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Dereliction

New Bristol
tolino mediaerschienen am01.07.2021
Gewinner des 2. Platzes beim Tolino Media Newcomerpreis 2021. Das sagt die Jury: 'Trübe Endzeitstimmung? Fehlanzeige. Selten war Science-Fiction witziger, spannender und emotionaler! Mark B. Hives hat mit Dereliction eines der unterhaltsamsten Bücher des Genres geschrieben. Begleite Alexius auf der Reise nach New Bristol und überzeuge dich selbst! P.S.: Bereitet auch Nichtkennern des Sci-Fi-Genres beste Lesestunden!' Klappentext Hey, ich bin Alexius. Wir schreiben das Jahr zweitausend- sechshundert-irgendwann und leider ist die Erde schon vor langer Zeit vor die Hunde gegangen. Zusammen mit meinem Pa und zwei Freunden lebe ich in einem Wohnbereich unter der Universität. Da ich ziemlich gerne lese - und eigentlich sowieso nichts Besseres zu tun habe - darf ich einmal in der Woche mit 'nem kratzigen Schutzanzug in der Bibliothek nach Büchern suchen. Etwas Neues finde ich zugegebenermaßen seit Jahren nicht mehr, trotzdem bleibe ich optimistisch. Meine Geschichte führt mich mitunter nach New Bristol, einer riesigen, unterirdischen Siedlung. Na ja, zumindest ist das mein Informationsstand.

Geboren im mystischen Jahre 1988 in der idyllischen Schweiz, erzählt der Autor - also ich - seit mindestens 30 Jahren Geschichten. Einige Zeit lang erzählte er diese Geschichten in der Form von Musik. Der Sprechgesang hatte es ihm - also mir - angetan. Kleine Erfolge konnte er mit seinen Songs und Stories feiern, doch immer fehlte etwas. In der Hoffnung die Antwort auf diese Lücke in seinem Leben zu finden, begann er ein Buch zu schreiben. Ihm gefiel es. Also schrieb er es zu Ende.
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Produkt

KlappentextGewinner des 2. Platzes beim Tolino Media Newcomerpreis 2021. Das sagt die Jury: 'Trübe Endzeitstimmung? Fehlanzeige. Selten war Science-Fiction witziger, spannender und emotionaler! Mark B. Hives hat mit Dereliction eines der unterhaltsamsten Bücher des Genres geschrieben. Begleite Alexius auf der Reise nach New Bristol und überzeuge dich selbst! P.S.: Bereitet auch Nichtkennern des Sci-Fi-Genres beste Lesestunden!' Klappentext Hey, ich bin Alexius. Wir schreiben das Jahr zweitausend- sechshundert-irgendwann und leider ist die Erde schon vor langer Zeit vor die Hunde gegangen. Zusammen mit meinem Pa und zwei Freunden lebe ich in einem Wohnbereich unter der Universität. Da ich ziemlich gerne lese - und eigentlich sowieso nichts Besseres zu tun habe - darf ich einmal in der Woche mit 'nem kratzigen Schutzanzug in der Bibliothek nach Büchern suchen. Etwas Neues finde ich zugegebenermaßen seit Jahren nicht mehr, trotzdem bleibe ich optimistisch. Meine Geschichte führt mich mitunter nach New Bristol, einer riesigen, unterirdischen Siedlung. Na ja, zumindest ist das mein Informationsstand.

Geboren im mystischen Jahre 1988 in der idyllischen Schweiz, erzählt der Autor - also ich - seit mindestens 30 Jahren Geschichten. Einige Zeit lang erzählte er diese Geschichten in der Form von Musik. Der Sprechgesang hatte es ihm - also mir - angetan. Kleine Erfolge konnte er mit seinen Songs und Stories feiern, doch immer fehlte etwas. In der Hoffnung die Antwort auf diese Lücke in seinem Leben zu finden, begann er ein Buch zu schreiben. Ihm gefiel es. Also schrieb er es zu Ende.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783752136920
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten361 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1058
Artikel-Nr.5662678
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

4
Enthüllungen

 

 

 

Besser geschlafen habe ich selten. Ob das an dem überdurchschnittlich gemütlichen Bett liegt oder an all dem Bier? Mein Schädel brummt auf jeden Fall. Ich wette, Levi gehts erfreulicher, er hat in dem Aspekt mehr Übung.

