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tolino mediaerschienen am01.07.2019
Ägyptologiestudentin Lisa Franks, schon immer fasziniert von Verschwörungstheorien und parawissenschaftlichen Ideen, taucht neugierig in die Welt des technologiekritischen Vereins Der Schutzbund e.V. ein. Doch was als hippieeskes Campingabenteuer in den Alpen beginnt, endet in einem Albtraum, als zwei Menschen grausam getötet werden. Franks hat zu viel gesehen, und der Mörder weiß es. Peter Conrad, Anthropologe und Dauerstudent, hatte die tragischen Ereignisse längst vergessen, die sich sechs Jahre zuvor bei der Erforschung eines Tesla-Labors in Jugoslawien zutrugen. Und auch an die Schädel mit den unerklärlichen Veränderungen hat er lange nicht mehr gedacht. Aber als Lisa Franks jetzt bei ihm Hilfe sucht, holt ihn die Vergangenheit ein: Kann es sein, dass zwischen dem obskuren Schutzbund und den Toten von damals eine Verbindung besteht? Auf der Suche nach der Wahrheit geraten Conrad und Franks in ein Ränkespiel skrupelloser Wissenschaftler und militärischer Geheimdienste. Zu spät wird ihnen klar, dass auch ihr Leben auf dem Spiel steht...

Dana Stiller studierte Ägyptologie und Frühgeschichte, sowie die Archäologie Mesoamerikas und Keltische Sprachen. Es folgte ein Mathematik- und Anglistikstudium. Barry Stiller ist Journalist und arbeitete nach der Zeit bei einem privaten TV-Sender als Redakteur für Publikumszeitschriften in München. Danach schrieb er für ein Musikermagazin in Köln. Ende der 90er Jahre studierte er Ur- und Frühgeschichte und mesoamerikanische Archäologie.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,99

Produkt

KlappentextÄgyptologiestudentin Lisa Franks, schon immer fasziniert von Verschwörungstheorien und parawissenschaftlichen Ideen, taucht neugierig in die Welt des technologiekritischen Vereins Der Schutzbund e.V. ein. Doch was als hippieeskes Campingabenteuer in den Alpen beginnt, endet in einem Albtraum, als zwei Menschen grausam getötet werden. Franks hat zu viel gesehen, und der Mörder weiß es. Peter Conrad, Anthropologe und Dauerstudent, hatte die tragischen Ereignisse längst vergessen, die sich sechs Jahre zuvor bei der Erforschung eines Tesla-Labors in Jugoslawien zutrugen. Und auch an die Schädel mit den unerklärlichen Veränderungen hat er lange nicht mehr gedacht. Aber als Lisa Franks jetzt bei ihm Hilfe sucht, holt ihn die Vergangenheit ein: Kann es sein, dass zwischen dem obskuren Schutzbund und den Toten von damals eine Verbindung besteht? Auf der Suche nach der Wahrheit geraten Conrad und Franks in ein Ränkespiel skrupelloser Wissenschaftler und militärischer Geheimdienste. Zu spät wird ihnen klar, dass auch ihr Leben auf dem Spiel steht...

Dana Stiller studierte Ägyptologie und Frühgeschichte, sowie die Archäologie Mesoamerikas und Keltische Sprachen. Es folgte ein Mathematik- und Anglistikstudium. Barry Stiller ist Journalist und arbeitete nach der Zeit bei einem privaten TV-Sender als Redakteur für Publikumszeitschriften in München. Danach schrieb er für ein Musikermagazin in Köln. Ende der 90er Jahre studierte er Ur- und Frühgeschichte und mesoamerikanische Archäologie.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783739464732
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.07.2019
Seiten334 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3048
Artikel-Nr.5668028
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Seit fast einer Woche war sie nun hier, und nicht zum ersten Mal fragte sie sich, ob dem eine gute Idee zugrunde lag. Ihre Neugier, ihr Faible für okkulte Geschichten und Verschwörungstheorien hatten ihr letztlich keine Wahl gelassen und sie-nach einem dreitägigen 'Info-Seminar' in Hamburg-schließlich ins Hochgebirge der Tiroler Alpen gebracht. Hier oben war die Luft dünner als auf Meereshöhe, aber deutlich weniger verseucht, wie ihr Rainbow eindringlich versichert hatte.

Alles hatte vor etwa einem Monat seinen Anfang genommen. Eine Kommilitonin aus der Ägyptologie hatte ihr begeistert davon berichtet, dass schon zu Beginn des Alten Reiches vor fast fünftausend Jahren Magnetismus und Elektrizität bekannt gewesen und mitnichten Erkenntnisse der letzten hundert Jahre seien. Den ersten Teil hatte Lisa Franks mit einem Schulterzucken als nicht besonders aufsehenerregend abgetan-schließlich war es leicht vorstellbar, dass man den Kompasseffekt schon erkennen konnte, wenn man einen Eisennagel auf ein schwimmendes Holzplättchen legte und beobachtete, wie sich dieses 'Floß' in einer wassergefüllten Schale langsam zum magnetischen Nordpol hin ausrichtet. Den Teil mit der Elektrizität hatte sie ohne weiteres Nachdenken als Spinnerei eines leicht zu begeisternden Erstsemesters eingestuft.

