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Morning Breeze Café

tolino mediaerschienen am01.07.2020
Was passiert, wenn sich ein Social Media Star, in eine alleinerziehende Bäckerin verliebt, die das Internet ausschließlich dafür nutzt, um dort neue Rezepte für ihr Café zu finden? Brees Leben dreht sich zuerst um ihre elfjährige Tochter Shelly und dann um ihre zwei Leidenschaften: das Backen und das Wellenreiten. Als der bekannte Podcaster Ethan Franklin sie bittet, ihm das Wellenreiten beizubringen, lehnt sie spontan ab. Menschen, die im Internet leben, statt in der realen Welt, sind ihr suspekt. Es ist lange her, dass eine Frau bei Ethan mehr als nur oberflächliches Interesse geweckt hat - aber Bree mit ihrer bodenständigen Art fasziniert ihn. Er nimmt die Herausforderung an, ihr zu beweisen, dass er auch ohne sein Smartphone einiges zu bieten hat. Doch erst als Brees Welt aus den Fugen zu geraten zu droht, weil Shellys leiblicher Vater nach zwölf Jahren plötzlich Interesse an seiner Tochter bekundet, wird Ethan bewusst, dass er mehr für sie empfindet, als er sich eingestehen möchte. *** Ein moderner Gegenwartsroman der durch seine fein gezeichneten Charaktere besticht. Lass dich in das Morning Breeze Café nach Sausalito in Marin County an der Bucht von San Francisco entführen. *** 'Kaum hatte sich die Tür mit diesem fröhlichen Glockenspiel hinter ihm geschlossen, hatte er das Gefühl, als wäre er von einem magischen Ort in die Realität zurückgekehrt.' - Morning Breeze Café Mehr Informationen über mich und meine Bücher findest du auf meinem Autorenblog.

Kerstin Rachfahl, geboren in Stuttgart schreibt seit 2011. Sie studierte internationale Betriebswirtschaft, arbeitet u.a. als Controllerin in einem Verlag und gründete 1991 mit ihrem Mann ihr IT-Unternehmen. Von 2012 bis 2016 zählte sie zu den wenigen deutschen Frauen, die mit dem MVP-Award (Microsoft most valueable Award) ausgezeichnet worden sind. Seit 1996 lebte Kerstin Rachfahl mit ihrer Familie in Hallenberg. Mehr über die Autorin auf ihrer Webseite: Kerstin-Rachfahl.
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KlappentextWas passiert, wenn sich ein Social Media Star, in eine alleinerziehende Bäckerin verliebt, die das Internet ausschließlich dafür nutzt, um dort neue Rezepte für ihr Café zu finden? Brees Leben dreht sich zuerst um ihre elfjährige Tochter Shelly und dann um ihre zwei Leidenschaften: das Backen und das Wellenreiten. Als der bekannte Podcaster Ethan Franklin sie bittet, ihm das Wellenreiten beizubringen, lehnt sie spontan ab. Menschen, die im Internet leben, statt in der realen Welt, sind ihr suspekt. Es ist lange her, dass eine Frau bei Ethan mehr als nur oberflächliches Interesse geweckt hat - aber Bree mit ihrer bodenständigen Art fasziniert ihn. Er nimmt die Herausforderung an, ihr zu beweisen, dass er auch ohne sein Smartphone einiges zu bieten hat. Doch erst als Brees Welt aus den Fugen zu geraten zu droht, weil Shellys leiblicher Vater nach zwölf Jahren plötzlich Interesse an seiner Tochter bekundet, wird Ethan bewusst, dass er mehr für sie empfindet, als er sich eingestehen möchte. *** Ein moderner Gegenwartsroman der durch seine fein gezeichneten Charaktere besticht. Lass dich in das Morning Breeze Café nach Sausalito in Marin County an der Bucht von San Francisco entführen. *** 'Kaum hatte sich die Tür mit diesem fröhlichen Glockenspiel hinter ihm geschlossen, hatte er das Gefühl, als wäre er von einem magischen Ort in die Realität zurückgekehrt.' - Morning Breeze Café Mehr Informationen über mich und meine Bücher findest du auf meinem Autorenblog.

