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Die Toten von Rabenstein

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
356 Seiten
Deutsch
Mystic Verlagerschienen am01.04.2020
Im Zentrum des Kontinents tobt der Aufstand gegen die geistige Versklavung. Unterdessen nähern sich bei der Jagd nach einem Mörder zwei verfeindete Eisgrafen einander an. Die Blicke der entflohenen Gründer des Geheimen Bundes von Dunculbur richten sich nach Rabenstein. Nach dem geheimnisvollen Tod eines Verteidigers, der als unüberwindbar galt, fliehen seine Mitstreiter. Während mit ihnen auch der unheilvolle Dunstein verschwindet, treffen die Artefakte der Macht in Rabenstein ein. Der Kampf scheint bereits zugunsten der Verteidiger entschieden, als sie feststellen müssen, dass der Dunstein zurückgekehrt ist und der Feind bereits längst in ihrer Mitte weilt.

geb. 1951 im pfälzischen Pirmasens, befasste sich schon während seiner Schulzeit mit Literatur in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen. Die Liebe zur Sprache hatte schließlich auch einen maßgeblichen Anteil an seiner Berufswahl. Nach Abschluss des Jurastudiums arbeitete er seit 1979 als selbständiger Rechtsanwalt.Wohl als Gegenpol zur nüchternen Gestaltung komplexer Vertragstexte entwickelte sich ein Hang zu geheimnisvollen und vordergründig unerklärbaren Phänomenen, wie sie für Science-Fiction und Fantasy-Literatur charakteristisch sind. 2013 entschloss sich der Autor, endlich den längst überfälligen Schritt zu wagen. Während der Jahre 2013 bis 2015 entstanden die Dunstein Chroniken, ein 6-bändiges Epos, das in einer fiktiven, aber durchaus vorstellbaren Welt den Bogen von Fantasy zu Science-Fiction schlägt.Mit seinem außergewöhnlichen, an die Szenenabfolge von Filmen angelehnten Schreibstil und überraschenden Wendungen in seinen Geschichten unternimmt der Autor den Spagat, modernen Wahrnehmungsgewohnheiten Rechnung zu tragen, ohne zugleich die bildhafte und wortgewaltige Sprache klassischer Erzähltradition aufzugeben.
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Produkt

KlappentextIm Zentrum des Kontinents tobt der Aufstand gegen die geistige Versklavung. Unterdessen nähern sich bei der Jagd nach einem Mörder zwei verfeindete Eisgrafen einander an. Die Blicke der entflohenen Gründer des Geheimen Bundes von Dunculbur richten sich nach Rabenstein. Nach dem geheimnisvollen Tod eines Verteidigers, der als unüberwindbar galt, fliehen seine Mitstreiter. Während mit ihnen auch der unheilvolle Dunstein verschwindet, treffen die Artefakte der Macht in Rabenstein ein. Der Kampf scheint bereits zugunsten der Verteidiger entschieden, als sie feststellen müssen, dass der Dunstein zurückgekehrt ist und der Feind bereits längst in ihrer Mitte weilt.

geb. 1951 im pfälzischen Pirmasens, befasste sich schon während seiner Schulzeit mit Literatur in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen. Die Liebe zur Sprache hatte schließlich auch einen maßgeblichen Anteil an seiner Berufswahl. Nach Abschluss des Jurastudiums arbeitete er seit 1979 als selbständiger Rechtsanwalt.Wohl als Gegenpol zur nüchternen Gestaltung komplexer Vertragstexte entwickelte sich ein Hang zu geheimnisvollen und vordergründig unerklärbaren Phänomenen, wie sie für Science-Fiction und Fantasy-Literatur charakteristisch sind. 2013 entschloss sich der Autor, endlich den längst überfälligen Schritt zu wagen. Während der Jahre 2013 bis 2015 entstanden die Dunstein Chroniken, ein 6-bändiges Epos, das in einer fiktiven, aber durchaus vorstellbaren Welt den Bogen von Fantasy zu Science-Fiction schlägt.Mit seinem außergewöhnlichen, an die Szenenabfolge von Filmen angelehnten Schreibstil und überraschenden Wendungen in seinen Geschichten unternimmt der Autor den Spagat, modernen Wahrnehmungsgewohnheiten Rechnung zu tragen, ohne zugleich die bildhafte und wortgewaltige Sprache klassischer Erzähltradition aufzugeben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783947721191
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.04.2020
Seiten356 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5084 Kbytes
Artikel-Nr.5689305
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 2 - Dämmerung in Dunculbur
 

