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Marvel | Heldinnen - Domino auf Abwegen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Cross Culterschienen am05.04.2021
Die scharfsinnige, glücksmanipulierende Söldnerin Domino stellt sich in diesem explosiven Roman sowohl einem gefährlichen Kult als auch ihrer dunklen Vergangenheit. Der Auftrag: Die Sekte eines Chicagoer Hochstaplers infiltrieren und ein gehirngewaschenes Zwillingspaar befreien. Die Antwort der ehemaligen X-Force-Agentin Domino: Nein. Fanatiker bedeuten bloß Ärger. Sie hat noch immer Albträume wegen Projekt Armageddon, das Supersoldatenprogramm, das ihr Leben und ihre Familien zerstört hat. Wenn sie doch damals nur jemanden gehabt hätte, der ihr geholfen hätte, jemanden ... wie sie. Vielleicht wird es Zeit, sich den Dämonen zu stellen. Mit ihren wahrscheinlichkeitsmanipulierenden Superkräften sollte sich doch alles zum Guten wenden lassen. © 2021 MARVEL.

Tristan Palmgren ist ein aus Missouri stammender amerikanischer Autor von Romanen und Computerspielen, bekannt für den von der Kritik gefeierten genresprengenden, Historienroman und Space Opera vermischenden Quietus und seine Fortsetzung Terminus.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie scharfsinnige, glücksmanipulierende Söldnerin Domino stellt sich in diesem explosiven Roman sowohl einem gefährlichen Kult als auch ihrer dunklen Vergangenheit. Der Auftrag: Die Sekte eines Chicagoer Hochstaplers infiltrieren und ein gehirngewaschenes Zwillingspaar befreien. Die Antwort der ehemaligen X-Force-Agentin Domino: Nein. Fanatiker bedeuten bloß Ärger. Sie hat noch immer Albträume wegen Projekt Armageddon, das Supersoldatenprogramm, das ihr Leben und ihre Familien zerstört hat. Wenn sie doch damals nur jemanden gehabt hätte, der ihr geholfen hätte, jemanden ... wie sie. Vielleicht wird es Zeit, sich den Dämonen zu stellen. Mit ihren wahrscheinlichkeitsmanipulierenden Superkräften sollte sich doch alles zum Guten wenden lassen. © 2021 MARVEL.

Tristan Palmgren ist ein aus Missouri stammender amerikanischer Autor von Romanen und Computerspielen, bekannt für den von der Kritik gefeierten genresprengenden, Historienroman und Space Opera vermischenden Quietus und seine Fortsetzung Terminus.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783966584067
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum05.04.2021
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1559 Kbytes
Artikel-Nr.5692862
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1
CHICAGO, HEUTE

Es gibt was, das einem niemand über das krasse, superaufregende Leben eines Söldners erzählt, und zwar, was für eine Schufterei es zwischen den Aufträgen ist.

Ich will nicht lügen, natürlich ist es auch glamourös. Wenn man so wie ich bettelarm anfängt - ohne Ausbildung, aber mit jeder Menge Talent -, dann gibt es nichts, was glamouröser ist. Söldner werden nicht alt, aber der Trick ist, in diesen wenigen Jahren für zehn zu leben. Meine Freunde und ich haben das zu einer Art Wettbewerb gemacht: Sobald der Scheck von einem hoch bezahlten Job eingelöst ist, ziehen wir los und schauen, wer seinen Lohn am schnellsten auf den Kopf hauen kann. Bonuspunkte gibt es für denjenigen, der alles in Clubs ausgibt. Zusätzliche Bonuspunkte, wenn es nur ein einziger Club in einer einzigen Nacht ist.

Einige meiner schönsten Erinnerungen stammen aus solchen Nächten. Jedenfalls die Teile, an die ich mich noch erinnern kann. (Echt traurig, wenn ich mir vorstelle, was ich alles vergessen habe.)

Für jemanden, der für die Zukunft plant und nicht schlafen kann, wenn er nicht weiß, was er nächste Woche macht, ist das hier nicht der richtige Beruf. Es gibt da doch dieses Experiment, bei dem ein paar Weißkittel ein Vorschulkind vor ein Marshmallow setzen und ihm sagen, dass es noch ein zweites bekommt, wenn es das erste fünf Minuten lang nicht isst. Die Kinder, die warten, haben angeblich eine bessere Selbstbeherrschung, können vorausschauend handeln und werden es im Leben noch weit bringen und so weiter.

