Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Spätfolgen

Corona-Pandemie und Klimawandel - Metaphysischer Zukunftsroman
tolino mediaerschienen am01.07.2021
Spätfolgen - Im Sommer 2036 kommt es zu einer folgenschweren Entdeckung 'Spätfolgen' ist ein metaphysischer Zukunftsroman. Die Hauptthemen - im weitesten Sinne - sind die möglichen Folgewirkungen von Pandemie und Klimawandel. Der Roman ist getragen von einer philosophischen Utopie und beinhaltet neben erzählerischen Episoden Elemente eines Sachbuches, ergänzt durch Tagebucheintragungen (zur Corona Pandemie von Dezember 2019 bis März 2021). Fiktive Autorin des Buches ist die Kunstfigur Saloni E., die durch die verschiedenen Zeitebenen switcht. Der Roman spielt über die Kontinente verteilt in der Rheingegend bei Bonn, der Schweiz, den USA, Indien und China. Ein komplexes, ungewöhnlich abwechslungsreiches Buch mit gesellschaftspolitisch und sozialpolitisch aktuellen Themen. 'Spätfolgen' gibt keinen politischen Fingerzeig, ermuntert jedoch zu gesellschaftsphilosophischen Gedankengängen. Die Protagonisten machen mit ihren Einzelschicksalen und Geschichten das Werk bildhaft und sehr lebendig, man lebt mit ihnen quasi mit und erfährt so nebenbei auch einiges über ihre jeweiligen Lebensmittelpunkte, die Städte und Länder. Hinweise zum Anhang: Der Anhang enthält ein Protokoll der Corona-Pandemie von Dezember 2019 bis zum März 2021 mit wichtigen Tages-Meldungen aus aller Welt und eine Statistik über die Anzahl gemeldeter Infektionen in der Welt sowie in China, den USA, Deutschland, der Schweiz, Australien und Indien. Ergänzend sind auch Erläuterungen zum Roman im Anhang zu finden.

Keine Autorenvita vorhanden.
mehr

Produkt

KlappentextSpätfolgen - Im Sommer 2036 kommt es zu einer folgenschweren Entdeckung 'Spätfolgen' ist ein metaphysischer Zukunftsroman. Die Hauptthemen - im weitesten Sinne - sind die möglichen Folgewirkungen von Pandemie und Klimawandel. Der Roman ist getragen von einer philosophischen Utopie und beinhaltet neben erzählerischen Episoden Elemente eines Sachbuches, ergänzt durch Tagebucheintragungen (zur Corona Pandemie von Dezember 2019 bis März 2021). Fiktive Autorin des Buches ist die Kunstfigur Saloni E., die durch die verschiedenen Zeitebenen switcht. Der Roman spielt über die Kontinente verteilt in der Rheingegend bei Bonn, der Schweiz, den USA, Indien und China. Ein komplexes, ungewöhnlich abwechslungsreiches Buch mit gesellschaftspolitisch und sozialpolitisch aktuellen Themen. 'Spätfolgen' gibt keinen politischen Fingerzeig, ermuntert jedoch zu gesellschaftsphilosophischen Gedankengängen. Die Protagonisten machen mit ihren Einzelschicksalen und Geschichten das Werk bildhaft und sehr lebendig, man lebt mit ihnen quasi mit und erfährt so nebenbei auch einiges über ihre jeweiligen Lebensmittelpunkte, die Städte und Länder. Hinweise zum Anhang: Der Anhang enthält ein Protokoll der Corona-Pandemie von Dezember 2019 bis zum März 2021 mit wichtigen Tages-Meldungen aus aller Welt und eine Statistik über die Anzahl gemeldeter Infektionen in der Welt sowie in China, den USA, Deutschland, der Schweiz, Australien und Indien. Ergänzend sind auch Erläuterungen zum Roman im Anhang zu finden.

