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Verletzte Seelen

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
292 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am11.01.20211. Auflage
Lisa, eine Frau die alles hat, was sie sich vorgenommen hat, steht kurz vor der Beförderung. Ihre Welt scheint in Ordnung zu sein. Doch dann holt sie die Vergangenheit ein. Schleichend, zunächst von Lisa unbemerkt, werden die Fäden über ihr Schicksal gezogen und die Ereignisse überschlagen sich. Wem kann sie noch Vertrauen?

Sabine Baumgartner, geboren am 26.06.1979, ist gebürtige Kölnerin und hat über 15 Jahre mit ihrem Mann in München gelebt. Sie ist Mutter von drei Kindern und zur Zeit hauptberuflich in Elternzeit. Ihre Leidenschaft ist das Lesen guter Geschichten. Mit ihrem Debüt "Verletzte Seelen" erfüllt sie sich einen lang ersehnten Traum.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR2,99

Produkt

KlappentextLisa, eine Frau die alles hat, was sie sich vorgenommen hat, steht kurz vor der Beförderung. Ihre Welt scheint in Ordnung zu sein. Doch dann holt sie die Vergangenheit ein. Schleichend, zunächst von Lisa unbemerkt, werden die Fäden über ihr Schicksal gezogen und die Ereignisse überschlagen sich. Wem kann sie noch Vertrauen?

Sabine Baumgartner, geboren am 26.06.1979, ist gebürtige Kölnerin und hat über 15 Jahre mit ihrem Mann in München gelebt. Sie ist Mutter von drei Kindern und zur Zeit hauptberuflich in Elternzeit. Ihre Leidenschaft ist das Lesen guter Geschichten. Mit ihrem Debüt "Verletzte Seelen" erfüllt sie sich einen lang ersehnten Traum.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783752699760
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum11.01.2021
Auflage1. Auflage
Seiten292 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse488 Kbytes
Artikel-Nr.5600475
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL

Lisa, kommst du bitte in mein Büro?«

Lisa hörte ihren Chef über den Flur rufen. Das tat er gerne, auch wenn er damit allen auf die Nerven ging. Sie arbeitet im Kundenvertrieb und gerade wenn man einen Kunden am Telefon beriet, war es einfach nur störend, wenn da laute Geräusche über den Flur hallten. Er muss gesehen haben, dass sie gerade aufgelegt hatte. Schnell notierte sie im System den Verlauf des Gesprächs. Herr Wieland würde wieder anrufen und bestellen, dessen war sie sich sicher. Aber natürlich gehörte es auch zum Spiel zwischen dem Kunden und dem Vertrieb, erst einmal unentschlossen zu tun. Mit einem letzten Klick speicherte sie den Verlauf, dann stand sie langsam auf, während Karl ein zweites mal laut ihren Namen über den Flur rief. Ihr Büro lag am anderen Ende des Ganges. Karl musste immer besonders laut rufen, damit sie ihn hörte. Sie kam am Büro ihres Lieblingskollegen vorbei. Mario steckte bereits den Kopf aus seinem Büro und grinste breit: »Viel Erfolg! Gleich Kaffee, wie immer?«

Lisa sah in seine strahlenden blauen Augen und ihr Herz machte einen Hüpfer bei seinem Anblick. Sie lächelte und zwinkerte ihm zu: »Stark, heiß und flüssig, wie immer.«