Es fühlte sich an wie ein Donnerschlag, der durch seinen Kopf hallte. Roxolay wachte mitten in der Nacht auf. Etwas Schreckliches war geschehen. Als Meister der Todeszeremonie konnte Roxolay sogar die Anwesenheit von Lebewesen spüren, die aufgrund ihrer Andersartigkeit für andere Spiritanten nicht zu erfassen waren. Aber nun fehlte diese Empfindung für einen der beiden Menschen, die ihm zuletzt am nächsten gestanden hatten. Da beide jedoch anderen Rassen angehörten, konnte er nicht bestimmen, um welchen von ihnen es sich handelte. Rasch sprang er aus seinem Bett und streifte sich sein Leinengewand über. Dann schlüpfte er in die schweren Lederstiefel. Er wusste, dass er sich in jedem Falle außerhalb der Mauern Rabensteins begeben musste, hinaus in den dunklen Wald Timbur. Es kamen nur zwei Ziele in Betracht. Aber welches sollte er zuerst aufsuchen?

Roxolay zwang sich zur Ruhe, setzte sich an den Tisch und ordnete seine Gedanken. Rooll oder Mulmok? Der Weiße Mann war unverwundbar. Also musste es sich um Mulmok handeln. Geschwind wickelte sich der alte Meister der Todeszeremonie in seinen dicken Wollmantel und zog eine Fellmütze über den Kopf. Das Jahr war weit vorangeschritten. Die Nächte in Rabenstein waren frostig geworden.

Ein eisiger Ostwind empfing Roxolay als er den Turm verließ. Er musste seine Mütze festhalten, damit sie nicht fortgeweht wurde. Die noch verbliebenen Blätter in den Bäumen rauschten, während die alten Gemäuer schwarz und dräuend in ihrer stillen Reglosigkeit dem Heulen des Windes widerstanden. In diesem Augenblick traf den einsamen Mann die Erkenntnis: Es entsprach der Bestimmung dieses Ortes, den Stürmen der Zeiten standzuhalten.

Mit hastigen Schritten begab sich Roxolay zu dem schweren Tor. Der einzige Wächter auf den Zinnen hatte den alten Mann bereits erkannt und beeilte sich, ihm das Tor zu öffnen. Unmittelbar dahinter begann die hölzerne Rampe, die von der höher gelegenen Burg zum Wald Timbur hinabführte.

Der Himmel war fast sternenklar. Im fahlen Licht des nur gelegentlich durch vorbeitreibende Schleierwolken kurzzeitig verdüsterten Mondes folgte Roxolay dem breiten Weg, der genau nach Süden verlief. Nachdem er knapp eine Meile zurückgelegt hatte, zweigte ein schmaler, kaum erkennbarer Pfad ab. Dieser schlängelte sich durch dichtes Gebüsch und zwischen bemoosten Felsen hindurch ehe er eine halbe Meile später vor der Hütte des Ureinwohners endete. Die nach lumburischem Vorbild errichtete Behausung mit dem umlaufenden Lichtspalt unterhalb des Strohdachs lag inmitten einer kleinen Lichtung ruhig und friedlich in der Dunkelheit.

Mit einer Kraft, die dem alten Mann niemand zugetraut hätte, hämmerte er gegen das Holz der verschlossenen Tür, bis sie kurz darauf geöffnet wurde. Die riesige Gestalt des Ureinwohners füllte den großen Türrahmen fast vollständig aus.

Mulmok? , rief Roxolay verwundert und erleichtert zugleich.

Wen hast du denn erwartet? , fragte der aus dem Schlaf gerissene Lumburier säuerlich.

Roxolay schob ihn sanft zur Seite, trat in die Hütte ein und zog die Tür hinter sich zu.

Ich glaube, dass Rooll tot ist , murmelte der alte Mann.

Mulmok war schlagartig hellwach. Er sah Roxolay mit aufgerissenen Augen an. Der Meister der Todeszeremonie war ein Günstling des Geflechts der alten Wesenheiten. Für viele Eingeweihte galt er deshalb als der mächtigste Mann auf dem Kontinent. Was konnte einen solchen Mann derart aus der Fassung bringen?

