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Die drei !!!, Paradies in Not (drei Ausrufezeichen)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
192 Seiten
Deutsch
Franckh-Kosmoserschienen am11.03.2021
Kim, Franzi und Marie sind 'Die drei !!!'. Mutig und clever ermitteln die drei Detektivinnen und sind jedem Fall gewachsen. Die drei !!! freuen sich auf ganz besondere Ferientage in einer kleinen Selbstversorger-Öko-Gemeinschaft. Doch im gesunden Essen findet sich plötzlich Gift! Wer hat es auf die Bewohner des Ökodorfs abgesehen? Kaum haben die Freundinnen die Ermittlungen aufgenommen, stellt sich heraus: auch die Umwelt ist in Gefahr ... Mit 12 nachhaltigen Schritt-für-Schritt-Anleitungen: Vom Insektenhotel über Bienenwachstücher bis zu selbst gemachtem Lippenbalsam.mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextKim, Franzi und Marie sind 'Die drei !!!'. Mutig und clever ermitteln die drei Detektivinnen und sind jedem Fall gewachsen. Die drei !!! freuen sich auf ganz besondere Ferientage in einer kleinen Selbstversorger-Öko-Gemeinschaft. Doch im gesunden Essen findet sich plötzlich Gift! Wer hat es auf die Bewohner des Ökodorfs abgesehen? Kaum haben die Freundinnen die Ermittlungen aufgenommen, stellt sich heraus: auch die Umwelt ist in Gefahr ... Mit 12 nachhaltigen Schritt-für-Schritt-Anleitungen: Vom Insektenhotel über Bienenwachstücher bis zu selbst gemachtem Lippenbalsam.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783440503331
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum11.03.2021
Seiten192 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5658886
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Der »Türstl«-Klau

Franzi blickte entsetzt in die Picknicktasche. »Weg!«, rief sie. »Ratzeputz. Kim, echt, wenn du so einen Hunger hattest, hättest du uns wenigstens Bescheid geben können. Alles alleine aufzuessen, ist nicht gerade nett!«

Kim runzelte die Stirn. »Ich weiß überhaupt nicht, was du meinst. Ich habe den Korb nicht angerührt. Vielleicht solltest du lieber mal Marie verdächtigen. Guck dir mal ihren Schokomund an.« Kim grinste zu Marie, die gerade aufgewacht war. Sie gähnte und streckte sich ausgiebig und blickte verschlafen aus dem Zugfenster. »Was ist los?«

»Die Türstl sind weg. Alle, die Niko uns mitgegeben hat. Und das waren nicht wenige.« Franzi seufzte.

Kim, Marie und Franzi saßen seit zwei Stunden im Zug nach Hochdeich. Chrissie, Franzis Schwester, verbrachte den Sommer dort im Paradies, einer Wohn- und Arbeitsgemeinschaft, die sich zum Ziel gesetzt hatte, im Einklang mit der Natur zu leben. Svea, die das Paradies gegründet hatte, war von Chrissies Einsatz bei den Friends for Future, der Jugendbewegung zum Klimaschutz, so begeistert gewesen, dass sie sie spontan zu einem längeren Aufenthalt eingeladen hatte. Und Chrissie hatte sofort zugesagt. Zum Dank, dass Franzi, Kim und Marie während ihrer Abwesenheit die Treffen der Friends weiter organisiert hatten, hatte sie den drei !!! Zugfahrkarten nach Hochdeich geschickt. Der Ort, an dem sich das Paradies befand.

Niko, Chrissies Freund, hatte ihnen am Bahnsteig einen dicken Brief für Chrissie und einen Fresskorb mit leckeren Broten und Türstln, kleinen knackigen Tofuwürstchen, mitgegeben.

Marie klappte ihren Taschenspiegel auf, wischte sich die Schokospuren aus dem Mundwinkel und erneuerte den Balsam auf ihren Lippen. »Ich bin total unschuldig. Einzig ein winziger Schokoriegel ist mir vorhin zum Opfer gefallen«, sagte sie.

»Ich verstehe das nicht«, meinte Franzi. »Der Korb stand die ganze Zeit unter unserem Tisch. Wenn es keine von uns war, wer war es dann?«

Kim grinste. »Was erwartest du? Wir sind Detektivinnen. Ist doch klar, dass wir selbst auf dem Weg ins Paradies einen Fall lösen müssen.«

»Aber warum einen, in dem es um Leben und Tod geht? Es ist schrecklich. Ich sterbe, wenn ich nicht ganz schnell etwas zu essen bekomme.« Franzi klopfte sich auf den Bauch.