Er grinste noch breiter, zeigte beide Daumen nach oben und schaute ihr hinterher. Lisa und Mario waren Kollegen, aber ein Flirt zwischen beiden gehörte einfach dazu, auch wenn sie privat auf Distanz blieben. Nicht das Mario nicht Lisas Typ war. Er war wunderbar. Groß, sportlich, hatte blaue Augen und braune Haare und er hatte Lisa direkt am ersten Tag gefallen. Lisa hätte nichts dagegen auch privat mehr mit Mario zu unternehmen, aber seine Freundin hätte dies sicher und ihr Mann garantiert auch. Doch ihren Mann sah sie nur noch selten. Die beiden hatten sich, nach einigen gescheiterten Versuchen ein Kind zu bekommen, einfach auseinander gelebt. Seitdem verbrachten beide lieber mehr Zeit im Büro oder mit Freunden, als miteinander. Lisa wollte einfach noch nicht den Schritt der Trennung gehen. Sie wollte sich damit nicht beschäftigen. Und fremdgehen? Auf gar keinen Fall. Ein kleiner Flirt war in Ordnung. Sie fühlte sich gut damit. Es stärkte einfach ein wenig ihr Selbstvertrauen. Es gab ihr das Gefühl attraktiv zu sein und wieder begehrenswert. Ihr Mann hatte sie schon lange nicht mehr so angesehen wie Mario. Dabei musste sie sich um ihr Aussehen keine Sorgen machen. Sie selber hatte hart trainiert für ihre Figur. Sie war schlank und muskulös, hatte aber auch viele weibliche Rundungen. Sie mochte sich und ihren Körper. Sie wusste, sie sah mal anders aus und so wollte sie nie wieder aussehen. Ihr war es wichtig etwas für ihren Körper zu tun und sie genoss es, wenn sie die Anerkennung von anderen dafür bekam.

Als Lisa vor dem Büro ihres Chefs stand erwartete er sie bereits. Er stand an der Tür und schien den Flirt zwischen Mario und ihr beobachtet zu haben. Er schaute etwas mürrisch drein. Sie schob es darauf, dass sie mit Mario diesen offenen Flirt hatte. Vermutlich hieß er Beziehungen zwischen Kollegen nicht gut. Gesprochen hatten sie darüber noch nie. Aber sie erinnerte sich an eine Situation zwischen ihr und Karl. Eine unangenehme Situation. Sie wurde leicht rot bei diesem Gedanken.

War ja klar, dachte sie. Diese Momente mitzubekommen, dafür hatte er ein Händchen. So wie damals, auf der letzten Wiesn. Eigentlich war es ihr peinlich, denn Lisa war gut in ihrem Job und wollte als professionelle Vertriebskraft wahrgenommen werden. Ihr Chef hatte doch erst vor Kurzem verkündet, dass er einen neuen Stellvertreter für sich suche, da sein ursprünglicher Stellvertreter bereits in acht Wochen das Unternehmen verlassen würde. Im Vertrauen hatte er ihr erklärt, dass sie für diese Position perfekt geeignet schien und er sich überlege, ihr diese Aufgabe anzubieten. Sie stand aber in Konkurrenz zu Robert. Robert war ein deutlich älterer Kollege, der aber auch länger in der Firma war. Trotzdem hatte Lisa keine Zweifel, dass ihre Chancen gut standen. Sie hatte ein gutes Verhältnis zu Karl. Er mochte sie und nach dieser Geschichte, letztes Jahr auf der Wiesn, waren sich die Beiden noch vertrauter und Lisa war sich sicher, sie würde die Stelle bekommen. Robert war gut, hatte viele Fachkenntnisse und war zuverlässig. Er hatte sie damals vor fünf Jahren eingearbeitet. Vielleicht war das der Grund, warum sie heute so hart und zielstrebig in ihrem Job war. Robert arbeitete anders als Lisa. Er hatte ihr direkt am ersten Tag klar gemacht, dass für Emotionen im telefonischen Vertrieb kein Platz ist und man höflich, distanziert aber auch knallhart verhandeln müsse. Er hatte super Zahlen, war perfekt organisiert und immer der Beste am Ende eines jeden Monats. Bis sie kam. Sie arbeitete hart, aber mit Emotionen und es dauerte nicht lange, bis viele der Kunden nur noch zu ihr wollten, was natürlich nicht immer ging, weil die Kunden den Sachbearbeitern zugeordnet waren. Aber es ehrte sie, dass sie so beliebt war und viele Kunden es schätzten, mit ihr zu reden. Vor allem wenn sie mal in Vertretung die Kunden der Kollegen übernahm. Seit einiger Zeit nun lieferten sich Monat für Monat Robert und Lisa einen harten Kampf um den ersten Platz in der Statistik. Und meistens gewann Lisa. Karl riss Lisa aus ihren Gedanken.

