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Johannes Block

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Evangelische Verlagsanstalterschienen am01.04.20181. Auflage
Der Barther Reformator Johannes Block ist einer der wichtigsten Köpfe der Frühreformation in Nordosteuropa. Von ihm sind keine eigenen Schriften überliefert, so dass sein Leben und Wirken weitestgehend unbekannt sind. Aus seiner Büchersammlung, die Block der Barther Marienkirche vermacht hat, lässt sich jedoch ein von geistigen Aufbrüchen und Schicksalsschlägen gezeichnetes Lebensbild herauslesen. Für den Humanisten und Wanderprediger führte der Weg um 1510 aus Hinterpommern über Livland und Finnland zurück in seine pommersche Heimat, wo er 1534 Teil von Bugenhagens Fürstenreformation wurde. Die Publikation beleuchtet die historisch-kulturellen Hintergründe von Blocks Wirken, die 2015 auch auf einer internationalen Fachtagung am Barther Bibelzentrum diskutiert wurden. Zusätzlich erschließt ein wissenschaftlicher Katalog erstmals Blocks Predigerbibliothek, wodurch ein einzigartiger Schatz der ersten Reformatorengeneration greifbar wird. [Johannes Block. The Pomeranian Reformer and his Library] Johannes Block, reformer of Barth, Pomerania, has to be counted among the most important figures of the early Reformation in north-eastern Europe. Since he left no writings of his own, little is known of his life and impact. But we can trace Block's biography by means of his private library donated by him to the Church Library of St. Mary's at Barth. With regard to this collection we are able to identify a singular life characterized by spiritual recommencements on the one hand and several strokes of fate on the other. As a humanist and itinerant preacher, Block left his native country, Lower Pomerania, about the year 1510, and worked in Livonia and Finland. On his return to Pomerania he took part in the Prince's Reformation organized by the Wittenberg Lutheran Bugenhagen (1534). This publication gives insight into the socio-historical roots of Block's activities, compiling papers discussed by an international group of scholars at the Barth Bible Centre in 2015. Furthermore, Block's itinerant preacher's library is made accessible by a scholarly catalogue for the first time. Thus, Block's book collection can be rediscovered as a unique treasure of the first generation of reformists.mehr
Verfügbare Formate
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Produkt

KlappentextDer Barther Reformator Johannes Block ist einer der wichtigsten Köpfe der Frühreformation in Nordosteuropa. Von ihm sind keine eigenen Schriften überliefert, so dass sein Leben und Wirken weitestgehend unbekannt sind. Aus seiner Büchersammlung, die Block der Barther Marienkirche vermacht hat, lässt sich jedoch ein von geistigen Aufbrüchen und Schicksalsschlägen gezeichnetes Lebensbild herauslesen. Für den Humanisten und Wanderprediger führte der Weg um 1510 aus Hinterpommern über Livland und Finnland zurück in seine pommersche Heimat, wo er 1534 Teil von Bugenhagens Fürstenreformation wurde. Die Publikation beleuchtet die historisch-kulturellen Hintergründe von Blocks Wirken, die 2015 auch auf einer internationalen Fachtagung am Barther Bibelzentrum diskutiert wurden. Zusätzlich erschließt ein wissenschaftlicher Katalog erstmals Blocks Predigerbibliothek, wodurch ein einzigartiger Schatz der ersten Reformatorengeneration greifbar wird. [Johannes Block. The Pomeranian Reformer and his Library] Johannes Block, reformer of Barth, Pomerania, has to be counted among the most important figures of the early Reformation in north-eastern Europe. Since he left no writings of his own, little is known of his life and impact. But we can trace Block's biography by means of his private library donated by him to the Church Library of St. Mary's at Barth. With regard to this collection we are able to identify a singular life characterized by spiritual recommencements on the one hand and several strokes of fate on the other. As a humanist and itinerant preacher, Block left his native country, Lower Pomerania, about the year 1510, and worked in Livonia and Finland. On his return to Pomerania he took part in the Prince's Reformation organized by the Wittenberg Lutheran Bugenhagen (1534). This publication gives insight into the socio-historical roots of Block's activities, compiling papers discussed by an international group of scholars at the Barth Bible Centre in 2015. Furthermore, Block's itinerant preacher's library is made accessible by a scholarly catalogue for the first time. Thus, Block's book collection can be rediscovered as a unique treasure of the first generation of reformists.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783374051564
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum01.04.2018
Auflage1. Auflage
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2235 Kbytes
Artikel-Nr.5498076
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Die Digitalisierung der Barther Bibliothek des Johannes Block in der Universitätsbibliothek Greifswald
Von Bruno Blüggel

Die Universitätsbibliothek Greifswald verfügt über eine mehr als 15-jährige Erfahrung in der Planung und Ausführung digitaler Projekte. Zunächst wurden nur eigene Bestände digitalisiert. Aber durch die Teilnahme am EU-Projekt »Ebooks on Demand« (EoD) wurden auch schon sehr schnell Kontakte zu internationalen Expertenteams geschaffen. Diese enge Vernetzung bedeutet nicht nur einen ständigen Erfahrungsaustausch, sie führt auch zu großen Synergieeffekten bei allen Folgeprojekten.

