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Aequipondium: In der magischen Mitte

tolino mediaerschienen am01.07.2021
Sprechende Hühner und ein gestohlenes Dorfheiligtum - ein Fall für Entdecker Siegbald Sockenloch

Eigentlich wollte der Entdecker nur mit Hexe Theolinde und einigen Freunden das Zentrum des Gegengewicht-Kontinents kennenlernen. Doch dort trifft er nicht nur auf einen Stamm sprechender Hühner und die Familien seiner tierischen Freunde, sondern auch auf ein großes Geheimnis. Als erstes verschwindet ein Dorfheiligtum, dann heißt es, seltsame Kreaturen wurden gesehen. Sogar noch seltsamere Kreaturen als gewöhnlich - was auf dem Gegengewicht-Kontinent schon einiges heißen will. Aber am schlimmsten ist, dass die Familie der Dächsin Augusta ein seltsames Übel befallen hat. Bald gibt keinen Zweifel mehr: Die Magie des Kontinents gerät aus dem Gleichgewicht. Es muss etwas geschehen!

Wird es Siegbald und seinen Freunden gelingen, eine große magische Katastrophe zu verhindern?

Spannende und humorvolle Fantasy für alle, die phantasievolle Tiere, skurrile Charaktere und Magie lieben.

Dies ist Siegbalds drittes Abenteuer, aber alle Bücher der Serie können auch einzeln gelesen werden.


Ima Ahorn verschlang schon als Kind Abenteuerromane, Märchen und Geschichten über Entdecker. Sie bedauerte, dass die Zeit der großen Entdeckungen vorüber ist. Als sie erwachsen wurde, folgten bei ihr Abitur, Studium und ein Job in der IT ganz traditionell aufeinander. Für Entdeckungen und Abenteuer blieben da nur historische Romane, Fantasy und Urlaubsreisen. ...bis sie den großen Schritt wagte: Sie hat gekündigt, um Europa zu bereisen und um Schriftstellerin zu werden.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR13,99

Produkt

KlappentextSprechende Hühner und ein gestohlenes Dorfheiligtum - ein Fall für Entdecker Siegbald Sockenloch

Eigentlich wollte der Entdecker nur mit Hexe Theolinde und einigen Freunden das Zentrum des Gegengewicht-Kontinents kennenlernen. Doch dort trifft er nicht nur auf einen Stamm sprechender Hühner und die Familien seiner tierischen Freunde, sondern auch auf ein großes Geheimnis. Als erstes verschwindet ein Dorfheiligtum, dann heißt es, seltsame Kreaturen wurden gesehen. Sogar noch seltsamere Kreaturen als gewöhnlich - was auf dem Gegengewicht-Kontinent schon einiges heißen will. Aber am schlimmsten ist, dass die Familie der Dächsin Augusta ein seltsames Übel befallen hat. Bald gibt keinen Zweifel mehr: Die Magie des Kontinents gerät aus dem Gleichgewicht. Es muss etwas geschehen!

Wird es Siegbald und seinen Freunden gelingen, eine große magische Katastrophe zu verhindern?

Spannende und humorvolle Fantasy für alle, die phantasievolle Tiere, skurrile Charaktere und Magie lieben.

Dies ist Siegbalds drittes Abenteuer, aber alle Bücher der Serie können auch einzeln gelesen werden.