Kerstin Rachfahl, geboren in Stuttgart schreibt seit 2011. Sie studierte internationale Betriebswirtschaft, arbeitet u.a. als Controllerin in einem Verlag und gründete 1991 mit ihrem Mann ihr IT-Unternehmen. Von 2012 bis 2016 zählte sie zu den wenigen deutschen Frauen, die mit dem MVP-Award (Microsoft most valueable Award) ausgezeichnet worden sind. Seit 1996 lebte Kerstin Rachfahl mit ihrer Familie in Hallenberg. Mehr über die Autorin auf ihrer Webseite: Kerstin-Rachfahl.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783739498515
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.07.2020
SpracheDeutsch
Dateigrösse445
Artikel-Nr.5655996
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe







2


Morning Breeze Café






Auf einer Anhöhe packte Bree das Picknick aus. Von hier hatte man einen wunderschönen Blick auf die Bucht. Das Wetter war ungewöhnlich klar, sodass sie sogar rechts die Golden Gate Bridge sehen konnten. Hungrig stürzten sich die Mädels auf ihre Blondies, deren Hauptbestandteil Süßkartoffeln waren und die viele Vitamine enthielten.

»Wieso heißt der Kuchen eigentlich Blondies?«, wollte Jimin wissen, die die letzten Krümel aufpickte.

»Na, weil es das Gegenteil von Brownies ist.« Shelly schob sich den letzten Rest genüsslich in den Mund.

Jimin betrachtete ihr Smartphone. »Mist, hier oben gibt es gar keinen Empfang.«

Bree warf ihr einen amüsierten Blick zu. »Wozu brauchst du hier Empfang?«

»Na ja, weil BTS einen neuen Song herausbringen und ich doch unbedingt voten muss, damit sie die meisten Likes haben.«

»Ehrlich Jimin, du bist regelrecht besessen davon, es gibt doch genug andere Fans in der Army, die voten können. Die Welt geht nicht unter, wenn wir es in zwei Stunden machen«, konterte ihre Tochter.

»Doch geht sie, weil es eben auch auf die Geschwindigkeit ankommt.«

Bree streckte sich auf dem Gras aus. Von oben wärmte sie die Sonne und gleichzeitig wehte eine kühle Brise, die ihr angenehm über die nackte Haut strich. »Ich verstehe kein Wort von dem, was ihr erzählt. Angefangen bei: Wer oder was ist BTS?«

»Eine Boygroup aus Seoul, die sind gerade total in bei uns in der Schule. Stell dir vor, Lara hat von ihren Eltern eine Karte für das Konzert in New York geschenkt bekommen, 990 Dollar!« Shelly tippte sich an die Stirn. »Abgesehen von dem Flug und dem Hotel.«

Bree grinste. Das war so typisch für ihre Tochter, dass sie über solche Dinge nachdachte. Dann verschwand ihr Grinsen wieder. Ein elfjähriges Mädchen sollte nicht über Geld nachdenken und darüber, was sinnvoll war oder nicht. Sie sollte Blödsinn machen, Geschenke lieben und Abenteuer erleben. Bree drehte sich auf die Seite und stützte den Kopf auf die Hand.

»Also ich finde das genial, wenn die Eltern ihrer Tochter einen solchen Traum erfüllen. Aber seit wann kostet ein Konzertticket 990 Dollar? Oder ist es eine VIP-Karte für den Backstage-Bereich?« Bree ließ ihrer Fantasie freien Lauf. »Vielleicht gehört ja sogar ein Essen mit der Band dazu?«

Jimin ließ sich ins Gras fallen. »Oh wow, was für eine Vorstellung, mit Jungkook zu Abend zu essen.«

»Das Konzert war nach einer halben Stunde ausverkauft und die Eltern von Lara haben die Karte auf einer Auktionsplattform ersteigert«, ließ Shelly die Seifenblasen zerplatzen.

