Familie nach Potsdam, wo ein Stadtviertel holländischer Prägung entstehen soll. Nynke interessiert sich mehr für die Bauarbeiten als dafür, einen geeigneten Mann zu finden. Eines Tages begegnet sie dem Handwerker Matthias. Die beiden verlieben sich, doch ihre Beziehung ist nicht standesgemäß - und Matthias scheint etwas vor Nynke zu verbergen. Er muss die Stadt verlassen, um mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Nur dann hat ihre Liebe eine Chance. Nynke bleibt allein zurück - und bemerkt, dass sie schwanger ist. Schon bald steht sie vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens ...

Eine packende Liebesgeschichte - von der Autorin des Bestsellers 'Das Erbe der Porzellanmalerin'.


Birgit Jasmund, geboren 1967, stammt aus der Nähe von Hamburg. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Kiel hat das Leben sie nach Dresden verschlagen. Wenn einem dort der Wind so richtig um die Nase weht, hält sie nichts im Haus. Im Aufbau Taschenbuch Verlag sind von ihr bereits die historischen Romane 'Die Tochter von Rungholt', 'Luther und der Pesttote', 'Der Duft des Teufels', 'Das Geheimnis der Porzellanmalerin', 'Das Geheimnis der Zuckerbäckerin', 'Das Erbe der Porzellanmalerin' und 'Die Maitresse. Aufstieg und Fall der Gräfin Cosel' sowie bei Rütten & Loening die Liebesgeschichte 'Krabbenfang' erschienen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841226464
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum19.07.2021
Auflage1. Auflage
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse918 Kbytes
Artikel-Nr.5453502
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Kapitel I

1733


Wir kommen nicht weiter! Zu viel Eis im Fluss.« Der Schiffer Schulte stützte sich auf die mit Raureif überzogene Reling der Schaluppe.

Neben dem Hamburger Schiffer stand Jan Boumann aus Amsterdam und schaute auf die im grauen Wasser der Elbe treibenden Eisschollen hinab. Gegen die Kälte schützte er sich mit einem doppellagigen Wollmantel und einer dazu passenden Samtkappe. Er zählte gerade einmal dreiundzwanzig Jahre, war seit wenigen Monaten verheiratet und mit seiner jungen Frau, seinem Bruder und anderen Holländern auf dem Weg nach Potsdam. Sie folgten einem Ruf des preußischen Königs Friedrich Wilhelm.

Das Eis kratzte an den Schiffsplanken und verursachte ein Geräusch, das Jan einen Schauder über den Rücken jagte. Sein Atem dampfte vor dem Mund und vereiste auf einem weißen Halstuch. Obwohl er Zimmermann und kein Schiffer war, war ihm bewusst, dass das Schiff Gefahr lief, vollständig festzufrieren. Deshalb stimmte er Schulte zu.

»Wir haben Glück, da vorn ist Wittenberge. Dort finden wir einen sicheren Platz zum Anlegen«, begann der Schiffer wieder. »Bis dahin schaffen wir es noch, aber ich werde keine Meile weiterfahren.«

Gerade schrappte wieder eine Eisscholle an der Schiffswand entlang. Trotz seiner dicken Kleidung spürte Jan, wie sich die Härchen auf seinen Armen aufstellten. Er nickte dem Hamburger zu und kletterte unter Deck, um seine Mitreisenden von der veränderten Lage in Kenntnis zu setzen. Als Erstes klopfte er an die Tür der Achterkabine, die seine Frau Anna und deren Schwester Nynke bewohnten.

Die Frauen saßen sich auf den beiden Pritschen gegenüber. Gegen die Kälte waren sie in viele Schichten von Unterröcken, Blusen, wollene Mäntel und Schultertücher gehüllt. Sie vertrieben sich die Zeit mit einem Ratespiel. Auf dem Schoß hielt Nynke ein in ein Schaffell gehülltes Bündel, an dem sie die Hände wärmte. Bei Jans Eintritt bewegte es sich, und zwischen den Falten reckte sich der Kopf eines Graupapageis heraus. Ein knopfrundes Auge mit schwarzer Pupille und einer gelblichen Iris fixierte Jan, und er hatte den Eindruck, als blickte ihn der Papagei vorwurfsvoll an.