Wenn ihr zu denen gehört, die auf das zweite Marshmallow gewartet hätten, ist das der falsche Job für euch. Um das zu tun, was ich tue, muss man immer den ersten nehmen. Vertraut niemals Leuten, die euch irgendwas versprechen.

Verlasst euch nicht darauf, irgendeine Zukunft zu haben. Die Gegenwart ist ohnehin der lustige Teil. Der einzige Teil, der echt ist.

Und dann ist da noch der Rest. Der schwerste Teil - na ja, es gibt einen Haufen schwerer Teile, aber der schwerste, der zum Beispiel nichts damit zu tun hat, mit offenen Wunden durch Abwasserkanäle zu waten - besteht darin, jemand zu finden, der 1) vertrauenswürdig genug ist, das zu zahlen, was ausgemacht war, 2) einen Auftrag hat, der eurer Fähigkeiten auch wert ist, 3) bereit ist, einen Vorschuss und Sonderzulagen zu zahlen, und 4) kein totaler Mistkerl ist.

Der vierte Punkt ist für gewöhnlich das K.-o.-Kriterium. Wer hätte es gedacht? Also ist es auch der Punkt, auf den ich am meisten achte, wenn ich meine Auftraggeber oder ihre Agenten treffe oder mit ihnen über einen identitätsverbergenden VoIP-Server rede. Das Bewerbungsgespräch ist wechselseitig. Ihr wärt überrascht, wenn ihr wüsstet, wie viele Leute euch nicht sagen, was sie erledigt haben wollen, oder euch anlügen, bis sie die Gelegenheit bekommen, euch in die Augen zu schauen. Manche wollen sich vergewissern, dass ich genug auf dem Kasten habe, um den Auftrag zu erledigen, wenn sie schon verzweifelt genug sind, jemanden wie mich dafür anzuheuern. Oder sie wollen mich einfach nur so treffen.1

Bei ersten Treffen habe ich einen Vorteil. Ich habe ein Mal um mein Auge, das die meisten Leute für eine Narbe halten. Und sie konzentrieren sich darauf, anstatt mich zu mustern. Mir macht dieses Missverständnis nicht viel aus. Es lässt mich tough aussehen.

Ich meine ⦠tougher.

So traf ich mich also eines eiskalten Chicagoer Winterabends mit Rebecca Munoz in einer Wohnung, von der ich behauptet hatte, dass sie meine wäre. Sie klopfte während der allabendlichen Rush Hour an die Tür. Die Schlange der Scheinwerfer draußen vor dem Fenster war endlos und würde es noch ein paar Stunden bleiben. Ich war überrascht, dass sie es bei dem Verkehr überhaupt rechtzeitig geschafft hatte.

Sie war eine von diesen vorausschauenden Personen.

Ich hatte vor, sie abzuweisen. Sie hatte mir eine lange Geschichte darüber geschickt, dass ihre erwachsenen Kinder den Kontakt mit ihr abgebrochen hätten und sich weigerten, sich mit ihr zu treffen. Sie sagte, dass sie in die Fänge irgendeiner Sekte geraten seien, die sie dazu ermutigt hätte. Von so was halte mich ich normalerweise fern, und zwar aus gutem Grund. Aber ich gebe jedem eine Chance. Eine einzige.

Als sie reinkam, wirkte sie unsicher - wie die meisten Leute, wenn sie mein Waffenholster und mein aus Sammlerstücken bestehendes Arsenal auf dem Couchtisch ausgebreitet sehen. Doch dann war es, als würde sie sie gar nicht mehr wahrnehmen. Und ihre hochgezogene Augenbraue drückte aus, wie unbeeindruckt sie war.2

Ihr hevorstechendstes Merkmal waren die Ringe unter ihren Augen. Sie sah aus, als hätte sie seit Tagen nicht mehr geschlafen. Oder hätte seit Wochen nicht mehr als ein, zwei Stunden pro Nacht bekommen. Ihr schwarzes Haar war tropfnass. Sie hatte Schnee hineinbekommen und im Gebäude war es so kalt, dass er erst jetzt zu schmelzen begann.

Sie setzte sich mir gegenüber auf einen Stuhl. Als Erstes erklärte sie, wie sie mich bezahlen wollte und über welche Banken. Das hätte sie wohl kaum getan, wenn sie sich nicht bereits entschieden hätte, mich anzuheuern. Sie beachtete das Mal an meinem Auge gar nicht.

