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Drachengabe

Finster
Papierfresserchens MTM-Verlagerschienen am01.07.2020
Dantra in Gefangenschaft Akinna schwer verletzt Und die Drachen lassen ihre Zerrocks aufmarschieren.Bereit, den Tod Condires zu rächen.Bereit, den Widerstand endgültig zu vernichten.Doch die größte Bedrohung für Frieden und Freiheit hat sich ihnen noch gar nicht offenbart Im dritten und letzten Teil der Drachengabe-Saga wird die Geschichte um die Erfüllung der Wegsagung vom Schatten des Bösen begleitet. Tauchen Sie ein in eine raue Welt. Gehen Sie den steinigen Weg der Hoffnung. Und fühlen Sie die Magie die finstere, die leuchtende und die, die irgendwo dazwischen liegt.

Torsten W. Burisch wurde 1972 geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit Jahren schreibt er, seien es Kurzgeschichten oder Theaterstücke.
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Produkt

KlappentextDantra in Gefangenschaft Akinna schwer verletzt Und die Drachen lassen ihre Zerrocks aufmarschieren.Bereit, den Tod Condires zu rächen.Bereit, den Widerstand endgültig zu vernichten.Doch die größte Bedrohung für Frieden und Freiheit hat sich ihnen noch gar nicht offenbart Im dritten und letzten Teil der Drachengabe-Saga wird die Geschichte um die Erfüllung der Wegsagung vom Schatten des Bösen begleitet. Tauchen Sie ein in eine raue Welt. Gehen Sie den steinigen Weg der Hoffnung. Und fühlen Sie die Magie die finstere, die leuchtende und die, die irgendwo dazwischen liegt.

Torsten W. Burisch wurde 1972 geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit Jahren schreibt er, seien es Kurzgeschichten oder Theaterstücke.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783861969600
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.07.2020
Seiten332 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2287
Artikel-Nr.5666951
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


*


Kapitel 2



Willst du das wirklich tun?

Akinna sah an der steil aufsteigenden, zerklüfteten Felswand empor, an deren Fuß die hohen Wellen peitschend zerschellten und zur Gischt zerfielen. Ob ich will, ist nicht wichtig , gab sie dem Kapitän gewohnt kühl zurück. Dantra verlässt sich auf mich. Das weiß ich. So wie ich mich auf ihn und seine Aufopferung verlassen konnte, als ich nur noch eine verfaulte Handbreit vom Tod entfernt war. Die schwarze Baca bewegte sich wie die brausende See unter ihr unruhig hin und her. Hier draußen war noch nichts vom bevorstehenden Frühling zu spüren. Klirrend kalt und schneidend scharf zog der Wind die Wärme aus Fingern, Ohren und Nase. Vor allem der weit ins salzige Blau reichende Schatten des Felsmassivs vor ihnen nahm jede Hoffnung auf einen wärmenden Sonnenstrahl. Aber genau darum ging es. Genau deswegen waren sie hierhergekommen. Mit der Insel Cruor im Rücken und der Ebene Rotrom, dem Herzen der Drachenherrschaft, vor sich. Einzig die Steilküste Navif und ihr lang gezogener Schatten, in dessen Sichtschutz sie sich befanden, lagen zwischen ihnen und einer gewaltigen Übermacht.

Wie hoch musst du? Kapitän Borodin hörte sich ernsthaft besorgt an.

Dorthin. Sie zeigte auf einen kaum erkennbaren dunklen Punkt im graubraunen Fels, der mindestens noch zwei weitere Mastlängen über dem Mittelmast der schwarzen Baca lag. Wenn wir mit dem Beiboot auf der kleinen Geröllhalbinsel festgemacht haben, müssen wir nur diesen Querspalt entlang und dann in dem Kamin nach oben.

Nur? , fragte Borodin skeptisch. Bei dir hört sich das an, als wolltest du auf einen Baum klettern, um einen besonders saftigen Apfel zu stibitzen.

Mach dir keine Sorgen , beschwichtigte ihn Akinna, das Schwierigste an diesem Unternehmen war es, einen Kapitän zu finden, der mutig genug ist, hierherzusegeln.