Du weißt, dass man Rooll nicht töten kann , versuchte ihn der Lumburier zu beruhigen.

Roxolay aber schüttelte energisch den Kopf: Wir müssen sofort zu seiner Höhle. Ich kann ihn nicht mehr spüren seit der Knall des Todes erklang.

Mulmok ergriff seinen Fellumhang und warf ihn sich über.

Also gut, gehen wir , sagte er gepresst. Er kannte die Fähigkeiten des Alten. Aber die Ermordung eines unsterblichen Weißen Mannes überstieg sein Vorstellungsvermögen.

Seite an Seite eilten die beiden ungleichen Männer durch den dunklen Wald zu der Höhle Roolls. Sie befand sich in einem kleinen, dicht von Bäumen und Sträuchern zugewucherten Hügel. Kein mit der Örtlichkeit nicht vertrauter Mensch wäre in der Lage gewesen, den versteckten Eingang zu entdecken. Aber Roxolay und Mulmok kannten den Ort. Der Lumburier ging voran, bog Äste weg und schob Zweige zur Seite. Plötzlich blieb er stehen und zeigte auf einen armdicken, herabhängenden Ast eines Baumes.

Eine frische Bruchstelle , knurrte er. Wenn Rooll nicht weggegangen ist, treffen deine Befürchtungen wohl zu.

Sie beschleunigten ihre Schritte und erreichten wenig später den Zugang zur Höhle. Drinnen war es stockfinster. Der Weiße Mann brauchte keine Beleuchtung, da er auch im Dunkeln sehen konnte. Roxolay zündete eine Kerze an. Sie warf ein flackerndes Licht in einen Bogengang mit sorgfältig geglätteten Wänden. Die Besucher ersparten es sich, nach dem Bewohner zu rufen. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Wahrnehmungsfähigkeiten bemerkte Rooll stets, wenn jemand seine Höhle betrat. Leise und unsicher tasteten sich der Lumburier und der Priester des Wissens durch den kurzen Gang bis sich vor ihnen der eigentliche Wohnraum auftat. Der Widerschein des Kerzenlichts reichte nicht aus, um auch die Ecken des Raumes auszuleuchten. Das war aber auch nicht erforderlich. Roxolay spürte, dass sich außer ihm und Mulmok kein lebendes Wesen im Raum aufhielt, obgleich er eine dritte Person sehen konnte. Zusammengesunken saß Rooll in einem Holzstuhl neben einem steinernen Tisch und kehrte ihnen den Rücken zu. In diesem Augenblick wurde der schreckliche Verdacht zur entsetzlichen Gewissheit. Rooll atmete nicht mehr. Roxolay trat von der Seite an ihn heran und bemerkte sofort den Schnitt, der die Kehle des Weißen Mannes durchtrennt hatte.

Das Blut war teilweise bereits auf seinem schlichten Leinenhemd eingetrocknet. Reglos hing seine Arme herab, in denen bis vor kurzem noch unvorstellbare Kräfte geschlummert hatten.

Die beiden Besucher sahen sich längere Zeit nicht in der Lage, auch nur ein einziges Wort hervorzubringen. Schließlich war es Mulmok, der sich ganz entgegen seinen sonstigen Gepflogenheiten weigerte, das Offensichtliche zu akzeptieren. Die Worte Das ist unmöglich durchbrachen die Stille.

Roxolay berührte den Toten am Hals. Er fühlte sich kalt an. Und diese Kälte schien plötzlich auf den Meister der Todeszeremonie übergegangen zu sein. In seinen Augen lag ein Glitzern, das der Lumburier zuvor noch nie gesehen hatte. Die Züge des Alten verhärteten sich, und er ballte eine Hand zur Faust.

Das kann nur einer der Gründer getan haben , sagte er mit einer völlig veränderten Stimme. Er wird versuchen, auch uns zu töten, um den Dunstein zu bekommen. Wir müssen Rabenstein sofort verlassen und den Dunstein mitnehmen. Auch Teralura ist in Gefahr; sie ist eine Spiritantin.

Wohin willst du gehen? , fragte Mulmok.

