Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Begeistern!

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
161 Seiten
Deutsch
Schäffer-Poeschel Verlagerschienen am13.01.20211. Auflage 2021
Begeisterte Menschen sind kreativ und gehen mutig in die Zukunft. Begeisterung ist eine Ressource, die wesentlich zum ökonomischen, kulturellen und humanen Erfolg von Unternehmen beiträgt. Aber was ist Begeisterung? Kann man sie generieren - und wenn ja, wie? Ist Begeisterung immer gut oder kann sie nicht auch gefährlich sein? Diese Fragen werden im Buch aus philosophischer Perspektive gestellt und lebenstauglich beantwortet. Der Autor beleuchtet, wie Menschen Begeisterung erleben und beschreiben und lotet problematische Erscheinungsformen der Begeisterung aus. Dabei erweist sich künstlich erzeugte Begeisterung, wie sie von Begeisterungs-Coaches oder -Ratgebern in Aussicht gestellt wird, als fragwürdige Manipulation. Dennoch können Unternehmen ein Klima erzeugen, in der Begeisterung wachsen und gedeihen kann. Die dafür notwendigen Voraussetzungen bzw. erforderlichen Maßnahmen werden im Praxisteil vorgestellt.

Dr. Christoph Quarch ist Philosoph, Bestseller-Autor, Inspirator und Denkbegleiter für Unternehmen. Mit seinen Podcasts, Artikeln und rund 50 Büchern erreicht er ein breites Publikum im gesamten deutschsprachigen Raum. Dabei aktualisiert er den reichen Schatz der europäischen Philosophie für die Welt von heute. Bei seiner Arbeit für Unternehmen wie Lufthansa, dm, R+V Versicherung u.v.a. ermittelt und versprachlicht er den spezifischen Geist einer Organisation, um sie erfolgreich und dauerhaft zu energetisieren. Dabei schöpft er aus seiner langjährigen Erfahrung als Führungskraft in unterschiedlichen Kontexten. Quarch unterrichtet Wirtschaftsphilosophie an der HSBA Hamburg und veranstaltet in Kooperation mit ZEIT-Reisen Philosophie-Reisen im In- und Ausland. Im Jahr 2019 initiierte und gründete er die neue Platonische Akademie (akademie_3) zur Entwicklung eines geistigen Paradigmas für das digitale Zeitalter. www.christophquarch.de
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR24,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR23,99

Produkt

KlappentextBegeisterte Menschen sind kreativ und gehen mutig in die Zukunft. Begeisterung ist eine Ressource, die wesentlich zum ökonomischen, kulturellen und humanen Erfolg von Unternehmen beiträgt. Aber was ist Begeisterung? Kann man sie generieren - und wenn ja, wie? Ist Begeisterung immer gut oder kann sie nicht auch gefährlich sein? Diese Fragen werden im Buch aus philosophischer Perspektive gestellt und lebenstauglich beantwortet. Der Autor beleuchtet, wie Menschen Begeisterung erleben und beschreiben und lotet problematische Erscheinungsformen der Begeisterung aus. Dabei erweist sich künstlich erzeugte Begeisterung, wie sie von Begeisterungs-Coaches oder -Ratgebern in Aussicht gestellt wird, als fragwürdige Manipulation. Dennoch können Unternehmen ein Klima erzeugen, in der Begeisterung wachsen und gedeihen kann. Die dafür notwendigen Voraussetzungen bzw. erforderlichen Maßnahmen werden im Praxisteil vorgestellt.

