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Das Leuchten der Freiheit

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
449 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.09.20211. Aufl. 2021
Kiel, Ende 19. Jhdt.: Die lebenshungrige Arbeitertochter Luise träumt von der weiten Welt und davon, es einmal besser zu haben als ihre Eltern. Aber ihr Freiheitsdrang bringt sie mehr als einmal in Schwierigkeiten und sogar ernsthaft in Gefahr. Als Luise einige Zeit in einer psychiatrischen Anstalt verbringen muss, dringt einzig Medizinstudent Julius zu ihr durch. Mit seiner Hilfe findet sie zu sich selbst und kämpft sich zurück ins Leben. Dennoch verlieren sich ihre Wege. Wieder zu Hause drängt ihre Mutter Luise erneut in die starren Konventionen der Gesellschaft und zu einer baldigen Heirat ... Doch was ist mit Luises eigenen Träumen? Ein mitreißender historischer Roman über eine junge Frau, die für ihr Glück und ihre Freiheit kämpft. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Die Kieler Autorin Jessica Weber ist gelernte Schifffahrtskauffrau und liebt es, das Meer vor der Tür zu haben. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als Lektorin, Korrektorin und Sekretärin. In ihrer Freizeit fertigt sie ausgefallene Motivtorten an, ist in der Mittelalterdarstellung aktiv und reist viel, gern auch zu Recherchezwecken. Außer historischen Romanen mit und ohne Romantik schreibt sie Kurzgeschichten und liebt Gemeinschaftsprojekte mit Autorenkolleginnen. Sie ist Mitglied im Phantastik-Autoren-Netzwerk (PAN) e. V., in der Autorinnenvereinigung '>Romance AllianceDie Welt so stilleDie Malerin von Paris
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextKiel, Ende 19. Jhdt.: Die lebenshungrige Arbeitertochter Luise träumt von der weiten Welt und davon, es einmal besser zu haben als ihre Eltern. Aber ihr Freiheitsdrang bringt sie mehr als einmal in Schwierigkeiten und sogar ernsthaft in Gefahr. Als Luise einige Zeit in einer psychiatrischen Anstalt verbringen muss, dringt einzig Medizinstudent Julius zu ihr durch. Mit seiner Hilfe findet sie zu sich selbst und kämpft sich zurück ins Leben. Dennoch verlieren sich ihre Wege. Wieder zu Hause drängt ihre Mutter Luise erneut in die starren Konventionen der Gesellschaft und zu einer baldigen Heirat ... Doch was ist mit Luises eigenen Träumen? Ein mitreißender historischer Roman über eine junge Frau, die für ihr Glück und ihre Freiheit kämpft. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Die Kieler Autorin Jessica Weber ist gelernte Schifffahrtskauffrau und liebt es, das Meer vor der Tür zu haben. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als Lektorin, Korrektorin und Sekretärin. In ihrer Freizeit fertigt sie ausgefallene Motivtorten an, ist in der Mittelalterdarstellung aktiv und reist viel, gern auch zu Recherchezwecken. Außer historischen Romanen mit und ohne Romantik schreibt sie Kurzgeschichten und liebt Gemeinschaftsprojekte mit Autorenkolleginnen. Sie ist Mitglied im Phantastik-Autoren-Netzwerk (PAN) e. V., in der Autorinnenvereinigung '>Romance AllianceDie Welt so stilleDie Malerin von Paris
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751708890
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.09.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Seiten449 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5708998
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Dorf Gaarden bei Kiel, April 1895

Der weiche Waldboden dämpfte ihre Schritte. Trockene Stöckchen und leere Schalen von Bucheckern flogen unter ihren Sohlen hervor. Luise breitete die Arme aus und drehte sich im Kreis, schneller und schneller. Sie richtete ihren Blick in den Himmel. Das zarte Grün der ersten Buchenblättchen verschwamm vor ihren Augen, das Vogelgezwitscher wurde zu Musik, die ihren wilden Tanz untermalte. Der Wind, der von der Förde kam und auch vor dem Vieburger Gehölz nicht haltmachte, fuhr unter ihren Rock und hob ihn an. Zum Glück war sie allein, weit und breit war kein Mensch zu sehen. Luise kicherte, änderte die Richtung, ehe ihr übel werden konnte. Sie schloss die Augen, stellte sich vor, der Wind würde sie mitnehmen, davontragen über das Wasser, weit fort von Kiel, hinaus in die Welt. Sie riss sich die Zopfbänder heraus und ließ ihr Haar fliegen.

Als sie nicht mehr konnte, blieb sie keuchend stehen, sog tief die frische Frühlingsluft ein. Langsam ging sie weiter, und der köstliche Schwindel legte sich. Neben dem Weg breitete sich ein dichter Teppich aus Buschwindröschen aus, weiße Sterne auf grünem Grund, dazwischen Scharbockskraut und Löwenzahn, gelbe Tupfen neben bemoosten abgebrochenen Ästen. Auch wenn sie Kiel irgendwann verlassen würde - hierher würde sie immer wieder zurückkehren. In ihren Wald auf dem niedrigen Hügel oberhalb der Stadt.

