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Wille und das Ungeheuer vom Vechtesee

Papierfresserchens MTM-Verlagerschienen am01.07.2020
In Nordhorn geschieht etwas Unglaubliches. Frau Schmid, eine Touristin aus Bochum, behauptet, von einem Ungeheuer im Vechtesee angegriffen worden zu sein. Mit einem Schock wird sie in die Euregio-Klinik eingeliefert. Das ist ein Fall für Wille und Andy. Die beiden Freunde und Detektive besuchen die Frau, um herauszufinden, ob sie einfach nur verrückt ist oder wirklich ein Ungeheuer gesehen hat. Schnell stellen sie fest, dass es um viel mehr geht und Frau Schmid ihre Hilfe benötigt

Mathias Meyer-Langenhoff wurde 1958 im westfälischen Dingden geboren. Nach seiner Zivildienstzeit in der Altenpflege studierte er in Bonn und Münster Diplompädagogik und war danach in verschiedenen pädagogischen Berufen tätig. Seit 1993 arbeitet er als Lehrer für Pädagogik und Psychologie an einer Berufsschule.Er ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Mit seiner Familie lebt er in Nordhorn nahe der niederländischen Grenze.
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Produkt

KlappentextIn Nordhorn geschieht etwas Unglaubliches. Frau Schmid, eine Touristin aus Bochum, behauptet, von einem Ungeheuer im Vechtesee angegriffen worden zu sein. Mit einem Schock wird sie in die Euregio-Klinik eingeliefert. Das ist ein Fall für Wille und Andy. Die beiden Freunde und Detektive besuchen die Frau, um herauszufinden, ob sie einfach nur verrückt ist oder wirklich ein Ungeheuer gesehen hat. Schnell stellen sie fest, dass es um viel mehr geht und Frau Schmid ihre Hilfe benötigt

Mathias Meyer-Langenhoff wurde 1958 im westfälischen Dingden geboren. Nach seiner Zivildienstzeit in der Altenpflege studierte er in Bonn und Münster Diplompädagogik und war danach in verschiedenen pädagogischen Berufen tätig. Seit 1993 arbeitet er als Lehrer für Pädagogik und Psychologie an einer Berufsschule.Er ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Mit seiner Familie lebt er in Nordhorn nahe der niederländischen Grenze.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783960740780
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.07.2020
Seiten138 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse7651
Artikel-Nr.5695094
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


*


Sensation im Vechtesee



Sie stellten ihre Räder in der Einfahrt ab und gingen durch die Garagentür in den Garten.

Ach, da seid ihr ja , begrüßte sie Willes Mutter. Sie saß auf der Terrasse und hielt ihre Füße in eine Plastikwanne mit kühlem Wasser. Wie war es im Freibad?

Super wie immer , antwortete Wille, nur blöd war, dass ich beim Sprung vom Dreier auf dem Bauch gelandet bin, hat ein bisschen gebrannt.

Frau Willerink richtete sich auf und zog erschrocken ihre Füße aus der Wanne. Meine Güte, Gerwin, wie oft soll ich dir noch sagen, dass das gefährlich ist?! Das Einmeterbrett reicht doch völlig aus. Zeig mir mal deinen Bauch.

Mama, jetzt lass doch, war halb so wild , wehrte Wille ab, wir wollen in mein Zimmer. Und, bitte, nenn mich nicht Gerwin!

Frau Willerink schüttelte den Kopf. Sie war zu müde, um sich jetzt noch mit ihrem Sohn zu streiten. Der lange Tag im Supermarkt saß ihr in den Knochen. Mit einem wohligen Seufzer ließ sie ihre Füße wieder in das kühle Wannenwasser gleiten und lehnte sich in ihrem Gartenstuhl zurück. Kannst du ihm das Springen vom Dreier nicht mal abgewöhnen, Andy? , wandte sie sich an Willes Freund.

Was soll ich machen, Frau Willerink, da lässt er sich nicht reinreden , antwortete Andy etwas verlegen.

Wille war schon in die Küche gegangen und rief nach draußen: Mama, haben wir noch Saft?

Im Kühlschrank nicht mehr, guck mal im Keller nach!

