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Wenn der Körper nein sagt

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
328 Seiten
Deutsch
Unimedica ein Imprint der Narayana Verlagerschienen am27.12.20227. Auflage 2022
Ein Must-read für Patienten und Ärzte: Es kann Leben retten. - Peter Levine, Bestseller-Autor Kann ein Mensch buchstäblich an Einsamkeit sterben? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Fähigkeit, Gefühle auszudrücken, und Alzheimer? Gibt es so etwas wie eine 'Krebspersönlichkeit'? Das Buch WENN DER KÖRPER NEIN SAGT von DR. GABOR MATÉ stützt sich auf wissenschaftliche Forschungsergebnisse und die jahrzehntelange Erfahrung des Autors als praktizierender Arzt. Das Buch gibt Antworten auf diese und andere wichtige Fragen zur Bedeutung der Leib-Seele-Einheit in Bezug auf Krankheit und Gesundheit sowie auf die Rolle, die Stress, Stressbewältigung und die individuelle emotionale Verfassung bei vielen häufig vorkommenden Krankheiten spielen. Klug und einfach nachvollziehbar liefert der Autor: Antworten auf die Rolle der Körper-Geist-Verbindung bei Krankheiten wie Arthritis, Krebs, Diabetes, Herzerkrankungen, Alzheimer, Reizdarmsyndrom und Multipler Sklerose zahlreiche aufschlussreiche Fallstudien und Geschichten von bekannten Persönlichkeiten wie Betty Ford (Brustkrebs), Ronald Reagan (Alzheimer) und Lance Armstrong (Hodenkrebs) 7 Prinzipien zu Prävention und Heilung von Krankheitsbildern WENN DER KÖRPER NEIN SAGT vermittelt neue Kenntnisse und verbessert die Heilchancen von Betroffenen. Es lehrt unter einer Krankheit zu verstehen, dass der Körper ab einem gewissen Punkt nein zu dem sagt, was der Geist nicht einmal wahrnimmt.

Der kanadische Arzt Dr. Gabor Maté ist ein ausgewiesener Experte zu den Themen Sucht, Stress und kindliche Entwicklung. Er arbeitete zwölf Jahre lang in Vancouver mit Patienten, die von Drogenabhängigkeit, psychischen Erkrankungen und HIV betroffen waren. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Allgemein- und Palliativmedizin und seiner umfassenden Forschung ist Dr. Maté ein gefragter Redner, der sich regelmäßig an Mitglieder des Gesundheitssystems, Pädagogen und Laien in ganz Nordamerika wendet. Für seine bahnbrechende medizinische Arbeit wurde er mit dem Order of Canada, der höchsten zivilen Auszeichnung seines Landes, ausgezeichnet.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR24,80
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR22,30

Produkt

KlappentextEin Must-read für Patienten und Ärzte: Es kann Leben retten. - Peter Levine, Bestseller-Autor Kann ein Mensch buchstäblich an Einsamkeit sterben? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Fähigkeit, Gefühle auszudrücken, und Alzheimer? Gibt es so etwas wie eine 'Krebspersönlichkeit'? Das Buch WENN DER KÖRPER NEIN SAGT von DR. GABOR MATÉ stützt sich auf wissenschaftliche Forschungsergebnisse und die jahrzehntelange Erfahrung des Autors als praktizierender Arzt. Das Buch gibt Antworten auf diese und andere wichtige Fragen zur Bedeutung der Leib-Seele-Einheit in Bezug auf Krankheit und Gesundheit sowie auf die Rolle, die Stress, Stressbewältigung und die individuelle emotionale Verfassung bei vielen häufig vorkommenden Krankheiten spielen. Klug und einfach nachvollziehbar liefert der Autor: Antworten auf die Rolle der Körper-Geist-Verbindung bei Krankheiten wie Arthritis, Krebs, Diabetes, Herzerkrankungen, Alzheimer, Reizdarmsyndrom und Multipler Sklerose zahlreiche aufschlussreiche Fallstudien und Geschichten von bekannten Persönlichkeiten wie Betty Ford (Brustkrebs), Ronald Reagan (Alzheimer) und Lance Armstrong (Hodenkrebs) 7 Prinzipien zu Prävention und Heilung von Krankheitsbildern WENN DER KÖRPER NEIN SAGT vermittelt neue Kenntnisse und verbessert die Heilchancen von Betroffenen. Es lehrt unter einer Krankheit zu verstehen, dass der Körper ab einem gewissen Punkt nein zu dem sagt, was der Geist nicht einmal wahrnimmt.