Als Trixi daraufhin zu Bedenken gab, dass die Ägypter von Anfang an größten Aufwand betrieben hatten, um möglichst viel Bernstein in die Finger zu bekommen, und dass 'sehr zuverlässige Quellen' dokumentierten, dass das Volk der Pharaonen äußerst interessiert an den elektrischen Phänomenen gewesen sei, wurde sie hellhörig. Nachdem ihre Kommilitonin dann die sogenannte Bagdad-Batterie und ihren vermuteten Verwendungszweck als Hilfsmittel zur Galvanisierung von Metallgegenständen ins Spiel gebracht hatte, machte Lisa sich in der Bibliothek des Institutes schlau und stellte fest, dass man den Zweck des 1936 gefundenen Tongefäßes, welches als eben jene Bagdad-Batterie in die Geschichte der Archäologie eingegangen war, kaum überzeugender erklären konnte.

Wie sich bald herausstellte, war Trixi-oder Beatrice, wie die italienische Studentin mit richtigem Namen hieß-weniger an der wissenschaftlichen Erklärung von Phänomenen interessiert. So wie sie es sich erklärte, hatten die frühgeschichtlichen Völker Fähigkeiten, die dem heutigen 'Zivilisationsmenschen' in einer 'durchindustrialisierten' Gesellschaft vollkommen abhanden gekommen waren. Die alten Ägypter hätten sich nicht mit Elektrizität beschäftigt, weil ihnen an einer Energiequelle gelegen gewesen sei, für die sie keinerlei Verwendung hatten. Vielmehr hätten sie schnell bemerkt, dass bestimmte Erscheinungen, wie beispielsweise die elektrische Aufladung einer größeren Menge von Bernstein, 'Auswirkungen auf das Bewusstsein' haben konnte. Und auf die Frage, warum sich ausgerechnet die frühägyptische Kultur mit den Auswirkungen elektrischer Ladungen beschäftigte, obwohl Bernstein vor Ort überhaupt nicht vorkommt, sondern über Tausende von Kilometern vom damaligen Ende der Welt hergeschafft werden musste, hatte Beatrice eine-wie Lisa fand-schlüssige Theorie: Die Völker an der Ostseeküste hätten die Auswirkungen elektrostatisch aufgeladener Bernsteinklumpen nur sehr selten beobachten können, weil die Luft an der See zu feucht war. Das extrem trockene Wüstenklima Ägyptens hingegen habe isolierende Wirkung, und so bliebe die Energie so lange im Bernstein, bis ein leitfähiges Material, zum Beispiel schwitzige Haut oder ein Stück Metall, für einen kleinen Entladungsblitz sorgte.

Was ein elektrostatisch aufgeladener Klumpen urzeitlichen Baumharzes nun mit dem menschlichen Bewusstsein anstellen würde, konnte Beatrice nicht erklären. Sie wisse nur, dass wissenschaftliche Experimente aus jüngster Zeit einen deutlichen Zusammenhang zwischen energetischer Aufladung und abnormen Bewusstseinszuständen bei 'empfänglichen' Personen bewiesen hätten.

Es musste das Wort 'energetisch' gewesen sein, welches Lisa dazu verleitete, lauthals zu lachen und die Frage zu stellen, ob das Auftreten von 'abnormen Bewusstseinszuständen' bei bestimmten Leuten nicht eher mit der Verabreichung bewusstseinsverändernder Substanzen im Zusammenhang stand.

Jedenfalls hatte Beatrice seit dieser Aussage kein Wort mehr mit ihr gewechselt; leider völlig vorhersehbar und aus Beatrices Sicht auch noch gerechtfertigt, wie Lisa fand. Sie ärgerte sich darüber, denn gerade, als die Beobachtung eines alltäglichen Vorganges nicht mehr naturwissenschaftlich erklärt werden sollte, sondern die unaufhaltsame Reise in die unergründlichen Weiten der Esoterik antrat, hatte sie es gründlich vermasselt. Wahrscheinlich hatte sie sich durch ihre kurze Unbeherrschtheit um einen spannenden Diskurs gebracht, der das Potential von Aliens, Vegetarismus, Homöopathie, Schamanismus, Kreationismus oder anderen Religionen hatte.





Doch schon eine Woche später sollte das Thema eine Wiedergeburt erfahren. Tobias Langenbach, ein für Lisas Geschmack etwas zu verständnisvoller, aber doch angenehmer Mitstudent der Völkerkunde, überraschte sie während einer Unterhaltung in der Kleinen Mensa mit der Aussage, ihm seien ähnliche Untersuchungen über die Auswirkungen von starken elektromagnetischen Feldern und Elektrosmog-ein Wort, das sie in letzter Zeit immer öfter hörte, unter dem sie sich aber nur vage etwas vorstellen konnte-ebenfalls bekannt. Bei diesen von technischen Universitäten und anderen allgemein als seriös eingeschätzten Instituten durchgeführten Versuchen ging es hauptsächlich um den Zusammenhang zwischen Hochspannungstrassen, die über bewohntes Gebiet führten, und das auffällig gehäufte Auftreten von Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, diffusen Nervenleiden bis hin zu organischen Erkrankungen bei den Anwohnern.