Sie wusste, sie musste nach Hause. Die Mutter hatte ihr aufgetragen, die Strümpfe des Vaters zu stopfen. Nur unter dieser Bedingung hatte sie nicht mit ins Kuhbergviertel zum Sonntagskaffee bei Tante und Onkel gehen müssen. Zu gern hätte sie noch einen Abstecher zu dem Ausflugslokal Waldwiese gemacht, um zu schauen, welche Vergnügungen an diesem Tag stattfanden. Sonntags war dort immer viel los, im Sommer, wenn die Abende lang und warm waren, noch mehr als jetzt im Frühjahr. Doch auch zu dieser Zeit gab es Theatervorführungen und Gesang, Tanz und Musik. Zwar nicht für Luise, aber sie liebte es dennoch, die Menschen zu beobachten, die aus der Pferdestraßenbahn stiegen und zu dem Wirtshaus hinübergingen oder sogar mit eigenen Kutschen vorfuhren. Wie schade, dass sie keine Zeit hatte!

Allerdings würde sie auf dem Weg nach Hause an einer anderen Gastwirtschaft vorbeikommen. Das Krusenrott war nicht ganz so groß und prächtig wie die Waldwiese, aber auch dort ging es sonntags fröhlich zu. Luise beschleunigte ihre Schritte. Da es bergab ging, verfiel sie ins Laufen, ihre Haare und ihr Rock flogen, und wieder meinte sie, Musik zu hören. Noch einmal drehte sie sich wie im Tanz. Irgendwann würde sie tanzen! In der Waldwiese und durchs Leben, auch wenn sie nur die Tochter eines Werftarbeiters war.

Das lang gezogene, weiß getünchte Gebäude des Krusenrott kam in Sicht. Im Garten standen Reihen von Tischen und Stühlen bereit, doch es war trotz des sonnigen Wetters noch zu kühl, als dass schon Gäste draußen gesessen hätten. So blieb Luise nur, durch eines der hohen Fenster in den Festsaal zu spähen. Es war einen Spaltbreit geöffnet. Akkordeonmusik, der Geruch von Butterkuchen, Stimmengewirr und Lachen drangen zu ihr heraus. Gebannt beobachtete sie die Vierergruppe, die am nächstgelegenen Tisch saß. Die beiden Herren tranken schweigend Kaffee, die Damen unterhielten sich. Luise spitzte die Ohren, um ja kein Wort des Gesprächs zu verpassen, während sie ausgiebig die feinen Seidenkleider musterte, eines lindgrün, das andere zartrosa, beide mit langen, bauschigen Ärmeln und Spitzenkragen.

»Und Sie sind im vergangenen Jahr wirklich auf der berühmten Augusta Victoria gereist?«, fragte die grün gekleidete Frau.

Die andere nippte an ihrem Likörgläschen und neigte den sorgsam frisierten Kopf. »Allerdings.«

»Oh, davon müssen Sie mir erzählen! Wie ist es an Bord eines solchen Schiffes?«

»Man nennt es nicht umsonst einen Schnelldampfer. Kaum waren wir aus Hamburg losgefahren, waren wir auch schon in New York. Jedenfalls kam es mir so vor. Ich hätte gern noch länger den Luxus an Bord genossen. Das Essen, meine Liebe! Sie können sich nicht vorstellen, was ...«

Hamburg ... Schon dieser Name klang in Luises Ohren nach Freiheit und Abenteuer. Und erst New York! Sie wusste nicht genau, wo das lag, nur dass es einen ganzen Ozean entfernt war.

Ein Kellner trat in Luises Blickfeld und wandte sich in ihre Richtung. Erschrocken hockte sie sich nieder und presste sich an die Hauswand. Hoffentlich hatte er sie nicht bemerkt! Mit einem Krachen schloss sich das Fenster über ihr. Enttäuschung erfasste sie. Sie hätte doch so gern noch länger dem Gespräch gelauscht. Nun würde sie nichts mehr hören. Beobachten konnte sie die beiden Paare allerdings noch immer, und das war besser als nichts.

Luise zählte langsam bis fünfzig, dann richtete sie sich auf und spähte vorsichtig durch die Glasscheibe. Der Kellner war verschwunden - die Gäste allerdings auch. Und die anderen Tische waren zu weit entfernt, um sie gut sehen zu können.

»He, was tust du da?«

Luise schrak zusammen. Der Kellner stand im Rahmen des geöffneten Nebenfensters und schwenkte drohend die Faust.

»Verschwinde von hier, sonst setzt s was!«, rief er.

Luise rannte blindlings los - und prallte gegen einen Körper. Massen von zartrosa Seide, denen der süße Duft nach Veilchen entströmte. Kräftige Hände, die sie vor dem Sturz bewahrten, dann ein Lachen.

»Nicht so stürmisch, junge Dame!«

»Entschuldigung«, stieß Luise hervor. Ihre Wangen brannten.