»Also gut, ich gebe dir recht, das ist tatsächlich übertrieben. Selbst mein Dad meinte das, als ich ihn fragte, ob er mit mir dort hinfliegt«, seufzte Jimin ergeben.

»Siehst du, habe ich dir doch gesagt. Dabei kannst du dir online alles von ihnen ansehen, ganz zu schweigen von ihrer Youtube-Red-Dokumentation Burn the Stage .«

»Was ist denn das?« Bree hatte schon wieder das Gefühl, nur die Hälfte von dem Gespräch zu verstehen.

Jimin drehte ihr den Kopf zu. »Youtube?«

»Nein, das weiß ich schon.« Zum zweiten Mal an einem Tag wurde sie das nun gefragt. Sollte ihr das zu denken geben? »So ganz ist dieser Social-Media-Hype ja nun nicht an mir vorbeigegangen.«

»Mom glaubt ernsthaft, sie wäre an der innovativen Spitze, weil das Café eine Facebook-Fanpage hat.« Die Mädels kicherten.

»Nur weil ich nicht den ganzen Tag im Internet verbringe und dir ständig irgendwelche Bilder, Links oder Kurznachrichten sende, heißt das nicht, dass ich keine Ahnung von diesem modernen Zeugs habe.«

Shelly gab ihr einen Kuss. »Weißt du Mom, ich finde es toll, dass du mit uns Fahrrad fährst und nicht den ganzen Tag an deinem Rechner verbringst oder auf dem Smartphone herumtippst.«

»Danke. Und nun los, ihr Digital Natives, wollen wir mal sehen, ob ihr ohne eure technischen Geräte den Weg zurück findet.«

Bree maß die Mengen für die verschiedenen Brotteige ab und stellte sie bereit. Sie schaltete die Teigmaschinen an und fügte nach und nach die Zutaten hinzu. Während der Teig ruhte, schob sie die Holzscheite in den Steinofen. Das gab dem Brot und auch später dem Blechkuchen, den sie in der Nachglut buk, das spezielle Aroma. Sie liebte diese stillen Morgenstunden, wenn die Welt draußen dunkel war und noch alle schliefen. Das war schon in ihrer Teenagerzeit so gewesen. Während ihre Freundinnen bis in die Puppen geschlafen hatten, hatte ihr Tag um drei Uhr morgens mit den Vorbereitungen begonnen. Das hatte sich nicht geändert. Den Duft der frisch gebackenen Brote, Brötchen, Croissants, Plunderteilchen, Blechkuchen, der die Backstube ausfüllte, würde sie für nichts in der Welt eintauschen. Die Hitze, die ihr das Blut in die Wangen trieb, egal wie kalt es draußen war. Die eckigen Kastenbrote in verschiedenen Varianten mit Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen, Leinsamen oder das deftig-salzige Kräuterbrot. Das nur durch die getrockneten Aprikosen, Datteln und Pflaumen gesüßte Früchtebrot wurde geschnitten und für die Sandwiches vorbereitet. Die Eckstücke wurden sorgsam verwahrt und zu Croûtons für die frischen Blattsalate verarbeitet, die sie zur Lunchzeit anboten. Bree hasste es, wenn Essen weggeworfen wurde, weshalb sie kleine Portionen zu niedrigeren Preisen verkauften, anstatt dem Trend vieler amerikanischen Restaurants zu folgen und Riesenportionen anzubieten.

»Mach du weiter mit den Apfeltaschen, ich übernehme das Rollen der Croissants, Zimt- und Mohnschnecken.« Katlin band sich erst die Schürze fest, bevor sie ihre blond gefärbten Haare in einem violetten Bandana verbarg. Die Farbe des Kopftuches passte exakt zu ihrem mauvefarbenen Kostüm. Wie man in dieser eleganten Kleidung in der Backstube stehen konnte, war Bree ein Rätsel. Katlin legte sehr viel Wert auf ihre äußere Erscheinung. Noch nie hatte Bree ihre Mitinhaberin ungeschminkt oder in einem Schlafanzug gesehen. Geschweige denn in einem Jogginganzug.