Die Leute denken immer, sie können es anstarren, ohne dass es mir auffällt, aber ich merke es jedes Mal.

Als sie begann, Geld auf dem Tisch abzuzählen, hob ich eine Hand. »Ich hab nur gesagt, dass ich Sie treffen würde. Sie tun so, als hätte ich bereits auf der gepunkteten Linie unterschrieben.«

»Ich wusste gar nicht, dass Leute wie Sie irgendetwas schriftlich festhalten.«

Da war es wieder, dieses altvertraute Gefühl: Mir stellen sich die Nackenhaare auf. Leute wie Sie kann viele unterschiedliche Bedeutungen haben. Könnte Söldner heißen. Oder Mutanten.

»Worin liegt der Sinn, etwas vertraglich festzuhalten, wenn es kein Richter vollstrecken würde?«, fragte sie.

»Das war eine Metapher.« Ich biss die Zähne zusammen. »Diese E-Mail, die Sie mir geschickt haben? Über Ihre Kinder? Die war ja endlos.« Aber süße Fotos. Hispanische zweieiige Zwillinge, die Seite an Seite bei ihrem Highschool-Abschluss stehen. Das Mädchen war etwas größer als ihr Bruder, aber beide hatten Sommersprossen. Doch laut der Metadaten war das Bild mehrere Jahre alt. Die Zwillinge waren inzwischen Mitte zwanzig. »Ich will ehrlich sein. Ich hab nach der Hälfte nicht weitergelesen. Wenn Sie einen Auftrag für mich haben, brauchen Sie nicht auf die Tränendrüse zu drücken.«

Manchmal ist der beste Weg, neuen Kunden auf den Zahn zu fühlen, indem man einen Streit vom Zaun bricht und schaut, was passiert. Und nach dem, was sie gerade vielleicht angedeutet hatte, würde dieser Streit mir ein Fest sein.

»Ich hatte nicht erwartet, dass es so kompliziert wird«, sagte sie. »Ich will einfach nur jemanden engagieren, um herauszufinden, was aus ihnen geworden ist.«

»Ach ja?«, erwiderte ich. »Und wenn ich rausfinde, dass sie genau da sind, wo sie gesagt haben? Was dann?«

Darauf hatte sie keine Antwort oder wollte mir keine geben. Sie erwiderte meinen Blick mit derselben Härte. Erneut, das musste ich ihr lassen, ohne auf das Mal zu starren.

»Würden Sie das wirklich als Ende dieser Geschichte akzeptieren, die Sie sich da einreden?«, fragte ich.

»Sie denken, dass ich mir etwas einrede?« Wieder musste ich ihr lassen, dass sie ihre Verachtung nicht verbarg.

»Die meisten meiner Klienten wollen genau das. Zumindest die meisten mit familiären Problemen. Sie wollen mich anheuern, weil ihnen die Geschichte, in der sie sich befinden, nicht gefällt. Sie wollen ein paar Kapitel zurückgehen. Die Charakterentwicklung einer anderen Person rückgängig machen. Oder einfach verhindern, dass die letzte Seite aufgeschlagen wird. Aber so einfach ist es nie.«

Nicht viele Leute können das Genre ihrer Geschichte ändern. Ich hab ein paar getroffen, die es konnten. Aber wenn sich diese Frau in einer Tragödie befand, konnte ich das nicht in was anderes verwandeln. Und ich wollte es eigentlich auch nicht. Egal wie viel Geld ich bekam. Und für Geld mache ich eine Menge.

Rebecca Munoz trug immer noch ihren Wintermantel. Sie zog ihre Hände in die Ärmel zurück. Ich in meinem dünnen Kampfanzug musste so tun, als würde mir die Kälte nichts ausmachen. Die Autoscheinwerfer warfen schillernde Wellenmuster auf die Eisblumen am Fenster.

Meine Freunde, Diamondback und Outlaw, hatten diese Wohnung - damals, noch bevor wir unseren Glückspiel-Flussdampfer, die Painted Lady, bekamen - allein für diese Art Treffen angemietet. Das ist...
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Autor

Tristan Palmgren ist ein aus Missouri stammender amerikanischer Autor von Romanen und Computerspielen, bekannt für den von der Kritik gefeierten genresprengenden, Historienroman und Space Opera vermischenden Quietus und seine Fortsetzung Terminus.