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Ein Herz und ein Pony

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
240 Seiten
Deutsch
Schneiderbucherschienen am24.08.20211. Auflage
In der Liebe zum Pony liegt die Rettung
Eigentlich wollte Emmie nie wieder reiten, nachdem ihr Vater sie ohne ihr Wissen in einen Dopingskandal verwickelt hat. Doch als ihre Mutter aus Versehen das abgemagerte Pony ersteigert, kann Emmie nicht anders: Sie will die Stute retten. Auf irgendeine unerklärliche Weise fühlt sie sich ihr verbunden und für sie verantwortlich. Aber um einen Pferdeflüsterer zu engagieren, braucht Emmie die Zustimmung beider Eltern und muss wieder mit ihrem Vater sprechen. Können Emmie und ihr Pony sich vielleicht gegenseitig retten?
Wunderschöner Roman für Pferdemädchen
Über Familie, Gemeinschaft und das größte Glück auf Erden
Für Fans von Gina Mayer und Sarah Lark!



Jackie Merchant arbeitet als Grafikerin, als Art Direktorin und hat auch schon Werbetexte entwickelt. Sie lebt auf einer kleinen Farm in der Nähe eines breiten Flusses in Tasmanien, Australien. Dort kümmert sie sich mit ihrem Partner um drei Pferde, um Kelpies und um ihren Rauhaardackel. Ein Herz und ein Pony ist ihr erster in Deutschland veröffentlichter Roman.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextIn der Liebe zum Pony liegt die Rettung
Eigentlich wollte Emmie nie wieder reiten, nachdem ihr Vater sie ohne ihr Wissen in einen Dopingskandal verwickelt hat. Doch als ihre Mutter aus Versehen das abgemagerte Pony ersteigert, kann Emmie nicht anders: Sie will die Stute retten. Auf irgendeine unerklärliche Weise fühlt sie sich ihr verbunden und für sie verantwortlich. Aber um einen Pferdeflüsterer zu engagieren, braucht Emmie die Zustimmung beider Eltern und muss wieder mit ihrem Vater sprechen. Können Emmie und ihr Pony sich vielleicht gegenseitig retten?
Wunderschöner Roman für Pferdemädchen
Über Familie, Gemeinschaft und das größte Glück auf Erden
Für Fans von Gina Mayer und Sarah Lark!



Jackie Merchant arbeitet als Grafikerin, als Art Direktorin und hat auch schon Werbetexte entwickelt. Sie lebt auf einer kleinen Farm in der Nähe eines breiten Flusses in Tasmanien, Australien. Dort kümmert sie sich mit ihrem Partner um drei Pferde, um Kelpies und um ihren Rauhaardackel. Ein Herz und ein Pony ist ihr erster in Deutschland veröffentlichter Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783505144363
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum24.08.2021
Auflage1. Auflage
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5635032
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel
Emmie zog die Decken vom Gesicht und betrachtete ihren in die kalte Luft aufsteigenden Atem. »Dampf«, sagte sie. Dann zog sie die Decken wieder hoch. »Kondensation«, murmelte sie. Mit leichtem Stirnrunzeln suchte sie nach einem weiteren Wort. Unzufrieden mit ihrer Wahl flüsterte sie schließlich »Nebel« in die Wolldecke.

Draußen vor dem kleinen quadratischen Fenster am Fußende ihres Bettes flitzten die grauen Umrisse von Schwalben vorbei. Die Außenbeleuchtung war angegangen, als Emmies Mum Feuerholz aus dem Carport geholt hatte, und hatte die Vögel aufgescheucht. In Emmies enges Zimmer drang gerade so viel Licht, dass sie auf ihrer Armbanduhr erkennen konnte, wie spät es war. 5 Uhr 35. Um diese Zeit war sie immer zu Reitturnieren aufgestanden - früher. Da wäre sie jetzt losgezogen und hätte Mähne und Schweif ihres Ponys Chet eingeflochten. Sie gestand sich ein Seufzen zu. Wenigstens wusste sie, dass Chets neue Besitzer ihn gut versorgten.

Sie drehte sich auf die Seite und hörte, wie ihre Mutter durchs Haus lief. Die alten Wände waren dünn, und die Geräusche verrieten ihr, wo ihre Mum gerade war und was sie machte. Das schrille Quietschen der Fliegentür und das Klappern der Ofentür bedeuteten: Das Feuer brannte, und bald würde es warm werden in der kleinen Küche.

Unterm Dach hämmerte es. Das heiße Wasser lief durch die kalten Rohre, die sich ausdehnten. Zum Glück war das Wasser über Nacht nicht eingefroren. Emmie wusste die vertrauten Geräusche zu schätzen - es war gut, wieder im eigenen Bett zu liegen. Sie hatte gerade vier Tage mit ihrem Dad Steven und seiner neuen Frau Caroline verbracht. Emmie nannte sie nur Papp-Caroline. Natürlich nicht direkt. Die Frau war total steif und langweilig. Wenigstens musste Emmie da in den nächsten sechs Monaten nicht wieder hin. Ihr Dad würde nämlich wegfahren - mich verlassen, zurücklassen, dachte Emmie -, weil er in Deutschland arbeiten und irgendein großes Geschäft für eine Pharmafirma abschließen sollte. Offenbar war das eine einmalige Chance für ihn.

Sie hörte, wie ihre Mutter in ihren Mokassins den Flur runter schlurfte. Emmie beobachtete den sich drehenden Türknauf, dann erschien das Gesicht ihrer Mutter in dem schmalen Lichtstreifen, der in ihr Zimmer fiel.

»Morgen, Emmie, hast du den Buschkauz gehört? Das ist ein gutes Zeichen«, sagte sie, dabei schlang sie ihr dunkles Haar zu einem losen Knoten im Nacken zusammen. Ihre Augen strahlten.

»Nein«, sagte Emmie, die sich aufsetzte und die Ohren spitzte, um den Ruf des Nachtvogels zu hören. Ihre Mutter glaubte an »Zeichen«, ganz besonders an Zeichen von Vögeln.

Mit entschuldigender Miene sagte ihre Mum: »Er ist weg, ich habe ihn erschreckt, als ich Holz geholt habe. Ich dachte, davor hättest du ihn vielleicht gehört - und, so leid es mir tut, es ist Zeit aufzustehen. Wieder mal erwartet uns ein großes Abenteuer, eine Expedition, eine Forschungsreise. Komm mit und zieh dich in der Küche an, da ist es schön warm.« Sie drehte sich um und ging den Flur wieder hoch, dabei trällerte sie fröhlich: »Und ich finde, Abenteuer, Expedition, Forschungsreise hat die dreifache Punktzahl verdient. Also, ich mein ja nur.« Sie schien höchst zufrieden mit sich zu sein.

»Kann sein, aber ich bin ja noch nicht mal wach!«, rief Emmie. Sie schwang die Beine aus dem Bett, sog scharf die Luft ein und murmelte: »Eisig, frostig, arktisch.«

»Für meine Ohren klingst du wach, Emmie-Esperanza-Hope!«, rief ihre Mutter zurück, die nun nicht nur die lange spanische Version ihres Namens benutzt hatte, sondern auch noch den Kosenamen ihres Vaters für sie.

»Na gut«, sagte Emmie. Sie schnappte sich ihre Sachen und huschte den Flur entlang. »Aber Emmie, Hope und Esperanza lasse ich nicht gelten, Namen zählen nicht, und kein Mensch nennt mich Hope, außer Dad und Papp-Caroline.«

»Einverstanden«, sagte ihre Mum mit einem Lächeln. »Aber vielleicht solltest du lieber bei Caroline bleiben.«

»Mach ich, sobald sie mich Emmie nennen.« Sie grinste zurück. Sie hatte kein Interesse daran, irgendwas über Caroline zu wissen oder über sie zu reden, und sie war sich sicher, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte.

Francesca, Emmies Mum, hatte das »3-für-1«-Wörterspiel vor zwei Jahren erfunden, auf der langen Fahrt zu Emmies Dad. Damals waren sie das erste Mal seit der Scheidung voneinander getrennt gewesen, und Emmie hatte das kleine Häuschen, das sie gemeinsam bewohnten - diese Hütte, wie ihr Vater gern sagte -, verlassen, um ihn in seiner modernen Wohnung in der Stadt zu besuchen. Sie war nervös gewesen, und ihre Mum hatte sie mit der Herausforderung, jeweils drei Wörter für eines zu finden, ablenken wollen. Die ersten drei Wörter, die Emmie damals in den Sinn kamen, waren »reisekrank, übel, zum Kotzen« gewesen. Kurz darauf hatte sie Letzteres in die Tat umgesetzt, als ihr Lieferwagen sich auf dem Weg zur Küste die Blue Mountains hinaufgeschlängelt hatte. Trotz des etwas unglücklichen Starts hatten sie an diesem Spiel festgehalten.

»Tut mir leid, dass ich dich so früh aus dem Bett hole«, sagte ihre Mum, während sie das Feuer schürte, dass die Funken durch die Luft tanzten. Emmie spürte die Hitze im Gesicht und nuschelte ein »Ist okay«, während sie sich den dicken braunen Pullover über den Kopf zog.

Den hatte sie auf der Rückreise von Sydney in einem Second-Hand-Laden gefunden. Unten um den Saum herum war ein wollweißes Pferdemuster eingestrickt. Emmie liebte diesen Pullover. Allerdings hatten sie ihn drei Mal waschen müssen, bis der Geruch nach Mottenkugeln verschwunden war. Das hatte ihren Entschluss, ihre Kleider nur noch in Wohltätigkeitsläden zu kaufen, ins Wanken gebracht. Ihr Dad dachte ohnehin, dass sie das nur machte, um ihn zu nerven, weil er nämlich eine Vorliebe für neue, funkelnde Sachen mit fetten Logos hatte. Aber das war es nicht, jedenfalls nicht so ganz. Emmie fuhr mit dem Finger am Pulloversaum entlang. Die Doku über die Textilverschwendung auf der Welt, die enorme Müllberge hervorbrachte, fiel ihr wieder ein. Nach diesem Film hatte sie eine Woche lang Albträume gehabt.

Mit bitterem Lächeln zog Emmie den Gürtel durch die Schlaufen der Jeans. Sie dachte an das jüngste Angebot ihres Vaters. In der letzten Woche hatte er versucht, sie zum Besuch eines Internats zu überreden. Er war überzeugt davon, dass Francesca Emmies Leben ruinierte, indem sie sie mit aufs Land genommen hatte, wo sie weit weg war von allem, was in seinen Augen zu einer »erstklassigen« Ausbildung gehörte.

Emmie durchschaute ihn mühelos. Wenn er seine Tochter auf eine Privatschule schickte, war das ein Zeichen seines Erfolges. Wie sah das denn auch aus, wenn die Kinder seiner Mitarbeiter auf alle möglichen feinen Privatschulen gingen und die Tochter von Shiny Steve auf eine öffentliche Schule in einer Kleinstadt auf dem Land? Sein letzter Bestechungsversuch hatte darin bestanden, Emmie anzubieten, ein Internat mit dem Schwerpunkt Reiten zu besuchen und ihr ein neues Pferd zu kaufen. Ihr beinahe nagelneuer Hänger, sagte er, sei ja immer noch eingelagert. Emmie hatte sich nicht mal die Mühe gemacht, ihrer Mum davon zu erzählen.

Für ihren Dad war Gewinnen alles. Emmie lief es eiskalt den Rücken runter, als sie daran dachte, wie er sich auf einigen ihrer Dressurturniere verhalten hatte. Grob zu den Veranstaltern, unhöflich zu den Reitern. Emmie hatte doch nur mitmachen wollen mit ihrem Pony. Klar hätte sie genauso gern gewonnen wie alle anderen, aber eigentlich war sie schon glücklich, wenn es einfach nur gut lief oder sie was Neues lernte. Das hatte Shiny Steve nie begriffen. Ihm war weder aufgefallen, wie willig Chet gegangen war, noch hatte er verstanden, dass es Emmie reichte, einfach dabei zu sein, Spaß zu haben und das Gefühl, dass die harte Arbeit sich gelohnt hatte. Für Steven musste mindestens eine Schleife herausspringen, sonst galt der Tag als verschwendet.

Dann war das große Turnier des Pony-Dressurclubs gekommen. Drei Tage vor der Veranstaltung hatte Chet ein wenig gelahmt, nicht schlimm, doch so ganz in Ordnung war er nicht. Er hatte sich auf der Weide eine Zerrung geholt. Der Tierarzt hatte geraten, ihm eine Woche Ruhe zu gönnen und dann zu schauen, wie es ihm ging. Emmie war enttäuscht gewesen, aber das Ende der Welt war das nicht gewesen. Schließlich würde Chet wieder gesund werden. Aber Steven hatte endlos lamentiert, weil Emmie es jetzt nicht in die Nationalmannschaft schaffen würde usw. Dabei hatte Emmie sich keinerlei Illusionen gemacht, so etwas erreichen zu können. Steven hatte sich aufgeführt, als ob er der Reiter wäre.

Doch dann, nach nur zwei Tagen, war Chet wieder fit gewesen. Emmie war verblüfft. Sie hatte allerdings nicht geahnt, dass Steven dem Pony heimlich die Schmerzmittel verabreicht hatte, die nach einer früheren Verletzung übrig geblieben waren. Emmie hätte das auch nie erfahren, wenn sie bei dem Turnier nicht zufällig zu einem Dopingtest herausgezogen worden wäre. Chet war positiv - und Emmie wurde für zwölf Monate von allen Turnieren ausgeschlossen. In den sozialen Medien war die Hölle los gewesen. Selbst jetzt grauste es Emmie noch, wenn sie an all das zurückdachte, das über sie gesagt worden war: Sie sei eine Betrügerin, sie denke nur ans Gewinnen und nicht an ihr Pferd. Das Schlimmste war, dass viele von den gemeinen Kommentaren von Leuten kamen, die sie für ihre Freunde gehalten hatte.

Seitdem war Emmie nicht mehr geritten. Als Steven vorgeschlagen hatte, Chet zu...
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Autor

Jackie Merchant arbeitet als Grafikerin, als Art Direktorin und hat auch schon Werbetexte entwickelt. Sie lebt auf einer kleinen Farm in der Nähe eines breiten Flusses in Tasmanien, Australien. Dort kümmert sie sich mit ihrem Partner um drei Pferde, um Kelpies und um ihren Rauhaardackel. Ein Herz und ein Pony ist ihr erster in Deutschland veröffentlichter Roman.