Als du Hannjo aus dem Netz befreit hattest, gab ich dir mein Wort, dir zu helfen, egal, um was es geht. Und da ich ein Mann bin, der sein Wort hält â¦

⦠befindest du dich jetzt an einem der gefährlichsten Orte, die man mit einem Schiff ansteuern kann , beendete Akinna seine Begründung, warum er sich auf ihre Bitte eingelassen hatte.

Ab hier habe ich nun einen anderen ebenfalls besonders erfahrenen Begleiter an meiner Seite , erklärte sie ihm. Er wusste von diesem Einstieg, und wenn wir erst einmal drin sind, wird es dank seiner Hilfe nicht lange dauern, bis wir Dantra in dem Höhlenlabyrinth gefunden haben.

Wie aufs Stichwort kam der Mann, dem ihre Lobeshymne galt, aus dem Unterdeck nach oben. Er nahm einige tiefe Luftzüge und streckte sich dem rauen Wind entgegen. Borodin beäugte ihn ungläubig und flüsterte an Akinna gewandt: Bist du dir sicher, dass du ihm vertrauen kannst? Sein bisheriger Werdegang spricht nicht gerade für ihn, oder?

Sie musste etwas aufsehen, um Borodin, der gut eineinhalb Köpfe größer war als sie, direkt in die Augen schauen zu können. Glaub mir , sagte sie beschwörend, wenn es auf diesem Schiff neben dir noch jemanden gibt, dem ich vertrauen kann, dann ihm. Seine Vergangenheit mag kein Zeugnis dafür sein. Seine Taten jedoch, die erst kurz zurückliegen, umso mehr.

Der Kapitän sah sie fragend an.

Er hat einst einen großen Fehler begangen. Er schwor, diesen zu korrigieren. Und obwohl fast alle es für unmöglich hielten, hat er seinen Neffen aus den Fängen der Zerrockausbilder befreit und ihn zurück in die Arme seines Bruders gelegt. Ich könnte mir also keinen besseren für Dantras Rettung wünschen.

Der Mann kam zu ihnen herüber. Guten Morgen, Akinna, guten Morgen, Kapitän.

Guten Morgen, Inius , begrüßte Akinna ihn.

Ob der Morgen wirklich gut ist, wird sich erst noch herausstellen müssen , gab Borodin mürrisch zurück.

Inius legte freundschaftlich seine kräftige Hand auf die Schulter des Kapitäns. Ich habe heute die Möglichkeit, einen kleinen Teil von einem riesigen Schuldenberg abzuarbeiten. Allein das macht diesen Morgen schon zu einem guten Morgen.

Die zwei Männer der Baca-Besatzung hatten Mühe, das Beiboot dicht am steinigen Ufer zu halten. Immer wieder ruderten sie gegen Wellen und der Strömung an. Die kantigen Felsen ließen ein Hinaufziehen des Bootes wie an einem Strand nicht zu. Akinna sprang leichtfüßig hinaus und überflog ihren weiteren Weg mit den Augen. Inius, nicht ganz so geschmeidig in seinen Bewegungen wie ein Elb, musste mit einem Fuß und bis kurz unters Knie ins kalte Nass steigen, um das zu erreichende Festland unter sich spüren zu können. Ohne einen Gedanken an seinen triefenden Stiefel zu verschwenden, ging er rasch an Akinna vorbei und schritt voran.

An den senkrecht aufsteigenden Klippen angekommen, nutzten sie die lang gezogene Querspalte, die Akinna zuvor dem Kapitän gezeigt hatte, um sich der Aufstiegsmöglichkeit zu nähern. Die Wellen hatten mithilfe der Zeit die Trittfläche abgerundet und die Algen hatten sie mit einer glatten, grünen Schicht überzogen. So waren sie gezwungen, den nötigen Halt mit ihren Händen an kleinen Vorsprüngen und Unebenheiten zu suchen. So brauchte es auch etwas länger, als geplant, bis sie den Felskamin erreichten. Schon nach wenigen Handgriffen, die sie höher in die Klippen brachten, wurde das Gestein rauer und trittfester. Dennoch musste Akinna sich sehr in Geduld üben. Ihre elbischen Fähigkeiten ließen einen wesentlich schnelleren Aufstieg zu, als Inius an Geschwindigkeit vorgab. Aber während sie ihn, immer nur knapp hinter ihm wartend, beobachtete, fiel ihr auf, dass Inius sich sehr dicht am Fels hielt, äußerst verkrampft kletterte und es um jeden Preis vermied, hinunterzusehen. Nicht selten fühlte er nur mit der Fußspitze, um einen geeigneten Tritt zu finden, anstatt hinzusehen.

