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Podcasting!

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
466 Seiten
Deutsch
Rheinwerk Verlag GmbHerschienen am30.07.20212. Auflage
Sie planen schon länger einen eigenen Podcast? Sie möchten mit Ihrem bestehenden Angebot mehr Menschen erreichen? In dieser Anleitung werden Sie fündig. Alle Aspekte des Podcastings werden umfassend und anschaulich dargestellt, von der Formatfindung über Fragen der Produktion und Aufzeichnung bis hin zur Veröffentlichung und Vermarktung. Mit zahlreichen Beiträgen von »alten Hasen« und einem Gastkapitel zu rechtlichen Aspekten von Christian Solmecke. Inkl. Social Audio mit Clubhouse und Co.

Aus dem Inhalt:

Geeignete Hardware verwenden
Aufnahmeprobleme beheben
Ein- und mehrspurig aufnehmen
Schneiden mit Audacity
Mastering und Encoding
Rechtliche Aspekte
Den passenden Hoster finden
Hörer in Fans verwandeln
Erfolgsmessung
Monetarisierung
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR29,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR29,90

Produkt

KlappentextSie planen schon länger einen eigenen Podcast? Sie möchten mit Ihrem bestehenden Angebot mehr Menschen erreichen? In dieser Anleitung werden Sie fündig. Alle Aspekte des Podcastings werden umfassend und anschaulich dargestellt, von der Formatfindung über Fragen der Produktion und Aufzeichnung bis hin zur Veröffentlichung und Vermarktung. Mit zahlreichen Beiträgen von »alten Hasen« und einem Gastkapitel zu rechtlichen Aspekten von Christian Solmecke. Inkl. Social Audio mit Clubhouse und Co.

Aus dem Inhalt:

Geeignete Hardware verwenden
Aufnahmeprobleme beheben
Ein- und mehrspurig aufnehmen
Schneiden mit Audacity
Mastering und Encoding
Rechtliche Aspekte
Den passenden Hoster finden
Hörer in Fans verwandeln
Erfolgsmessung
Monetarisierung
Details
Weitere ISBN/GTIN9783836285810
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum30.07.2021
Auflage2. Auflage
Seiten466 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse58021 Kbytes
Artikel-Nr.5689824
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Geleitwort der Fachgutachter ... 18


Vorwort ... 19


1. Ich möchte meinen eigenen Podcast -- wie fange ich das bloss an? ... 23


1.1 ... Sehen Sie sich genau auf dem Podcast-Markt um ... 24

1.2 ... Brauchen Sie ein Pseudonym für das Internet? ... 27

1.3 ... Welcher Titel ist der richtige für Ihren Podcast? ... 28

1.4 ... Welches Format passt zu meinem Podcast? ... 33

1.5 ... Wer soll Ihren Podcast eigentlich hören? ... 49

1.6 ... Lernen Sie, Geschichten zu erzählen ... 50

1.7 ... Schaffen Sie Strukturen mit einem Redaktionsplan ... 51

1.8 ... Wie begrüße und verabschiede ich meine Hörer? ... 53

1.9 ... Checkliste: Bin ich der geborene Podcaster? ... 54



2. Los geht's -- erst mal einkaufen! ... 57


2.1 ... Podcasten ohne viel Aufwand: quick and dirty (oder clean?) mit dem Smartphone ... 57

2.2 ... Das beste Gerät für die mobile Aufnahme von Podcasts ... 65

2.3 ... Podcasting am eigenen PC -- geht das? ... 67

2.4 ... Welches Mikrofon soll ich kaufen? ... 68

2.5 ... Ich möchte ein Profi-Setup -- was brauche ich dafür? ... 73

2.6 ... Von anderen Podcastern lernen: verschiedene Setups ... 78



3. Die (möglichst) perfekte Aufnahme ... 85


3.1 ... Die Tücken der Aufnahme im eigenen Zuhause ... 85

3.2 ... Aufnahmen im Freien ... 95

3.3 ... Hilfe, nicht alle Teilnehmer sind am selben Ort! ... 98

3.4 ... Ablesen oder frei sprechen? ... 111

3.5 ... So führen Sie ein gutes Interview ... 112

3.6 ... Schreiben fürs Hören ... 116



4. Die passende Software für Aufnahme, Schnitt und Nachbearbeitung finden ... 121


4.1 ... Perfekt für Anfänger und kostenlos: Audacity ... 123

4.2 ... Für Mac-User vorinstalliert: GarageBand ... 126

4.3 ... Open Source extra für Podcaster: Ultraschall ... 129

4.4 ... Für Journalisten und Podcaster entwickelt: Hindenburg ... 133

4.5 ... Macht Profis die Nachbearbeitung einer nicht perfekten Aufnahme leichter: iZotope RX 6 ... 135



