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Es war einmal in Hollywood

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Kiepenheuer & Witsch GmbHerschienen am08.07.20211. Auflage
Der erste Roman eines der größten Künstler unserer Zeit - eine Weltsensation! ONCE UPON A TIME IN HOLLYWOOD, mit Leonardo di Caprio und Brad Pitt in den Hauptrollen, war für zehn Oscars nominiert. In seinem Debütroman 'Es war einmal in Hollywood' transformiert Quentin Tarantino die Geschichte um den Schauspieler Rick Dalton und sein Stuntdouble Cliff Booth in einen Abenteuerroman, der seines Gleichen sucht. Los Angeles, Hollywood 1969 RICK DALTON - Einst der Star seiner eigenen Fernsehserie, ist er heute ein abgewrackter Schurke, der seine Sorgen in Whiskey Sours ertränkt. Wird ein Anruf aus Rom sein Schicksal retten oder es besiegeln? CLIFF BOOTH - Ricks Stuntdouble und der berüchtigtste Mann an jedem Filmset, weil er der Einzige ist, der mit einem Mord davongekommen sein könnte... SHARON TATE - Sie verließ Texas, um dem Traum von Hollywood nachzujagen - mit Erfolg. Sie lebt jetzt unbeschwert hoch in den Hollywood Hills. CHARLES MANSON - Ein Haufen Hippies hält den Ex-Knacki für ihren spirituellen Führer, aber er würde alles dafür geben, ein Rock 'n' Roll-Star zu sein. HOLLYWOOD 1969 - DU HÄTTEST DABEI SEIN SOLLEN 'In den Siebzigerjahren waren Romanfassungen von Filmen die ersten Bücher für Erwachsene, die ich las, daher bin ich stolz, 'Es war einmal in Hollywood' als meinen Beitrag zu diesem oft marginalisierten, aber geliebten Subgenre der Literatur anzukündigen. Ich freue mich außerdem sehr, meine Charaktere und ihre Welt weiter zu ergründen für dieses literarische Projekt, das (hoffentlich) neben seinem filmischen Gegenstück bestehen kann.' Quentin Tarantino

Quentin Tarantino, 1963 geboren, zweifacher Oscarpreisträger, ist einer der bekanntesten Regisseure der Welt. Seine Werke wie »Pulp Fiction«, »Kill Bill«, »Inglourious Basterds« oder »Django Unchained« prägen unser kulturelles Gedächtnis. Sein jüngster Film »Once upon a Time in Hollywood« wurde allein in Deutschland von fast zwei Millionen Kinobesuchern gesehen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextDer erste Roman eines der größten Künstler unserer Zeit - eine Weltsensation! ONCE UPON A TIME IN HOLLYWOOD, mit Leonardo di Caprio und Brad Pitt in den Hauptrollen, war für zehn Oscars nominiert. In seinem Debütroman 'Es war einmal in Hollywood' transformiert Quentin Tarantino die Geschichte um den Schauspieler Rick Dalton und sein Stuntdouble Cliff Booth in einen Abenteuerroman, der seines Gleichen sucht. Los Angeles, Hollywood 1969 RICK DALTON - Einst der Star seiner eigenen Fernsehserie, ist er heute ein abgewrackter Schurke, der seine Sorgen in Whiskey Sours ertränkt. Wird ein Anruf aus Rom sein Schicksal retten oder es besiegeln? CLIFF BOOTH - Ricks Stuntdouble und der berüchtigtste Mann an jedem Filmset, weil er der Einzige ist, der mit einem Mord davongekommen sein könnte... SHARON TATE - Sie verließ Texas, um dem Traum von Hollywood nachzujagen - mit Erfolg. Sie lebt jetzt unbeschwert hoch in den Hollywood Hills. CHARLES MANSON - Ein Haufen Hippies hält den Ex-Knacki für ihren spirituellen Führer, aber er würde alles dafür geben, ein Rock 'n' Roll-Star zu sein. HOLLYWOOD 1969 - DU HÄTTEST DABEI SEIN SOLLEN 'In den Siebzigerjahren waren Romanfassungen von Filmen die ersten Bücher für Erwachsene, die ich las, daher bin ich stolz, 'Es war einmal in Hollywood' als meinen Beitrag zu diesem oft marginalisierten, aber geliebten Subgenre der Literatur anzukündigen. Ich freue mich außerdem sehr, meine Charaktere und ihre Welt weiter zu ergründen für dieses literarische Projekt, das (hoffentlich) neben seinem filmischen Gegenstück bestehen kann.' Quentin Tarantino