Ima Ahorn verschlang schon als Kind Abenteuerromane, Märchen und Geschichten über Entdecker. Sie bedauerte, dass die Zeit der großen Entdeckungen vorüber ist. Als sie erwachsen wurde, folgten bei ihr Abitur, Studium und ein Job in der IT ganz traditionell aufeinander. Für Entdeckungen und Abenteuer blieben da nur historische Romane, Fantasy und Urlaubsreisen. ...bis sie den großen Schritt wagte: Sie hat gekündigt, um Europa zu bereisen und um Schriftstellerin zu werden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783752128659
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten200 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse287
Artikel-Nr.5638252
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1 Beim Hühnervolk


Es regnete wieder. Nach den Wochen der Trockenheit war es seltsam für Siegbald, dass es, seit er im Gebirge war, dauernd zu regnen schien. Theolindes guter Stimmung tat das keinen Abbruch. Sie war in ihrem Element. Ein neues Dorf mit neuen Freunden lag vor ihnen. Für Theolinde gab es offenbar in jedem Dorf Freunde. Es stimmte sogar. Die Frauen des Dorfes nahmen sie immer freundlich und respektvoll in ihrer Mitte auf. Selbst mit der jeweiligen Dorfhexe oder Schamanin schwatzte sie bis tief in die Nacht. Sie redeten über die Ernte, Kindererziehung und Männer. Zum Abschluss gab Theolinde ihnen meist ein paar Tipps. Es ging hierbei um Hygiene oder darum, wie die Männer des Dorfes das Leben ihrer Frauen erleichtern konnten. Die Frauen des Dorfes nickten eifrig oder höflich, je nachdem, während die Männer es gelassen nahmen. Kaum zogen die Fremden weiter, war ohnehin wieder alles beim Alten.

Siegbald nahm Theolinde ihre Begeisterung nicht übel. Er war ein Entdecker, der aus dem fernen Europa auf den Gegengewicht-Kontinent gekommen war, um, nun, um ihn zu entdecken. Friedrich der Große hatte ihn zum Sonderbotschafter Preußens auf dem antipodischen Kontinente ernannt und finanzierte seine Entdeckungsreise. Siegbald hatte natürlich nicht geahnt, dass der ferne Kontinent bereits von zivilisiertem Volk bewohnt war, dass er ein Exil war für magische Kreaturen und seltsame Gestalten, die es für eine gute Idee hielten, unentdeckt zu bleiben.

Theolinde hingegen war eine Hexe, aufgewachsen und erzogen in Aequipondium. Nicht, dass der Entdecker je gesehen hatte, wie sie zauberte. Genaugenommen hatte Siegbald keine Ahnung, ob die Hexen Aequipondiums überhaupt zaubern konnten. Aber sie kannten sich mit Haushaltsführung und Weißwäsche aus. Bis auf Theolinde, die auf diesem Gebiet einfach keinerlei Talent hatte. Aber Theolinde konnte wirksame Salben und Kräutertees machen, wie das Haarwuchsmittel, das sie ihm für seine schwindende blonde Lockenpracht verabreicht hatte, und Theolinde hatte ein großes Herz. All ihren Mitkreaturen wollte sie helfen, mit Ratschlägen, mit ihrer erstaunlichen Energie und der eindrucksvollen Körperkraft. Und jetzt war sie das erste Mal in ihrem Leben auf Reisen. Wer wäre da nicht begeistert?

Es war jetzt etwas mehr als eine Woche her, dass Siegbald sich vom Comte de La Pérouse verabschiedet hatte und mit Theolinde und ihren Freunden in die Wildnis gezogen war. Der Comte war inzwischen sicher längst im Schloss in Oberzahnstein angekommen. Wahrscheinlich schlenderte er gerade mit Amelia, der Tochter des Königs, durch den Garten und freute sich bereits auf ein kultiviertes Abendessen. Siegbald hingegen würde vermutlich einen Getreidebrei bekommen. Wenn er Glück hatte, gab es auch Erbsensuppe oder Wurzeln. Aber er hatte sich ja selbst dafür entschieden.