Kann es sein, dass du Höhenangst hast? , fragte Akinna ihn direkt heraus.

Seine knurrig gemurmelte Antwort hätte ein menschliches Ohr wohl nicht verstehen können. Ihres jedoch vernahm ein deutliches: Haben wir nicht alle unsere Ängste?

Warum hast du denn nichts gesagt?

Was hätte es gebracht? Wenn wir Dantra retten wollen, müssen wir hier hoch. Außerdem liegt es nicht in der Natur eines ⦠Er überdachte kurz seine Antwort und schloss sie dann mit: ... in der Natur eines Mannes, seine Ängste vor der ganzen Welt auszubreiten.

Ja, alte Gewohnheiten haften lang , dachte sich Akinna. Ihr war natürlich klar, dass seine anfangs unüberlegte Antwort eigentlich: In der Natur eines Zerrocks lauten sollte. Was einen über Jahre geprägt hatte, konnte nicht einfach so abgeschüttelt werden, wie es ein Hund machte mit dem Rest eines Regenschauers. Diese Erfahrung hatte sie selbst vor und während der letzten 109 Tage machen müssen. Es entsprach Akinnas Persönlichkeit, anstehende Aufgaben auf ihre Art anzupacken, entsprechende Entscheidungen zu treffen und ausnahmslos die helfende Hand zu sein - anstatt Hilfe anzunehmen. Aber als sie vor 109 Tagen in E Cellbras Hütte aufgewacht war, nachdem sie sechs Tage lang ohne Bewusstsein gewesen war, wurde Akinna schnell klar, dass ihre sonst vorangehende Haltung sich nun in eine Anweisung folgende kehren musste.

Wir haben drei Tage gewartet , hatte ihr seinerzeit die Hexe erklärt, bevor wir dich auch nur einen Fingerbreit bewegt haben. Danach gingen wir vorsichtshalber so langsam, dass wir noch einmal drei Tage brauchten, um hierherzugelangen. Als E Cellbra dann den Zustand von Akinna für stabil genug gehalten hatte, um den Rückweg anzugehen, weigerte sie sich allerdings strikt, die Hilfe von Galasso oder den anderen beiden Männern anzunehmen. Einzig Gerari, für dessen Verschwiegenheit Tami bürgte, und Capro, den sie Dantra gegenüber für so loyal einschätzte, dass er ihr keine Probleme machen würde, durften sehen, wo genau ihre Hütte verborgen lag. Als Akinna dann zum ersten Mal wieder ihre Augen öffnete und unter dieselbe Decke blinzelte wie einst schon Dantra, wenn er morgens erwachte, saß Tami neben ihr und blieb es auch fast ausnahmslos, bis sie nach 45 Tagen das Bett wieder verlassen durfte. E Cellbra war ihr gegenüber allerdings, bis auf die zwei, drei erklärenden Worte nach ihrem ersten Erwachen, genauso schweigsam, wie sie es auch bei Dantra gewesen war. Obwohl Akinna mehr als eine Frage auf den Lippen brannte, wollte sie ihr keinerlei Antwort geben, bis sie sich wieder völlig erholt hatte. Mit sorgenvollem Blick meinte sie nur, dass es auf einige ihrer Fragen Antworten gäbe, die ihr dringend ruhig zu haltendes Gemüt erregen könnten. So war das Ende des Frigus-Viertel ein gutes Stück näher gekommen, als sie zum ersten Mal die Treppe zur Küche hinaufstieg. Eine dünne, trostlose Schneeschicht hatte die Umgebung, die Akinna, durchs Fenster hinaus in Augenschein nahm, bedeckt. Tami hatte sie hinauf begleitet und saß nun erwartungsvoll am Tisch, in dessen Mitte eine Schale mit frischen Beeren stand. Noch bevor Akinna die vielen menschlichen und für die Hexerei gebräuchlichen Gegenstände, die den Raum füllten und ihn damit wirken ließen wie das Innere eines riesigen Wandschranks, in dem man alles Wichtige und Unwichtige finden kann, genauer in Augenschein nehmen konnte,...

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