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Der Klang unserer Liebe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am25.01.20221. Auflage
Vor sechzehn Jahren hat sich Will Sterling in das Mädchen seiner Träume verliebt, ohne dass er sie je gesehen hat. Der Klang ihres Lachens hat ihn mitten ins Herz getroffen, als er unter ihrem Balkon stand. Bis heute ist die Erinnerung an sie nie verblasst, dabei weiß er nicht mal, wie sie damals ausgesehen hat. Die unerwartete Erbschaft eines Mietshauses führt ihn an den Ort zurück, an dem alles begann - aber an Liebe denkt Will dabei auf keinen Fall. So schnell wie möglich möchte er das Haus loswerden, doch er trifft auf Nora Clarke, die entschlossen ist, ihn von seinen Plänen für das Gebäude abzubringen - und deren Stimme ihm sehr vertraut ist ...
»Die entzückendsten Charaktere, die ich seit Ewigkeiten in einem Roman getroffen habe ... ein wahres Meisterwerk moderner Frauenunterhaltung.«
New-York-Times-Bestsellerautorin Christina Lauren
»Clayborns Erzählstil ist bemerkenswert.«
Frederick News Post


Kate Clayborn lebt in Virginia. Zu Hause schreibt sie, denkt über neue Romane nach oder macht lange Spaziergänge, auf denen ihr Ehemann oder ihr süßer Hund sich ihre Geschichten übers Schreiben anhören.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextVor sechzehn Jahren hat sich Will Sterling in das Mädchen seiner Träume verliebt, ohne dass er sie je gesehen hat. Der Klang ihres Lachens hat ihn mitten ins Herz getroffen, als er unter ihrem Balkon stand. Bis heute ist die Erinnerung an sie nie verblasst, dabei weiß er nicht mal, wie sie damals ausgesehen hat. Die unerwartete Erbschaft eines Mietshauses führt ihn an den Ort zurück, an dem alles begann - aber an Liebe denkt Will dabei auf keinen Fall. So schnell wie möglich möchte er das Haus loswerden, doch er trifft auf Nora Clarke, die entschlossen ist, ihn von seinen Plänen für das Gebäude abzubringen - und deren Stimme ihm sehr vertraut ist ...
»Die entzückendsten Charaktere, die ich seit Ewigkeiten in einem Roman getroffen habe ... ein wahres Meisterwerk moderner Frauenunterhaltung.«
New-York-Times-Bestsellerautorin Christina Lauren
»Clayborns Erzählstil ist bemerkenswert.«
Frederick News Post


Kate Clayborn lebt in Virginia. Zu Hause schreibt sie, denkt über neue Romane nach oder macht lange Spaziergänge, auf denen ihr Ehemann oder ihr süßer Hund sich ihre Geschichten übers Schreiben anhören.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783749951253
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum25.01.2022
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5636509
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog
Als er Nora Clarke zum ersten Mal sah, konnte Will Sterling kaum irgendetwas erkennen.

Aus dem kühlen Schatten des großen Ahorns, an dessen Stamm er an jenem sonnigen Sommertag lehnte, wirkte die übrige Welt verschwommen. Das Laub über ihm war grün, aber konturenlos, die Gartenmöbel links von ihm bloß ein dumpfes Schwarz, und das Gebäude vor ihm hoch und sandfarben. Die Hintertüren der Wohnungen waren kaum mehr als dunkle, vage Rechtecke hinter den hölzernen Balkonbrüstungen. Will musste blinzeln, damit sie nicht zu Wellenlinien zerflossen.

Er hatte sich an das Verschwommene gewöhnt. Oder vielleicht hatte er es gar nicht gemusst, denn er erinnerte sich nicht mehr daran, wann er die Augen nicht hatte verengen müssen, um seinen Blick zu fokussieren. Allerdings war ihm bewusst, dass es schlimmer geworden war. Es reichte nicht mehr, in den meisten seiner Kurse in der zweiten Reihe zu sitzen. Schon im letzten Jahr war er manchmal wegen hämmernder Kopfschmerzen nach der dritten Stunde gegangen - Literatur, sein einziger Kurs mit Caitlin, die gern ganz hinten saß. Beim Baseball war das mattweiße Leder zum Wichtigsten geworden. Am besten konnte er es vor einem klaren blauen Himmel erkennen, während es an bewölkten Tagen sehr wahrscheinlich war, dass der Coach ihn zusammenfaltete.

Und sofern er nicht ganz dicht vor ihr stand, konnte er nicht immer sagen, ob seine Mutter lächelte oder nicht.

Aber eine Brille? Will Sterling mit Brille? Draußen auf dem Spielfeld mit solch einer riesigen Sportbrille wie Brandon Tenney herumlaufen?