Er spurtete nach unten und griff eine Flasche Apfelsaft aus dem Kasten, während Andy - froh, Frau Willerink entkommen zu sein - in der Küche die Gläser nahm, die Wille schon auf dem Tisch bereitgestellt hatte. Schnell folgte er seinem Freund in dessen Zimmer im Obergeschoss.

Was machen wir, FIFA spielen? , wollte Wille wissen, der den PC schon hochgefahren hatte.

Meinetwegen, wenn du wieder verlieren willst , lachte Andy.

Obwohl Wille der PC-Freak war, hatte er es bislang nicht geschafft, seinen Freund an der Spielkonsole zu besiegen, da war Andy einfach unschlagbar.

Auch diesmal verlor Wille ein Spiel nach dem anderen, sodass er schließlich seine Konsole verärgert auf sein Bett warf. Mann, Alter, wie machst du das? , knurrte er und knuffte seinen Freund in die Seite.

Keine Ahnung, vielleicht habe ich mehr Training?

Das war es wohl, denn Andy spielte jeden Tag mindestens zwei Stunden, oft auch online gegen Gegner, die noch viel besser waren als Wille und denen er trotzdem regelmäßig zeigte, was eine Harke war. Im Moment verbrachte er sogar noch mehr Zeit an der Konsole als sonst, weil er sich zu einem Turnier der Jugendzentren in der Grafschaft angemeldet hatte.

Was ist, hast du keinen Bock mehr? , wollte er von Wille wissen.

Genau, für heute reicht s mir.

Okay. Was machen wir jetzt? Andy erhob sich von Willes Schreibtisch.

Mal eben gucken, was in Nordhorn sonst noch so los ist , meinte Wille und ging ins Internet, um die Online-Ausgabe des Grafschafter Boten aufzurufen. Das tat er jeden Tag. Es interessierte ihn, was in Nordhorn und im Landkreis vor sich ging, und er fand es spannend, sich die Online-Kommentare der Leser anzusehen. Langsam scrollte er die Seite von oben nach unten durch. Eine Weile blieb er bei einem Bericht über das Fest der Kulturen hängen, das einmal im Jahr im Kloster Frenswegen stattfand. Die Redaktion hatte viele schöne Bilder veröffentlicht. Besonders die Aufnahmen einer türkischen Tanzgruppe gefielen ihm. Man sah die bunten Kostüme der Mädchen und das Publikum, das begeistert mitklatschte.

Hey, Andy, guck mal hier, Fest der Kulturen, saucool, wir sind auch drauf.

Sie waren zusammen da gewesen und hatten es genossen. Es herrschte eine tolle Atmosphäre, der ganze Innenhof des Klosters war voller Menschen gewesen, viele bunt gekleidet in ihren Landestrachten, es roch nach Kebab aus der Türkei, gegrilltem Fisch aus Portugal oder nach orientalischen Gewürzen. Mit dem leckeren Essen, das nicht viel kostete, hatten sie sich die Bäuche vollgeschlagen. Mit einem Kebabspieß hatten sie begonnen, danach gönnten sie sich echten Grafschafter Weggen mit Butter und selbst nach einer Portion Fisch waren sie noch nicht satt.

Willes Opa sagte immer: Ich glaube, Junge, du hast einen Bandwurm, du kannst an einem Tag so viel essen wie Oma und ich in einer Woche!

Manchmal wunderte sich Wille selbst darüber, aber weil er groß und schlaksig war, machte er sich darüber weiter keine Gedanken.

Auf dem Foto jedenfalls standen sie beide direkt vor der Bühne mit dem Kebabbrötchen in der Hand und sahen den Tänzerinnen zu.

Mann, sehe ich scheiße aus , kommentierte Andy, der über Willes Schultern hinweg auf den Bildschirm starrte, das Foto.

Wieso? Das Foto ist doch typisch für dich.

Na und, muss es deshalb in der Zeitung stehen? , antwortete Andy. Klick s lieber weg.

Wille schloss die Seite mit den Fotos und scrollte weiter. Vieles war langweilig und interessierte ihn nicht, aber dann stieß er auf einen Artikel, dessen Überschrift ihn sofort elektrisierte. Alter Falter, guck mal hier, da steht was Geiles.