Zuerst nach Modonos, dann zu den Dunstkuppeln, nach Siimart und schließlich nach Rukumor , zählte Roxolay auf. Dort sind die Gefängnisse der Gründer. Ich muss herausfinden, wer von ihnen frei ist.

 

*

 

Die Ruhe vor dem Sturm , dachte Saradur während sein Blick über die sanften Hügel schweifte und schließlich am Spiegelsee hängenblieb. Die beiden riesigen, verflochtenen Weiden erinnerten ihn an die Eisbäume des Nordens, die er so sehr hasste. Diese Bäume verkörperten etwas Unerklärliches und damit etwas Unheimliches, aus Sicht des Höchsten Priesters zugleich etwas höchst Bedrohliches. Saradur fürchtete sich unterschwellig vor sämtlichen Dingen, die er nicht erklären konnte. Nachdem er die alten Schriften gelesen hatte, war er von der Existenz des Geflechts der alten Wesenheiten überzeugt. Er wusste zwar nicht genau, was sich dahinter verbarg, dennoch glaubte er, dass es bekämpft werden musste.

Aber jetzt schien nicht die Zeit, sich mit Eisbäumen zu beschäftigen. Es gab viel näher liegende Probleme, die gelöst werden mussten. Saradur glaubte, das Zauberwort für die Lösung dieser Probleme gefunden zu haben. Es lautete Droklorr . Dieser Kampfstoff würde die Art der Kriegsführung und das Angesicht des Kontinents grundlegend verändern. Und vielleicht konnte diese Waffe dann ja auch später einmal eingesetzt werden, um die Macht des Nordens zu brechen.

Endlich war es dem Rektor von Bogogrant gelungen, das Laboratorium fertigzustellen, in dem das Droklorr hergestellt werden sollte. Schwierigkeiten bereitete aber immer noch die Konstruktion der Geschoße, in die der hochexplosive Stoff eingefüllt werden musste.

Ein junger Mann aus Tal Nakh wünscht Sie zu sprechen, Eminenz. Die Worte rissen den Höchsten Priester aus seinen Gedanken. Er hatte den Mann nicht einmal kommen hören, obwohl seine Schritte auf dem Kiesweg eigentlich nicht zu überhören sein sollten. Begann sein Gehör schwächer zu werden?

Bringen Sie ihn zu mir! , befahl Saradur. Er wird sich wegen der Wiedererweckung seiner Mutter bedanken wollen, dachte er, während sich der Priester aus Bogogrant wieder entfernte. Noch einmal wandte sich das Oberhaupt des Ordens um und versank erneut in die Betrachtung der idyllischen Landschaft bis er nun doch das Knirschen von Schritten auf dem Kiesweg hörte.

Saradur hatte richtig geraten. Der Besucher war Atarco, der leibliche Sohn des Rektors von Tal Nakh. Aber bei dessen Gesichtsausdruck wurde der Höchste Priester stutzig.

Atarco hatte die Anweisungen seines Vaters missachtet. Als er unterwegs...
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Autor

geb. 1951 im pfälzischen Pirmasens, befasste sich schon während seiner Schulzeit mit Literatur in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen. Die Liebe zur Sprache hatte schließlich auch einen maßgeblichen Anteil an seiner Berufswahl. Nach Abschluss des Jurastudiums arbeitete er seit 1979 als selbständiger Rechtsanwalt.Wohl als Gegenpol zur nüchternen Gestaltung komplexer Vertragstexte entwickelte sich ein Hang zu geheimnisvollen und vordergründig unerklärbaren Phänomenen, wie sie für Science-Fiction und Fantasy-Literatur charakteristisch sind. 2013 entschloss sich der Autor, endlich den längst überfälligen Schritt zu wagen. Während der Jahre 2013 bis 2015 entstanden die Dunstein Chroniken, ein 6-bändiges Epos, das in einer fiktiven, aber durchaus vorstellbaren Welt den Bogen von Fantasy zu Science-Fiction schlägt.Mit seinem außergewöhnlichen, an die Szenenabfolge von Filmen angelehnten Schreibstil und überraschenden Wendungen in seinen Geschichten unternimmt der Autor den Spagat, modernen Wahrnehmungsgewohnheiten Rechnung zu tragen, ohne zugleich die bildhafte und wortgewaltige Sprache klassischer Erzähltradition aufzugeben.