Noch vor einigen Monaten hätte Siegbald alles dafür gegeben, von Aequipondium weg und wieder nach Hause, nach Europa, zu kommen. Genaugenommen hatte er tatsächlich fast alles gegeben. Ohne ein Wort des Abschieds oder Dankes war er an Bord eines kleinen, selbstgebauten Schiffes gegangen, um mit dem Comte de La Pérouse, einem anderen gestrandeten Entdecker, und dessen Mannschaft nach Europa zu fahren. Allein hätte Siegbald das nie gewagt. Doch der Preis für eine Überfahrt auf dem Schiff der Franzosen war hoch: Nicht nur seine Chance, als gefeierter Entdecker heimzukommen, hatte er dafür aufgeben müssen, sondern er hatte auch seine Freundin Theolinde vor den Kopf gestoßen, obwohl er ihr so viel verdankte. Ohne Abschied hatten die Europäer sich davongemacht, um das Geheimnis ihrer gemeinsamen Flucht zu wahren. Doch wie sich später herausstellte, befand sich ihr Schiff gar nicht im Südpazifik. Die Bucht, aus der sie lossegelten, stellte sich als Teil des Aequipondischen Binnenmeeres heraus und dann erlitten sie auch noch Schiffbruch. Mehrere Monate hatten sie gebraucht, um wieder zurück in den zivilisierten Norden des Kontinents zu kommen. Dann, als sie es fast geschafft hatten, trafen sie auf Theolinde, die einen Hilferuf von Siegbald erhalten hatte und nun mit ein paar Freunden eine Rettungsmission nach Süden anführte. Auf Drängen von Lars, dem Auswanderlemming mit dem sich der Entdecker auf seiner Reise angefreundet hatte, hatte Siegbald Theolinde endlich seine Liebe gestanden. Und Theolinde, erleichtert und glücklich, hatte sich gewünscht, mit ihm Aequipondium zu bereisen.

Hier war er nun, mitten in den Bergen, in einem weiteren gottverlassenen Weiler, um mit seiner Freundin Theolinde und ein paar ihrer einheimischen Freunde durch Aequipondium zu reisen und Neues zu entdecken. Ein Lächeln breitete sich in Siegbalds regenfeuchtem Gesicht aus, als er sah, wie Theolinde den Häuptling begrüßte, der zum Dorfrand gekommen war, um die Fremden in Augenschein zu nehmen. Die Begeisterung, mit der sie jeden neuen Ort betrat, jede neue Aussicht genoss und jedes, noch so exotische Gericht kostete, war ansteckend. Ein bisschen zumindest.

Der Häuptling des Dorfes, das sie heute erreicht hatten, trug einen eindrucksvollen Federschmuck. Ureinwohner, vermutete Siegbald aufgrund der geringen Körpergröße, keines der aus Europa eingewanderten magischen Völker. Von seinem entfernten Platz aus konnte er ihn nicht genau sehen. Doch um keinen zu beunruhigen hielt er sich noch einige Dutzend Schritt von den Dorfbewohnern entfernt. Sicher ergab sich später eine Gelegenheit, den Häuptling kennenzulernen.

Vorläufig stand nur Augusta vorn neben Theolinde. Augusta Zwiebel war eine Dächsin. Sie konnte sprechen und arbeitete oft in Theolindes Garten. Wie Siegbald erst kürzlich herausgefunden hatte, stammte sie aus einem Ort, der nicht weit von hier lag. Das war sicher auch der Grund, warum sie die Dialekte der Ureinwohner dieser Gegend kannte und übersetzen konnte.

Jetzt führte sie mit dem Häuptling ein angeregtes Gespräch, voller Quietsch- und Pfeiflaute. Schließlich deutete der Häuptling mit dem Flügel über die primitiven Hütten des Dorfes. Siegbald kniff die Augen zusammen. Es war tatsächlich ein Flügel, kein federverzierter Umhang, wie er bisher angenommen hatte. Dann war der Federschmuck vermutlich auch kein Hut, sondern das Gefieder des Häuptlings. Siegbald hatte längst aufgehört, sich über derlei Dinge zu wundern. Vögel sind auch Leute, hätte Zwiebel vermutlich gesagt. In Aequipondium gab es jede Menge Leute: Hexen, Druiden, Wikinger, Otter, Lemminge, Dachse, Drachen. Selbst im Königsschloss arbeiteten Hühner in der Küche.