Quentin Tarantino, 1963 geboren, zweifacher Oscarpreisträger, ist einer der bekanntesten Regisseure der Welt. Seine Werke wie »Pulp Fiction«, »Kill Bill«, »Inglourious Basterds« oder »Django Unchained« prägen unser kulturelles Gedächtnis. Sein jüngster Film »Once upon a Time in Hollywood« wurde allein in Deutschland von fast zwei Millionen Kinobesuchern gesehen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783462303926
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum08.07.2021
Auflage1. Auflage
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse29337 Kbytes
Artikel-Nr.5690958
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis Kapitel Zwei »Ich bin neugierig (Cliff)«

Rick Daltons Stuntdouble, der sechsundvierzigjährige Cliff Booth, sitzt im Wartezimmer von Marvin Schwarz´ Büro im dritten Stock der Agentur William Morris und blättert in einer übergroßen Ausgabe des Life-Magazins, das der Agent für die Wartenden hat rauslegen lassen.

Cliff trägt enge Levi´s-Bluejeans und eine dazu passende Levi´s-Jeansjacke über einem schwarzen T-Shirt. Sein Outfit ist ein Überbleibsel aus einem Low-Budget-Motorradstreifen, an dem Cliff drei Jahre zuvor mitgewirkt hat. Schauspieler und Regisseur Tom Laughlin, ein alter Kumpel von Rick und ein Freund von Cliff (sie haben zusammen Die vierzehn Fäuste des McCluskey gedreht), hatte Cliff als Stuntdouble in einem Motorradfilm engagiert, Engel der Hölle für American International Pictures, in dem Tom die Hauptrolle spielte und Regie führte (der Film wurde schließlich AIPs Hit des Jahres). In dem Film spielte Laughlin zum ersten Mal die Rolle, durch die er zu einer der beliebtesten Popikonen des Kinos der Siebzigerjahre werden sollte, Billy Jack. Billy Jack war ein amerikanisch-indianisch-vietnamesischer Mischling, der sein Können in der Hapkido-Kampfkunst gerne an der gewalttätigen Biker-Gang demonstrierte, welche im Film als die Born Losers (eine Parodie der Hells Angels) firmierten.

Cliffs Aufgabe war es, die Stunts für eines der Gangmitglieder namens »Gangrene« zu machen, gespielt von David Carradines altem Kumpel Jeff Cooper, dem Cliff irgendwie ähnlich sah. Doch in der letzten Woche des Drehs kugelte sich Toms Stuntdouble den Ellbogen aus (und zwar nicht bei einem Stunt, sondern beim Skateboardfahren an seinem freien Tag). Also sprang Cliff in der ganzen letzten Woche der Dreharbeiten als Double für Tom ein. Am Ende der Billigproduktion, als man ihn vor die Wahl stellte, entweder fünfundsiebzig Dollar oder die Billy-Jack-Garderobe - inklusive Lederstiefel - mitzunehmen, entschied sich Cliff für das Outfit.

Vier Jahre später spielte Tom Laughlin in dem Film Billy Jack für Warner Brothers und war enttäuscht davon, wie das Studio den Film vermarktete. Er kaufte sich die Rechte zurück und verkaufte sie dann portionsweise weiter - Bundesstaat für Bundesstaat, Markt für Markt, wie ein alter Schausteller. Laughlin mietete reihenweise Kinos und schaltete massig verlockend geschnittene TV-Werbung, abzielend auf Kids, die nachmittags nach der Schule fernsahen.

Zusammen mit der Tatsache, dass er einen ziemlich starken Film abgeliefert hatte, machten Laughlins eigenwillige Vertriebsmethoden Billy Jack zu einem der größten Überraschungserfolge in der Geschichte Hollywoods. Seitdem war Cliffs Look so eng mit dieser Legende verbunden, dass er sich etwas anderes ausdenken musste.

Während Fräulein Himmelsteen hinter ihrem Schreibtisch im Büro sitzt und Anrufe entgegennimmt (»Büro von Herrn Schwarz«, Pause - Pause - »tut mir leid, er ist gerade mit einem Klienten zugange, darf ich fragen, wer anruft?«), sitzt Cliff auf der bunten, unbequemen Couch neben ihrem Schreibtisch, das riesige Life-Magazin auf seinem Schoß ausgebreitet, und blättert durch die Seiten. Er hat gerade Richard Schickels Rezension dieses neuen schwedischen Films gelesen, der die amerikanischen Puritaner samt medialem Fortsatz derzeit alle ganz schön in Unruhe versetzt. Nicht nur Johnny Carson und Joey Bishop, sondern auch alle Comedians von Jerry Lewis bis zu Moms Mabley zogen seinen eingängigen Titel mit Wortspielen durch den Kakao.

Von der Couch aus ruft Cliff Fräulein Himmelsteen hinter ihrem Schreibtisch zu: »Haben Sie von diesem Streifen aus Schweden gehört, Ich bin neugierig (gelb)?«

»Ja, habe ich, glaub ich«, sagt Fräulein Himmelsteen. »Soll ziemlich versaut sein, oder?«

»Laut des US-Berufungsgerichts nicht«, klärt Cliff sie auf. Er liest direkt aus dem Magazin vor: »Pornografie ist ein Werk ohne heilbringenden sozialen Wert. Und Richter Paul R. Hays meint: Ob wir selbst nun die Ideen des Films für besonders interessant halten oder nicht, ob wir die Inszenierung für künstlerisch gelungen oder nicht, so ist es doch ziemlich sicher, dass Ich bin neugierig sehr wohl Ideen transportiert und sich auch bemüht, diese Ideen künstlerisch zu präsentieren. «

Er lässt das riesige Magazin sinken und blickt das junge Ding mit den Zöpfen über den Schreibtisch hinweg an.

»Und was heißt das genau?«, fragt Fräulein Himmelsteen.

»Genau«, echot Cliff, »heißt das, dass der Schwede, der den Film gemacht hat, nicht einfach einen Fickfilm gemacht hat. Er hat versucht, Kunst zu machen. Und es spielt keine Rolle, ob du denkst, dass er total versagt hat dabei. Und es ist egal, ob du denkst, der Film ist das größte Stück Scheiße, das du je im Leben gesehen hast. Was zählt, ist, dass er versucht hat, Kunst zu machen. Er hat nicht versucht, Schweinkram zu produzieren.« Dann, lächelnd, mit einem Schulterzucken: »Zumindest glaube ich das aus dieser Rezension herausgelesen zu haben.«

»Klingt provokant«, bemerkt das junge Mädchen mit den Zöpfen.

»Finde ich auch«, stimmt Cliff zu. »Wollen wir ihn uns zusammen ansehen?«

Ein sarkastisches Grinsen breitet sich auf Fräulein Himmelsteens Gesicht aus, als sie mit dem genau richtigen jüdischen Komik-Timings sagt: »Sie wollen also mit mir in einen Schmuddelfilm gehen?«

»Nein«, korrigiert Cliff. »Laut Richter Paul-irgendwas-Hays will ich Sie lediglich in einen schwedischen Film mitnehmen. Wo wohnen Sie denn?«

Bevor sie sich selbst davon abhalten kann, antwortet sie instinktiv: »Brentwood.«

»Also, ich bin ziemlich vertraut mit den Kinos in der Umgebung von Los Angeles«, klärt Cliff sie auf. »Erlauben Sie mir, das Kino auszusuchen?«

Janet Himmelsteen weiß, dass sie noch nicht einmal zugestimmt hat, sich überhaupt mit Cliff zu verabreden. Aber sowohl sie als auch Cliff wissen, dass sie Ja sagen wird. Zwar gibt es bei William Morris die Regel, dass Minirocktragende Sekretärinnen nicht mit Klienten ausgehen dürfen. Doch dieser Typ ist kein Klient. Rick Dalton ist der Klient. Dieser Typ ist nur einer von Ricks Kumpels.

»Gerne«, sagt die junge Dame.

»Eine weise Entscheidung«, sagt der ältere Mann. Sie lachen beide, als Marvins Bürotür aufschwingt und Rick Dalton in seiner hellbraunen Lederjacke aus dem Büro des Agenten tritt.

Cliff erhebt sich rasch von Marvins ungemütlicher Couch und wirft seinem Chef einen Blick zu, um das Ergebnis des Meetings einschätzen zu können. Und da Rick ein wenig verschwitzt und verstört aussieht, nimmt Cliff an, dass das Meeting nicht so toll gelaufen ist.

»Geht es dir gut?«, fragt Cliff leise.

»Ja, mir geht´s gut«, sagt Rick schnell. »Lass uns einfach von hier verschwinden.«

»Klar doch«, sagt Cliff. Dann dreht sich der Stuntman auf dem hinteren Absatz, bis er Janet Himmelsteen gegenübersteht - mit einer so schnellen Bewegung, dass sie erschrickt. Sie gibt keinen Laut von sich, weicht aber instinktiv zurück. Nun, da Cliff direkt vor ihr (eigentlich über ihr) steht, lächelnd wie ein blonder in Levi´s gekleideter Huck Finn, sieht Fräulein Himmelsteen, wie wahnsinnig gut dieser Typ aussieht. »Läuft diesen Mittwoch an«, informiert Cliff die junge Dame. »Wann soll ich Sie abholen?«

Jetzt, wo er sie voll in seinen Bann zieht, bekommt sie Gänsehaut auf dem speckigen Teil ihrer Arme. Unter dem Schreibtisch hebt sich ihr rechter Fuß, den eine Sandale ziert, und fährt an der Rückseite ihrer nackten linken Wade hinab.

»Wie wäre es mit Samstagabend?«, fragt sie.

»Wie wäre es mit Sonntagnachmittag?«, verhandelt Cliff. »Und nachher führ ich Sie zu Baskin-Robbins aus.«

»Baskin-Robbins?«, wiederholt sie in sarkastischem, übertrieben begeistertem Tonfall. »Also, ich wollte eigentlich nicht Ja sagen, aber wie könnte ich da Nein sagen?«

»Da sind Sie nicht die Einzige«, verrät Cliff. »Das ist meine Wirkung auf Menschen. Sie wollen nicht Ja sagen, aber Nein sagen können Sie auch nicht.«

Das befördert das Himmelsteen-Kichern zu einem echten Lachen. Und die Frau hat ein schönes echtes Lachen. Das sagt er ihr und entdeckt, dass sie auch über ein schönes echtes Erröten verfügt.

Er greift nach unten, zieht eine ihrer Visitenkarten aus einem Halter hervor, der wie eine Bushaltestelle aus durchsichtigem Plastik aussieht, und hält sie sich vor die Augen, um sie zu entziffern.

» Janet Himmelsteen «, liest er laut vor.

»Das bin ich«, kichert sie verlegen.

Der Stuntman nimmt sein ledernes braunes Portemonnaie aus der Gesäßtasche seiner Bluejeans, öffnet es und schiebt die weiße William-Morris-Visitenkarte hinein. Dann geht der Blondschopf rückwärts den Flur hinunter, um seinen Chef einzuholen. Aber er führt trotzdem seine komödiantische Unterhaltung mit der jungen Sekretärin fort: »Also, denken Sie dran, falls Ihre Mutter fragt, nein, ich gehe nicht mit Ihnen in einen Schmuddelfilm. Ich führe Sie aus, um einen ausländischen Film zu sehen. Mit Untertiteln.«

Er zwinkert ihr zu, bevor er um die Ecke verschwindet mit den Worten: »Ich rufe Sie nächsten Freitag an.«

 

Als Cliff und Fräulein Himmelsteen an jenem Sonntagnachmittag Ich bin neugierig (gelb) im Royal Cinema in West L.A. sehen, gefällt den beiden der Film. Wenn es ums Kino geht, ist Cliff viel abenteuerlustiger als sein Chef. Für Rick sind Filme das, was aus Hollywood kommt,...
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Autor

Quentin Tarantino, 1963 geboren, zweifacher Oscarpreisträger, ist einer der bekanntesten Regisseure der Welt. Seine Werke wie »Pulp Fiction«, »Kill Bill«, »Inglourious Basterds« oder »Django Unchained« prägen unser kulturelles Gedächtnis. Sein jüngster Film »Once upon a Time in Hollywood« wurde allein in Deutschland von fast zwei Millionen Kinobesuchern gesehen.Thomas Melle, 1975 geboren, studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie in Tübingen, Austin (Texas) und Berlin. Er ist Autor vielgespielter Theaterstücke und übersetzte u. a. William T. Vollmann und Quentin Tarantino ins Deutsche. Sein Debütroman »Sickster« (2011) war für den Deutschen Buchpreis nominiert und wurde mit dem Franz-Hessel-Preis ausgezeichnet. 2014 folgte der Roman »3000 Euro«, 2016 »Die Welt im Rücken«, die beide auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis standen. »Die Welt im Rücken« wurde zudem in 22 Sprachen übersetzt. Thomas Melle lebt in Berlin.Stephan Kleiner, geboren 1975, lebt als literarischer Übersetzer in München. Er übertrug u. a. Geoff Dyer, Michel Houellebecq, Gabriel Talent und Hanya Yanagihara ins Deutsche.