Mit dem Start der Deutschen »Digitalen Bibliothek« (DDB) und der »Europeana« wurde immer offensichtlicher, dass die Datenlieferung zu diesen großen Erschließungs- und Digitalisierungsportalen am sinnvollsten durch erfahrene Aggregatoren erfolgen sollte. Aus diesem Grund unterstützte das Land Mecklenburg-Vorpommern zwei Pilotprojekte zur Integration digitaler Objekte aus verschiedenen Einrichtungen im Land (Archive, Bibliotheken, Museen, wissenschaftliche Sammlungen).

I Pilotprojekte

In den Jahren 2010 und 2011 förderte das Land Mecklenburg-Vorpommern Digitalisierungsprojekte mit jeweils 90.000 Euro. Davon wurde 2010 ein Pilotprojekt zur Integration von Archivmetadaten mit 48.642 Euro und 2011 die Integration von musealen Metadaten mit 38.647 Euro unterstützt.

Mit diesen Pilotprojekten wurden mehrere Ziele verfolgt:

⢠Es sollten Objekte verschiedener Einrichtungen im Land auf einer gemeinsamen Internetplattform präsentiert werden.

⢠Es sollten möglichst keine neuen Daten erhoben werden, sondern schon vorhandene Beschreibungen aus den lokalen Systemen über normierte Schnittstellen importiert werden.

⢠Vor allem kleine Einrichtungen, die über keine eigene Digitalisierungsausstattung verfügen, sollten einbezogen werden.

⢠Durch die Digitalisierung sollten einerseits die wertvollen Originale geschont werden, andererseits der Bekanntheitsgrad einmaliger Sammlungen durch die Einbindung in ein gemeinsames Portal erhöht werden.

⢠Da die beteiligten Einrichtungen über die beste Kenntnis über ihre Sammlungen verfügten, lag die Auswahl geeigneter Objekte und die Bearbeitung der Metadaten in ihrer Verantwortung.

Die Bibliothek der evangelischen Kirchengemeinde St. Marien in Barth erfüllte mehrere dieser Kriterien, die Teilnahme am Pilotprojekt führt aber auch in die jüngere Vergangenheit zurück. Zwischen der Gemeinde St. Marien und der Universitätsbibliothek Greifswald besteht schon ein längerer Kontakt. Die damalige Sorge um die wertvolle Bibliothek, die unzureichende Unterbringung in den feuchten und unzureichend gesicherten Räumen war groß. Selbst für einfachste konservatorische Aufgaben fehlten die Mittel, eine Renovierung der Räume oder gar eine Restaurierung der Bücher schien utopisch. Die Erschließung der Bestände war (und ist noch immer) mangelhaft und behinderte den Zugang zu dieser wertvollen Bibliothek - gleichzeitig scheute man sich aber auch vor zu großer Publizität, um die ungesicherte Bibliothek vor Diebstahl zu schützen.

Mit der Renovierung der Bibliotheksräume 2010-20131 änderte sich die Situation schlagartig. Für die Bestände steht nun ein sicherer und allen konservatorischen Anforderungen genügender Raum zur Verfügung. Während der Bauarbeiten waren die Bestände ausgelagert, daher konnte ein Großteil der 123 Bände der Bibliothek des Johannes Block über einen längeren Zeitraum zum Scannen in das Digitalisierungszentrum an der Universitätsbibliothek Greifswald gebracht werden. Daneben wurde selbstverständlich auch das prominenteste Buch der Bibliothek, die sog. »Barther Bibel«, digitalisiert, da dieses Werk eine hohe identifikationsstiftende Bedeutung hat. Trotzdem war die Bibliothek Block aus vielerlei Gründen für die Teilnahme an dem Pilotprojekt fast noch bedeutender:

Zunächst sprach der hohe wissenschaftliche Wert dieser einzigen fast vollständigen Bibliothek eines Reformators im Ostseeraum für sich. Anhand der Zusammensetzung dieser Sammlung, den Glossen und Besitzvermerken kann der Werdegang eines katholischen Predigers zum frühen Verbreiter der Reformation rekonstruiert werden.2 Durch die Digitalisierung konnte diese wichtige historische Quelle erstmals einem größeren Forscherkreis bekannt und nutzbar gemacht werden.

Aus technischer und organisatorischer Sicht stellten die von Jürgen Geiß gut dokumentierten Bücher3 ein überschaubares Paket für die Aufnahme in ein Pilotprojekt dar. Die Möglichkeit zur Kooperation einer Kirchenbibliothek ohne technische Ressourcen mit einem technisch gut ausgestatteten Digitalisierungszentrum sollte modellhaft getestet und geeignete Workflows sollten aufgebaut werden. Aus den Mitteln des Pilotprojekts 2 stellte das Land 3.000 Euro für das Scannen der Bücher zur Verfügung, die Eingabe der Metadaten erfolgte in Eigenleistung.

II Erfahrungen aus dem Pilotprojekt

Die nicht restaurierten Bände waren teilweise in einem schlechten Zustand und konnten daher nur sehr langsam und unter großer Sorgfalt gescannt werden. Bei einigen Exemplaren musste aus konservatorischen Gründen ganz darauf verzichtet werden. Zudem sind die Bestände der Bibliothek St. Marien in Barth noch nicht maschinenlesbar katalogisiert. Es existieren zwar einzelne Bestandslisten, eine Recherche über die Bestände ist für externe Nutzer jedoch nicht möglich. Daher war die Katalogisierung der unerschlossenen Werke äußerst schwierig und zeitaufwendiger als das Scannen selbst. Das Verhältnis des Zeitaufwandes Scannen/ Metadateneingabe betrug 1:4.

Trotzdem hatte die Aufnahme der Digitalisate in den OPAC der Universitätsbibliothek Greifswald und den Verbundkatalog des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) Vorteile für die Bibliothek in Barth selbst, verweist doch der Katalogeintrag des digitalisierten Werkes auch auf den Standort des Originals. Die Digitalisate der Bibliothek Block sind somit die ersten Werke der Bibliothek St. Marien, die in einem überregionalen Katalog verzeichnet sind.

Nach der Katalogisierung wurden die Bände auf speziellen Buchscannern durch geschultes Fachpersonal im Digitalisierungszentrum der Universitätsbibliothek Greifswald gescannt; die hierbei entstandenen Originaldateien im TIFF-Format eignen sich für die Langzeitarchivierung. Aus den Originalscans wurden komprimierte, für die Internetpräsentation geeignete Dateien erzeugt und mit Metadaten versehen. Nach einer Synchronisierung der Imagebezeichnungen mit den Seitenzahlen des Originals erfolgte eine Einteilung und Erfassung der Strukturdaten des Werkes (z. B. Titelblatt, Inhaltsverzeichnisse, Abbildungen, Kapitel).

Wegen der großen Bedeutung der Sammlung wurde eine besonders tiefe strukturelle Erschließung vorgenommen. Durch die Eingabe von Metadaten werden eine gezielte Suche nach den einzelnen Kapiteln und eine Navigierung im Buch ermöglicht. Sowohl die jeweiligen Strukturtypen (z. B. Kapitel) als auch das gesamte Werk können als PDF-Dateien von den Nutzern der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern heruntergeladen werden (Abb. 1).

Personennamen und besondere Schlagwörter wurden im Projekt mit der »Gemeinsamen Normdatei« (GND) der Deutschen Nationalbibliothek verknüpft. Auf diese Weise werden die verschiedenen Namensformen disambiguiert, auch wenn diese bei der Katalogisierung nicht mit eingegeben wurden. Außerdem können Beziehungen zu anderen Personen (z. B. Angehörige, Korrespondenzpartner) abgebildet und eine weitere Suche nach der erwähnten Person in der »Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern« gestartet werden (Abb. 2).

Durch diese sehr aufwändige Erschließung ergeben sich insgesamt drei Sucheinstiege für die im Digitalisierungsprojekt erschlossene Bibliothek des Barther Reformators Johannes Block:

1. Der OPAC des Gemeinsamen Verbundkatalogs (GVK).4

2. Der OPAC der Universitätsbibliothek Greifswald.5

3. Die Digitale Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern, Sammlung »Bibliothek des Reformators Johannes Block«.6

Durch die Implementierung einer neuen Viewer-Version haben sich seit dem Herbst 2016 die Darstellungsmöglichkeiten für die Sammlungen der einzelnen Einrichtungen verbessert. Die Partner können sich nun über individualisierte Seiten vorstellen und eigene Einstiege zu besonderen Sammlungen, z. B. der Bibliothek Block, erstellen und auf diese direkt von ihren eigenen Internetauftritten verlinken.

Die Teilnahme der Kirchenbibliothek St. Marien in Barth am Greifswalder Digitalisierungsprojekt war in vielerlei Hinsicht erfolgreich: Zunächst wurde die Möglichkeit einer Kooperation einer Universitätsbibliothek mit einer kirchlichen Einrichtung zur Digitalisierung und Erschließung einer wichtigen landesgeschichtlichen Sammlung erfolgreich getestet. Vor allem wurden aber die technischen und organisatorischen Wege evaluiert, um mit der Sicherung und Erschließung der Bibliothek der Gemeinde St. Marien auch in anderen Bereichen als der Block-Bibliothek fortzufahren. Neben einer schrittweisen Restaurierung der wichtigen Originale muss eine Erschließung der Titel in einem überregionalen Katalog (in unserem Falle im GBV) erfolgen. Diese Erschließung würde nicht nur eine wichtige Bibliothek einem größeren Forscherkreis bekannt machen, sondern würde auch die Grundlage für weitere...
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