5. Worauf Sie beim Schnitt achten sollten ... 137


5.1 ... Erster Schritt: der Grobschnitt ... 137

5.2 ... So entfernen Sie Ähs, Atmer und Störgeräusche ... 140

5.3 ... Damit niemand erschrickt: Setzen Sie Fades ein! ... 142

5.4 ... Lautstärke anpassen und Hüllkurven verwenden ... 143

5.5 ... Warum sollten Sie auf mehreren Spuren schneiden? ... 145

5.6 ... Speichern Sie Ihre Podcast-Episode nach dem Schnitt ab ... 146



6. Musik und Geräusche für Ihren Podcast ... 149


6.1 ... Wiedererkennung ist wichtig: Besorgen Sie sich Intro und Outro ... 149

6.2 ... Musikbetten -- unbequem oder gemütlich? ... 161

6.3 ... Machen Sie Ihren Podcast durch Geräusche erlebbar ... 162



7. Kleine Audiokunde: das Mastering ... 163


7.1 ... Wieso muss ich meine Audios »mastern«? ... 164

7.2 ... Diese Werte sind für Ihren Podcast wichtig ... 165

7.3 ... Klingt zu kompliziert? Geht auch einfacher! ... 170



8. Metadaten und das richtige Audioformat ... 175


8.1 ... Welche Komprimierung Sie wählen sollten ... 175

8.2 ... Welche Metadaten braucht mein Podcast? ... 179

8.3 ... Was sind Kapitelmarken -- und lohnt sich der Aufwand? ... 185



9. Wie kann ich meinen Podcast noch besser machen? ... 189


9.1 ... Darum ist das Aussehen Ihres Podcasts so wichtig ... 189

9.2 ... Gönnen Sie Ihrem Podcast eine Internetseite ... 192

9.3 ... Das gehört unbedingt in Ihre Shownotes ... 198

9.4 ... Schaffen und pflegen Sie eine Community ... 201

9.5 ... Produzieren Sie einen Trailer für Ihren Podcast ... 206

9.6 ... Was hat Podcasting mit SEO zu tun? ... 206

9.7 ... Podcasten Sie auch auf YouTube ... 209

9.8 ... Lassen Sie eine eigene App für Ihren Podcast programmieren ... 210

9.9 ... Auch Podcasts brauchen einen Workflow ... 212

9.10 ... Automatisieren Sie möglichst viele Schritte ... 213

9.11 ... Seien Sie immer aufnahmebereit! ... 214

9.12 ... Üben, üben, üben ... 215

9.13 ... Gönnen Sie sich eine Räuspertaste ... 215



10. Podcast & Recht ... 217


10.1 ... Das Urheberrecht am Podcast ... 219

10.2 ... Die Verwendung von Musik in Podcasts ... 225

10.3 ... Persönlichkeitsrechte Dritter ... 237

10.4 ... Werbung in Podcasts ... 243

10.5 ... Rundfunklizenzen für Live-Podcasts ... 250

10.6 ... Die Impressumspflicht ... 254

10.7 ... Gewinnspiele in Podcasts ... 258

10.8 ... Die Datenschutzerklärung ... 263

10.9 ... Fazit ... 269



11. Raus damit! Das Hosting ... 271


11.1 ... Sie müssen sich um nichts kümmern: Podcast-Hoster ... 273

11.2 ... Seien Sie unabhängig mit der Bloggersoftware WordPress ... 277

11.3 ... Halb und halb: die Idee hinter Podseed ... 285

11.4 ... Völlige Unabhängigkeit: Erstellen Sie Ihren Feed selbst, und überprüfen Sie ihn ... 287

11.5 ... Es ist passiert: Sie müssen mit Ihrem Podcast umziehen ... 291

11.6 ... YouTube, Spotify und Co. -- ist das noch ein Podcast? ... 293



12. Live Podcasts und Social Audio: Auf Sendung gehen bei Clubhouse und Co. ... 295


12.1 ... Podcasts im Stream -- Interaktion mit den Usern ... 296

12.2 ... Der Gamechanger »Social Audio« ... 300

12.3 ... Das Beste aus Social Audio herausholen ... 309



13. Finden und halten Sie Ihr Publikum! ... 315


13.1 ... Tragen Sie Ihren Podcast in die gängigen Verzeichnisse ein ... 316

13.2 ... Nutzen Sie neue Plattformen zur Verbreitung ... 325

13.3 ... Werden Sie in der Szene sichtbar ... 333

13.4 ... Das kann Social Media für Ihren Podcast tun ... 334

13.5 ... Binden Sie Ihre Hörer an sich ... 344



14. So messen Sie, ob Ihr Podcast erfolgreich ist ... 347


14.1 ... Diese Ziele können Sie sich und Ihrem Podcast stecken ... 348

14.2 ... Wie viele Hörer hat Ihr Podcast überhaupt? Die Suche nach den Zahlen ... 357

14.3 ... Das Problem: Die Zahlen sind nicht vergleichbar ... 362

14.4 ... Führen Sie eine eigene Qualitätskontrolle ein ... 366

14.5 ... Lernen Sie von denen, die es am besten können ... 367



15. Geld verdienen mit Podcasts ... 369


15.1 ... Lohnen sich Podcasts in Deutschland? ... 370

15.2 ... So finden Sie einen Sponsor oder Auftraggeber ... 374

15.3 ... So werden Sie Premium-Podcaster ... 380

15.4 ... Nutzen Sie Affiliate-Marketing ... 387

15.5 ... Sammeln Sie Spenden für Ihren Podcast ... 389

15.6 ... Verdienen Sie Geld mit Nebenprodukten Ihres Podcasts ... 395

15.7 ... Richten Sie sich einen Wunschzettel ein ... 396

15.8 ... Bieten Sie Live-Shows Ihres Podcasts an ... 397



16. So podcasten Sie für Ihr Unternehmen ... 401


16.1 ... Warum überhaupt in Podcasts investieren? ... 402

16.2 ... Welche Ziele verfolge ich mit meinem Podcast? ... 405

16.3 ... Entwickeln Sie ein hörenswertes Konzept ... 411

16.4 ... Sorgen Sie für die Finanzierung des Podcasts und für personelle Unterstützung ... 422

16.5 ... Suchen Sie sich Hilfe bei Profis ... 423

16.6 ... Ein Podcast nur für Ihre Firma ... 425

16.7 ... Machen Sie Ihren Firmen-Podcast bekannt ... 430

16.8 ... Setzen Sie Ihrem Firmen-Podcast konkrete Ziele ... 431

16.9 ... Empfehlen Sie Ihren Mitarbeitern das Hören fachspezifischer Podcasts ... 432



17. Das Wichtigste zum Schluss: Dranbleiben! ... 435


17.1 ... Machen Sie eine Pause ... 435

17.2 ... Laden Sie sich Gäste in Ihren Podcast ein ... 437

17.3 ... Produzieren Sie in Staffeln ... 438

17.4 ... Denken Sie an Ihre Hörer, um weiterzumachen ... 442

17.5 ... Sorgen Sie für Abwechslung im Podcast ... 444

17.6 ... Fahren Sie Ihren Podcast technisch herunter ... 445

17.7 ... Holen Sie sich Hilfe ... 446

17.8 ... Seien Sie kein Einzelkämpfer -- nehmen Sie Ihre Hörer mit in die Krise ... 447

17.9 ... Wenn alles nichts hilft: Hören Sie auf! ... 448



18. Podcast-Hörtipps ... 451


Index ... 457
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Leseprobe


1.4    Welches Format passt zu meinem Podcast?

Und schon sind Sie bei den verschiedenen Formaten gelandet, wenn auch das Wort »Format« eigentlich viel zu sehr nach Radio klingt. Sprechen wir eher von »Genre«? Oder einfach von »Art«? Egal. Wichtig ist, dass es sowohl inhaltlich als auch technisch gesehen verschiedene Möglichkeiten gibt, einen Podcast aufzunehmen. Um die Technik geht es später, jetzt geht es erst einmal um die Theorie.

Während die althergebrachten Verbreitungswege Radio und Fernsehen für Jahre und gerne auch Jahrzehnte an einem Format festhalten, das funktioniert, hat der Podcast einen enormen Vorteil: Wer keine Lust mehr auf das eine Format hat, der wechselt einfach in das nächste. Von der einstündigen Laberei geht es rüber zum zehnminütigen News-Podcast, aus dem Sexratgeber wird vielleicht eines Tages ein Elterntagebuch. Wer weiß? Denn (private) Podcaster müssen in der Regel niemandem Rechenschaft ablegen und können vogelfrei ihre Inhalte online stellen - sofern sie sich an geltendes Recht halten.