Keine Autorenvita vorhanden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783752139204
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
SpracheDeutsch
Dateigrösse471
Artikel-Nr.5683210
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1.1 Indien, Neu Delhi - Sommer 2036

Dr. Suri schaut aus dem Bürofenster hoch oben im Saket Hospital von Neu Delhi. Am Horizont wird die glutrote Sonne bald hinter den Wolkenstreifen versinken. Er schaut nochmals auf die beiden Testergebnisse die er in der rechten Hand hält. Es gibt keinen Zweifel. Ist das Zufall?

Und da ist auch eine scheinbar nebensächliche Tatsache, die er in einer Statistik vor ein paar Tagen wahrgenommen hat. Das kommt statistisch eben vor , hatte er sich gedacht und der Sache weiter keine große Bedeutung beigemessen. Jetzt aber verursachen diese beiden Tatsachen einen Schauer, der ihm über den Rücken läuft.

Das kann nicht sein - das darf nicht wahr sein! Besteht da etwa ein ungeheuerlicher Zusammenhang? Er setzt sich auf den Stuhl, der vor seinem Schreibtisch steht und legt die Testergebnisse zögerlich zurück auf die Schreibunterlage.

Sie sind beunruhigt, Dr. Suri? , fragt das Smartear. Jeder Mitarbeiter des Krankenhauses ist verpflichtet, das Klinik-Smartear auch außerhalb der Dienstzeit zu tragen. Es steckt wie ein kleines Hörgerät hinter dem Ohr und stört nicht weiter. Dr. Suri kann auf Zuruf oder durch Fokussierung seiner Augen auf eine Person auf der Screen-Manschette oder auf der aktivierten Screen-Wand sofort direkten Kontakt zu dieser Person aufnehmen.

Fast jeder Winkel in der Klinik und auf dem Klinikgelände ist durch die Video-Cloud für Dr. Suri einsehbar - nur das Büro seines Vorgesetzten nicht. Hier haben lediglich der Oberbürgermeister der Stadt und der Gesundheitsminister einen direkten digitalen Zugang und direkte Einsicht. Sein Vorgesetzter Dr. Sai kann sich gegenüber ihm und allen anderen Mitarbeitern der Klinik in der Video-Cloud unsichtbar machen. Niemand sieht ihn dann auf dem Screen, selbst wenn er direkt neben demjenigen steht.

Allerdings besteht ein scheinbar nicht lösbarer Systemfehler in der Sache: In einem Spiegel und bei Wasserspiegelungen bleibt die Person sichtbar. Die Unsichtbar-Funktion kann Dr. Suri auch bei seinen Untergebenen einsetzen. Das ist eines der Vorgesetzen-Privilegien im System - die Unsichtbarkeit gegenüber den untergebenen Mitarbeitern.

Das System der Huwin Corp. aus Nanning unterstützt dabei wesentlich die Mitarbeiterführung, erleichtert das Leistungscontrolling und organisiert die betriebliche Optimierung der Mitarbeiter und Ressourcen vollständig ohne menschliches Zutun. Es liefert verlässlich detaillierte und präzise Mitarbeiter-Beurteilungen und Leistungsprofile sowie stichhaltige Vorlagen für Mitarbeitergespräche. Die Realtime-Systemrückkopplung bei diesen Mitarbeitergesprächen lassen den Vorgesetzten sofort aufrichtige Zustimmung oder inneren Widerstand bei Mitarbeitern erkennen.

Um das Gesamtsystem zu optimieren erfolgt auch ein Zugriff auf diese Daten durch die Huwin Corp. Doch davon haben ausschließlich der Gesundheitsminister und der Premierminister Kenntnis.

"Mr. Suri, sind Sie beunruhigt?", fragt das Smartear wieder, jedoch lauter und drängender. Soll ich Hilfe kommen lassen? "Nein, nein, danke", antwortet Dr. Suri erschrocken und kehrt aus seiner inneren Versunkenheit zurück.

