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Die Puppenspieler

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
719 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.04.2021
Ein einzigartiges Leseerlebnis: Der prachtvolle historische Roman »Die Puppenspieler« von Bestsellerautorin Tanja Kinkel jetzt als eBook bei dotbooks. »Die Hexe, sie soll brennen!« Im Jahre 1484 muss Richard, Sohn eines schwäbischen Kaufmanns und einer Sarazenin, hilflos mit ansehen, wie seine Mutter auf dem Scheiterhaufen stirbt; ist damit auch sein Schicksal besiegelt? Als der Junge in den Haushalt seiner Tante aufgenommen wird, wendet sich das Blatt - sie ist die Frau von Jakob Fugger, dem einflussreichsten Kaufmann des Abendlandes. Unter seiner Führung wächst Richard zu einem schlauen Unterhändler heran, der im Italien der Medici und Borgia den Ruhm der Fugger mehren soll. Doch es sind unruhige Zeiten in Rom und Florenz, aufgeheizt von der prachtvollen Kunst Michelangelos und den hasserfüllten Predigten des Savonarola. Als Richard sich in die geheimnisvolle Saviya verliebt, fürchtet er, dass auch sie bald in größter Gefahr schweben wird - und nimmt den Kampf gegen den Hexenwahn der Kirche auf. Aber kann dies einem einzigen Mann gelingen? Übersetzt in zahlreiche Sprachen, verfilmt und millionenfach verkauft: »Dieses Buch ist Liebesgeschichte und Krimi zugleich - besser als jeder Geschichtsunterricht!« Brigitte Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Die Puppenspieler« von Bestsellerautorin Tanja Kinkel, einer der meistverkauften historischen Romane der Gegenwart und als großer Zweiteiler verfilmt, lässt das Zeitalter der Renaissance in all seiner Pracht und seinen Schrecken auferstehen. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Tanja Kinkel, geboren 1969 in Bamberg, studierte und promovierte in Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft. Sie erhielt acht Kultur- und Literaturpreise, Stipendien in Rom, Los Angeles und an der Drehbuchwerkstatt der HFF München, wurde Gastdozentin an Hochschulen und Universitäten im In- und Ausland sowie Präsidentin der Internationalen Feuchtwanger Gesellschaft. 1992 gründete sie die Kinderhilfsorganisation Brot und Bücher e. V, um sich so aktiv für eine humanere Welt einzusetzen (mehr Informationen finden Sie auf der Website brotundbuecher.de). Tanja Kinkels Romane, die allein in Deutschland eine Gesamtauflage von über sieben Millionen erzielten, wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt und spannen den Bogen von der Gründung Roms bis zum Amerika des 21. Jahrhunderts. Bei dotbooks veröffentlichte Tanja Kinkel ihre großen Romane »Die Puppenspieler«, »Die Löwin von Aquitanien«, »Wahnsinn, der das Herz zerfrisst«, »Mondlaub«, »Die Söhne der Wölfin« - der Roman ist auch im Sammelband »Die Frauen der Ewigen Stadt« erhältlich -, »Die Schatten von La Rochelle« und »Unter dem Zwillingsstern«, die Novelle »Ein freier Mann« sowie ihre Erzählungen »Der Meister aus Caravaggio«, »Reise für Zwei« und »Feueratem«, die auch in gesammelter Form vorliegen in »Gestern, heute, morgen«. Die Kurzgeschichte »Ein unverhofftes Weihnachtswunder« ist außerdem in der Anthologie »Kerzenschein und Schneegestöber« erhältlich. Die Autorin im Internet: tanja-kinkel.de