Das kam nicht infrage. Also hatte er sich das ganze letzte Jahr vor der Augenuntersuchung bei der Schulschwester gedrückt und bei den Mitschülern direkt neben ihm abgeschrieben anstatt von der Tafel oder dem Projektorbild, wobei er natürlich immer erst fragte - höflich und, wie er hoffte, charmant. Und er drückte die Daumen, dass es sonnig blieb.

Er ließ seinen unzuverlässigen Blick zurück zu dem schwarzen Rechteck wandern, das er vor allem beobachten wollte. Aus jener Tür war er erst vor knapp zwanzig Minuten gescheucht worden.

»Warte draußen«, hatte seine Mutter in einem ungewohnt scharfen Ton befohlen, als klar wurde, dass sich die Dinge nicht so entwickelten, wie sie es für den Tag geplant hatte. Zweieinhalb Stunden waren sie nach Chicago fahren, wo Will nie zuvor gewesen war. Er hatte versprechen müssen, seinem Vater nichts zu erzählen, und mit keinem Wort hatte man ihn auf jenen Moment vorbereitet, als sie auf dem dämmrigen Korridor standen und seine Mom mit einer Wucht an die Tür klopfte, die sich beinahe unverschämt anfühlte.

»Das ist dein Onkel«, hatte sie gesagt, als ein gedrungener Fremder mit gewölbter Brust öffnete. Will war nahe genug, um zu sehen, wie dem Mann für einen Augenblick der Mund offenstand, bevor er ihn schloss und die Zähne zusammenbiss.

»Mein Bruder«, hatte seine Mutter mit leicht zittriger Stimme ergänzt.

Du hast einen Bruder? hatte er verwirrt gedacht. Jetzt war auch in seinem Kopf alles verschwommen. Dennoch hatte er dem Mann - seinem Onkel - die Hand gereicht.

»Ich bin Will«, hatte er automatisch gesagt und war froh, dass seine Stimme in den letzten Monaten, fast genau seit seinem fünfzehnten Geburtstag, aufgehört hatte zu kippen. Für ihn klang sie nun erwachsener und weniger überrascht, als er war.

Doch der Mann - dieser Onkel, von dem Will nie gehört hatte - schüttelte ihm nicht die Hand. Er beachtete Will gar nicht, sondern starrte dessen Mutter an, als wäre sie ein Geist oder lebendig, allerdings von den Toten auferstanden.

In der Wohnung roch es nach Zigaretten und der gleichen Möbelpolitur, die seine Mutter zu Hause benutzte. Keiner machte Anstalten, sich hinzusetzen; keiner sprach. Sein Onkel - Donny, wie seine Mutter endlich sagte, da der Mann selbst nicht interessiert schien, sich vorzustellen - stand neben einem braunen Fernsehsessel (für Wills Augen ein großer Klumpen), die Hände tief in seinen Jeanstaschen vergraben. Seine Mutter blieb nahe der Tür und Will neben ihr. Sie hatte vermutlich erwartet, dass sie richtig hereingebeten wurde.

Doch selbst Will begriff, dass dies nicht geschehen würde.

»Ich mach das nicht mit deinem Kind hier«, hatte Donny nach einer ganzen Weile gesagt. Es waren die ersten Worte, die Will jemals von ihm vernahm.

Deinem Kind, hatte Will im Geiste wiederholt und die Botschaft verstanden. Dieser Donny mochte sein Onkel sein, hatte aber eindeutig nicht vor, Teil seiner Familie zu werden. Und Will sagte sich, dass es ihm nur recht war. Immerhin war er ein Einzelkind und hatte bis eben geglaubt, auch seine Eltern wären Einzelkinder. Seine Mitschüler hatten Großeltern, Cousins, Cousinen und große Familientreffen an den Feiertagen. Der Sterling-Haushalt hingegen war eine kleine Einheit. Nur sie drei. Nicht mal ein Hund, eine Katze oder ein Goldfisch, um die Dinge zu verkomplizieren.

Trotzdem hatte Will gespürt, wie ihm die Röte den Hals hinaufkroch, ein Feuer in seinem Bauch brannte und sich seine Armmuskeln anspannten. In letzter Zeit war er reizbar, wurde schnell wütend. Wenn er nicht gerade an Mädchen dachte - hauptsächlich Caitlin, aber wenn er ehrlich war, interessierten ihn viele -, konnte er launisch, leicht abzulenken und mürrisch sein. Falls der ganze Kram wahr war, den ihm sein Biolehrer in der Schule erzählte, gehörte es zum Erwachsenwerden. Doch jetzt gerade schienen all seine wirren Gefühle angebracht zu sein. Er war vielleicht erst fünfzehn, aber er war schon größer als dieser Donny und trainierte mit Gewichten, um fit fürs Baseballspielen zu sein. Ihm gefiel nicht, dass jemand so mit seiner Mutter redete.