Nachdem ich mich gestern mit Fynn unterhalten hatte, wollten David und seine Freunde ganz genau wissen, worüber. Vor allem weil Fynn seine Hand auf meine Schulter gelegt hatte, was scheinbar ziemlich untypisch ist. Ich habe langsam das Gefühl, ich hätte mit einer völlig anderen Person gesprochen, als den Fynn, welchen Levi, Pa und all die New Bristolianer kennen.

Nach zweieinhalb Bier hatte ich dann bereits genug und bin ins Zimmer. Auf dem Rückweg habe ich noch einmal die Bäume bestaunt, in meinem Zustand wohl unnatürlich ausführlich. Wie zu erwarten war, wollte Levi länger bleiben und die Stimmung war zu heiter, als dass ich eine Empfehlung dagegen abgegeben hätte. Levi mag David und ein bisschen Müßiggang muss sein. Wir konnten dadurch immerhin unsere Sorgen wegen Lily´s Zustand ein wenig unterdrücken. Gemäß Pa geht es ihr okay, aber selbst wenn das nicht so wäre, würde er uns das nicht mitteilen, da wir sowieso nichts dagegen tun können.

Heute stehen die Mahlzeit und der Tausch unserer Waren auf dem Programm und dann geht´s nach Hause. Um spätestens 9:00 Uhr wollen wir hier raus sein, um möglichst weit zu kommen und die Reise auf zweieinhalb Tage verkürzen zu können.

»Eagle Two an Eagle One, bist du wach? Over«, melde ich mich bei Levi über den Comlink. Mit Pa hatte ich gestern Abend schon Kontakt, habe jedoch das Gespräch mit Fynn mal vorsichtshalber ausgelassen.

Levi scheint noch im Tiefschlaf zu sein.

»Leeeeviiiii! Aufsteeeehen! Over!«, versuche ich ihn zu wecken.

»Alex? Alles okay bei euch?«, meldet sich Pa unverhofft.

»Eagle two an Papa Eagle, jep, alles im Grünen. Levi schnarcht vermutlich nur zu laut, um mich zu hören, over.«

»Schon an seine Tür geklopft? Der Comlink ist nicht laut genug um einen Levi im Tiefschlaf zu wecken.«

»Verstanden Pa, ich geh mal klopfen, over und out.«

Ich hämmere so hart ich kann an die dünne Stahltür. Jedoch bekomme ich keine Reaktion. Bei dem Lärm wäre Levi bestimmt wach, wenn er noch schlafen würde. Vielleicht ist er bereits zum Bazar oder in die Kantine. Würde ich ihm nicht übel nehmen, mein Magen knurrt ebenfalls.

Zurück im Zimmer informiere ich Pa kurz:

»Eagle Two an Papa Eagle, Levi ist nicht mehr in seinem Zimmer, vermutlich bereits bei der Mahlzeit, ich gehe mal nach. Man hört sich an der Oberfläche, over.«

»Okay, sei vorsichtig und meldet euch, sobald ihr draußen seid.«

»Roger, bis dann, over und out!«

Da ich nicht weiß ob wir nochmal zurück zum Raum gehen, ziehe ich mich noch kurz um. Die Gästebekleidung falte ich säuberlich zusammen und deponiere sie in dem Wandschrank. Keine Ahnung, ob die irgendwann gewaschen wird, aber Levi konnte ja nicht warten, um mir die Kleidungssystematik weiter zu erläutern. Nachdem ich den Schutzanzug wie gewohnt angezogen habe, schnalle ich den Helm an meinen Rucksack, damit ich ihn nicht rumschleppen muss, und laufe los. Danach durchquere ich das menschenleere Gästequartier und biege Richtung Bazar ab. Dort treffe ich auf ein reges Treiben. Auf beiden Seiten des breiten Bazar-Gangs befinden sich jetzt geöffnete Ladengeschäfte, welche allesamt gut besucht sind. Etwa einhundert Unbekannte, in Schutzanzügen oder Shirts mit violetten, blauen und grünen Logos auf der Brust, treiben sich in dem mindestens fünfzig Meter langen Gang herum und verschwinden zeitweise in einem der Geschäfte. Levi wäre leicht zu erspähen in der Menge, jedoch sehe ich im Moment keinen großen, bärtigen Mann in einem Anzug. Bei dem Anblick der vielen Menschen beginne ich daran zu zweifeln, dass mich Levi hier wirklich alleine lassen würde. Ich glaube, ich würde mich selbst hier nicht alleine lassen wollen. Macht er das absichtlich? Oder ist vielleicht irgendetwas passiert? Plötzlich fühle ich, wie sich eine Panikattacke ankündet. Was wenn Levi gar nicht erst in sein Zimmer gekommen ist? Levi würde mich doch nicht alleine lassen?! Verflucht nochmal, ich bin ein Idiot.

Anstatt wie bisher gemütlich durch die Gänge zu spazieren, renne ich los. Im Slalom zische ich um die, mich befremdlich anstarrenden Figuren herum in Richtung der Kantine. Nachdem ich den Bazar innerhalb weniger Sekunden abgelaufen habe, biege ich beim Wassertank zweimal links ab, direkt in den Bereich, wo wir unsere gratis Mahlzeit abholen könnten. Der riesige Raum ist zugestellt mit Tischen und Bänken, überall tummeln sich Menschen, welche bereits ihre Mahlzeit zu sich nehmen. Ich stehe direkt vor der automatischen Eingangstür und scanne den Raum so gut ich kann. Nichts. Am Rationen-Dispenser stehen zwei Wachmänner. Falls Levi hier war, haben sie ihn vielleicht gesehen. Im Schnellschritt laufe ich an der Schlange wartender Menschen vorbei und stoppe direkt vor einem der beiden Wachen.

»War vorhin ein großgewachsener Mann hier und hat sein Essen abgeholt? Über zwei Meter, Bart, kurze braune Haare, vermutlich in einem Schutzanzug?«, frage ich überhastet und außer Atem.

»Nicht das ich wüsste«, antwortet eine der Wachen uninteressiert.

»Junge, wenn du etwas zu essen willst, stell dich hinten an«, ergänzt der zweite Sicherheitsmann.

»Ich will nichts essen, ich suche meinen Freund! Ich kann ihn nicht finden!«, entgegne ich aufgeregt.

»Sorry Junge, wir merken uns nicht jeden, der hier seine Ration abholt. Also zisch ab, du hältst die Schlange auf.«

Ohne darauf einzugehen, drehe ich mich um und laufe zügig wieder zur Eingangstür. Die beiden sind keine Hilfe. Selbst wenn Levi hier war, wirklich aufmerksam ist hier niemand. Obwohl ich hier drin als Einziger in einem Schutzanzug rumrenne, habe ich das Gefühl, ich bin unsichtbar. Beim Zurücklaufen überfliege ich noch einmal den Raum, in der Hoffnung, dass ich Levi vorhin vielleicht einfach verpasst habe. Logischerweise ist das Wunschdenken. Was mache ich jetzt? An der Eingangstür bleibe ich kurz stehen und versuche, mich zu beruhigen. Die Aufregung vernebelt meine Urteilsfähigkeit. Bleib ruhig, Alex. Wo könnte Levi sein? Ist er vielleicht doch in seinem Zimmer? Nein, er hätte das Klopfen sicher gehört. Wenn er also nicht zum Zimmer zurück ist, wo ist er dann?