Hand in Hand arbeiteten sie weiter, in einem stetigen, konstanten Rhythmus, der beruhigend auf Bree wirkte. Als Kind hatten ihre Pflegeeltern sie anfangs von Kinderarzt zu Kinderarzt geschleppt, weil bei ihr ein Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom diagnostiziert worden war. Tatsächlich stellte es sich am Ende als eine Spätfolge des Drogenkonsums ihrer Mutter heraus. Sie war und blieb eine schlechte Schülerin, die Probleme hatte, dem Unterricht konzentriert zu folgen. Eines Tages durfte sie ihrer Pflegemutter beim Backen helfen, und siehe da, sie blieb geduldig, ruhig und arbeitete sorgfältig. Es machte ihr nichts aus, stundenlang Kekse auszustechen oder geduldig den Teig zu kneten, bis er die richtige Konsistenz besaß. Dass am Ende duftendes, wohlschmeckendes Backwerk entstand, welches sie geschaffen hatte, grenze für sie an Magie. Das war der Moment, in dem sie ihre Liebe zum Backen entdeckte.

»Mona hat mir erzählt, dass Keith dich in die Show von Ethan Franklin bringen möchte.«

»Hat sie das?«, murmelte Bree, völlig in das Falten der Apfeltaschen versunken.

»Ich liebe seinen Podcast. Einer der wenigen, die ich mir anhöre. Ich meine, nicht alle. Die über Fitnesstraining oder Bodybuilding lasse ich aus, aber die mit Oprah, Cal Fussman oder Katie Couric - unglaublich inspirierend. Ich weiß nicht, wie er es macht, doch er schafft es, dass sie wirklich von sich selbst erzählen, über ihr Leben, welche Fehler sie gemacht haben, vor welchen Herausforderungen sie standen und was sie daraus gelernt haben.«

Bree hob überrascht den Kopf. »Du hörst seinen Podcast?« Immerhin war Katlin siebenundfünfzig und damit um einiges älter als sie selbst.

Katlin lächelte sie an. »Nur weil du dich weigerst, dich mit der modernen Technik auseinanderzusetzen, die außerhalb der Backstube existiert, muss das ja nicht jeder so handhaben. Ja, natürlich höre ich Podcasts, sie sind einfach anders, persönlicher, authentischer als die Talkshows im Fernsehen. Außerdem kann ich beim Zuhören gleichzeitig etwas anderes machen.«

»Hm«, stieß Bree nachdenklich aus.

»Allerdings muss dir klar sein, dass die Gefahr besteht, dass wir uns vor Kunden nicht retten können, wenn du in seinem Podcast auftrittst, und wir dann außer Keith noch weitere Mitarbeiter brauchen, die dich in der Backstube unterstützen. Was generell eine gute Idee wäre. Ich wüsste nicht, wann du jemals mehr als drei Tage Urlaub gemacht hast.«

»Du findest, dass ich es machen sollte?«

»Die Entscheidung liegt bei dir. Mona kann ihre Mannschaft rasch aufstocken. Bei deiner Arbeit ist es etwas anderes. Einfache Aufgaben kannst du delegieren, doch die Zubereitung der Teige? Die Anzahl der Brote, die du in dem Steinofen backen kannst? Du kannst natürlich die andere Ware aufstocken, indem wir einen weiteren Backofen anschaffen. Mona hat bereits angefangen zu kalkulieren.«

»Warum muss immer alles größer werden? Ich meine, wir verdienen doch genug, oder etwa nicht?«

»Shelly ist ein kluges Mädchen. Möchtest du nicht, dass sie eines Tages aufs College geht?«

»Natürlich möchte ich das. Aber ich möchte auch Zeit mit ihr verbringen und nicht den ganzen Tag in der Backstube sein. Weißt du, was ich daran liebe,...


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