Dr. Christoph Quarch ist Philosoph, Bestseller-Autor, Inspirator und Denkbegleiter für Unternehmen. Mit seinen Podcasts, Artikeln und rund 50 Büchern erreicht er ein breites Publikum im gesamten deutschsprachigen Raum. Dabei aktualisiert er den reichen Schatz der europäischen Philosophie für die Welt von heute. Bei seiner Arbeit für Unternehmen wie Lufthansa, dm, R+V Versicherung u.v.a. ermittelt und versprachlicht er den spezifischen Geist einer Organisation, um sie erfolgreich und dauerhaft zu energetisieren. Dabei schöpft er aus seiner langjährigen Erfahrung als Führungskraft in unterschiedlichen Kontexten. Quarch unterrichtet Wirtschaftsphilosophie an der HSBA Hamburg und veranstaltet in Kooperation mit ZEIT-Reisen Philosophie-Reisen im In- und Ausland. Im Jahr 2019 initiierte und gründete er die neue Platonische Akademie (akademie_3) zur Entwicklung eines geistigen Paradigmas für das digitale Zeitalter. www.christophquarch.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783791051000
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum13.01.2021
Auflage1. Auflage 2021
Seiten161 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1166 Kbytes
Artikel-Nr.5492353
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1 Ein Geschenk des Himmels

2 Eine begehrte Ressource

3 Geist oder Ungeist?

4 Begeisterung im Unternehmen

5 Schluss
mehr
Leseprobe


Der Geist weht, wo er will. Mehr als ein Metaphernspiel

Die Begeisterung des Herzens ist die Quelle jeder großen Unternehmung.

Giuseppe Mazzini

Die Ökonomie der Gegenwart folgt einer einfachen Idee: Sie denkt das Wirtschaften als einen zielgerichteten Prozess der Wertschöpfung, des Wachstums oder einfach des Erwerbs gewünschter Erträge. Als Subjekt dieses Prozesses gilt der auf seinen Vorteil bzw. Nutzen bedachte rationale ökonomische Agent, dem die Theoretiker den Namen Homo oeconomicus verliehen haben. Seine reinste Ausformung findet der Homo oeconomicus im Typus des Unternehmers bzw. des Entrepreneurs: ein Wort, das sich vom lateinischen inter prehendere (= zwischen ergreifen) herleitet, was wiederum zu erkennen gibt, dass es der Welt der Kaufleute und Händler entstammt, genauer: der Welt des Fernhandels. Denn es waren stets die Fernhändler, die handelbare Güter zwischen Kauf und Verkauf ergreifen, um sie später mit Gewinnsteigerung zu veräußern.

Dorthin weist auch die älteste bekannte Definition des Entrepreneurs. Man findet sie in Richard Cantillons Essai sur la Nature du Commerce au General von 1755, in dem der Entrepreneur als eine Person beschrieben wird, die zu einem gewissen Preis eine Sache erwirbt oder produziert, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu einem höheren Preis weiterzuverkaufen, wobei er über Erhalt und Nutzung von Ressourcen entscheidet und unternehmerische Risiken eingeht. Besonders Letzteres zeichnete in Cantillons Augen den Entrepreneur aus: Er sieht in ihm eine Art risikofreudigen Abenteurer, der Ressourcen bündelt, um die sich ihm bietenden Gelegenheiten für einen maximalen Gewinn zu nutzen. Dabei betonte er die unternehmerische Bereitschaft, mit Unsicherheiten umzugehen, weil gerade sie ihn von Geldgebern oder Eigentümern unterscheide1. Es ist nicht schwer zu erkennen, wen Cantillon vor Augen hatte, als er solches schrieb: den Fernhändler und Seefahrer, der ausgestattet mit einem Schiff (das ihm nicht zwangsläufig selbst gehört) und einem Kapital (das er von einem Investor geliehen hat) in See sticht, um mit hohem Gewinn zurückzukehren. Kein Wunder so gesehen, dass die englische Sprache die Worte Entrepreneur und Adventurer oder einfach Venturer (= Abenteurer) lange Zeit synonym verwendete.2

Folgen wir dieser Spur einen Schritt weiter: Der Entrepreneur der ersten Stunde wirtschaftete mittels eines Instruments, das ihm die Wertschöpfung ermöglichte: des Schiffs - ein technisches Gerät, ein Apparat, später eine Maschine, die eine gegebene Ressource durch möglichst effiziente und funktionale Prozesse nutzbar macht, um einen möglichst großen Ertrag zu generieren. So lässt sich ein Unternehmen auch noch heute denken - und so wird es meist gedacht. Achten wir darauf, welche Implikation dies mit sich bringt.