Es gibt einige Fragen, die Sie sich bei der Suche nach dem für Sie richtigen Podcast stellen sollten:

Wie lang sollte mein Podcast sein?


Wie oft sollte ich eine neue Episode online stellen - und wie oft schaffe ich es wirklich?


Möchte ich alleine oder lieber mit anderen Menschen zusammen podcasten?


Habe ich überhaupt Zeit, mich ausführlich vorzubereiten, oder sollte ich lieber etwas machen, das keine Vorbereitung erfordert?


Welches Format passt zu meiner Idee eines Podcasts?


Viele Podcasts bedienen ein bestimmtes Format. Es sind entweder Interview-Podcasts oder Laber-Podcasts, wie im Folgenden beschrieben. Denken Sie aber auch hier daran, dass Podcasts eine Spielwiese bieten und Sie sich nicht komplett auf ein Format festlegen müssen. Natürlich können Sie einen Laber-Podcast starten und Interviewgäste einladen, wenn Sie Lust darauf haben. Sie können auch einen sonst recht seriösen Podcast machen und hin und wieder ein paar Kollegen einladen und munter drauflosquatschen - die Grenzen sind fließend.

Die richtige Länge des Podcasts
Wie lang sollte ein Podcast sein? Darüber gibt es immer wieder hitzige Diskussionen. »Ein guter Podcast ist nicht länger als eine Stunde«, sagte beispielsweise Philipp Westermeyer von OMR und löste damit eine kleine Twitter-Lawine aus. Viele Podcast-Hörer widersprachen vehement und bezeichneten die Aussage als »Marketingquatsch«. Der Inhalt sei ausschlaggebend - wenn dieser stimme, dann sei die Länge nicht wichtig. Da viele erfolgreiche Podcasts bis zu vier Stunden lange Episoden haben, könnte da durchaus etwas dran sein, oder? Nachzulesen ist die Diskussion bei Twitter hier: https://twitter.com/OSK_Germany/status/1017405720038260736.


Zur Orientierung und Inspiration finden Sie im Folgenden aber erst einmal die verschiedenen Formate, die häufig in der Podcast-Welt anzutreffen sind.
Der Personality-Podcast

»Sitzt ein Mann oder eine Frau am Mikrofon« - es fängt an wie ein Witz, ist aber die einfache Definition des Personality-Podcasts. Ein Mensch sitzt alleine am Mikrofon und redet. Er erzählt aus seinem Leben, wird dabei persönlich und vielleicht auch privat. Es entsteht eine sehr besondere Nähe zwischen Hörer und Macher. Die Hörer bauen in der Regel ein enges Verhältnis zu diesen Podcasts auf, weil sie sich persönlich angesprochen fühlen und den Podcaster nach einigen Folgen zu kennen meinen. Der Podcaster wird zum Freund der Hörer, er bekommt viel Feedback und sollte dies auch mögen.

Der Vorteil dieser Art von Podcast ist, dass ein Mensch alle Entscheidungen treffen kann. Es sind keine Absprachen mit Mit-Podcastern nötig, keine großen Vorbereitungen.

Das bedeutet aber auch, dass Sie die nötige Disziplin aufbringen müssen, immer wieder aufs Neue ans Mikrofon zu treten. Sie müssen möglichst authentisch auftreten und sollten keine Rolle spielen. Zudem müssen Sie bereit sein, sich fremden Hörern zu öffnen, sonst bleibt der Podcast an der Oberfläche und wird nicht weiterführen. Und Sie müssen auf die eine oder andere Art genug erleben, um immer wieder etwas erzählen zu können.


Abbildung 1.6     Nachts mit Katze aus München »senden« - das war mein erster Podcast »Schlaflos in München«, der von 2005-2015 aktualisiert wurde.


Mein erster Podcast, »Schlaflos in München« (siehe Abbildung 1.6), den ich 2005 aus einer Laune heraus startete, war so ein Personality-Podcast. Ich habe jeden Tag drei bis fünf Minuten lang irgendetwas erzählt. Zum Beispiel, dass mir eine Freundin einen Stoffesel geschenkt hatte - und was das bedeuten könnte. Es war ein Geplauder wie mit Freundinnen im Café.