Der kanadische Arzt Dr. Gabor Maté ist ein ausgewiesener Experte zu den Themen Sucht, Stress und kindliche Entwicklung. Er arbeitete zwölf Jahre lang in Vancouver mit Patienten, die von Drogenabhängigkeit, psychischen Erkrankungen und HIV betroffen waren. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Allgemein- und Palliativmedizin und seiner umfassenden Forschung ist Dr. Maté ein gefragter Redner, der sich regelmäßig an Mitglieder des Gesundheitssystems, Pädagogen und Laien in ganz Nordamerika wendet. Für seine bahnbrechende medizinische Arbeit wurde er mit dem Order of Canada, der höchsten zivilen Auszeichnung seines Landes, ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783962571757
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum27.12.2022
Auflage7. Auflage 2022
Seiten328 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse662 Kbytes
Artikel-Nr.5518822
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL 2
Das kleine Mädchen - zu gut, um wahr zu sein

Es wäre untertrieben zu sagen, dass Natalie im Frühling und Sommer des Jahres 1996 unter Stress litt. Im März wurde ihr 16 Jahre alter Sohn nach einem sechsmonatigen Aufenthalt aus einem Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige entlassen. Er hatte in den zwei Jahren zuvor Drogen und Alkohol konsumiert und war wiederholt vom Schulunterricht ausgeschlossen worden. Wir waren froh, dass er einen Platz in dem Programm für stationäre Behandlung bekommen hat , sagt die 53-jährige ehemalige Krankenschwester. Er war erst kurze Zeit zu Hause, als zuerst bei meinem Mann und dann bei mir medizinische Probleme diagnostiziert wurden. Im Juli wurde ihr Mann Bill wegen eines bösartigen Darmtumors operiert. Nach der Operation teilte man ihnen mit, dass sich der Krebs bis in die Leber ausgebreitet hatte.

Natalie hatte von Zeit zu Zeit an Erschöpfung, Benommenheit und Ohrengeräuschen gelitten, aber die Symptome hatten immer nur kurze Zeit angehalten und waren ohne Behandlung wieder verschwunden. In dem Jahr vor ihrer Diagnose war sie müder gewesen als gewöhnlich. Nach einem Schwindelanfall im Juni wurde ein CT-Scan durchgeführt, mit negativem Ergebnis. Zwei Monate später zeigte eine MRT-Untersuchung von Natalies Gehirn die typischen Anomalien, die bei Multipler Sklerose auftreten: Schwerpunktmäßige Entzündungsherde, in denen das Myelin - die unsere Nervenfasern umhüllende Fettschicht - geschädigt und vernarbt war.

Multiple Sklerose (aus dem Griechischen für verhärten ) ist die häufigste der sogenannten demyelinisierenden Erkrankungen, die die Funktionsweise der Zellen im zentralen Nervensystem beeinträchtigen. Die Symptome hängen davon ab, wo die Entzündungen und Verhärtungen auftreten. Die wichtigsten betroffenen Bereiche sind in der Regel das Rückenmark, der Hirnstamm und der Sehnerv - das Nervenfaserbündel, das visuelle Informationen zum Gehirn transportiert. Liegt der geschädigte Bereich irgendwo im Rückenmark, sind die Symptome Taubheit, Schmerzen oder andere unangenehme Empfindungen in den Gliedmaßen oder im Rumpf. Auch unwillkürliche Bewegungen oder eine Schwäche der Muskeln kann die Folge sein. Im unteren Bereich des Gehirns kann der Verlust der Myelinschicht zu Doppelsehen oder Sprach- oder Gleichgewichtsproblemen führen. Patienten mit Optikusneuritis - Entzündung des Sehnervs - erleiden einen vorübergehenden Verlust der Sehkraft. Erschöpfung - das Gefühl überwältigender Abgeschlagenheit, die weit über die gewöhnliche Müdigkeit hinausgeht - ist ein häufiges Symptom.

Natalies Benommenheit hielt auch im Herbst und frühen Winter weiter an, während sie ihren Mann pflegte, der sich von seiner Darmoperation und einer zwölfwöchigen Chemotherapie erholten musste. Danach konnte Bill eine Zeit lang seinen Beruf als Immobilienmakler wieder ausüben, bis im Mai 1997 eine zweite Operation durchgeführt wurde, um die Tumore in seiner Leber zu entfernen.

Nach der Resektion, bei der sie 75 Prozent seiner Leber entfernten, bekam Bill ein Blutgerinnsel in der Pfortader, an dem er hätte sterben können , sagt Natalie. Er war danach sehr verwirrt und kampflustig. Bill starb im Jahr 1999, aber zuvor setzte er seine Frau einem noch größeren emotionalen Leid aus, als sie hätte vorhersehen können.

Forscher in Colorado untersuchten hundert Personen mit der Art von MS, die als schubförmig remittierend bezeichnet wird und bei der sich Krankheitsschübe mit symptomfreien Perioden abwechseln. An genau dieser Art von MS litt auch Natalie. Bei Patienten, die extremsten Belastungen ausgesetzt waren, zum Beispiel einer größeren Beziehungskrise oder finanzieller Unsicherheit, war die Wahrscheinlichkeit einer Verschlimmerung der Krankheit viermal so hoch.1

Weihnachten 1996 war mir immer noch sehr schwindelig, aber danach war zu fast 100 Prozent alles wieder gut , berichtet Natalie. Nur mein Gang war ein wenig unsicher. Und trotz all der Probleme mit Bills Leberresektion - zwischen Juli und August musste ich ihn viermal in die Notaufnahme bringen - ging es mir gut. Es sah so aus, als ob Bill es schaffen würde, und wir hofften, dass keine weiteren Komplikationen auftreten würden. Dann hatte ich einen neuen Krankheitsschub. Dieser Schub kam, als Natalie annahm, sie könne sich ein wenig entspannen, wenn ihre Dienste nicht länger dringend gebraucht würden.

Mein Mann gehörte zu den Menschen, die das Gefühl haben, sie müssen nichts tun, was sie nicht tun wollen. Er war schon immer so gewesen. Wenn er krank war, schien es ihm nur logisch, einfach überhaupt nichts zu tun. Er setzte sich aufs Sofa und schnippte mit den Fingern - und wenn er schnippte, musste man springen. Sogar die Kinder wurden langsam ungeduldig. Im Herbst dann, als es ihm besser ging, schickte ich ihn mit einigen Freunden für einige Tage aus der Stadt. Ich sagte: Er muss einfach mal rauskommen.

Und was mussten Sie einfach mal? , frage ich.

Ich hatte die Nase voll. Ich sagte: Nehmt ihn mit und spielt ein paar Tage Golf , und einer seiner Freunde kam und holte ihn ab. Zwei Stunden später wusste ich, dass ich einen neuen Schub hatte.

Was hatte sie aus dieser Erfahrung gelernt? Nun , sagt Natalie zögerlich, dass ich wissen muss, wann ich mich aus meinem Hilfemodus zurückziehen muss. Aber ich kann es einfach nicht. Wenn jemand Hilfe braucht, muss ich helfen.

Egal, wie es Ihnen damit geht?

Ja. Fünf Jahre später habe ich immer noch nicht gelernt, dass ich mit meinen Kräften haushalten muss. Mein Körper sagt häufig Nein und ich mache einfach weiter. Ich lerne es nicht.

Natalies Körper hatte während ihrer gesamten Ehe viele Gründe, Nein zu sagen. Bill war ein starker Trinker und brachte sie oft in Verlegenheit. Wenn er ein wenig zu viel getrunken hatte, wurde er gemein , sagt sie. Er fing an zu streiten, wurde aggressiv und verlor die Beherrschung. Wenn er sich auf einer Party über irgendetwas aufregte, machte er die Leute grundlos in aller Öffentlichkeit zur Schnecke. Ich drehte mich dann einfach um und ging weg, und dann war er wütend auf mich, weil ich ihn nicht unterstützt hatte. Ich wusste innerhalb von 48 Stunden, nachdem ich die Diagnose MS bekommen hatte, dass Bill nicht für mich da sein würde.

Aus seinem Golfurlaub zurückgekehrt, ging es Bill einige Monate lang körperlich sehr gut. Er hatte eine Beziehung mit einer anderen Frau, einer Freundin der Familie. Ich dachte damals, schau mal, was ich für dich getan habe , sagt Natalie. Ich habe meine eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Ich war den ganzen Sommer über für dich da. Du warst dem Tod sehr nahe und ich habe 72 Stunden in diesem Krankenhaus gesessen und darauf gewartet zu erfahren, ob du stirbst oder dich erholst. Ich habe mich um dich gekümmert, als du wieder zu Hause warst, und das ist nun der Dank dafür. Ich bekomme einen Tritt. Die Idee, dass psychischer Stress das Risiko für Multiple Sklerose erhöht, ist nicht neu. Die erste umfassende klinische Beschreibung Multipler Sklerose stammt von dem französischen Neurologen Jean-Martin Charcot. Patienten, so berichtete er in einem im Jahr 1868 gehaltenen Vortrag, sehen häufig einen Zusammenhang zwischen lang anhaltendem Kummer oder Ärger und dem Auftreten von Symptomen. Fünf Jahre später beschrieb ein britischer Arzt einen Fall, der ebenfalls mit Stress in Verbindung stand: Ätiologisch ist es wichtig zu erwähnen, dass das arme Geschöpf in einem vertraulicheren Gespräch der Krankenschwester gegenüber äußerte, der Grund für ihre Krankheit liege darin, ihren Ehemann mit einer anderen Frau im Bett erwischt zu haben. 2

Ich habe für dieses Buch neun Personen mit MS interviewt, acht davon sind Frauen. (Etwa 60 Prozent der Betroffenen sind Frauen.) Die emotionalen Muster in Natalies Geschichte sind bei jedem Einzelnen von ihnen erkennbar, wenn auch nicht immer in so dramatischer Form.

Die aus meinen Interviews gesammelten Erkenntnisse stammen mit den veröffentlichten Forschungsergebnissen überein. Viele, die diese Krankheit erforscht haben, haben den klinischen Eindruck geäußert, emotionaler Stress könne in irgendeiner Form mit der Entstehung von MS zu tun haben , wurde in einem wissenschaftlichen Artikel aus dem Jahr 1970 erwähnt.3 Übermäßige emotionale Verstrickung mit einem Elternteil, ein Mangel an psychologischer Unabhängigkeit, ein überwältigendes Bedürfnis nach Liebe und Zuneigung sowie die Unfähigkeit, Wut zu empfinden oder zum Ausdruck zu bringen, werden von medizinischen Beobachtern seit Langem als mögliche Faktoren für die natürliche Entwicklung der Krankheit angesehen. Im Rahmen einer Studie aus dem Jahr 1958 stellte man fest, dass in nahezu 90 Prozent der Fälle vor dem Ausbruch von Symptomen ... Patienten traumatische Lebenserfahrungen hatten, die deren Sicherheitssystem bedrohten. 4

Eine im Jahr 1969 durchgeführte Studie untersuchte die Rolle psychologischer Prozesse bei 32 Patienten aus Israel und den Vereinigten Staaten. Bei 85 Prozent dieser MS-Patienten traten kurz nach stark belastenden Ereignissen erste Symptome auf, die später als MS diagnostiziert wurden. Die Art des stressauslösenden Faktors variierte beträchtlich und reichte vom Tod oder der Krankheit eines geliebten Menschen bis hin zur plötzlichen Gefahr, die Grundlage für den Lebensunterhalt zu verlieren. Darüber hinaus wurde ein familiäres Ereignis angeführt, das zu einer dauerhaften Lebensveränderung führte und eine Flexibilität und Anpassung erforderlich machte, die weit über die eigenen Fähigkeit hinausging. Sich lang hinziehende Ehekonflikte waren...
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