Das Schiff geriet zur Leitmetapher, zum Symbol des frühneuzeitlichen Unternehmens eines frühneuzeitlichen Entrepreneurs. Doch das Schiff allein ist nicht viel wert, wenn es vor Anker liegt. Um das Schiff - und ebenso ein Unternehmen - in Gang zu setzen und den Wertschöpfungsprozess anzustoßen, braucht es Energie - kinetische, bewegende Energie. Ohne Energiezufuhr kommt ein Unternehmen nicht in Gang. Als die neuzeitliche Ökonomie noch in den Kinderschuhen steckte, gab es - um unser Metaphernspiel fortzusetzen - nur zwei Formen der Energie, mit denen ein Entrepreneur sein Unternehmen voranbringen konnte: Menschenkraft und Wind. Sie brauchte er, um sein Schiff flott zu machen, d. h. um den Prozess anzustoßen, mit dessen Hilfe der gewünschte Ertrag generiert werden sollte. Die Dampfmaschine war noch nicht erfunden, und ein Unternehmen nährte sich noch ausschließlich von natürlichen Ressourcen. Seit der industriellen Revolution ist das anders. Heute sind Unternehmen nach Maßgabe von Maschinen gebaut, die ihren Energiebedarf auf andere Weise decken: gewiss noch immer in Gestalt menschlicher Arbeitskraft und monetärer Mittel, vor allem aber durch materielle Brenn- bzw. Treibstoffe und zunehmend auch in Gestalt von Daten- oder Informationsströmen. Der Wind jedoch, mit dem der Entrepreneur bzw. Venturer der alten Schule segelte, scheint keine Rolle mehr zu spielen. Oder etwa doch?

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellen Unternehmerinnen und Unternehmer zunehmend fest, dass die Energie ihres Unternehmens erlahmt - und dass die von ihnen genutzten Ressourcen irgendwie verbraucht zu sein scheinen: ausgebrannte Menschen, ausgebeutete Ressourcen, ausgelaugte Finanzmärkte. Also liegt es nahe, die Unternehmen umzubauen, die Funktionalität und Produktivität der Unternehmensmaschine noch einmal zu steigern, indem man die Prozesse optimiert, beschleunigt, um ihr noch mehr Effizienz und Effektivität abzuringen. Dabei setzt man meist auf technische Innovation: Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Robotik, Human Enhancement sind die von den IT-Giganten des Silicon Valley beschworenen und verheißenen Retter, mit deren disruptiver Kraft die stotternden Maschinen der globalen Wirtschaft mobil gemacht und die Erträge maximiert werden sollen.

Oder man setzt auf neue Managementtools und Organisationsformen, die gern unter dem Label New Work versammelt und als Heilsbringer versprochen werden. Doch obgleich agile Methoden und digitale Technologien in vielen Unternehmen implementiert und erprobt wurden, stellt mancher Unternehmer ernüchtert fest, dass der Kahn noch immer nicht flott ist, dass er weiterhin schwergängig und schwankend durch die schwere See diverser Krisen schippert - Finanzkrisen, Pandemien oder beides zugleich. Kein Wunder: Wer nur auf Technik und Methode setzt, tut nichts anderes, als alten Wein in neue Schläuche füllen. Doch mit altem Wein gewinnt man keine Zukunft; denn aus altem Wein wächst keine frische Energie, eher bringt er Trance und Lethargie.

