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Sturm über Afrika

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
522 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.02.2021
Die Schicksalssaga über die Geschichte Namibias - und eine Frau zwischen den Fronten: »Sturm über Afrika« von Kayla Fleming als eBook bei dotbooks. Sie bricht aus ihrem goldenen Käfig aus - und begibt sich auf eine Reise voller Gefahren ... Hamburg im Jahre 1902: Die leidenschaftliche Nora Hendriksen droht, in ihrer Ehe mit einem Bankier zu ersticken. Um sich das freie Leben aufzubauen, von dem sie träumt, flieht sie nach Deutsch-Südwestafrika. Und tatsächlich: Trotz der glühenden Sonne und der harten Arbeit auf ihrer Farm blüht Nora auf. Doch wie lange kann ihr Glück währen, wenn die Spannungen zwischen den weißen Siedlern und den unterworfenen Afrikanern immer dramatischer werden? Hin- und hergerissen zwischen Loyalität und Angst, Liebe und Verzweiflung findet sich Nora zwischen zwei Männern wieder: Wilhelm von Lehnhoff, einem Offizier der deutschen »Schutztruppen« - und dem stolzen Anführer der Herero, Balthasar Maharua, der die Knechtschaft seines Volkes nicht länger tatenlos mitansehen kann ... Der Freiheitskampf einer mutigen Frau und die blutige Vergangenheit des afrikanischen Staates Namibia: ein fesselnd erzählter Roman über die deutsche Kolonialgeschichte - und über die Hoffnung, die niemals stirbt! Jetzt als eBook kaufen und genießen: der Schicksalsroman »Sturm über Afrika« von Kayla Fleming, auch bekannt unter dem Titel »Wind in den Tamarinden«. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Kayla Fleming ist das Pseudonym einer für ihre erfolgreichen Kriminalromane und Thriller bekannten deutschen Autorin. Bei dotbooks veröffentlichte sie den Roman »Sturm über Afrika«, auch bekannt unter dem Titel »Wind in den Tamarinden«. Der Roman ist auch in dem Sammelband »Sturm über Afrika & Das Lied von Afrika & Das Leuchten der Savanne« zu finden.
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Produkt

KlappentextDie Schicksalssaga über die Geschichte Namibias - und eine Frau zwischen den Fronten: »Sturm über Afrika« von Kayla Fleming als eBook bei dotbooks. Sie bricht aus ihrem goldenen Käfig aus - und begibt sich auf eine Reise voller Gefahren ... Hamburg im Jahre 1902: Die leidenschaftliche Nora Hendriksen droht, in ihrer Ehe mit einem Bankier zu ersticken. Um sich das freie Leben aufzubauen, von dem sie träumt, flieht sie nach Deutsch-Südwestafrika. Und tatsächlich: Trotz der glühenden Sonne und der harten Arbeit auf ihrer Farm blüht Nora auf. Doch wie lange kann ihr Glück währen, wenn die Spannungen zwischen den weißen Siedlern und den unterworfenen Afrikanern immer dramatischer werden? Hin- und hergerissen zwischen Loyalität und Angst, Liebe und Verzweiflung findet sich Nora zwischen zwei Männern wieder: Wilhelm von Lehnhoff, einem Offizier der deutschen »Schutztruppen« - und dem stolzen Anführer der Herero, Balthasar Maharua, der die Knechtschaft seines Volkes nicht länger tatenlos mitansehen kann ... Der Freiheitskampf einer mutigen Frau und die blutige Vergangenheit des afrikanischen Staates Namibia: ein fesselnd erzählter Roman über die deutsche Kolonialgeschichte - und über die Hoffnung, die niemals stirbt! Jetzt als eBook kaufen und genießen: der Schicksalsroman »Sturm über Afrika« von Kayla Fleming, auch bekannt unter dem Titel »Wind in den Tamarinden«. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Kayla Fleming ist das Pseudonym einer für ihre erfolgreichen Kriminalromane und Thriller bekannten deutschen Autorin. Bei dotbooks veröffentlichte sie den Roman »Sturm über Afrika«, auch bekannt unter dem Titel »Wind in den Tamarinden«. Der Roman ist auch in dem Sammelband »Sturm über Afrika & Das Lied von Afrika & Das Leuchten der Savanne« zu finden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783966554572
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.02.2021
Seiten522 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2103 Kbytes
Artikel-Nr.5618560
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Deutsches Reich, 1902

Im Herbst jenes Jahres lebte Nora Hendriksen in der Villa ihres Mannes, und von ihrem Zimmer aus konnte sie auf den großen Garten und bis über den Fluss sehen. Nachts hörte sie manchmal die Kastanien von den Bäumen unter ihrem Fenster fallen, und am Tag leuchtete das Laub an den Ästen gelb und rot in der Sonne. Das Wasser der Elbe war klar wie der Septemberhimmel. Auf den kleinen Wellen lag ein stetes Gleißen, außer wenn Regen aufzog, dann fand sich das Bleigrau der Wolken auch auf dem träge dahinrollenden Fluss. Vor dem schmiedeeisernen Tor des Anwesens fuhren die neuen Automobile die Straße entlang; es gab noch nicht viele, aber ihre Abgase legten sich auf die Stämme der Pappeln zu beiden Seiten der Chaussee, und einige der Blätter fielen ein wenig früher ab und gerieten unter die Reifen, und später verwandelten Regen und Schnee sie in Morast.

Es war das Jahr, in dem ihre jüngere Schwester Lissy heiratete. Wenn Nora später daran zurückdachte, kam es ihr vor, als wäre sie damals zum letzten Mal sorglos gewesen, mit dem Garten und dem Fluss und dem Himmel, dessen Blau so tief war, dass es in den Augen wehtat. Auch bei ihrer eigenen Hochzeit war sie unbeschwert gewesen, und an diesem Nachmittag, kurz bevor der Empfang begann, fiel ihr wieder ein, wie sie selbst es empfunden hatte: als ein Glück, dass es nicht mehr war - nicht mehr als bloße Unbeschwertheit. Das Leben an der Seite ihres Mannes würde irgendwann enden; es würde vorübergehen und sie nur wenig verändern. Das, was sie lieben konnte, hatte sie noch nicht gefunden.

Sie stand an dem kleinen Zierteich im Garten, neben den Apfelbäumen, wo man die Geräusche aus dem Haus kaum mitbekam, nur den Wind in den Zweigen und die Vögel, die sich über den anbrechenden Abend verständigten. Sie wollte einen Moment allein sein, bevor die ersten Gäste eintrafen; ein paar Minuten lang sollte niemand etwas von ihr verlangen. Gestern der Polterabend, am Morgen die kirchliche Trauung, danach das Mittagessen mit den beiden Familien. Die ganze Zeit nur Lärm, Gelächter, Kindergeschrei, Hochrufe und in der Kirche der kleine Marsch von Mendelssohn, den danach jeder vor sich hin gesummt hatte, in Bruchstücken, immer wieder, sogar sie selbst.

Ludwig, ihr Mann, befand sich im Haus, überwachte die Vorbereitungen für das Essen und dirigierte das Personal. Nur wenn der Wind kurz den Atem anhielt, konnte sie ihn hören, seine Stimme und die ihrer Schwester. Geschirr klirrte. Am Flügel im Salon schlug jemand immer denselben Ton an, ein Cello fiel ein, kurz nur, dann rief ihre Schwester: »Nora!«

Nora rührte sich nicht.

Das Haus war groß, fast ein kleines Schloss mit Erkern und Türmen, die Mauern aus strengem Granit erbaut und von wildem Wein überwuchert bis hinauf zu den schiefergrauen Dachschindeln. In den bleiverglasten Fenstern leuchtete bunt das Familienwappen. Von der ausladenden Terrasse hinter dem Salon hatte man einen überwältigenden Blick auf den weitläufig zur Elbe hin abfallenden Garten, gestaltet im verschwenderischen Dunkelgrün von hohen Bäumen, dichten Hecken, Gebüsch und Rasen. Eine Eibenlaube auf der anderen Seite des Zierteichs bildete einen filigranen Kontrapunkt zu dem höher gelegenen Haus. Aus Anlass des abendlichen Diners hatte das Personal Garten und Terrasse mit Hunderten weißer Windlichter und farbiger Lampions an Stöcken und Girlanden geschmückt.