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KlappentextEin einzigartiges Leseerlebnis: Der prachtvolle historische Roman »Die Puppenspieler« von Bestsellerautorin Tanja Kinkel jetzt als eBook bei dotbooks. »Die Hexe, sie soll brennen!« Im Jahre 1484 muss Richard, Sohn eines schwäbischen Kaufmanns und einer Sarazenin, hilflos mit ansehen, wie seine Mutter auf dem Scheiterhaufen stirbt; ist damit auch sein Schicksal besiegelt? Als der Junge in den Haushalt seiner Tante aufgenommen wird, wendet sich das Blatt - sie ist die Frau von Jakob Fugger, dem einflussreichsten Kaufmann des Abendlandes. Unter seiner Führung wächst Richard zu einem schlauen Unterhändler heran, der im Italien der Medici und Borgia den Ruhm der Fugger mehren soll. Doch es sind unruhige Zeiten in Rom und Florenz, aufgeheizt von der prachtvollen Kunst Michelangelos und den hasserfüllten Predigten des Savonarola. Als Richard sich in die geheimnisvolle Saviya verliebt, fürchtet er, dass auch sie bald in größter Gefahr schweben wird - und nimmt den Kampf gegen den Hexenwahn der Kirche auf. Aber kann dies einem einzigen Mann gelingen? Übersetzt in zahlreiche Sprachen, verfilmt und millionenfach verkauft: »Dieses Buch ist Liebesgeschichte und Krimi zugleich - besser als jeder Geschichtsunterricht!« Brigitte Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Die Puppenspieler« von Bestsellerautorin Tanja Kinkel, einer der meistverkauften historischen Romane der Gegenwart und als großer Zweiteiler verfilmt, lässt das Zeitalter der Renaissance in all seiner Pracht und seinen Schrecken auferstehen. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Tanja Kinkel, geboren 1969 in Bamberg, studierte und promovierte in Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft. Sie erhielt acht Kultur- und Literaturpreise, Stipendien in Rom, Los Angeles und an der Drehbuchwerkstatt der HFF München, wurde Gastdozentin an Hochschulen und Universitäten im In- und Ausland sowie Präsidentin der Internationalen Feuchtwanger Gesellschaft. 1992 gründete sie die Kinderhilfsorganisation Brot und Bücher e. V, um sich so aktiv für eine humanere Welt einzusetzen (mehr Informationen finden Sie auf der Website brotundbuecher.de). Tanja Kinkels Romane, die allein in Deutschland eine Gesamtauflage von über sieben Millionen erzielten, wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt und spannen den Bogen von der Gründung Roms bis zum Amerika des 21. Jahrhunderts. Bei dotbooks veröffentlichte Tanja Kinkel ihre großen Romane »Die Puppenspieler«, »Die Löwin von Aquitanien«, »Wahnsinn, der das Herz zerfrisst«, »Mondlaub«, »Die Söhne der Wölfin« - der Roman ist auch im Sammelband »Die Frauen der Ewigen Stadt« erhältlich -, »Die Schatten von La Rochelle« und »Unter dem Zwillingsstern«, die Novelle »Ein freier Mann« sowie ihre Erzählungen »Der Meister aus Caravaggio«, »Reise für Zwei« und »Feueratem«, die auch in gesammelter Form vorliegen in »Gestern, heute, morgen«. Die Kurzgeschichte »Ein unverhofftes Weihnachtswunder« ist außerdem in der Anthologie »Kerzenschein und Schneegestöber« erhältlich. Die Autorin im Internet: tanja-kinkel.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783966556187
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.04.2021
Seiten719 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1539 Kbytes
Artikel-Nr.5683829
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Als Zobeida am folgenden Sonntag mit Richard die Messe im Kloster St. Georg besuchte, hatte sie den Mönch bereits wieder vergessen. An diesem Sonntag würde ein Gast des Klosters predigen, und es wurde erwartet, daß die Eltern der Schüler, die in oder um Wandlingen lebten, vollzählig in St. Georg erschienen. Man tuschelte bereits allerlei über den Dominikaner in seiner schwarzweißen Kutte, der gemeinsam mit dem Abt die Messe las. Er wirkte gütig und ehrfurchtgebietend mit seinem weißen Bart und sehr selbstbewußt.