Beides werde oft in einen Topf geworfen, aber man müsse unterscheiden. Zwischen zweifelsfrei messbaren elektrischen Feldern von Hochspannungsleitungen, die das Gas einer handelsüblichen Leuchtstoffröhre selbst in fast hundert Metern Entfernung so stark anregen konnten, dass sie ihre volle Leuchtkraft entwickelte--wohl gemerkt ohne an irgendeine Energiequelle angeschlossen zu sein-und den verquasten Ansichten von Aluhüten.

Diese Aluhüte, so Langenbach, vermuteten ein allgegenwärtiges Störfeuer durch 'Energiefelder' und 'Elektrostrahlen', dem man nicht entrinnen konnte; zumindest nicht in den dichter besiedelten Gebieten, denn dort war man immer in der Nähe von Stromleitungen-und das musste keine Hochspannung sein. Die Anwesenheit einer normalen Steckdose oder das Einschalten eines Toasters genüge bereits, damit der E-Smog seine Wirkung auf den menschlichen Geist entfalten konnte. Dafür gäbe es jedoch keinerlei wissenschaftlichen Nachweis, was die Aluhut-Fraktion aber nicht sonderlich irritiere.

»Und warum spüre ich nichts von all diesen Strahlen und Feldern?«, hatte sie Langenbach gefragt.

»Nun ja, weil du eben nicht mehr das Sensorium dazu hast, wie die meisten Menschen der modernen Industriegesellschaften. Mit der Industrialisierung der Welt ist der Menschheit die natürliche Sensibilität für dererlei Phänomene abhanden gekommen. Nur noch Wenige verfügen über die Gabe. Aber man kann mit Hilfe dieser wenigen auserwählten Wesen lernen, die Fähigkeit wiederzuerwecken.«

Lisa rollte mit den Augen. »Tobias, hör auf, so einen Schwachsinn zu verzapfen. Ich dachte, wenigstens du wärst normal geblieben.«

»Ich versuche doch nur wiederzugeben, was ein gestandener Aluhut dir auf deine Frage antworten würde. Ich habe an diesen Humbug keine Sekunde geglaubt.« Er lächelte. »Oder trage ich etwa eine Mütze aus Hasendraht?«

»Verstanden«, erwiderte sie ernst. »Dann erkläre mir jetzt einmal, was es mit diesen Elektrostrahlen, den Feldern und den Aluhüten auf sich hat.«

Langenbach seufzte, »Okay. Was ein Faradayscher Käfig ist, weißt du?«

»So grob. Jedenfalls ist mir bekannt, dass man bei einem Gewitter nicht vom Blitz getroffen wird, wenn man in einem Auto sitzt, weil die Karosserie den Blitz ableitet und irgendwie abschirmt.«

»Genau, Lisa. Abschirmung ist das Zauberwort. So, wie die Metallkonstruktion einer Autokarosserie in der Lage ist, auch extrem energiereiche Blitze gewissermaßen umzulenken, so schirmt eine Kopfbedeckung aus Metall dein Gehirn von den überall vorhandenen... von den Strahlen ab, vor denen die Aluhüte eine solch panische Angst haben.«

»Aha.« So sehr sie sich bemühte, sie verstand nicht, worum es eigentlich ging. »Gut, diese Strahlen durch Stromleitungen, wenn ich das richtig deute... Was ist denn nun so schlimm daran?«

Wieder lächelte Langenbach. »Jetzt kommen wir zu des Pudels Kern.«

»Und der wäre?«

»Du musst an bestimmte Verschwörungsszenarien glauben.« Dieses Mal ließ er sich mit der weiteren Erklärung Zeit.

»Jetzt mach es nicht so spannend, Tobias. Was für Verschwörungen?«

Er beugte sich zu ihr über den Tisch und sah sich um, als fühle er sich verfolgt. »Wenn ich dir das erzähle, bin ich morgen schon tot.« Er bemerkte ihren verwirrten Gesichtsausdruck und lachte. »Na gut. Zum Beispiel, dass die Regierungen der westlichen Industrienationen diese ominösen Elektrostrahlen gezielt einsetzen, um uns zu manipulieren. Die Anhänger dieser Weltsicht gehen davon aus, dass wir beeinflusst werden, mehr zu konsumieren, was die Wirtschaft ins Spiel bringt. Die Regierung sorgt mit allgegenwärtigen Energiefeldern dafür, dass wir nicht aus der Rolle fallen, keine eigenen Meinungen entwickeln und immer schön in der Spur bleiben. Schafe, die keinen Ärger machen. Das ist auch wichtig für...

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