»Setz dich, bitte.« Ihr Chef zeigte auf einen Stuhl. Als amerikanisches Unternehmen gehörte es dazu, dass sich alle mit Vornamen anredeten. Lisa war nervös. Sie war der festen Überzeugung, die Entscheidung über die Stellvertretung sei gefallen. Heute hatte er sie zu sich gerufen um es ihr zu verkünden. Und obwohl sie es wusste, war da dieses komische Gefühl. Warum schloss er nicht die Tür? Das Gespräch sollte doch vertraulich sein, oder etwa nicht? Sie lächelte und versuchte sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. Sie setzte sich, schlug die Beine übereinander und wartete. Er positionierte sich ihr schräg gegenüber, nahm eine Mappe von der Seite und kam direkt auf den Punkt.

»Das ist eine Bewerbungsmappe.« Karl machte eine kurze Pause und schaute Lisa dabei in die Augen, als erwarte er eine Reaktion. Sie war überrascht, aber sie ließ es sich nicht anmerken. Dann fuhr er fort: »Wir haben uns dazu entschlossen, in diesem Jahr auszubilden. Ich hatte es nicht groß angekündigt, weil wir uns nicht sicher waren, ob wir geeignete Auszubildende finden werden. Du weißt wie das ist heutzutage. Die guten Abiturienten wollen alle studieren oder man muss als Firma schon etwas zu bieten haben um gute und lernwillige junge Menschen anzulocken.« Er räusperte sich und versuchte zu lachen. Lisa fragte sich, ob er es lustig fand, was er sagte, oder ob es ihm unangenehm war, weil er wusste, dass Lisa auf etwas anderes hoffte. Doch sie zeigte noch immer keine Reaktion und wartete darauf, dass Karl weiter redete.

»Auf jeden Fall haben wir doch einige Zuschriften bekommen und dies ist die Kandidatin auf die unsere Wahl gefallen ist.« Er schlug die Mappe auf und auf einem Deckblatt sah man das Bild einer jungen Frau. Sie hatte mittellange, blonde Haare, strahlende blaue Augen und sie schaute selbstsicher in die Kamera. Unter dem Bild stand ihr Name: Celine Maurer und der Hinweis, dass es sich bei der Mappe um eine Bewerbung als Auszubildende zur Bürokauffrau handelte. »Frau Maurer ist 18 Jahre alt und hat nach zwei Jahren Oberstufe das Gymnasium abgebrochen, aber dafür mit besten Noten. Sie hat uns im Vorstellungsgespräch sehr überzeugen können. Sie kommt übrigens auch aus Köln. Wie du.« Lisa schmunzelte. Ihr Chef dachte immer noch, sie mag ihre Heimatstadt. Sie hatte gute Gründe diese vor Jahren zu verlassen. Lisa hatte nicht lange gezögert als ihr Mann ein Jobangebot in München bekam und sie ging sofort mit. Es dauerte nicht lange, bis sie in München erst einmal bei einem kleinen Unternehmen für Entsorgungswirtschaft unterkam, bis sie die Stellung hier annahm, die ihr durch einen Headhunter angeboten wurde. Ihre Firma war der größte Anbieter für Holzpellets. Sie versuchte, sich nie anmerken zu lassen, dass die Erwähnung Kölns sie bedrückte. Offiziell gab sie sich als gesellige Kölnerin, die den heimischen Karneval liebt.

»Ach, wunderbar,« sagte sie daher und lächelte ihr bestes Lächeln. » Endlich eine Leidensgenossin. Was verschlägt sie denn dann nach München?«

»Sie möchte unabhängig werden. Ihre Mutter ist vor kurzem verstorben und die Erinnerung daran hat sie sehr mitgenommen. Einen Vater gibt es leider nicht. Die Eltern haben sich früh getrennt und er wollte wohl keinen Kontakt.«

Lisa war überrascht über soviel Ehrlichkeit. So etwas erzählte man im ersten Vorstellungsgespräch?

»Sie wollte so weit wie möglich in den Süden, sie hat italienische Wurzeln. Ihre Großmutter sei wohl aus Italien, aber auch zu ihr gibt es keinen Kontakt,« fuhr Karl weiter fort. »Frau Maurer schien uns sehr offen und ehrlich zu sein. Das hat mir gefallen. Alles Eigenschaften, die wir benötigen. Sie wird bereits am 1. September bei uns anfangen und als erstes in den Vertrieb gehen. Dem Hauptgeschäft unserer...
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