Man sagte, er sei ein sehr wichtiger Mann, einer der beiden Inquisitoren, denen der Papst die heilige Inquisition in deutschen Landen übertragen hatte, zusammen mit einem dritten, Johannes Gremper, der ihnen jedoch untergeordnet war. Unter den Mönchen des Klosters gab es jedoch einige, die weniger beeindruckt waren.

»Domini canes«, flüsterte Bruder Albert, der Latein und Griechisch unterrichtete, dem neben ihm sitzenden Bruder Franz spöttisch zu. Zwischen Dominikanern und Benediktinern herrschte seit Alters her Mißtrauen, und man wußte im Kloster, daß der Abt alles andere als begeistert über diesen Besuch gewesen war. Während man die Benediktiner wegen ihrer Lehrtätigkeit und ihres Reichtums rühmte, hatte der Orden der Dominikaner die Inquisition zu seinem Privileg gemacht.

Die Dominikaner nannten sich beileibe nicht nur nach dem heiligen Dominikus, sondern wiesen auch ständig stolz auf die Nebenbedeutung ihres Namens hin - domini canes, die Hunde des Herrn, die Hunde, welche die Herde schützten vor allem Fremden, welche die schwarzen Schafe aussonderten.

Wie erwartet, hatte Bruder Heinrich das Hexenwesen zum Gegenstand seiner Predigt gemacht. Er begann damit, daß ihm und seinem Mitbruder Jakob, der zur Zeit im Rheinländischen weilte, durch die Bulle des Papstes die Ausrottung dieser Unmenschen besonders ans Herz gelegt worden war, und zitierte aus dem Alten Testament: »Hexen und Zauberer sollst du nicht leben lassen!«

Es gebe natürlich überhaupt keinen Zweifel an der Existenz von Hexenkunst an sich, doch es habe sich gezeigt, daß die Frauen in viel höherem Maße für dieses Übel anfällig seien als die Männer, was kaum verwunderlich wäre.

»Steht nicht in der Heiligen Schrift«, fragte Bruder Heinrich, »klein ist jede Bosheit neben der Bosheit des Weibes? Und Chrysostomus sagt: Was ist das Weib anderes als die Feindin der Freundschaft, eine unentrinnbare Strafe, ein notwendiges Übel, eine natürliche Versuchung, ein wünschenswertes Unglück, eine häusliche Gefahr, ein Mangel der Natur, mit schöner Farbe gemalt. Auch Vincentius meint: Ich fand das Weib bitterer als den Tod, und selbst ein gutes Weib ist unterlegen der Begehrlichkeit des Fleisches.«

Richard bewegte sich unruhig auf seiner Bank. In St. Georg wurde auch Rhetorik unterrichtet, und gemessen an dem, was von den Schülern verlangt wurde, fand er diesen berühmten Dominikaner eher mittelmäßig. Außerdem schien Heinrich Institoris seine Beispiele direkt aus einem Handbuch für Prediger zu nehmen, das sich auch in der Klosterbibliothek befand. Richard unterdrückte ein Gähnen. Seine Gedanken schweiften ab, er fragte sich, wie eine Hexe ihren Zauber wohl bewerkstelligen würde - wenn es denn Hexen gab. Er hatte vage Vorstellungen von Zaubersprüchen, plötzlich aufwallenden Nebeln und dergleichen. Plötzlich spürte er eine leichte Berührung an der Schulter. Seine Mutter schüttelte lächelnd den Kopf, Richard errötete und versuchte, sich wieder auf die Predigt zu konzentrieren.

Bisher hatte der Dominikaner eher zurückhaltend gesprochen. Doch nun wurde seine Stimme drängend, donnerte über die Köpfe der Gemeinde hinweg.

»Ist es ein Wunder, daß dieses schwache, schuldbeladene Geschlecht, das seit Eva immer wieder der Verführung des Bösen erlegen ist, einen Pakt mit dem Satan eingeht, dem Satan, der sich auf die Schlingen der Wollust versteht? Kein Mann kann so anfällig dafür sein, wie ein Weib, denn die Weiber sind von Natur aus unersättlich gierig nach den Versuchungen des Fleisches, die Männer dagegen selbstbeherrscht. Eva wurde aus einer Brustrippe geschaffen, das heißt, eine jede Frau ist von Natur aus gekrümmt und dem Manne zugeneigt. Aus diesem Mangel geht auch hervor, daß, da das Weib nur ein unvollkommenes Tier ist, es immer täuscht. Es heißt nicht umsonst: Wenn ein Weib weint, es den Mann zu täuschen meint.«