Nynke strich mit einem Zeigefinger über den Vogelkopf und gab mit gespitzten Lippen gurrende Geräusche von sich. Seine Frau Anna, mit der er erst seit wenigen Wochen verheiratet war, betrachtete ihre Schwester mit einem Stirnrunzeln. Ihre zierliche Gestalt wirkte unter den vielen Schichten Kleidung gedrungen. Vorwitzige blonde Löckchen schauten unter ihrer Haube hervor, als sie ihm ihr verfroren wirkendes Gesicht mit geröteter Nase zuwandte. Jan wollte am liebsten Küsse auf die zarte Haut drücken, bis sie wieder warm wurde.

»Was ist das für ein Kratzen außen am Schiff?«, wollte Nynke wissen. »Das klingt, als scharre ein Seeungeheuer am Holz und wolle jeden Moment bei uns hereinschauen.«

»Eisschollen reiben sich an den Planken, deswegen ändern sich unsere Pläne.« Jan erklärte ihnen, was der Schiffer an Deck entschieden hatte.

»Wie geht es von dort weiter?«, verlangte Anna zu wissen. »Es ist unangenehm genug, bei diesem Wetter unterwegs zu sein, und nun müssen wir die Reise im Nirgendwo unterbrechen. Was ist dieses Wittenberge für ein Ort? Hat dort nicht Martin Luther seine Thesen an die Tür der Schlosskirche genagelt?«

»Das war in Wittenberg und ganz woanders«, erklärte Nynke. Sie war drei Jahre älter als ihre Schwester.

»Was macht schon der eine Buchstabe.«

»Zwei verschiedene Städte.«

»Wichtiger ist allemal, ob es in diesem Wittenberge ein bequemes Gasthaus gibt und wann wir weiterreisen können.«

»Ich freue mich jedenfalls schon darauf, mir wieder einmal an Land die Füße zu vertreten«, erwiderte Nynke.

Anna schaute über den Papagei Pitter hinweg in das Gesicht ihrer älteren Schwester. »Bei diesem Wetter werde ich nicht durch die Stadt laufen, und du wirst es auch nicht. Untersteh dich, allein herumzulaufen! Ich bin für dich verantwortlich und werde dafür sorgen, dass du keinen Anlass zu Gerede gibst.«

»Nur weil du verheiratet bist, brauchst du dich nicht aufzuspielen, als wärest du die Ältere. Ich kann allein eine Gasse entlanglaufen.« Nynke schaute zu ihrem Schwager, der immer noch in der Tür stand, da die Kabine mit zwei Leuten und einem Papagei überfüllt schien.

Jan hob die Hände. »Ich mische mich da nicht ein.«

In Wittenberge kamen die Holländer in einer Herberge namens Roter Hahn unter. In der Schlafstube, die Nynke mit den drei kleinen Töchtern des Zimmermanns Anton van Ridder teilen musste, verbreitete ein Kachelofen angenehme Wärme. Als frisch verheiratetem Paar teilte der Wirt Anna und Jan sein bestes, einem Fürsten würdiges Zimmer zu. Nynke spähte neugierig hinein.

Die Stube besaß drei mit Eisblumen überzogene Fenster, die Holzdecke war mit einem Muster bemalt, bei dem Rot und Grün vorherrschten. Im Kachelofen in der Ecke knisterte ein Feuer, aber es reichte noch nicht aus, den Raum zu erwärmen. Diesen beherrschte ein breites Bett mit schweren, weinroten Vorhängen. Es gab außerdem zwei breite Lehnstühle und Fußschemel.