Eines muss bei einem Personality-Podcast immer klar sein: Wie weit bin ich bereit, zu gehen? Für mich war die Grenze das Privatleben. Ich habe nie von Menschen gesprochen, die mir nahestehen. Das hätte ich als Vertrauensbruch empfunden. Ich habe versucht, im Podcast persönlich zu sein, aber nicht privat. Ich habe nur eine Facette von mir gezeigt, nicht den ganzen Menschen. Adam Curry, der für viele als der erste Podcaster überhaupt gilt, hat in seinem Podcast freizügig erzählt, wie es seiner Tochter gerade in der Pubertät geht, was sie wieder für einen neuen Typen nach Hause gebracht hat und Ähnliches. Muss das sein? Natürlich war es amüsant, das alles zu hören. Aber war es für die Tochter (und deren Freunde) auch so amüsant, wenn der Vater vor Abertausenden von Menschen über sie redete? Genau diese Frage muss sich jeder Podcaster selbst stellen.

Der Personality-Podcast ist das richtige Format für Sie, wenn Sie sich selbst als Person präsentieren möchten und gewillt sind, auch Privates von sich preiszugeben.

Hörtipp
Ein guter Personality-Podcast ist beispielsweise der »Einschlafen Podcast« von Toby Baier (http://einschlafen-podcast.de), auch wenn dieser durch seine Vorlese-Teile eine Mischform darstellt. Klassischer ist da »Jörn Schaars feiner Podcast« (http://www.meine-url-ist-laenger-als-deine.de).

Der Laber-Podcast

Es klingt despektierlich, ist aber gar nicht so gemeint und hat sich in der Podcasting-Szene eher als Prädikat etabliert: das Laberformat. Mehrere Menschen sitzen zusammen (oder haben sich zusammengeschaltet) und reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Im besten Fall sind es Freunde, denen man anmerkt, dass sie sich sozusagen blind verstehen. Worüber gesprochen wird? Laber-Podcasts klingen so, als wären sie komplett improvisiert; im Hintergrund gibt es aber sehr wohl (meist) Absprachen über die Themen. Meist gibt es ein Online-Dokument, in das alle Beteiligten mögliche Themen eintragen können, denn der größte Feind des Laber-Podcasts ist natürlich, sich nichts zu sagen zu haben. Wenn es gut läuft, kann es dagegen sein, dass sich alle Beteiligten so in Rage reden, dass sie keines der aufgeschriebenen Themen brauchen. Diese werden dann eben auf die nächste Episode des Podcasts verschoben.

Was darf im Laber-Podcast nicht passieren? Nervig ist es, wenn sich alle Beteiligten ständig ins Wort fallen. Das passiert vor allem dann, wenn sie sich nicht live gegenübersitzen. In diesem Fall empfiehlt es sich, über Skype oder einen anderen Videodienst verbunden zu sein, damit sie einander Handzeichen geben können.


Abbildung 1.7     Drei Herren treffen sich in Berlin zum gemeinsamen Podcasting: die »Mikrodilettanten« Phil Schmidt, Gero Langisch und Nicolas Semak (v. l.). (Foto: Viertausendhertz)


Die ersten Folgen sind bei Laber-Podcasts oft eher zäh; das Team muss sich erst einspielen und warm werden. Im Laufe der Zeit entwickeln sich vor allem in diesem Format extrem viele Running Gags, die die Hörer nur verstehen können, wenn sie den Podcast regelmäßig hören.

Der große Vorteil an Laberformaten ist, dass sich durch die Gruppensituation eine Eigendynamik entwickelt, die meist ausgelassener ist als bei Podcastern, die allein im stillen Kämmerlein aufzeichnen. Wenn einer der Teilnehmer mal nicht so gut drauf ist, können die anderen ihn mitziehen und motivieren.

Der Nachteil liegt leider auf der Hand: Drei Terminkalender zu koordinieren, ist ungleich schwieriger, als alleine eine Aufnahme zu starten - vor allem dann, wenn die Teilnehmer nicht in der gleichen Stadt wohnen.

Der Laber-Podcast ist das richtige Format für Sie, wenn Sie mit Freunden gemeinsam einen Podcast starten möchten.

Hörtipp
Gute Laber-Podcasts sind, wie schon erwähnt, die »Mikrodilettanten« (http://viertausendhertz.de/mikrodilettanten, siehe Abbildung 1.7) und »Der Weisheit«...


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