Wofür steht in diesem Bild der alte Wein? Er steht für ein altes Denken - für das landläufige ökonomische Denken der Gegenwart, dessen Grundbegriffe und Kategorien allesamt dem 18. Jahrhundert entstammen und dessen Menschen- und Unternehmerbild sogar bis ins frühe 17. Jahrhundert zurückweisen. Dieser konventionelle ökonomische Mindset kennt den Unternehmer nur als Homo oeconomicus und er versteht ein Unternehmen immer als Maschine - neuerdings auch gerne als Computer oder Algorithmus. Doch hat dieses Denken seine Kraft verloren, weil es vergessen hat, woraus ein Unternehmen ursprünglich die Energie bezogen hat - und bei näherer Betrachtung immer noch bezieht oder zumindest doch beziehen könnte: aus der Menschenkraft, vor allem aber aus dem Wind, der einem Unternehmen in die Segel fährt und es mühelos bewegt, ohne dass es aus sich heraus umständlich die Energie erzeugen müsste, die es voranbringt.

Der Homo oeconomicus der Neuzeit, der Entrepreneur der ökonomischen Klassik oder Neoklassik, vertraut nicht mehr auf jene andere Form der Energie, die er nicht sehen und nicht messen kann. Er verlässt sich ganz auf materielle Brennstoffe oder auf monetäre Mittel - auch wenn er schon lange weiß, dass er auf diese Weise häufig eine Schneise der Zerstörung hinter sich zurücklässt. Anders war es, als die Unternehmen noch Schiffe waren, die vom Winde bewegt das Meer der Zeit durchkreuzten; anders wird es wieder sein, wenn künftige Unternehmerinnen und Unternehmer diese Metapher ernst nehmen und sich fragen, welcher Wind es sein könnte, der sie auch heute bewegen, motivieren und voranbringen kann, ohne dass sie große Anstrengungen der Treibstoffbeschaffung auf sich nehmen müssten: ein Wind, der einfach da ist und für den man einzig und allein passende Segel schneidern und aufziehen muss, damit er in sie fährt und seine Energie dem Unternehmen zur Verfügung stellt. Solch ein Wind - um das Metaphernspiel nun endlich aufzulösen - ist nichts anderes als die Begeisterung.

Doch hat es mit dem Wind der Begeisterung eine eigentümliche Bewandtnis: Er weht nur, wo er will, man kann ihn nicht erzeugen und nicht zwingen. Wohl kann man sich ihm gegenüber empfänglich zeigen und sich so aufstellen, dass er einen finden kann. Eben das jedoch versäumen viele Unternehmen. Vor lauter digital transformation und change management übersehen sie, was ihnen wirklich Energie für disruptive oder wenigstens doch innovative Aufbrüche verleihen könnte: eine Kultur der Begeisterung, der menschlichen Begeisterung. Begeisterung ist die einfachste, günstigste, kraftvollste und effizienteste Energieressource, die es gibt. Denn den Geist, der Menschen zu begeistern vermag, muss man weder kaufen noch produzieren. Er kommt und weht ganz von allein - so wie der Wind, wenn man ihn lässt. Nur eines tut not: Um sich begeistern zu lassen, muss man ihn...

mehr

Autor

Christoph QuarchDr. Christoph Quarch ist Philosoph, Bestseller-Autor, Inspirator und Denkbegleiter für Unternehmen. Mit seinen Podcasts, Artikeln und rund 50 Büchern erreicht er ein breites Publikum im gesamten deutschsprachigen Raum. Dabei aktualisiert er den reichen Schatz der europäischen Philosophie für die Welt von heute. Bei seiner Arbeit für Unternehmen wie Lufthansa, dm, R+V Versicherung u.v.a. ermittelt und versprachlicht er den spezifischen Geist einer Organisation, um sie erfolgreich und dauerhaft zu energetisieren. Dabei schöpft er aus seiner langjährigen Erfahrung als Führungskraft in unterschiedlichen Kontexten. Quarch unterrichtet Wirtschaftsphilosophie an der HSBA Hamburg und veranstaltet in Kooperation mit ZEIT-Reisen Philosophie-Reisen im In- und Ausland. Im Jahr 2019 initiierte und gründete er die neue Platonische Akademie (akademie_3) zur Entwicklung eines geistigen Paradigmas für das digitale Zeitalter. christophquarch.de

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt