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Gold Coast - Ein Ort voller Lügen. Maßlose Gier. Mehr als nur Rache

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
544 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am01.11.20211. Auflage
»Gold Coast«, der australische Nr.1-Bestseller-Thriller - vom Gewinner des wichtigsten britischen Krimipreises Chris Hammer Journalist Martin Scarsden ist auf dem Weg zu seinem Heimatort an der Gold Coast im Osten Australiens. Doch bei seiner Ankunft bietet sich ihm ein schreckliches Bild: seine Freundin Mandy hockt in der Küche, Blut an den Händen. Neben ihr liegt ein alter Freund, brutal erstochen. Sofort ist sie die Hauptverdächtige. Martin ermittelt auf eigene Faust - und trifft auf alte Lügen und neues Geld. Dann der Schock: unter den Palmen eines Hippie-Resorts sterben sieben Touristen an Gift, darunter ein indischer Guru und ein Filmstar. Die Medien wollen von Martin die große Story. Kann er sie liefern und gleichzeitig Mandys Unschuld beweisen? Die Zeit läuft ihm davon. »Überwältigend gut, hochspannend, eindrucksvoll.« Sunday Times »Chris Hammer, selbst Journalist, legt ein fulminant spannendes Krimidebüt hin.« Stern über »Outback«

Chris Hammer kennt sich als Journalist bestens mit spannenden, dramatischen Geschichten aus und lässt diese Erfahrungen in seinen Bestseller 'Outback' einfließen. Der Thriller wurde 2019 mit dem wichtigsten britischen Krimipreis, den 'New Blood' Dagger Award, ausgezeichnet. In Australien hat Hammer für fast alle bedeutenden Medien gearbeitet. Als Auslandskorrespondent berichtete er über dreißig Jahre aus sechs Kontinenten, u.a. für die führende TV-Nachrichtensendung 'Dateline'. Er ist politischer Korrespondent für 'The Age' und 'The Bulletin'. Seine Sachbücher wurden mehrfach ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Frau in Canberra.
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Produkt

Klappentext»Gold Coast«, der australische Nr.1-Bestseller-Thriller - vom Gewinner des wichtigsten britischen Krimipreises Chris Hammer Journalist Martin Scarsden ist auf dem Weg zu seinem Heimatort an der Gold Coast im Osten Australiens. Doch bei seiner Ankunft bietet sich ihm ein schreckliches Bild: seine Freundin Mandy hockt in der Küche, Blut an den Händen. Neben ihr liegt ein alter Freund, brutal erstochen. Sofort ist sie die Hauptverdächtige. Martin ermittelt auf eigene Faust - und trifft auf alte Lügen und neues Geld. Dann der Schock: unter den Palmen eines Hippie-Resorts sterben sieben Touristen an Gift, darunter ein indischer Guru und ein Filmstar. Die Medien wollen von Martin die große Story. Kann er sie liefern und gleichzeitig Mandys Unschuld beweisen? Die Zeit läuft ihm davon. »Überwältigend gut, hochspannend, eindrucksvoll.« Sunday Times »Chris Hammer, selbst Journalist, legt ein fulminant spannendes Krimidebüt hin.« Stern über »Outback«

Chris Hammer kennt sich als Journalist bestens mit spannenden, dramatischen Geschichten aus und lässt diese Erfahrungen in seinen Bestseller 'Outback' einfließen. Der Thriller wurde 2019 mit dem wichtigsten britischen Krimipreis, den 'New Blood' Dagger Award, ausgezeichnet. In Australien hat Hammer für fast alle bedeutenden Medien gearbeitet. Als Auslandskorrespondent berichtete er über dreißig Jahre aus sechs Kontinenten, u.a. für die führende TV-Nachrichtensendung 'Dateline'. Er ist politischer Korrespondent für 'The Age' und 'The Bulletin'. Seine Sachbücher wurden mehrfach ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Frau in Canberra.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104912981
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.11.2021
Auflage1. Auflage
Seiten544 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1860 Kbytes
Artikel-Nr.5712715
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Montag

Eins

Die Sonne sticht ihm in die Augen, er kann den Ball nicht sehen und schwingt blind den Schläger. Hoffentlich trifft er, hoffentlich blamiert er sich nicht, wenigstens diesmal. Also schwingt er den Schläger, mit geschlossenen Augen, wie im Gebet. Und wie vom Himmel diktiert, trifft er den Ball. Durch den Holzgriff, durch den zerschlissenen Gummibezug und die zerfasernde Wickelschnur hindurch fühlt er die Wucht. Er fühlt, wie der Schlag den schwammigen Ball flachdrückt und komprimiert, wie dieser sich wieder ausdehnt und im hohen Bogen davonfliegt. Und in diesem Moment des Aufpralls, in diesem Sekundenbruchteil, liegt Vollkommenheit. Er öffnet die Augen, lässt den Schläger los und beschattet sein Gesicht noch rechtzeitig, um dem Ball nachzusehen, ihn zu bestaunen, wie er über den Lattenzaun in den Nachbargarten fliegt. Eine Sechs. Sechs und aus. Abgewiesen, aber prachtvoll, nicht schändlich. Kein dumpfes Aufschlagen des Balls in der Mülltonne, kein höhnisches Gelächter über eine vergebene Chance. Eine Sechs. Über den Zaun. Ein Heldentod.

»Leck mich am Arsch, Martin. Was für ein Schlag«, sagt Onkel Vern.

»Aber Vern«, mahnt seine Mutter.

»Triffst du ihn, hast du ihn«, sagt der Bowler, ein Junge, der weiter unten an der Straße wohnt.

Martin sagt nichts, er tut nichts, er rührt sich nicht, ist gefangen im Augenblick. Im Augenblick seines Schlags. In diesem perfekten Augenblick. Gefangen in der Zeit.

Und dann.

Klingelt das Telefon. »Mumma, Mumma«, ruft Enid oder Amber, jedenfalls eine der beiden Zwillinge, der unzertrennlichen, nicht unterscheidbaren Schwestern. Und seine Mutter geht, bevor sie ihn zu seinem Schlag gratulieren, ihn so beglückwünschen kann, wie er es verdient. Geht zum Telefon, zu dem Anruf, der die Welt in zwei Hälften teilt, der eine messerscharfe Linie zwischen Vorher und Nachher zieht.

Dreiunddreißig Jahre später ist Martin Scarsden unterwegs, fährt in seine Erinnerung hinein, fährt hinunter nach Port Silver. Halb konzentriert er sich auf die Straße und steuert den Wagen durch die Haarnadelkurven den Steilhang hinunter, und halb hat er sich in der Vergangenheit verloren, in jenem vollkommenen Tag, als das Schicksal so hell und so kurz aufstrahlte, und gleich darauf der Vorhang fiel wie nach einem Theaterstück. Heute flimmert die Sonne durch das Laubdach des Regenwalds, flackert wie ein Stroboskop. Martin blinzelt, er kann das Meer nicht sehen, nur fühlen, und er weiß, wenn er an den Straßenrand fahren würde - wenn an dieser schmalsten aller Straßen Platz zum Anhalten wäre -, dann könnte er ihn sehen: den Pazifik. Er ist da, hinter den Bäumen, eine unendliche blaue Fläche. »Kannst du das Meer sehen?«, fragt sein Vater ihn, wie er ihn jedes Mal gefragt hat, wenn sie durch die Haarnadelkurven hinunterfuhren. »Siehst du das Meer, komm wieder her«, sagte er dann lachend. