Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das Lob der Torheit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
240 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.10.2021
Ein Meisterwerk der Ironie und Satire
Wer spricht nicht über die Dummheit der Menschen. Doch wie kommen wir dazu, über die Dummheit zu lachen? Gäbe es ohne sie doch keine Leidenschaft und keine Liebe. Erst die Torheit lässt unser Leben erträglich werden. - Launig und hochironisch, mit poetischem wie provokantem Blick auf unsere Welt ergreift hier die Torheit höchstselbst das Wort und führt uns in einer einzigartigen Lobrede unsere Schwächen und Laster vor Augen. Denn: Torheit ist die wahre Weisheit, eingebildete Weisheit ist Torheit.
Erstmals 1511 gedruckt, ist Erasmus von Rotterdams »Lob der Torheit« ein Hauptwerk des Humanismus und bis heute ein Weltbestseller.
PENGUIN EDITION. Zeitlos, kultig, bunt. - Ausgezeichnet mit dem German Brand Award 2022

Erasmus von Rotterdam wurde vermutlich 1469 als Sohn eines Priesters in Rotterdam geboren. 1487 trat er in das Augustinerkloster Steyn bei Gouda ein, 1492 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1495 studierte er in Paris und England Theologie, Philosophie, Griechisch und Hebräisch. 1506 wurde er in Turin zum Doktor der Theologie promoviert. Zunächst stand er der Reformationsbewegung nahe und wurde wegen seiner kirchenkritischen Äußerungen 1517 durch den Papst von seinem Klostergelübde entbunden. Später überwarf er sich jedoch mit Luther. Erasmus starb 1536 in Basel an Typhus.
Erasmus war einer der bedeutendsten Repräsentanten des europäischen Humanismus und gilt als Vorreiter der Reformation, die er als Theologe durch seine kirchenkritische Haltung vorbereitete. Eine Spaltung der Kirche lehnte er jedoch ab. Er war Universalgelehrter, Philologe und Verfasser des einflussreichen Werks 'Lob der Torheit'.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR5,90
BuchKartoniert, Paperback
EUR9,90
BuchGebunden
EUR17,90
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR1,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR1,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextEin Meisterwerk der Ironie und Satire
Wer spricht nicht über die Dummheit der Menschen. Doch wie kommen wir dazu, über die Dummheit zu lachen? Gäbe es ohne sie doch keine Leidenschaft und keine Liebe. Erst die Torheit lässt unser Leben erträglich werden. - Launig und hochironisch, mit poetischem wie provokantem Blick auf unsere Welt ergreift hier die Torheit höchstselbst das Wort und führt uns in einer einzigartigen Lobrede unsere Schwächen und Laster vor Augen. Denn: Torheit ist die wahre Weisheit, eingebildete Weisheit ist Torheit.
Erstmals 1511 gedruckt, ist Erasmus von Rotterdams »Lob der Torheit« ein Hauptwerk des Humanismus und bis heute ein Weltbestseller.
PENGUIN EDITION. Zeitlos, kultig, bunt. - Ausgezeichnet mit dem German Brand Award 2022

Erasmus von Rotterdam wurde vermutlich 1469 als Sohn eines Priesters in Rotterdam geboren. 1487 trat er in das Augustinerkloster Steyn bei Gouda ein, 1492 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1495 studierte er in Paris und England Theologie, Philosophie, Griechisch und Hebräisch. 1506 wurde er in Turin zum Doktor der Theologie promoviert. Zunächst stand er der Reformationsbewegung nahe und wurde wegen seiner kirchenkritischen Äußerungen 1517 durch den Papst von seinem Klostergelübde entbunden. Später überwarf er sich jedoch mit Luther. Erasmus starb 1536 in Basel an Typhus.
Erasmus war einer der bedeutendsten Repräsentanten des europäischen Humanismus und gilt als Vorreiter der Reformation, die er als Theologe durch seine kirchenkritische Haltung vorbereitete. Eine Spaltung der Kirche lehnte er jedoch ab. Er war Universalgelehrter, Philologe und Verfasser des einflussreichen Werks 'Lob der Torheit'.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641282349
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum11.10.2021
Reihen-Nr.9
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1507 Kbytes
Artikel-Nr.5691410
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Nachwort

Wann keine Thorheit mehr wird seynâ/
So wird die Menschheit gehen ein.
Friedrich von Logau, Deutscher Sinn-Getichte

Wer je Hans Holbeins des Jüngeren Altersbildnis im Rund des Erasmus gesehen hat, wird das Gesicht nicht mehr vergessen. Die in die Ferne gerichteten Augen sind lebhaft, auch wenn auf ihnen ein Schleier der Müdigkeit und Resignation liegt. Um die Mundwinkel spielt, trotz aller Bitternis, das Lächeln dessen, der weiß, dass die Torheit des Menschen nie enden wird. Und ebendiese fatale und zugleich segensreiche Macht wird, zur Person erhoben, in seinem berühmtesten Werk der tiefen Überzeugung des Humanisten Ausdruck geben, dass die Vernunft nur wenig Macht über die Wirklichkeit besitzt und dass das ganze Trachten und Treiben der Menschen wirr, närrisch und lächerlich ist.

1495 schreibt sich der sechsundzwanzigjährige Erasmus von Rotterdam für das Studium der Theologie an der Sorbonne ein; mit der Empfehlung Heinrichs von Bergen, des Bischofs von Cambrai, dem er als Sekretär gedient hatte, nimmt ihn das Collège Montaigu auf, eine Bildungsstätte für Studenten aus ärmlichen Verhältnissen. Die Begegnung mit den formalen Exzessen der Scholastik, ihren fruchtlosen Sophistereien, ihrer sterilen Logik und aufgeblasenen Terminologie wird ihn zu den ätzendsten und grimmigsten Partien im Lob der Torheit inspirieren. Neben dem Besuch der Vorlesungen unterrichtet Erasmus Privatschüler und sichert sich damit ein dürftiges Auskommen. Er veröffentlicht sein erstes Buch, einen dünnen Band, der ein inniges Gedicht mit dem Titel Über die Geburtsstätte Jesu enthält. Zu seinen Schülern gehört William Blount, der künftige Lord Mountjoy, der ihn nach England einlädt. Kein anderes Land wird Erasmus je so von Herzen lieben. Mehrfach hält er sich zwischen 1499 und 1517 auf dieser Insel auf, verbringt dort insgesamt fünf Jahre und tritt in enge Freundschaft mit Thomas Morus, dem jungen Juristen und Philologen, der die Utopia verfassen, zum Lordkanzler von England aufsteigen und den Märtyrertod sterben wird. Die Freundschaft mit Thomas Morus gehört zu den glücklichsten Erfahrungen im Leben des Erasmus.

Wie alle Humanisten aus dem Norden zieht es Erasmus nach Italien, das ein dreifaches kulturelles Erbe birgt: das heidnische Rom, das christliche Rom und die italienische Renaissance. Von 1506 bis 1509 hält er sich in verschiedenen Städten dieses Landes auf. 1506 erwirbt er sich in Turin den Doktorgrad in Theologie. In Bologna wird er Zeuge, wie der kriegerische Papst Julius II. triumphal in die Stadt einzieht. Das Schauspiel bleibt ihm als empörendes und schmerzliches Ereignis in Erinnerung und geht in zahlreiche seiner Schriften ein. Die pompösen Zeremonien, prunkvollen Gewänder und die verweltlichten Predigten der römischen Kirche widern ihn an. Erasmus lehnt den weltlichen Machtanspruch der Nachfolger Petri grundsätzlich ab. Im Lob der Torheit (Moriae Encomium) macht er denn auch giftige Anspielungen auf den kriegslüsternen, altersschwachen Papst, der im Namen Christi Krieg führt.

Dieses sein ironisch-polemisches Meisterwerk entwirft er auf seiner Rückreise zu Pferd von Italien nach England. Früh im Juli 1509 hatte er Rom verlassen, Ende August war er, nachdem er in Löwen seine Reise unterbrochen hatte, auf der Insel angelangt. Als Inspirationsquellen nennt Erasmus im Widmungsschreiben die Ähnlichkeit zwischen moria («Torheit») und dem Familiennamen seines Adressaten Morus sowie die Empfänglichkeit seines Freundes, eines Democritus redivivus, für derartige «ioci nec indocti nec insulsi» («nicht gehaltlose und fade Scherze»). Aus einem Brief an den Löwener Theologen Martin Dorp, der bedauert hatte, dass Erasmus kein «Lob der Weisheit» geschrieben habe, erfahren wir, dass der Humanist die auf seinem Ritt über die Alpen konzipierten Gedanken gleich nach seiner Rückkehr im Haus von Thomas Morus, dem Old Barge in Bucklersbury (London), im Herbst 1509 innerhalb einer Woche niederschrieb, und zwar ohne seine Bücher, die noch nicht aus Italien eingetroffen waren. Er habe, so fährt Erasmus im besagten Brief fort, die Arbeit ohne den Plan einer Veröffentlichung in Angriff genommen, die Absicht sei lediglich gewesen, sich von seinen starken Nierenschmerzen abzulenken. Er habe Teile des Werkes seinen Freunden gezeigt, die davon so entzückt gewesen seien, dass sie ihn aufforderten, es zu Ende zu schreiben. Erasmus, ohnehin für die Schnelligkeit und Brillanz seines Schreibens berühmt, konnte Das Lob der Torheit deswegen so unglaublich geschwind zu Papier bringen, weil die in Italien eben beim berühmten Drucker Aldus Manutius veröffentlichte neue, beträchtlich erweiterte Ausgabe seiner Adagia (Sprichwörter; im Grunde aber Essays ante litteram) ihm einen riesigen Vorrat klassischen Wissens verfügbar machte. Zum ersten Mal gedruckt wurde dieses brillanteste Stück humanistischer Literatur 1511 in Paris bei Gilles de Gourmont. So ist das Moriae Encomium nicht nur seiner Verbreitung, sondern auch seiner Entstehung nach ein «internationales» Werk: ausgedacht beim Ritt über die Alpen, formuliert in England, gedruckt in Frankreich. Erasmus distanzierte sich übrigens von dieser ersten Ausgabe, die überaus schlecht gedruckt war («pessimis formulis depravatissime»). Die erste von ihm autorisierte Edition erschien 1512 bei Josse Bade van Assche (Jodocus Badius Ascensius), ebenfalls in Paris. Bekanntlich hat Erasmus an all seinen Werken immer wieder herumgefeilt, und seine Beschreibung leicht verrückter Autoren, die ihre Erzeugnisse nimmermüde bearbeiten, passt auch auf ihn selbst: «... er flickt in den Text ein, ändert ihn, streicht, macht die Streichung rückgängig, fängt wieder von vorne an, schreibt um, stellt das Erscheinen des Buches in Aussicht, hält es bis zum Druck neun Jahre zurück - und ist doch mit dem Ergebnis niemals zufrieden.» Als Erasmus 1523 sein bisheriges Werk überblickte, schrieb er in einem Brief: «Wie wir selbst, solange wir leben, darauf aus sind, uns sittlich unaufhörlich zu bessern, so werden wir nicht eher davon ablassen, an unseren Arbeiten zu feilen und sie reicher zu machen, bis wir aufgehört haben zu leben.» Noch zu Lebzeiten des Erasmus (also bis 1536) erlebte Das Lob der Torheit nicht weniger als sechsunddreißig Editionen bei einundzwanzig verschiedenen Druckern in elf Städten; es war von Erasmus sieben Revisionen unterzogen worden; gegenüber seinem ersten Erscheinen fünf Jahre zuvor war das Werk 1516, als es seinen vollen Umfang erreicht hatte, um fast ein Fünftel gewachsen. Dem ersten bei Froben 1515 in Basel herausgegebenen Druck war ein ausführlicher Kommentar des niederländischen Humanisten und Arztes Gerardus Listrius (Lister) beigegeben, zu dem Erasmus selbst bedeutende Beiträge geleistet hat. Die Anmerkungen unserer Ausgabe profitierten, wie alle Editionen zuvor, von den subtilen, manchmal auch etwas naiv-apologetischen Erläuterungen inhaltlicher wie sprachlicher Art dieses Kommentars.