Der Wind setzte wieder ein und riffelte die Oberfläche des Teichs. Ein paar welke Blätter landeten zwischen den Seerosen. Nora genoss den schweren Geruch des Laubes und der Bäume im September, den Abschied von der Sommerblüte und das letzte üppige Farbenspiel. Der Frühling war die Zeit der Unschuld, der Herbst trug die Ahnung des Verlustes heran, dunkel wie der ferne Klang der Nebelhörner auf dem Fluss jenseits der Mauer, wo große Dampfer der Nordsee zustrebten.

»Nora!« Lissy erschien in der Fenstertür zur Veranda und hielt nach Nora Ausschau, ohne sie zu entdecken. Von jenseits des Hauses, wo die kieselbestreute Auffahrt ihren Bogen hinunter zur Chaussee schlug, ertönte Motorenlärm, das metallische Tuten vereinzelter Hupen und das Wiehern nervöser Pferde. Gelächter stieg auf. Das kleine Orchester im Salon intonierte eine Konzertouvertüre. Es war Zeit. Nora wandte sich wieder dem Haus zu, ging zurück über die ovalen Steinplatten, die durch das Lampionspalier zur Terrasse hinaufführten.

An einer der Blumenrabatten blieb sie stehen, um eine Septemberrose abzubrechen. Doch als sie die Blüte an ihr Gesicht hob, erschien ihr der schwache Duft wie ein Vorwurf. Im Haus gab es Blumen genug, längst geschnitten und zu Arrangements gebunden, die nichts mehr in sich trugen, weder Sommer noch Herbst, sondern lediglich Opulenz verkündeten. Ihr war, als hätte sie diesen vollkommenen Tag mit ihrer mutwilligen Tat beschädigt, sodass er nun nur noch verfallen konnte.

Lissy winkte ihr von der Terrasse aus. »Nora!« Sie trug das Brautkleid aus weißem Chiffon, in dem sie am Morgen getraut worden war, wollte sich davon nicht trennen, nur die Handschuhe hatte sie ausgezogen. Aus ihrer Frisur hatten sich ein paar Strähnen gelöst, die zu beiden Seiten ihres erhitzten Gesichts herabhingen. In der Hand hielt sie einen zerknitterten Briefbogen. »Also, hier steckst du! Ludwig sucht dich, alle suchen dich ... Die ersten Gäste sind schon da, und die halbe Stadt ist noch auf dem Weg hierher.« Ihre atemlose Stimme wurde leiser, fast fürsorglich. »Was hast du dir nur dabei gedacht? Wenn jemand das hier liest...«

»Ich war im Garten«, sagte Nora. »Ich hatte vergessen, wie feucht das Laub um diese Jahreszeit schon ist.« Ihre altrosa Ballschuhe waren nass und über und über mit Grasflecken bedeckt, sodass man sie eigentlich nicht mehr vorzeigen konnte. Aber in diesen Schuhen hatte sie vor fünf Jahren mit Ludwig den Hochzeitswalzer getanzt und schon damals gewusst, dass sie sie wieder tragen würde, wenn ihre Schwester heiratete. Sie griff nach Lissys Hand, ohne den Brief zu beachten. »Ich wollte, dass du etwas von mir hast, weil wir uns von nun an doch bestimmt nicht mehr so häufig sehen werden. Deswegen habe ich dir den Brief geschrieben. Ich wünsche mir so sehr, dass du glücklich bist.«

»Aber ich bin glücklich - natürlich bin ich glücklich«, sagte Lissy, noch immer mit der etwas atemlosen, leisen, plötzlich eher vorwurfsvollen Stimme. »Ich bin jetzt eine Frau Konsul in spe. Warst du nicht glücklich, als du geheiratet hast? Was wolltest du im Garten? An so einem Tag ist dein Platz im Haus!«

»Du redest schon genauso wie Ludwig. Oder wie Papa.«

»Nur weil dein Mann Bankier und reich ist, muss nicht alles falsch sein, was er sagt.« Lissy schwieg kurz, ehe sie mit einem besorgten Blick auf Noras Schuhe hinzufügte: »Hat das was mit den Zigarrenkisten zu tun, von denen du geschrieben hast? Weißt du, manchmal mache ich mir wirklich Sorgen um dich.«

»Ich wollte nur - du solltest wissen, dass ich immer für dich da bin ... Du kannst jederzeit zu mir kommen, wenn du mal unglücklich bist oder verzweifelt ...«

»Und deswegen willst du mein Herz in einer Zigarrenkiste vergraben?« Lissy schüttelte den Kopf. »Langsam fange ich an zu glauben, was die Leute alles so über dich sagen. Dabei wollte ich das nie, weil du meine Schwester bist. Wie kann jemand mit achtundzwanzig Jahren noch so einen Unsinn schreiben!? Ich habe doch nun meinen Mann. Ab jetzt ist Carl-Gustav für mich da. Weißt du, ich finde, du bist etwas überspannt, aber das nehme ich dir nicht übel. Ich habe dich trotzdem lieb, trotz all deiner Launen und Marotten.« Sie nahm Nora die Rose ab und drückte ihr dafür den Brief in die Hand. »Hier, das ist vielleicht eher was für deinen Dichter - Herz, Liebe, Schmerz, pas possible! Wie ich sehen musste, steht sein Name auch auf der Gästeliste.«

Sie drehte sich um und verschwand durch den Efeubogen über der Verandatür wieder im Haus.

Nora folgte ihr, einige Atemzüge lang wie benommen von einem Gefühl umfassender Liebe für ihre kleine Schwester, das sie glücklich stimmte. »Was die Leute über dich sagen«, wiederholte sie für sich. Sie wusste, was sie sagten. Sie sagten, dass sie die falsche Frau für den nüchternen, besonnenen Ludwig Hendriksen war - zu naiv, zu freisinnig, zu ungeduldig, zu versponnen, vielleicht sogar zu leidenschaftlich und in jedem Fall zu romantisch. Nichts gegen Leidenschaft, sagten die Männer, aber am Ende muss die Bilanz stimmen. Romantik ist etwas Wunderbares, sagten die Frauen, aber ein Haus kann man damit nicht führen.

Ludwig, stolz auf Noras Schönheit, hatte unter dem Strich ein schlechtes Geschäft gemacht. Er war ihrem Antlitz erlegen - dem blassen, zarten Oval mit den weich modellierten Wangenknochen, dem hellen Glanz der großen, blauen Augen, der hohen Stirn. Ja, schön war sie. Mit ihrem kupferroten Haar, den zart geschwungenen, vollen Lippen und der schlanken, hochgewachsenen Statur lenkte sie in der Oper, bei Bällen und Soireen sämtliche Blicke auf sich. Alles an ihr hätte Ludwig Neid und Bewunderung eingetragen, wäre nicht bald schon bekannt geworden, dass sie ungehorsam und hitzköpfig war und gelegentlich sogar einfach verschwand, ohne zu hinterlassen, wohin oder wie lange oder mit wem.

Viele sagten: gesellschaftlich untragbar, eine Belastung für sein Ansehen, eine Mesalliance, vielleicht sogar eine Schande. Und in Ludwigs Augen stand oft die stumme Frage: Warum hast du mich eigentlich geheiratet? Sie sah die Frage, und es tat ihr leid für ihn. Ihre Ehe war kinderlos geblieben. Eines Tages, dachte sie, werde ich Kinder haben, und die werde ich lieben und beschützen.

Glaub es ruhig, kleine...
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Autor

Kayla Fleming ist das Pseudonym einer für ihre erfolgreichen Kriminalromane und Thriller bekannten deutschen Autorin.Bei dotbooks veröffentlichte sie den Roman »Sturm über Afrika«, auch bekannt unter dem Titel »Wind in den Tamarinden«. Der Roman ist auch in dem Sammelband »Sturm über Afrika & Das Lied von Afrika & Das Leuchten der Savanne« zu finden.