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Das Geheimnis unserer Herzen

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am30.08.2021
Ein Mann, eine Frau, eine unerwartete Begegnung - und eine Spurensuche, die zur aufregendsten Reise ihres Lebens wird ...
London 2016: Die fünfunddreißigjährige Eleanor Rigby erhält einen anonymen Brief, in dem behauptet wird, ihre kürzlich verstorbene Mutter habe eine dunkle Vergangenheit, von der niemand etwas ahnt. Zur gleichen Zeit bekommt George Harrison, ein Tischler aus Quebec, ein identisches Schreiben. Eleanor und George haben sich noch nie im Leben gesehen, doch das wird sich bald ändern, denn der mysteriöse Verfasser bestellt beide in eine Fischerkneipe am Hafen von Baltimore. Dort lernen sie sich kennen und versuchen gemeinsam herauszufinden, was es mit den Briefen auf sich hat. Welche Verbindung besteht zwischen ihnen und was haben ihre Mütter damals getan? Noch ahnen die beiden nicht, dass ihre Nachforschungen sie weit in die Vergangenheit führen, zurück in den Sommer des Jahres 1944, und dass sie einander nicht gleichgültig bleiben ...
Sie können nicht genug von Marc Levy bekommen? Dann verpassen Sie nicht das Taschenbuch zu »Jeder Anfang mit dir«, erhältlich ab März 2022!

Marc Levy ist 1961 in Frankreich geboren. Mit achtzehn Jahren engagierte er sich beim französischen Roten Kreuz, für das er sechs Jahre tätig war. Gleichzeitig studierte er Informatik und Betriebswirtschaft an der Universität in Paris. Von 1983 bis 1989 lebte er in San Francisco, wo er sein erstes Unternehmen gründete. 1990 verließ er die Firma und eröffnete mit zwei Freunden ein Architektenbüro in Paris. Er entdeckte schon früh seine Liebe zur Literatur und zum Kino und schrieb mit siebenunddreißig Jahren seinen ersten Roman, »Solange du da bist«, der von Steven Spielberg verfilmt und auf Anhieb ein Welterfolg wurde. Seitdem wird Marc Levy in neunundvierzig Sprachen übersetzt, und jeder Roman ist ein internationaler Bestseller. Marc Levy, der mit seiner Familie in New York lebt, ist mit 40 Millionen verkauften Büchern der erfolgreichste französische Autor weltweit.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEin Mann, eine Frau, eine unerwartete Begegnung - und eine Spurensuche, die zur aufregendsten Reise ihres Lebens wird ...
London 2016: Die fünfunddreißigjährige Eleanor Rigby erhält einen anonymen Brief, in dem behauptet wird, ihre kürzlich verstorbene Mutter habe eine dunkle Vergangenheit, von der niemand etwas ahnt. Zur gleichen Zeit bekommt George Harrison, ein Tischler aus Quebec, ein identisches Schreiben. Eleanor und George haben sich noch nie im Leben gesehen, doch das wird sich bald ändern, denn der mysteriöse Verfasser bestellt beide in eine Fischerkneipe am Hafen von Baltimore. Dort lernen sie sich kennen und versuchen gemeinsam herauszufinden, was es mit den Briefen auf sich hat. Welche Verbindung besteht zwischen ihnen und was haben ihre Mütter damals getan? Noch ahnen die beiden nicht, dass ihre Nachforschungen sie weit in die Vergangenheit führen, zurück in den Sommer des Jahres 1944, und dass sie einander nicht gleichgültig bleiben ...
Sie können nicht genug von Marc Levy bekommen? Dann verpassen Sie nicht das Taschenbuch zu »Jeder Anfang mit dir«, erhältlich ab März 2022!

Marc Levy ist 1961 in Frankreich geboren. Mit achtzehn Jahren engagierte er sich beim französischen Roten Kreuz, für das er sechs Jahre tätig war. Gleichzeitig studierte er Informatik und Betriebswirtschaft an der Universität in Paris. Von 1983 bis 1989 lebte er in San Francisco, wo er sein erstes Unternehmen gründete. 1990 verließ er die Firma und eröffnete mit zwei Freunden ein Architektenbüro in Paris. Er entdeckte schon früh seine Liebe zur Literatur und zum Kino und schrieb mit siebenunddreißig Jahren seinen ersten Roman, »Solange du da bist«, der von Steven Spielberg verfilmt und auf Anhieb ein Welterfolg wurde. Seitdem wird Marc Levy in neunundvierzig Sprachen übersetzt, und jeder Roman ist ein internationaler Bestseller. Marc Levy, der mit seiner Familie in New York lebt, ist mit 40 Millionen verkauften Büchern der erfolgreichste französische Autor weltweit.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641230395
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum30.08.2021
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1530 Kbytes
Artikel-Nr.5691726
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1
Eleanor-Rigby
Oktober 2016, London
Ich heiße Eleanor-Rigby Donovan.

Mein Vorname sagt Ihnen vielleicht etwas. Meine Eltern waren Fans der Beatles. Eleanor Rigby ist der Titel eines Songs von Paul McCartney.

Mein Vater hasst es, wenn ich ihn darauf hinweise, dass seine Jugend im vorigen Jahrhundert stattgefunden hat, aber in den 1960er-Jahren teilten sich die Rockfans in zwei Lager, entweder war man für die Rolling Stones oder für die Beatles. Aus einem mir unerfindlichen Grund war es schlicht nicht vorstellbar, beide zu mögen.

Meine Eltern waren siebzehn, als sie das erste Mal in einem Londoner Pub miteinander flirteten. Alle Augen waren auf einen Fernsehbildschirm gerichtet, um die Übertragung eines Beatles-Konzerts zu verfolgen, und der ganze Saal stimmte dazu All You Need Is Love an. Siebenhundert Millionen Fernsehzuschauer begleiteten ihre aufkeimenden Gefühle. Das dürfte wohl ausreichen, um den Grundstein für eine dauerhafte Lovestory zu legen.

Und dennoch verloren sie sich einige Jahre später aus den Augen. Doch da das Leben voller Überraschungen ist, begegneten sie sich mit knapp dreißig unter recht komischen Umständen wieder. Ich wurde dreizehn Jahre nach ihrem ersten Kuss gezeugt. Sie hatten sich Zeit gelassen.

Da mein Vater einen schier grenzenlosen Sinn für Humor hat - in der Familie wird erzählt, damit habe er meine Mutter verführt -, entschied er sich bei der Eintragung meiner Geburt dafür, mich Eleanor-Rigby zu nennen.

»Diesen Song haben wir in Endlosschleife gehört, als wir an dir gearbeitet haben«, vertraute er mir eines Tages zu seiner Rechtfertigung an.

Ich verspürte nicht die geringste Lust, Details über eine Situation zu erfahren, die ich mir ebenso wenig vorstellen wollte. Ich könnte jedem, der es hören möchte, erzählen, meine Kindheit sei schwierig gewesen, doch das wäre eine Lüge, und ich konnte noch nie gut lügen. Meine Familie ist so dysfunktional wie jede Familie. Und auch hier gibt es zwei Lager: die einen, die es akzeptieren, und die anderen, die so tun als ob. Dysfunktional, aber fröhlich, manchmal fast zu fröhlich. In meiner Familie gibt es den festen Willen, alles auf die leichte Schulter zu nehmen, selbst wenn es sich um Schicksalsschläge handelt. Und das hat mich, zugegebenermaßen, oft rasend gemacht. Meine beiden Eltern haben stur jeweils dem anderen dieses Körnchen Verrücktheit zugeschoben, das bei den Mahlzeiten und an den Abenden keimte und meine Kindheit ebenso bestimmte wie auch die meines großen Bruders (er kam zwanzig Minuten vor mir zur Welt) und die meiner jüngeren Schwester Maggie.

Maggie, siebter Song der A-Seite des Albums Let It Be, hat ein so großes Herz, dass es nicht einmal in die Hand eines Riesen passen würde, sie hat einen starken Charakter und ist auch eine Egoistin ohnegleichen, wenn es sich um kleine Alltäglichkeiten handelt. Das passt jedoch durchaus zusammen. Wenn man ein echtes Problem hat, ist sie immer zur Stelle. Weigerst du dich, um vier Uhr morgens zu zwei Kumpeln ins Auto zu steigen, die zu viel getrunken haben, um noch fahrtüchtig zu sein, schnappt sie sich die Autoschlüssel von Dads Austin, holt dich im Schlafanzug am anderen Ende der Stadt ab und fährt auch noch deine Kumpel nach Hause, nachdem sie ihnen eine Standpauke gehalten hat, selbst wenn die zwei Jahre älter sind als sie. Versucht man hingegen, ihr beim Frühstück einen Toast vom Teller zu stibitzen, werden sich deine Unterarme noch lange daran erinnern, und man braucht auch nicht darauf zu hoffen, dass sie etwas Milch für die anderen übrig lässt. Warum meine Eltern sie immer wie eine Prinzessin behandelt haben, bleibt mir ein ewiges Rätsel. Mum brachte ihr eine krankhafte Bewunderung entgegen, ihr kleines Nesthäkchen sollte große Dinge vollbringen. Maggie würde Rechtsanwältin oder Ärztin werden, vielleicht sogar beides, sie würde Witwen und Waisen retten, den Hunger in der Welt ausrotten ... kurz, sie war der Liebling, und die ganze Familie sollte über ihr Wohl wachen.

Mein Zwillingsbruder heißt Michel, siebter Song der A-Seite von Rubber Soul, auch wenn der Vorname auf dem besagten Album der einer Frau, also eigentlich Michelle, ist. Der Gynäkologe hatte im Ultraschall sein Zipfelchen nicht gesehen. Anscheinend hatten wir uns zu eng aneinandergedrückt. Errare humanum est. Das war eine große Überraschung bei der Entbindung. Aber der Vorname stand nun mal schon fest, eine Änderung kam nicht infrage. Dad begnügte sich damit, ein l und ein e unter den Tisch fallen zu lassen, und mein Bruder verbrachte seine ersten drei Lebensjahre in einem Zimmer mit rosa Wänden, geschmückt mit einem Zierstreifen, auf dem Alice hinter einem Kaninchen herlief. Die Kurzsichtigkeit eines Gynäkologen kann unerwartete Folgen haben.

Diejenigen unter uns, deren gute Erziehung mit Heuchelei im Wettstreit liegt, werden in verlegenem Tonfall erklären, Michel sei etwas speziell. Vorurteile sind das Vorrecht der Menschen, die davon überzeugt sind, über alles umfassend Bescheid zu wissen. Michel lebt in einer Welt, die keine Gewalt, Engstirnigkeit, Heuchelei, Ungerechtigkeit oder Bosheit kennt. Einer nach Meinung der Ärzte ungeordneten Welt, in der jedoch für ihn jedes Ding und jeder Gedanke seinen Platz hat, einer Welt, die so spontan und ehrlich ist, dass sie mich glauben lässt, wir anderen seien vielleicht »speziell«, um nicht zu sagen anormal. Diesen Ärzten ist es nie gelungen, mit Sicherheit zu bestimmen, ob es sich bei ihm nun um das Asperger-Syndrom handelt oder ob er einfach nur etwas anders gestrickt ist. Tatsächlich keine einfache Sache, aber Michel ist ein unglaublich sanfter Mensch, eine Quelle gesunden Menschenverstands und unerschöpflichen Gelächters. Während ich nicht lügen kann, muss Michel immer sagen, was er denkt, und zwar genau in dem Moment, in dem er es denkt. Als er sich mit vier Jahren endlich dazu entschloss zu sprechen, fragte er in der Warteschlange vor einer Supermarktkasse eine Dame, die im Rollstuhl saß, woher sie ihre Kutsche habe. Mum, die völlig überrascht war, ihn endlich einen vollständigen Satz sprechen zu hören, schloss ihn in die Arme, um ihn zu küssen, bevor sie vor Verlegenheit einen knallroten Kopf bekam. Und das war erst der Anfang ...

Seit dem Abend, an dem meine Eltern sich wiederbegegneten, haben sie sich geliebt. Es gab bei ihnen, wie bei jedem Paar, Eiszeiten, aber sie haben sich immer wieder versöhnt, respektiert und vor allem bewundert. Als ich sie eines Tages, nach der Trennung von dem Mann, in den ich noch immer verliebt war, fragte, wie sie es geschafft hätten, sich ein Leben lang zu lieben, antwortete mein Vater: »Eine Liebesgeschichte ist die Begegnung zweier Gebender.«

Meine Mutter ist letztes Jahr gestorben. Sie war mit meinem Vater zum Essen im Restaurant, der Ober hatte ihr soeben ihr Lieblingsdessert, einen Rum-Savarin, gebracht, als sie zusammenbrach und mit dem Gesicht in die Schlagsahne fiel. Es gelang den Rettungskräften nicht, sie wiederzubeleben.

Dad hütete sich, sein Leid mit uns zu teilen; ihm war dennoch bewusst, dass jeder von uns es auf seine Art durchlebte. Michel zum Beispiel ruft weiterhin jeden Morgen an, um mit Mum zu sprechen, und mein Vater antwortet ihm stets, dass sie nicht ans Telefon kommen könne.

Zwei Tage nachdem wir sie zu Grabe getragen hatten, hat Dad uns um den Küchentisch versammelt und uns offiziell verboten, eine Trauermiene aufzusetzen. Mums Tod dürfe keinesfalls schmälern, was sie für uns mit so viel Mühe aufgebaut hatten: eine fröhliche Familie mit starkem Zusammenhalt. Am nächsten Morgen fanden wir eine Notiz von ihm an der Kühlschranktür: »Meine Lieben, eure Eltern sterben eines Tages, und eines anderen Tages werdet ihr an der Reihe sein, deshalb nutzt jeden Tag, euer Dad.«

Logisch, würde mein Bruder sagen. Man darf nicht eine Sekunde damit vergeuden, sich in seinem Unglück zu gefallen. Doch wenn die eigene Mutter mit dem Gesicht in der Schlagsahne in eine andere Welt übertritt, kann einem das schon zu denken geben.

Mein Beruf lässt diejenigen, die mich danach fragen, vor Neid erblassen. Ich bin Journalistin für die Zeitschrift National Geographic. Ich werde, wenn auch kärglich, dafür bezahlt, zu reisen und die Vielfalt der Welt zu fotografieren und zu beschreiben. Seltsamerweise musste ich die ganze Welt durchqueren, um zu entdecken, dass die Herrlichkeit dieser Vielfalt überall in meinem Alltag präsent ist und ich nur mehr auf meine Umgebung achten muss, um das festzustellen.

Aber wenn man sein Leben in Flugzeugen verbringt, dreihundert Nächte im Jahr in mehr oder weniger komfortablen Hotelzimmern schläft - wegen des knappen Budgets übrigens eher weniger -, die meisten Artikel in holprigen Bussen schreibt und einen der Anblick einer sauberen Dusche in maßlose Verzückung versetzt, hat man, einmal wieder zu Hause, nur noch den Wunsch, mit einem Snack auf einem kuscheligen Sofa vor dem Fernseher zu lümmeln, die Familie in Reichweite.

Mein Liebesleben beschränkt sich auf ein paar Verführungsspielchen, die so selten wie kurzlebig sind. Das ständige Reisen stempelt einen auf unbestimmte Zeit zum Single. Zwei Jahre lang hatte ich mit einem Reporter der Washington Post eine Beziehung, an der ich festhalten wollte. Eine wunderbare Illusion. Wir hatten genügend Mails ausgetauscht, um uns den Eindruck zu vermitteln, einander nah zu sein, aber wir haben nie mehr als drei Tage am Stück zusammen verbracht. Alles zusammengerechnet, war es uns nicht vergönnt, mehr als zwei Monate unser Leben miteinander zu teilen. Jedes Mal, wenn wir uns...

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Autor

Marc Levy ist 1961 in Frankreich geboren. Mit achtzehn Jahren engagierte er sich beim französischen Roten Kreuz, für das er sechs Jahre tätig war. Gleichzeitig studierte er Informatik und Betriebswirtschaft an der Universität in Paris. Von 1983 bis 1989 lebte er in San Francisco, wo er sein erstes Unternehmen gründete. 1990 verließ er die Firma und eröffnete mit zwei Freunden ein Architektenbüro in Paris. Er entdeckte schon früh seine Liebe zur Literatur und zum Kino und schrieb mit siebenunddreißig Jahren seinen ersten Roman, »Solange du da bist«, der von Steven Spielberg verfilmt und auf Anhieb ein Welterfolg wurde. Seitdem wird Marc Levy in neunundvierzig Sprachen übersetzt, und jeder Roman ist ein internationaler Bestseller. Marc Levy, der mit seiner Familie in New York lebt, ist mit 40 Millionen verkauften Büchern der erfolgreichste französische Autor weltweit.