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Millenia Magika - Das Vermächtnis der Raben

von
Holzapfel, FalkIllustrationen
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
352 Seiten
Deutsch
Schneiderbucherschienen am27.12.20211. Auflage
In den Schatten der Vergangenheit lauert ein alter Feind
Endlich ist Adrian dort angekommen, wo er hingehört und wo er sich zu Hause fühlt: in der magischen Stadt Arken. Doch plötzlich erreicht ihn ein dringender Hilferuf aus dem Arkener Forst und es verschwinden überall Kinder. Da man eine übernatürliche Ursache hierfür vermutet, ist Adrian in seiner Funktion als Schamane, der zwischen der Geister- und der Menschenwelt vermitteln kann, gefragt. Er ist sich sicher, dass er die Verbrechen aufklären kann. Doch diesmal ist er ganz auf sich allein gestellt, denn Juri und Jazz sind auf einer geheimnisvollen Mission in der unmagischsten Stadt Deutschlands unterwegs. Während immer mehr Kinder verschwinden, tauchen Hexenjäger in Arken auf und Adrian muss erkennen, dass er das Geheimnis seiner Familie kennen muss, um die Rätsel der Gegenwart zu lösen.
Fesselndes Fantasy-Abenteuer voller Spannung, Humor und Magie
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextIn den Schatten der Vergangenheit lauert ein alter Feind
Endlich ist Adrian dort angekommen, wo er hingehört und wo er sich zu Hause fühlt: in der magischen Stadt Arken. Doch plötzlich erreicht ihn ein dringender Hilferuf aus dem Arkener Forst und es verschwinden überall Kinder. Da man eine übernatürliche Ursache hierfür vermutet, ist Adrian in seiner Funktion als Schamane, der zwischen der Geister- und der Menschenwelt vermitteln kann, gefragt. Er ist sich sicher, dass er die Verbrechen aufklären kann. Doch diesmal ist er ganz auf sich allein gestellt, denn Juri und Jazz sind auf einer geheimnisvollen Mission in der unmagischsten Stadt Deutschlands unterwegs. Während immer mehr Kinder verschwinden, tauchen Hexenjäger in Arken auf und Adrian muss erkennen, dass er das Geheimnis seiner Familie kennen muss, um die Rätsel der Gegenwart zu lösen.
Fesselndes Fantasy-Abenteuer voller Spannung, Humor und Magie
Details
Weitere ISBN/GTIN9783505144721
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum27.12.2021
Auflage1. Auflage
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5635077
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Das Einzige, was in Arken noch unzuverlässiger war als die Busse, war die Straßenbeleuchtung.

Adrian beugte sich über den Fahrplan an der Bushaltestelle, doch es war einfach zu finster. Frustriert warf er der Gaslaterne daneben einen vernichtenden Blick zu. Sie war ausgefallen, kurz nachdem er an der Haltestelle angekommen war. Normalerweise hätte er jetzt sein Handy aus der Tasche gezogen, aber »normalerweise« war ein Wort, das zu Arken passte wie Zwiebeln zu Pudding.

Na wunderbar, ein Puddingvergleich, jetzt färbte Barnaby schon auf ihn ab.

Adrian seufzte kurz, als er an sein Handy dachte, auf dem alles nur einen Tastendruck entfernt war. Seit sie nach Arken gezogen waren, war es nutzlos. Hier gab es weder Mobilfunknetz noch Internet und, wie ihm die dunkle Laterne bewies, oft nicht einmal Licht.

Adrian versuchte, sich tiefer in seiner Jacke zu verkriechen, und zum wiederholten Mal machte es keinen Unterschied. Er fror. Ihm war so kalt, dass er die Hände unter die Achseln schieben musste und sein Atem Wolken in der Luft bildete. Zumindest nahm Adrian das an. Sicher war er nicht. Sehen konnte er es ja nicht.

Adrian entschied sich, zu Fuß zu gehen, um beim Warten keine Körperteile an den Frost zu verlieren, die er womöglich noch brauchte. Björns Worte, die er sich beim Umzug viel zu oft hatte anhören müssen, schossen ihm bei den ersten Schritten durch den Kopf:

»Wenn dir kalt ist, bewegst du dich einfach zu langsam.«

Dass dem riesigen Nachbarn seiner Tante nie kalt wurde, wunderte Adrian nicht, immerhin wog er das Vierfache, fuhr ein heißes Motorrad und musste nicht vor Sonnenaufgang durch das gefrorene Arken stapfen.

Wenn es wenigstens geschneit hätte â¦ Der Schnee hätte das sparsame Licht der Laternen reflektiert, und der Gehweg wäre erkennbar gewesen. Aber es war nicht eine Flocke gefallen. Dafür war der Boden von einer heimtückischen Eisschicht überzogen, die Adrians volle Aufmerksamkeit forderte. Immer vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend, schob er sich über das glatte Kopfsteinpflaster.

Wenn Jazz ihn nicht ohne jede Vorwarnung aus dem Bett geworfen hätte, hätte er sicher daran gedacht, Handschuhe mitzunehmen. Aber er war viel zu sehr mit der Frage beschäftigt gewesen, was sie um diese Uhrzeit von ihm wollte.

»Triff mich am alten Bahnhof, in einer Stunde!«

Das war alles, was die junge Hexe ihm ins Ohr geflüstert hatte, als sie plötzlich nachts vor ihm gestanden war. Er hatte es dreimal wiederholen müssen, bis sie endlich zufrieden war. Natürlich war er viel zu müde gewesen, um nachzufragen, was er vor Sonnenaufgang und bei dieser Eiseskälte draußen an diesem Treffpunkt sollte.

Dafür stellte er sich diese Frage jetzt umso brennender. Das machte doch gar keinen Sinn! Warum der alte Bahnhof, von dem längst keine Züge mehr fuhren? Warum in der Nacht? Und vor allem: Was sollte ausgerechnet er dort?

Adrian rutschte aus, verlor den Halt und konnte sich gerade noch so an einem Baum festkrallen, der die Allee säumte.

Er atmete aus. Wenn das so weiterging, würde er nicht lebendig am Bahnhof ankommen. Doch es half nichts, er musste weiterschlittern. Gerade als er sich ausmalte, wie er zum Eiszapfen erstarrt auf dem Gehweg enden würde, fuhr auch noch der Bus der Linie 2 an ihm vorbei.

Endlich - da war das Tor zur Altstadt, wo es durch die vielen Laternen deutlich heller war. Adrian schleppte sich durch das Tor, folgte der Straße zum Markplatz und stellte fest, dass die ersten Arkener zu dieser frühen Stunde bereits ihre Stände aufbauten. Er war also nicht als Einziger verrückt genug, schon auf den Beinen zu sein.

Adrian lebte inzwischen schon seit einigen Wochen in Arken und kannte sich eigentlich ganz gut aus. Nachdem seine Mutter von Tante Lias »Schlaganfall« gehört hatte, war sie schnell bereit gewesen, mit Adrian und seiner kleinen Schwester zu ihr zu ziehen. Nun wohnten sie gemeinsam in der Villa Nummer 26 in der Eschenallee, die groß genug für die ganze Familie war. Wäre es nach Adrian gegangen, wäre allerdings für Eckart keinen Platz gewesen. Aber seine Mutter hatte ihren Lebensgefährten leider ebenfalls mit nach Arken gebracht. Zum Glück hatte er schnell eine Anstellung als Redakteur beim Arkenspiegel gefunden und war so beschäftigt, dass er Adrian nur noch gelegentlich auf den Wecker ging.

Und so hatten sie in diesem Jahr zum ersten Mal hier und mit Tante Lia gemeinsam Adrians Geburtstag gefeiert. Mit selbst gebackenem Kuchen, peinlichen Liedern und noch peinlicheren Geschenken, so wie es sich gehörte. Über Eckarts Geschenk, ein neues Handy, hatte er sich allerdings kaum freuen können. Das Ding funktionierte in Arken noch schlechter als sein altes und war ziemlich nutzlos. Daher hatte Adrian sich einen alten Stadtplan geschnappt, den er nun immer mit sich trug.

Um zum alten Bahnhof zu kommen, brauchte er ab dem Marktplatz nur der Stadtmauer zu folgen und nach dem großen Gebäude mit dem eingesunkenen Dachfirst Ausschau zu halten.

Noch einfacher wäre es natürlich gewesen, wenn Katze ihm geholfen hätte. Katzenaugen blieb im Dunkeln wenig verborgen. Aber wie so oft in den letzten Wochen war sein »spiritueller Führer«, wie Barnaby ihn nannte, oder »unzuverlässiger Quälgeist«, wie Adrian es ausdrückte, nicht da. Wenn nur auch die Katzenträume mit ihm verschwunden wären â¦

Als Adrian kräftig gegen einen lockeren Pflasterstein stieß, meldeten sich schmerzhaft seine Zehen und überzeugten ihn, dass sie noch nicht abgefroren waren. Während er versuchte, auf einem Bein das Gleichgewicht zu halten und sich irgendwie den schmerzenden Fuß zu reiben, sah er endlich das baufällige Dach des Bahnhofs vor sich. Er bog in eine schiefe Gasse, wich mäßig geschickt der Weihnachtsdekoration aus und trottete zu dem großen Platz, der nicht so leer war, wie er zu dieser Zeit sein sollte.

Im Schein der Gaslaternen konnte Adrian zwei Silhouetten ausmachen. Die eine war Jazz, und auch die andere Person kam ihm bekannt vor.

Den ganzen Weg über hatte er sich überlegt, was er Jazz zuerst an den Kopf feuern sollte.

Hast du vergessen, dass jeder, der keine Hexe ist, sehr wohl an Erfrierungen sterben kann?

Vielleicht zu dramatisch.

Schön, dass dir die letzten Wochen ohne Entführungen, Verzehrer und Ghulkrieg zu langweilig waren. Ich habe aber überhaupt nichts gegen Langeweile, ein warmes Bett und Schlaf!

Hmm, zu zickig.

Doch er kam gar nicht dazu, nach einer passenden Reaktion auf ihren nächtlichen Überfall zu suchen.

»Adrian, das hat ja ewig gedauert. Wieso hast du denn nicht den roten Blitz genommen?«

Adrian war viel zu perplex, um zu reagieren. Motzte Jazz ihn jetzt wirklich an? Und musste sie dieses Geburtstagsgeschenk erwähnen?

Die Gestalt neben Jazz hob die Hand. Im Licht der Laterne erkannte Adrian jetzt, um wen es sich handelte. Arvid der Ghul, der König der Unterstadt, der sie vor dem Angriff der Siechen gewarnt hatte. Seine Verletzungen waren offensichtlich verheilt, doch an seinem Gesicht konnte man ablesen, dass die letzten Wochen nicht einfach für ihn gewesen waren. Seine Haut wirkte noch blasser, beinahe schneeweiß. Dafür fielen in dem fahlen Licht seine geflickten Klamotten weit weniger auf.

»Adrian hat von Björn ein ganz wunderbares Geburtstagsgeschenk bekommen«, erklärte Jazz bereitwillig.

»Wunderbar?« Adrian war sich nicht sicher, ob sie ihn verspottete. »Das einzige Wunder an dem Ding ist, dass Björn glaubt, ich würde mich da draufsetzen.«

»Ach komm schon, Adrian.« Jazz schüttelte den Kopf. »Weißt du, wie lange Björn an dem Rad gearbeitet hat? Er hat es sogar neu für dich lackiert. Und du kannst damit super Erledigungen für die Magista machen.«

»Was ist denn super daran, den Laufburschen zu spielen? Meine Freizeit muss ich doch eh schon mit Hausaufgaben verbringen. Und zwar mit denen, die mir Tante Lia zusätzlich aufbrummt! Jetzt soll ich in der restlichen Zeit auch noch Bücher ausliefern?!« Adrian stöhnte. »Außerdem sieht das Ding aus wie eine fehlgeschlagene Kreuzung aus Tiefkühltruhe und Dreirad. Wer braucht denn ein Rad mit drei Rädern und Transportkiste? Und dann ist es auch noch rot, als wenn es nicht so schon auffällig genug wäre.«

Arvid grinste. »Ich glaube, ich werde bald ein paar Bücher bei der Magista bestellen, damit ich das Rad zu Gesicht bekomme. Lieferst du auch in die Unterstadt?«

Die Vorstellung, noch mal in die von Ghulen bevölkerten Tunnel der Unterstadt hinabzusteigen, ließ Adrian frösteln.

»Ich schenke dir das Lastenrad gerne, bei euch dort unten fällt die rote Farbe bestimmt nicht so auf«, sagte er.

»Du solltest aufpassen, was du mir anbietest, Adrian«, erwiderte der Ghul lächelnd. »Wir Unterstädter nehmen, was wir kriegen können, und haben für alles Verwendung, was ihr hier oben nicht mehr braucht.«

Tatsächlich wusste Adrian, dass es die Ghule nicht leicht hatten. Er hatte gesehen, mit welchem Schrott dort unten gehandelt wurde. Sein Geburtstagsgeschenk wäre dort sicher ein Highlight. Um das Thema zu wechseln, fragte er:

»Also, Jazz, magst du mir jetzt mal erklären, warum du mich mitten in der Nacht dem Kältetod aussetzt und mich hierher bestellst?«

Jazz warf einen Blick über den Vorplatz und in die dunklen, gewundenen Gassen, als wenn sie nach jemandem Ausschau hielte. Aber zwischen den Fachwerkfassaden pendelten nur die Blechschilder der noch geschlossenen Geschäfte. Sie schnaubte....

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