Die hochgewachsene Frau sah auf sie herab und lächelte. »Es ist ja nichts passiert.«

»Doch, ist es«, sagte der Kellner, der in der offenen Eingangstür erschien, gleich hinter den beiden Herren und der grün gekleideten Dame. »Das Mädchen hat Sie durchs Fenster belauscht, ich habe es genau gesehen!«

»Und wenn schon«, rief ihm die Frau zu. »Ich war auch neugierig in ihrem Alter.« Dann wandte sie sich wieder an Luise. »Du siehst aus, als würdest du mich etwas fragen wollen.«

Hundert Fragen brannten Luise auf der Zunge, aber sie brachte nur mühsam eine einzige hervor. »Was muss man tun, um so eine Reise machen zu können wie Sie?«

»Eine Ozeanüberquerung auf einem Schnelldampfer? Nun, vor allem muss man eine Menge Geld beschaffen. Zum Glück ist mein Mann gut darin.« Sie zwinkerte einem der Herren zu, der daraufhin gutmütig grinste. »Oh, nun siehst du traurig aus.« Sie tätschelte Luises Wange. »Tja, ohne Geld wird das mit dem Reisen schwierig. Aber weißt du was? Ich schenke dir etwas.« Sie griff sich an den Hals und zog eine Kette mit einem hühnereigroßen, flachen Anhänger unter dem Spitzenkragen hervor. »Es ist nicht viel wert, aber ich habe es gern getragen. Nun soll es dir gehören.«

Luises Herz schlug schneller, als sie nach dem Schmuckstück griff. Ihre Mutter hätte nie gutgeheißen, dass sie ein Geschenk von einer Fremden annahm, dennoch tat sie es. Sie starrte den Anhänger an, ein bronzefarbenes Plättchen mit leicht erhabenen Mustern. Auf den ersten Blick erkannte Luise, was diese ergaben.

»Es ist eine Weltkarte«, bestätigte die Dame ihre Vermutung. »Damit du dich stets daran erinnerst, dass du auch einmal eine Reise machen möchtest. Wenn du fest daran glaubst, wird es dir auch gelingen. Dann kann dir alles gelingen!«

Schweigend strich Luise mit dem Zeigefinger über die Kontinente der Erde.

»Wo liegt New York?«, fragte sie und hoffte, den Namen der Stadt richtig ausgesprochen zu haben.

Die Frau deutete auf eine Stelle auf der linken Seite des Amuletts. »Und dort stehen wir gerade.« Sie wies auf die Mitte der Weltkarte und lachte. »Wie du siehst, ist es nur ein Katzensprung. Ich wünsche dir viel Glück bei all deinen Plänen. Auf Wiedersehen!«

»Auf Wiedersehen«, hauchte Luise, konnte den Blick aber nicht von der Weltkarte lösen. Als die Herrschaften schon die Straße erreicht hatten, riss sie sich endlich zusammen. »Und vielen Dank!«, rief sie der rosa Dame hinterher. Rasch verließ auch sie das Grundstück der Gastwirtschaft, ehe der Kellner sie doch noch zu fassen bekam. Sie trat zu der dicken Eiche, die unweit des Eingangs zum Hof des Krusenrott stand, lehnte sich an den Stamm und legte sich die Kette mit dem Weltkarten-Anhänger um. Schwer hing er an ihrem Hals, und Freude durchströmte sie wie zuvor bei ihrem wilden Tanz im Wald. Sie konnte sich kaum von dem Anblick losreißen.

Erst eine Bewegung aus Richtung der Gastwirtschaft ließ sie den Blick heben. Ein Mann trat allein auf die Straße. Er schwankte, als hätte er bereits zum Mittag reichlich dem Schnaps zugesprochen. Er war ebenso fein gekleidet wie die beiden Paare. Ob er auch schon einmal eine weite Reise unternommen hatte? Sein schmucker Sonntagsanzug und sein taumelnder Gang wollten nicht zusammenpassen und verliehen seiner Gestalt etwas Komisches. Luise...
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Autor

Die Kieler Autorin Jessica Weber ist gelernte Schifffahrtskauffrau und liebt es, das Meer vor der Tür zu haben. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als Lektorin, Korrektorin und Sekretärin. In ihrer Freizeit fertigt sie ausgefallene Motivtorten an, ist in der Mittelalterdarstellung aktiv und reist viel, gern auch zu Recherchezwecken. Außer historischen Romanen mit und ohne Romantik schreibt sie Kurzgeschichten und liebt Gemeinschaftsprojekte mit Autorenkolleginnen. Sie ist Mitglied im Phantastik-Autoren-Netzwerk (PAN) e. V., in der Autorinnenvereinigung »Romance Alliance« und im Verband der Schriftsteller in Schleswig-Holstein e. V.

Veröffentlichungen (Auszug):

Als Jessica Weber: »Die Welt so stille«, Acabus Verlag, historischer Roman aus dem Deutsch-Dänischen Krieg

Als Marie Caroline Bonnet: »Die Malerin von Paris«, be-ebooks, historischer Roman

www.buchgezeiten.eu

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Das Leuchten der Freiheit