Er schaut wieder auf die beiden Blätter, die vor ihm auf dem Schreibtisch liegen. "Mr. Suri, Ihre Frau ruft an und möchte Sie sprechen! Soll ich durchstellen?" "Ja bitte, mache das." Dr. Suri war schon klar, weshalb seine Frau ihn jetzt sprechen wollte.

"Amal, gut, dass ich dich erreiche. Da bin ich beruhigt! Liebster, denkst du auch an heute Abend? Du weißt doch, wir sind eingeladen zu der Cocktail-Party. Um 22 Uhr sollen wir da sein. Dein Freund Balu ist doch jetzt Chefarzt geworden und das will er ein wenig feiern mit uns und ein paar Leuten aus seiner Klinik. Da dürfen wir nicht zu spät kommen, das wäre unaufmerksam und unhöflich. Und das wollen wir doch nicht sein, oder?".

"Ja, Liebste. Schön, dass du mich daran erinnerst. Du weißt ja, dass ich manchmal solche Dinge im Arbeitseifer vergesse. Ich mache mich gleich auf den Weg zu dir. Wir werden rechtzeitig bei Balu eintreffen. Versprochen!"

"Gut, ich bestelle schon ein Taxi für etwas später. Denke daran, es ist bald 21 Uhr. Es wird Zeit, dass du kommst." "Ja doch, ja doch, bis gleich."

"Mr. Suri, Ihre Frau hat recht, Sie sollten sich auf den Weg machen." "Ja, ja", antwortet Dr. Suri gedankenverloren. Es kommt ihm vor, als hätte er jetzt zwei Frauen, die ihn bedrängen und immer irgendetwas von ihm wollen. Vielleicht kann dieses Smartear ja sogar bald Gedanken lesen? , denkt er bei sich. Und er ist sich in dem Moment nicht sicher, ob dem nicht bereits so ist.

Er erhebt sich von seinem Stuhl, dreht sich um und schaut hinter seinen Rücken. Doch da ist niemand. Wer sollte da auch sein? Ich bin vielleicht etwas überarbeitet in der letzten Zeit. Eine kleine Abwechslung tut mir sicherlich gut. Es ist ja immer sehr lebendig und unkompliziert bei Balu und seiner Familie. Balu und Chefarzt - dieses Schlitzohr. Wie hat er das denn wieder geschafft? Dieser alte Netzwerker. Die Personality-Show hat er sicherlich von seinem Vater abgeguckt. Politik und Medizinforschung war ja das Metier von seinem Alten. Und der war ein Meisterschwimmer im Haifischbecken der Politik .

Dr. Suri nimmt die Testergebnisse vom Schreibtisch und legt sie in die abschließbare Register-Ablage. Es ist über die Jahre selten geworden, dass er sich noch Daten aus dem Informationssystem der Klinik auf Papier ausdruckt. Er schaut sich noch einmal um, geht zur Tür und nimmt seinen dort gegen die Wand gelehnten zusammengefalteten E-Roller in die linke Hand und geht durch die bereits automatisch geöffnete Tür zum Hausflur hinaus. Tür verriegeln! , gibt er als Kommando an sein Smartear. Tür verriegelt , bekommt er leise als Bestätigung gemeldet. Er hätte die Tür auch mit seiner Klinik-Chip-Card verschließen können, jedoch nutzt er die nur noch selten. Wichtige Zugänge zur Klinikverwaltung und dem OP-Bereich öffnen sich seit Einführung des neuen Huwin-Systems durch die Gesichts- und Körper-Erkennung automatisch. Er geht durch den langen Flur der technischen Abteilung in Richtung Fahrstuhl. Auf dem Weg dorthin kommt ihm Dr. Fichte entgegen. Er arbeitet an der medizinischen Fakultät für OP-Technik in Bonn am Rhein. In Delhi begleitet Dr. Fichte aktuell die Einführung des technisch revolutionären Heidelberger OP-Roboters am Saket Hospital. Von den dafür eingeplanten drei Monaten sind bereits zwei Monate vergangen. Alles sieht gut aus bezüglich Einführung und Zeitplan.