Das Lob der Torheit wurde für damalige Verhältnisse ein Bestseller und blieb es auch. Die bei Froben verlegte Ausgabe von 1515 erschien in tausendachthundert Exemplaren. Ein paar Monate später waren tausendzweihundert davon verkauft, und eine zweite Auflage war in Druck gegeben. Natürlich wurde dieses Meisterstück unabhängigen und vorurteilsfreien Denkens sehr bald in viele Sprachen übersetzt. Die früheste Übertragung ist die tschechische Version des Humanisten ÅehoÅ Hrubý z Jelení (Gregorius Gelenius) aus dem Jahre 1512, die aber erst 1864 gedruckt wurde. Die nächste Übersetzung war die französische Version durch George Halewin (1517), die durch ihre Hinzufügungen und Auslassungen Erasmus´ Missfallen erregt hatte. Sebastian Francks Übertragung (1534), die erste mehr oder weniger vollständige deutsche Version, leidet an ähnlichen Mängeln wie diejenige Halewins. Die italienische Fassung durch Antonio Pellegrini (1539) war die erste vollständige, im Allgemeinen genaue und um Eleganz und Klarheit bemühte Übertragung. Es folgten die Übersetzungen ins Englische durch Sir Thomas Chaloner (1549), ins Niederländische (1560) und, allerdings nicht mehr im 16. Jahrhundert, ins Spanische. Beachtung verdient eine 1781 in Berlin erschienene Version eines Anonymus, die sich durch Originalität und Frische auszeichnet und mit Kupferstichen von Chodowiecki ausgestattet ist.

Nicht nur in Form von Übersetzungen wurde dieses «Brevier für Nonkonformisten und Reformer» (Léon E. Halkin) rezipiert, sondern es wirkte auf vielerlei Weise weiter. Thomas Morus´ Utopia von 1516 ist wohl als das bedeutsamste Echo auf das Encomium zu werten. Durch Erasmus´ Meisterwerk wurde die literarische Form der ironischen Lobrede (das paradoxe Encomium) wieder zum Leben erweckt. Hunderte von solchen Lobreden auf Personen oder Gegenstände, die in sich deutlich des Lobes unwert sind, wurden in mehreren umfangreichen Bänden des frühen 17. Jahrhunderts gesammelt; vielleicht mit Ausnahme von Willibald Pirckheimers Podagrae Laus (Lob der Gicht) sind sie alle zu Recht dem Vergessen anheimgefallen. Die Beziehungen zwischen Rabelais´ und Erasmus´ Werken, die Moria eingeschlossen, sind direkt und vielfältig. Fruchtbare Vergleiche wurden auch zwischen unserem Meisterwerk und Werken von Ariosto (Orlando Furioso), Shakespeare (A Midsummer Night´s Dream) und Cervantes (Don Quijote) gezogen. Cervantes darf als Erasmus´ Erbe gelten. Ihm gefielen die dreisten Respektlosigkeiten gegen kirchliche...

mehr

Autor

Erasmus von Rotterdam wurde vermutlich 1469 als Sohn eines Priesters in Rotterdam geboren. 1487 trat er in das Augustinerkloster Steyn bei Gouda ein, 1492 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1495 studierte er in Paris und England Theologie, Philosophie, Griechisch und Hebräisch. 1506 wurde er in Turin zum Doktor der Theologie promoviert. Zunächst stand er der Reformationsbewegung nahe und wurde wegen seiner kirchenkritischen Äußerungen 1517 durch den Papst von seinem Klostergelübde entbunden. Später überwarf er sich jedoch mit Luther. Erasmus starb 1536 in Basel an Typhus.
Erasmus war einer der bedeutendsten Repräsentanten des europäischen Humanismus und gilt als Vorreiter der Reformation, die er als Theologe durch seine kirchenkritische Haltung vorbereitete. Eine Spaltung der Kirche lehnte er jedoch ab. Er war Universalgelehrter, Philologe und Verfasser des einflussreichen Werks "Lob der Torheit".