»Ja, ich gebe zu, auch mir fällt das logische Denken schwer, wenn ich Hunger habe.« Kim kramte in ihrem Rucksack und zog ihr Detektivheft heraus. »Wie gut, dass es Dinge gibt, über die ich gar nicht mehr nachdenken muss. Wie die wohltuende Hilfe einer Liste.« Sie zückte einen Bleistift und sah Franzi und Marie erwartungsvoll an. »Verdächtige?«

»Äh, keine Ahnung«, meinte Franzi.

»Alle in diesem Zug?«, fragte Marie.

»Mädels, so kommen wir nicht weiter.« Kim legte den Kopf in die Hände und starrte auf das karierte Papier.

Franzi lehnte sich an das Kissen des Sitzes und lauschte dem Ratatatatata der Schienen. Sie freute sich auf den Ausflug an die Nordsee. Ein bisschen Meeresluft schnuppern, mit Kim und Marie Zeit verbringen und den Alltag hinter sich lassen. Die Aktionen mit Friends for Future waren zwar sehr aufregend und spannend gewesen - Franzi hatte sehr viel über die Zusammenhänge zwischen Klima, Umweltschutz und eigenem Verhalten gelernt - aber in der Schule war auch Endspurt vor den Zeugnissen gewesen. Manchmal hatte sie gar nicht gewusst, was nun wichtiger war: Englisch-Vokabeln oder die neue Klimademo. Schließlich hatte sie doch beides unter einen Hut bekommen; um den Preis, dass sie nun ziemlich müde und erholungsbedürftig war. Chrissies Einladung war also zum perfekten Zeitpunkt gekommen!

Krrchknack! Was war denn das? Das klang ja merkwürdig. Franzi stupste Marie an, die neben ihr saß. »Hörst du das?«

Marie horchte auf. »Klingt wie der schmatzende Igel aus unserem Garten«, meinte sie.

Kim legte den Stift zur Seite. »Dass es hier einen Igel gibt, kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber das Schmatzen interessiert mich - aus rein detektivischer Sicht!«

Die drei standen auf. Das Abteil war beinahe leer. Zwei Viererreihen weiter vorne saß ein junger Mann mit Baseballkappe und großen Kopfhörern auf den Ohren. Er wippte zu einem Beat, den nur er hören konnte. Vor sich hatte er eine Tüte Chips, die raschelte, wenn er sich eine Handvoll daraus nahm. »Das ist nicht das Geräusch von vorhin«, sagte Marie. »Es knackt auch, aber es knackt anders. Wisst ihr, was ich meine?«

Franzi nickte. Marie hatte recht. Das, was sie gehört hatte, war kein feines Raschel-Knacken, sondern klang eher so, als bisse jemand in einen Apfel oder eine Karotte.

Vor der Glastür, die ins nächste Abteil führte, spielte ein älteres Ehepaar Karten. Sie schienen ganz vertieft zu sein, denn sie schenkten dem kleinen Jungen, der neben ihnen auf dem Sitz herumturnte, keine Beachtung. Als er die drei !!! sah, kletterte er auf die Stuhllehne und rief: »Hände hoch! Peng! Peng! Hier spricht die Polizei! Keinen Schritt weiter!« Dabei wedelte er mit etwas in der Luft herum, das Franzi ganz verdächtig nach einem angebissenen Würstchen aussah.

Und nicht nach irgendeinem. Sondern nach einem ihrer leckeren Türstl!

»Joschi, geh vom Sitz runter«, mahnte ihn die ältere Dame, ohne den Blick von den Karten in ihrer Hand zu heben. »Und lass die anderen Gäste in Ruhe.«

»Die anderen Gäste wollen gar keine Ruhe, sie würden Ihren Joschi gerne befragen, ob er ihnen die Tofu-Würste aus der Tasche geklaut hat«, erklärte Franzi streng.