How are you? Beide bleiben kurz stehen und geben sich die Hand. Dr. Suri versteht Deutsch noch halbwegs brauchbar. Während seines zweijährigen Aufenthalts im Medizinstudium in Heidelberg hatte er sich die Sprachkenntnisse mit Interesse angeeignet. Das Sprechen gelingt ihm nicht mehr so zufriedenstellend. Daher unterhalten sich die beiden in aller Regel auf Englisch, was Dr. Suri bedauert, da er die Gelegenheit, seine Deutschkenntnisse wieder etwas aufzufrischen, gerne mehr nutzen würde. Zwar versteht auch das Smartear Deutsch, aber das ist ein anderes, seelenloses Deutsch und er möchte auch nicht, dass zu viele Aufzeichnungen davon eventuell ins Kommunikationsarchiv gelangen. Das Gestammel wäre vielleicht peinlich für ihn. Und bei dem ständigen Können Sie bitte wiederholen, ich habe Sie nicht richtig verstanden , kommt er sich vor wie ein kleiner Trottel. Daher nutzt er diese Möglichkeit nur selten - lässt sich aber manchmal kurze Texte vom Smartear ins Deutsche übersetzen und vorsagen.

Ich bin furchtbar in Eile, Mr. Fichte. Meine Frau erwartet mich zuhause. Wir sind zu einem kleinen Umtrunk bei einem Freund von mir eingeladen. , entschuldigt Dr. Suri sich, um keine Missverständnisse wegen seiner Kurzangebundenheit aufkommen zu lassen. Klappt alles? Alles bestens, sieht gut aus! , antwortet Dr. Fichte, Dann will ich Sie nicht länger aufhalten. Einen schönen Abend noch und viele Grüße an Ihre Frau. Werde ich ausrichten. Wir können uns ja am Montagmittag in der Kantine treffen und dabei ein paar Dinge besprechen. Was halten Sie davon? Ja, abgemacht, das geht bei mir. So um 13 Uhr? Ja, in Ordnung, bestens. , antwortet Dr. Suri und eilt nach einer kurzen Abschiedsgeste weiter Richtung Fahrstuhl. Als er um die Ecke kommt, öffnet sich die Fahrstuhltür bereits. Das Smartear hat alles vorarrangiert. Das gelingt in der Regel auch ad hoc, da Dr. Suri eine hohe Priorität im der Klinik hat. Er tritt in den Fahrstuhl. Sofort schließt sich die Tür wieder und der Fahrstuhl rauscht ohne Zutun von der 10. Etage ins Erdgeschoss. Manchmal kommt sich Dr. Suri bereits vor wie ein Statist in einem Film, den er nicht mehr wirklich versteht.

Dr. Suri tritt ins große Klinik-Foyer. Am Freitagabend gibt es kaum noch Menschen, die sich hier aufhalten. Er geht zum Ausgang und winkt beim Verbeigehen den beiden Frauen am Empfangsschalter zu. Draußen läuft er auf die andere Straßenseite und klappt seinen E-Roller aus.

Es ist noch immer schwül. Die Hitze füllt die Häuserschluchten der Stadt und der nebelige Dunst legt wie üblich einen Schleier über die Abenddämmerung. Zwar hatte es mittags wie aus Kübeln gegossen, die Straßen und der rotbraune Erdboden in dem kleinen Hain nahe der Zufa seit Jahren langsam hrt sind aber bereits wieder trocken und staubig.

Dr. Suri legt sich wie immer vor dem Start mit seinem E-Roller eine Schutzmaske über Mund und Nase, um sich so gut wie möglich vor den zahlreichen Partikeln der verschmutzten Luft in Delhi zu schützen. Trotz der seit Jahren wiederholten Zusicherungen seitens Stadtverwaltung und Politiker hat sich die Luftqualität immer noch...

mehr