Das Thistle ist meine nächste Station. Dieses Mal völlig uninteressiert an den Bäumen, laufe ich direkt zum Eingang der Bar. Die manuelle Holztür ist abgeschlossen. Durch die Fenster sehe ich, dass der gesamte Raum leer ist. Geschlossen. Wenn Levi da drin irgendwo wider Erwarten rumliegen würde, könnte ich ihn von hier aus nicht erkennen. Ich muss David finden. Um schneller vorwärtszukommen, nehme ich den Helm, welcher mir beim Rennen zig mal in die Rippen geschlagen hat, vom Rucksack und ziehe ihn an.

In vollem Tempo eile ich zu New Bristols Eingang. Ich weiß nicht, ob David im Dienst ist oder ob die Wachpositionen rotieren, aber dort habe ich die besten Chancen. Die versteckte Tür bleibt anscheinend geöffnet, solange niemand von außen in die Schleuse geht. Die beiden Wachen, welche in voller Panzerung am Eingang auf verschiedene Bildschirme starren, schrecken kurz auf und ziehen ihre Waffen, als ich auf sie zu renne. Abrupt halte ich an und realisiere, dass ich vermutlich wie eine Bedrohung wirke. Außer Atem mustere ich die beiden Wachen.

»David?!«

Mir ist völlig bewusst, dass ich wahrscheinlich wie ein Verrückter erscheine.

»Nicht so schnell mein Freund, wo willst du denn hin in dem Tempo?«, fragt eine der beiden Wachen.

»Sorry, ich suche einen Offizier. David Hartman, ist er hier?«

»Dave, hm. Nicht hier, im Dienst in den unteren Stockwerken, soviel ich weiß.«

»Wie komme ich zu ihm?«, frage ich ungeduldig.

»Gar nicht, als Gast hast du keine Freigabe für die unteren Levels.«

»Ich muss aber zu ihm.«

»Dann musst du warten, bis seine Schicht vorbei ist und dann kannst du zum Eingang der Kaserne und dort nachfragen.«

»Dafür habe ich keine Zeit!«

»Pech für dich!«, antwortet der abgestumpfte Blechkopf.

»Ach Henry, sei doch nicht so ein Arschloch zu dem Jungen. Er hat offensichtlich ein Problem und braucht Hilfe«, mischt sich nun der andere, sitzende Wachmann mit genervter Stimme ein.

»Halt´s Maul Cash, du bist hier nicht der Boss!«, erwidert der erste wieder in einem abschätzigen Ton, der seinesgleichen sucht.

»Nein, nein, Henry, natürlich bist du der Boss. Ein hirn- und herzamputierter Boss, aber immerhin der Boss. So, ich muss schnell für kleine Wachmänner. Natürlich nur wenn du mich entschuldigst, Boss. Ach, eigentlich schnurzpiepegal, ob du mich entschuldigst, kannst mich ja bei Fynn verpfeifen, du Petze.« Ohne auf eine Antwort zu warten, oder Henry mit einem Blick zu würdigen, steht der jüngere Wachmann mit dem untypischen Namen Cash´ auf und läuft zu mir. Bei mir angekommen, bleibt er kurz stehen und nickt Richtung Queen Square. Er scheint vertrauenswürdig, also folge ich ihm.

»Entschuldige den Halbaffen da hinten. Henry hat den Anstand nicht gerade mit Schaufeln gefressen«, sagt Cash, nachdem wir ein paar Meter entfernt sind. Beim Queen Square laufen wir zur Wand gegenüber dem Thistle. Er bleibt stehen.

»Leider kann ich Dave über meinen Comlink nicht erreichen, das kann nur die Zentrale. Die Channels sind für die meisten auf die Stockwerke begrenzt, sonst gibt´s zu viel Gelaber. Was brauchst du von Dave?«

»Mein Freund Levi ist verschwunden. In sein Zimmer komme ich nicht und sonst ist er auch...
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