Endlich blickten die beiden Kartenspieler auf. »Nein, das hat mein Enkel ganz sicher nicht«, meinte der ältere Herr, offenbar der Opa von Joschi. »Wir haben selbst Würstchen und Brot dabei. Joschi kann sich einfach bedienen.«

Franzi blickte auf die Plastikbox neben dem Jungen. »Aber die ist ja noch randvoll!«, entgegnete sie. »Und sehen Sie mal!« Sie deutete auf ein buntes Stück Stoff, das auf Joschis Sitz lag. »In dieses Bienenwachstuch waren unsere Türstl eingeschlagen. Das ist ja wohl der Beweis, dass er unseren Korb geplündert hat.«

Joschis Oma nahm das Bienenwachstuch mit spitzen Fingern vom Sitz und hielt es nach oben. »Das gehört uns tatsächlich nicht. Was soll das überhaupt sein?« Bevor Franzi antworten konnte, fragte sie ihren Enkel mit scharfer Stimme: »Joschi, hast du den drei netten Mädchen die Würstchen gestohlen?«

Joschi legte den Kopf schief und nickte schuldbewusst. »Bitte nicht böse sein, Oma. Das sind Türstl.« Joschi hielt die Tofu-Wurst wieder nach oben, biss knackend ab, kaute und schluckte. »Die liebe ich. Mama kauft die immer, weil die nicht pupsen.«

»Wie bitte?« Die ältere Frau seufzte und ließ sich in den Sitz sinken. »Und da klaust du die einfach? Ich fasse es nicht. Entschuldigt bitte! Und was soll das überhaupt heißen? Meine Würstchen pupsen doch nicht!«, sagte sie empört.

»Doch, das tun sie eben schon«, quiekte Joschi. »Die pupsen und pupsen und pupsen!«

Franzi, Kim und Marie grinsten sich an.

»Ich glaube, Ihr Enkel möchte damit sagen, dass Tofu-Würstchen besser fürs Klima sind«, erklärte Marie. »Weil für normale Würste viele Tiere gehalten werden müssen, die das Gas Methan pupsen.«

»Und das nicht zu knapp«, fügte Franzi hinzu.

»Und das Methan ist mitverantwortlich, dass sich die Erde erwärmt und das Klima sich verändert«, erläuterte Marie weiter.

»Das wusste ich gar nicht. Und schmecken diese Türstl denn?«, fragte der Großvater.

Joschi hielt ihm sein angebissenes unter die Nase. »Die sind echt lecker. Probier mal!«

Der ältere Herr biss hinein, nickte und sagte: »Traudl, der Junge hat recht. Die schmecken sehr gut!«

»Und die sind in Stoff verpackt?« Traudl war offensichtlich noch nicht ganz überzeugt.

»Nein«, sagte Franzi. »Das hier ist unsere immer wieder verwendbare Superverpackung. Funktioniert wie Frischhaltefolie.«

Joschis Oma sah plötzlich viel entspannter aus und lachte. »Setzt euch doch auf die Plätze nebenan«, bat sie. »Ich würde mich freuen, wenn ihr mir das alles genauer erklärt.« Sie nahm eine Stofftasche und holte Gurken, Tomaten, Karotten und einen Topf Kräuterquark heraus und stellte alles auf den Tisch. »Vielleicht kann ich euch mit Quarkgemüse für die gestohlenen Türstl entschädigen. Ihr habt doch sicher Hunger?«

»Wie die Wölfe«, antwortete Franzi. »Das Angebot nehmen wir gerne an!«

Kim ging zu ihrem Platz zurück und kam mit Nikos Fresskorb zurück. »Wir können unseren Rest auch noch beisteuern«, sagte sie und packte aus. »Frische Zitronenlimonade, fermentierter Nusskäse und jede Menge selbst geerntete Kirschen.«

»Yippie«, rief Joschi und steckte sich eine dicke Kirsche in den Mund. »Hier kommt wieder die Polizei! Alles ist beschlagnahmt!«

Franzi war erleichtert, als sie nach weiteren zwei Stunden Hochdeich an der Nordsee erreichten. Traudl und Gerhard - Joschis Großeltern - hatten immer mehr wissen wollen: Warum pflanzliche Nahrung gut fürs Klima war, was es mit den Klimademos auf sich hatte und wie man Bienenwachstücher selbst herstellte. Kim war sofort in ihrem Element und hatten den beiden alles genau erklärt.

Franzi liebte es normalerweise, sich über dieses Thema zu unterhalten, aber jetzt freute sie sich auf ihre Schwester, sich am Meer den Wind um die Nase wehen zu lassen und auf den...
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