Da hatte sie ihm befohlen, dass er draußen warten solle. Er war erschrocken, so behandelt zu werden, ja, beinahe â¦ bestraft zu werden. Zu Hause waren seine Eltern immer locker, nachgiebig, ein bisschen geistesabwesend, obwohl Will glaubte, dass es weniger ein Erziehungsstil war, als ihr Wunsch, Zeit für sich und ihre manchmal peinliche Zuneigung zueinander zu haben, nun ja â¦ zumindest durfte er so abends länger wegbleiben als andere; er musste nicht für alles um Erlaubnis bitten, abends seine Hausaufgaben vorzeigen oder anrufen, wenn es beim Training später wurde.

Deshalb war er vor lauter Schreck - ob allem, was zu diesem Moment geführt hatte - nach draußen gegangen. Allerdings durch die Hintertür, eben jenes verschwommene Rechteck, das er nun beobachtete. Er konnte weder auf seine Augen noch auf die helle Julisonne zählen, dass sie ihm verraten würden, was drinnen los war, also hatte er die Glastür hinter sich offen gelassen und nur die Fliegentür geschlossen. Auf dem ausgetretenen Holzboden war er nach links gebogen, die wenigen wackligen Stufen vom Balkon nach unten und über den verbrannten Rasenstreifen zu dem Baum gegangen, der zu groß für den Innenhof war.

Und er hatte gewartet.

Hatte versucht, seine Augen und seinen Verstand zu fokussieren.

Was bedeutete es, dass er nie von diesem Onkel gehört hatte? Was sollte es heißen, dass seine Mom hergekommen war - und Will mitgenommen hatte -, ohne es seinem Dad zu erzählen? Was hatte es überhaupt zu sagen, dass es in letzter Zeit daheim so ruhig gewesen war und es manchmal so schien, als hätten seine Eltern ebensolche Stimmungsschwankungen wie er? Dass sie sich häufiger als sonst zurückzogen, die Schlafzimmertür schlossen und ihn aussperrten, seine Fragen abtaten, wenn sie endlich wieder rauskamen?

Vielleicht würden andere an Scheidung denken. In Wills Baseballteam hatten viele geschiedene Eltern, und bei einem war es richtig übel gewesen, mit Gerichtsterminen und Sozialarbeitern. Noch immer wollten diese Eltern sich ständig gegenseitig übertreffen, selbst auf der Tribüne bei großen Spielen. Will hingegen konnte sich nicht vorstellen, dass seine Eltern sich trennen würden. Die Sterlings beteten sich an. Mit all ihren heimlichen, gewöhnlich lächelnden Blicken, ihren Berührungen, ihren Küssen und ihrem Flüstern, wie sie immerzu dicht nebeneinandersaßen, gaben sie Will hin und wieder das Gefühl, er würde stören. Wie ein unerwünschter Hund, eine vermachte Katze oder ein leider geerbter Goldfisch.

Ein Störfaktor.

»Hey!«, unterbrach eine Stimme von oben seine Gedanken.

Eine Mädchenstimme.

Irgendwie eine perfekte Stimme, schon bei dieser einen, kleinen Silbe. Sie klang wie der Beginn eines Lachens.

Er blickte auf - instinktiv und gespannt.

Und dann â¦ schien das Lachen abzuheben. Es rauschte in die Luft über ihm, bevor es von einem der Balkone nach unten sank und bewirkte, dass Will erstarrte und sein Herzschlag auf eine Weise ins Stottern geriet, wie es noch nie geschehen war. Sehr viel später, wenn er sich erlaubte, an diesen Tag zu denken, an dem sich so gut wie alles in seinem Leben verändert hatte, erinnerte er sich, dass das Lachen das Einzige gewesen war, was sich in jenem fremden Innenhof vertraut anfühlte. Nicht wie der nie zuvor gesehene Onkel oder seine plötzlich traurige, wütende und ängstliche Mutter. Es fühlte sich vertraut und willkommen genug an, dass er für einen kurzen Moment alles Verwirrende des Tages vergaß. Auf jeden Fall vergaß er Caitlin, auch wenn es beschämend sein mochte.

»Hey«, wiederholte das Mädchen lauter, und noch ein Lachen folgte. Will stieß sich vom Baumstamm ab und trat einen Schritt vor an den Rand des Laubdachs, damit er sie sehen...
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Autor

Kate Clayborn lebt in Virginia. Zu Hause schreibt sie, denkt über neue Romane nach oder macht lange Spaziergänge, auf denen ihr Ehemann oder ihr süßer Hund sich ihre Geschichten übers Schreiben anhören.