»Arme deutsche Fürsten. Wenn das ihre Schlafstuben sind«, murrte Anna und ließ sich auch nicht aufheitern, als Jan sie umarmte und ihr einen Kuss auf die Nasenspitze gab. »Jeder mittelmäßig erfolgreiche Kaufmann nennt bei uns Besseres sein Eigen.«

»Ich hoffe nur, die Preußen werden sich an deine spitze Zunge gewöhnen. Ich jedenfalls liebe sie.« Jan lachte. »Du entschuldigst mich. Ich muss Erkundigungen einziehen.«

In ihrer Schlafstube musste Nynke drei plappernde Mädchen ertragen, die alle Pitter streicheln und mit ihm spielen wollten. Sie setzte den Papagei außerhalb ihrer Reichweite auf einen Schrank. Den Kindern erklärte sie, der Vogel brauche nach der ungewohnten Schiffsreise Ruhe, ehe sie ihnen half, die vielen Schichten Kleidung abzulegen. Anschließend sollten sie Gesichter und Hände waschen. Die Älteste schob rebellisch die Unterlippe vor, sah sich aber einem so strengen Blick Nynkes ausgesetzt, dass sie lieber gehorchte.

Nynke verfrachtete die sauber geschrubbten Mädchen zu ihren Eltern, damit die sich um ihren Nachwuchs kümmerten, während sie selbst sich ans Fenster setzte und in das winterlich verschneite Wittenberge hinausschaute. Pitter kam auf ihre Schulter geflogen und schmiegte sich an ihr Ohr. Er nahm die Haut ihres Halses in den Schnabel und rollte sie hin und her. Ein Papageienkuss. Nynke blinzelte, weil ihr Tränen in die Augen schossen, aber sie ließ Pitter gewähren.

»Zum Glück wussten die Mädchen nicht, dass du zuvor einem Seemann gehörtest und dich auf Schiffen besser auskennst als wir alle zusammen«, sagte sie und zauste zärtlich die Federn an seinem Hals.

Pitter gab ein Krächzen von sich, von dem sie nicht wusste, ob er ihre Flunkerei guthieß oder dagegen protestierte.

Zwei Tage später war ihre Weiterreise über Land organisiert. Der Kaufmann Kowing übernahm die Verantwortung für den Transport der Reisenden und ihr Gepäck. Für die Menschen stellte er Kutschen, heiße Ziegel, wollene Decken und Schaffelle zur Verfügung. Das Gepäck wollte er mit Ochsenwagen nach Potsdam transportieren.

Anna fand daran etwas auszusetzen. »Wir werden in Potsdam wochenlang auf unsere Sachen warten müssen und nicht mehr besitzen als die Kleidung, die wir auf dem Leib tragen. Wir werden auf der nackten Erde schlafen und unsere Suppe mit den Händen schöpfen müssen, wenn alles mit Ochsenwagen transportiert wird. Diese Tiere gehen nicht schneller als Schnecken. Ich bestehe auf Wagen mit Pferden.«

Der Gehilfe des Kaufmannes, dem sie diese Worte entgegenschleuderte, schaute hilflos zwischen ihr und Jan hin und her. »Pferde können bei diesem Wetter weniger schwer ziehen als Ochsen und sind bei Eis und Schnee nicht so trittsicher mit dem...


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Autor

Birgit Jasmund, geboren 1967, stammt aus der Nähe von Hamburg. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Kiel hat das Leben sie nach Dresden verschlagen. Wenn einem dort der Wind so richtig um die Nase weht, hält sie nichts im Haus.
Im Aufbau Taschenbuch Verlag sind von ihr bereits die historischen Romane "Die Tochter von Rungholt", "Luther und der Pesttote", "Der Duft des Teufels", "Das Geheimnis der Porzellanmalerin", "Das Geheimnis der Zuckerbäckerin", "Das Erbe der Porzellanmalerin" und "Die Maitresse. Aufstieg und Fall der Gräfin Cosel" sowie bei Rütten & Loening die Liebesgeschichte "Krabbenfang" erschienen.