Wortlos folgten Siegbald und die anderen kurz darauf der Frau des Häuptlings, die dieser nun herbeigerufen hatte. Sie war eine rundliche rotbraun gefiederte Henne, die vor ihnen her zu einem großen Geflecht aus Ästen und Blättern trippelte. Ob man sie wohl als Haupthenne bezeichnete oder war sie die Oberglucke? Siegbald nahm sich vor, Theolinde zu fragen. Es wurde Zeit, dass er ein paar neue Einträge in seinem Reisetagebuch vornahm. Viel mehr war von seinem Dasein als Entdecker nicht geblieben. Doch zumindest das Tagebuch wollte er eines Tages unbeschadet zurück zum preußischen König bringen. Auch wenn es hier bereits seit Generationen Dörfer und Leute gab, Siegbald würde trotzdem als ihr Entdecker gelten, wenn er sie als erster offiziell dokumentierte.

Hier bitte gut schlafen , verkündete die Henne, als sich Siegbald mit einiger Mühe ins Innere des Geflechts gezwängt hatte, das sich in der Mitte des Dorfes erhob.

Siegbald starrte das Huhn an. Hatte es gerade verständlich gesprochen?

Sein neugieriger Blick schien die Henne nervös zu machen, denn sie wandte die Augen ab und machte ein paar rasche Schritte, um sich hinter der Dächsin Augusta Zwiebel zu verbergen.

Gut schlafen? fragte die Henne unsicher und deutete an, den Kopf unter einen Flügel zu stecken.

Ähm, danke , sagte Siegbald und zwinkerte verwirrt.

Sie im Schloss Menschensprache gelernt , murmelte Augusta ihm zu.

Oh.

Aus einem frühen Missverständnis heraus, war Siegbalds Ruf im königlichen Schloss in Oberzahnstein nicht besonders gut. Zumindest nicht bei den dortigen Hühnern. Nun, vielleicht könnte er die Stimmung zumindest ein wenig verbessern.

Verzeih, aber darf ich vielleicht deinen Namen erfahren? wandte er sich lächelnd an die dicke Henne.

Sicher fühlte sie sich besser, wenn Siegbald ihren Namen kannte. Niemand aß ein Huhn mit einem Namen.

Einen Moment lang sah ihn die Henne unsicher an. Dann begann sie tief Luft zu holen. Siegbald sah aus den Augenwinkeln, wie Augusta die Pfoten auf ihre wuscheligen kleinen Dachsohren drückte. Fast gleichzeitig stieß die Henne ein ohrenbetäubendes Geschrei aus, das nur im weitesten Sinne als Krähen bezeichnet werden konnte. Als sie geendet hatte, hallte eine seltsame Stille im Nest nach.

Ihr Name ist Die-den-Fuchs-vertreibt .

Theolindes Stimme klang seltsam dumpf in Siegbalds immer noch klingelnden Ohren. Neugierig legte Die-den-Fuchs-vertreibt den Kopf schief. Ihre roten Kehllappen schaukelten hin und her, während sie auf Siegbalds Reaktion wartete.

Mach es dir was aus, wenn ich dich Frau Kikeriki nenne? fragte er, als die Ohrenschmerzen etwas nachgelassen hatten.

Testweise bohrte er mit dem Finger im rechten Ohr, weshalb er die Antwort der Henne nicht hörte.

Entschuldigung?

Isabella. Der Name hat mir immer gefallen , gurrte die Henne schüchtern.

Natürlich. Ich danke dir für die Unterkunft, Frau Isabella. Wieder zeigte Siegbald sein bestes Diplomatenlächeln.

Unsicher blickte Die-den-Fuchs-vertreibt zu ihm auf. Dann tippte Zwiebel sie an und murmelte...
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