Schon wieder Fotos von uns? , fragte Andy.

Nein, aber ein Artikel über den Vechtesee. Ist der Vechtesee der Loch Ness der Grafschaft? Frau glaubt, Ungeheuer gesehen zu haben.

Was ist denn das für ein Quatsch? Da ist wohl jemand aus der Klapse ausgebrochen. Ungeheuer im Vechtesee ... tsss. Andy tippte sich an die Stirn.

Jetzt hör doch mal , entgegnete Wille und las den Artikel vor.

Nordhorn. Eine Urlauberin aus dem Ruhrgebiet ist sich sicher, bei einem Spaziergang in der Dämmerung des Mittwochabends am Nordhorner Vechtesee ein Ungeheuer gesehen zu haben. Es habe sich plötzlich neben ihr aus dem Wasser erhoben, einen riesigen graugrünen Kopf gehabt und ein Maul, das groß genug gewesen sei, einen Menschen zu verschlingen. Sie habe genau die spitzen und scharfen Reißzähne erkennen können, zudem habe das Biest fürchterlich gebrüllt. Nur um Haaresbreite sei sie entkommen, erklärte die Frau gegenüber der Polizei. Zur Identität der Zeugin wollte diese jedoch keine Angaben machen. Sie sei noch nicht vernehmungsfähig und befinde sich zur ärztlichen Betreuung im Euregio-Klinikum. (ww)

Ja und? , meinte Andy wieder. Die hat doch wahrscheinlich nicht alle Latten am Zaun. Die kommt bestimmt aus Dortmund und ist Borussia-Fan, die spinnen sowieso. Andy tippte sich erneut an die Stirn.

Nur weil du für Schalke bist, sind doch nicht Dortmunder sofort bescheuert , antwortete Wille und grinste.

Jetzt sag bloß, du glaubst diesen Quatsch?

Wille schüttelte den Kopf. Nein, natürlich nicht, aber die Frage ist doch, ob sie wirklich nicht alle Latten am Zaun hat oder irgendwas anderes dahintersteckt.

Und wer oder was?

Keine Ahnung, aber spannend finde ich die Sache schon.

Wer hat den Artikel denn geschrieben? Vielleicht fragen wir erst mal den Redakteur , schlug Andy vor, weil er genau wusste, dass er Wille die Sache nicht mehr ausreden konnte. Wenn sein Freund sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war es am besten, einfach mitzumachen. Wille würde sicher wieder in die eine oder andere Schwierigkeit geraten.

Wolf Watermann. Das konnte er an dem Kürzel ww erkennen. Jeder Redakteur oder jede Redakteurin der Zeitung hatte ein Kürzel, damit man die Artikel zuordnen konnte.

Wolf Watermann gehörte zu Willes und Andys speziellen Freunden . Vor einigen Monaten hatten sie nach einem Einbruch im Jugendzentrum mal wieder ermittelt, denn sie waren davon überzeugt gewesen, dass es sich um einen Besucher handeln musste. Er kannte sich offenbar aus und wusste genau, wo die Laptops standen. Auch den Schrank mit den Süßigkeiten hinter der Theke hatte er leer geräumt. Der ließ sich nur mit einem bestimmten Trick öffnen, den er offenbar gekannt hatte, denn die Tür war nicht aufgebrochen worden.

Aus welchen Gründen auch immer hatte Wolf Watermann davon Wind bekommen und sich bei Willes und Andys Ermittlungen an ihre Fersen geheftet. Er war ein unsympathischer Superstreber, immer auf der Suche nach einer Story oder was er dafür hielt. Mehr als einmal hatte er dafür gesorgt, dass Fallen, die sie dem Verdächtigen gestellt hatten, um ihn auf frischer Tat zu ertappen, nicht zuschnappen konnten, weil er ihnen dazwischengefunkt hatte. Entweder störte er mit seiner Kamera oder mit seinem Aufnahmegerät, in das er ständig hineinquatschte. Der vermeintliche Dieb hatte sich deshalb regelmäßig davongemacht. Erst beim dritten Versuch war es Andy und Wille gelungen, den Einbrecher zu stellen, sodass Hauptkommissar Hans Klaus und sein...

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