Er holte tief Atem und fuhr höhnisch fort: »Wenn es auch den Frauen an höherem Verstand fehlt, um die Listen des Bösen zu durchschauen, so besitzen sie eine niedere Tücke und Leidenschaft und Gemütserregung im Übermaß. Das Weib schäumt infolge seiner Natur vor Zorn und Unduldsamkeit, wenn es den haßt, den es vorher geliebt; und wie die Meeresflut immer brandet und wogt, so ist eine solche Frau unduldsam. Prediger 25: Es ist kein Groll über dem Groll des Weibes. Und wahrlich, die Hauptursache, die der Vermehrung der Hexen dient, ist der ständige Zwist zwischen verheirateten und nicht verheirateten Frauen und Männern; ja auch unter den heiligen Frauen, wie man im Buch Genesis sieht: Wie soll es dann erst bei den übrigen sein. Und wenn die Frauen es schon so unter sich treiben, wieviel mehr gegenüber den Männern! Und wie sie aus dem ersten Mangel, dem des Verstandes, leichter als Männer den Glauben ableugnen, so suchen, ersinnen und vollführen sie infolge des zweiten Punktes, der außergewöhnlichen Leidenschaften, verschiedene Rache, sei es durch Hexerei, sei es durch andere Mittel. Daher ist es kein Wunder, daß es eine solche Menge Hexen in diesem Geschlecht gibt; es ist geradezu dafür bestimmt.«

Richard blickte auf den sich ereifernden weißbärtigen Dominikaner auf der Kanzel und langweilte sich. Hexen waren ein Thema für Abende, an denen man sich gegenseitig einschüchtern wollte, und die Tirade gegen die Frauen war mit ihren ständigen Wiederholungen einfach ermüdend. Was für ein Unsinn! Er war bereit, zu wetten, daß der Dominikaner in seinem Leben noch nie eine Frau näher kennengelernt hatte. Er sah sich um und bemerkte erstaunt, daß die übrige Gemeinde gebannt den Worten des Predigers lauschte. Auf den Gesichtern der Menschen lag ein schwer deutbarer Ausdruck. Was war es? Befriedigung? Sehnsucht? Vielleicht auch Selbstgefälligkeit, und ganz sicher Angst. Es erschreckte ihn etwas, und er zog es vor, wieder zu Bruder Heinrich zu sehen.

»Apokalypse 6: Ihr Name ist Tod. Doch eine Frau ist noch schlimmer als der Tod. Bitterer als der Tod, weil dieser natürlich ist und nur den Leib vernichtet; aber die Sünde, vom Weibe begonnen, tötet die Seele durch Beraubung der Gnade und ebenso den Leib zur Strafe der Sünde. Nochmals bitterer als der Tod, weil der Tod des Körpers ein offener, schrecklicher Feind ist, das Weib aber ein heimlicher, schmeichelnder Feind. Ein Netz heißt ihr Herz, und die Hände sind Fesseln zum Festhalten. Wenn sie die Hand anlegen zur Behexung einer Kreatur, dann bewirken sie, was sie erstreben, mit Hilfe des Teufels.

Schließen wir: Alles geschieht aus fleischlicher Begierde, die bei ihnen unersättlich ist. Sprüche am Vorletzten: Dreierlei ist unersättlich und das vierte, das niemals spricht: Es ist genug, nämlich die Öffnung der Gebärmutter.«

Wäre Richard älter gewesen, dann hätte er den Ausdruck der Gemeinde zu deuten gewußt, als Bruder Heinrich daran ging, die Praktiken zu schildern, nach denen die Frauen gierten, dann hätte er das leise Stöhnen, das sich breitmachte, erkannt. Er stellte selbst fest, daß ihm heiß wurde. Die weihrauchgeschwängerte Luft, die sich mit dem Geruch ungelüfteter, schweißdurchtränkter Kleider und dem Atem der Gemeinde mischte, schien sich ihm plötzlich würgend wie eine Schlinge um den Hals zu legen.

Das Gesicht des Predigers war gerötet und glänzte, als er die Arme hochwarf und rief: »Darum haben sie auch mit den Dämonen zu schaffen, um ihre Begierden zu stillen. Daher ist es auch folgerichtig, die Ketzerei nicht die der Hexer zu nennen, sondern der Hexen, damit sie den Namen bekomme a potiori; und gepriesen sei der Höchste, der das männliche Geschlecht vor solcher Schändlichkeit bis heute so wohl bewahrte; da er in demselben für uns geboren werden und leiden wollte, hat er es deshalb auch so bevorzugt. Gelobt sei Jesus Christus!«

»In Ewigkeit, Amen«, murmelte die erschauernde Gemeinde.

Richard war froh, aus der erhitzten Atmosphäre der Kirche herauszukommen, und er bemerkte überrascht, daß seine Mutter zitterte. War sie zornig, oder hatte der alte Graubart ihr Furcht eingejagt? Doch es war immer noch Frühling, das schöne Wetter hatte angehalten, und der »Hund des Herrn« ließ sich leicht vergessen. Wie unsinnig doch seine Worte gewesen waren! Noch zwei Wochen, dann reiste er ab, nach Brixen, wie man hörte, und in einem Monat würde niemand mehr an den Inquisitor denken.

Für Bruder Ludwig hatte die Predigt, von der er sich Beruhigung erhofft hatte, ungeahnte Folgen. Er war nicht imstande, der gelehrten Diskussion zwischen den Confratres Franz und Albert zu folgen, die über die einzelnen Argumente des Dominikaners sprachen.

»Er ist zweifelsohne ein Eiferer«, meinte Albert, »die domini canes waren das immer. Früher haben sie Ketzer verbrannt, und jetzt scheinen sie die Hexen für sich entdeckt zu haben. Was, glaubt Ihr, wird⦫

Ludwig hörte nicht zu. In ihm hallten noch die Worte des Inquisitors wider, als seien sie für ihn gesprochen: »Ihr Anblick ist schön⦠Sie sticht und ergötzt zugleich; daher wird auch ihre Stimme dem Gesang der Sirenen verglichen, welche durch ihre süße Melodie die Vorübersegelnden anlocken⦠Die Blume der Liebe ist die Rose, weil unter ihrem Purpur viele Dornen...
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Autor

Tanja Kinkel, geboren 1969 in Bamberg, studierte und promovierte in Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft. Sie erhielt acht Kultur- und Literaturpreise, Stipendien in Rom, Los Angeles und an der Drehbuchwerkstatt der HFF München, wurde Gastdozentin an Hochschulen und Universitäten im In- und Ausland sowie Präsidentin der Internationalen Feuchtwanger Gesellschaft. 1992 gründete sie die Kinderhilfsorganisation Brot und Bücher e. V, um sich so aktiv für eine humanere Welt einzusetzen (mehr Informationen finden Sie auf der Website brotundbuecher.de). Tanja Kinkels Romane, die allein in Deutschland eine Gesamtauflage von über sieben Millionen erzielten, wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt und spannen den Bogen von der Gründung Roms bis zum Amerika des 21. Jahrhunderts.Bei dotbooks veröffentlichte Tanja Kinkel ihre großen Romane »Die Puppenspieler«, »Die Löwin von Aquitanien«, »Wahnsinn, der das Herz zerfrisst«, »Mondlaub«, »Die Söhne der Wölfin« - der Roman ist auch im Sammelband »Die Frauen der Ewigen Stadt« erhältlich -, »Die Schatten von La Rochelle« und »Unter dem Zwillingsstern«, die Novelle »Ein freier Mann« sowie ihre Erzählungen »Der Meister aus Caravaggio«, »Reise für Zwei« und »Feueratem«, die auch in gesammelter Form vorliegen in »Gestern, heute, morgen«. Die Kurzgeschichte »Ein unverhofftes Weihnachtswunder« ist außerdem in der Anthologie »Kerzenschein und Schneegestöber« erhältlich.Die Autorin im Internet: tanja-kinkel.de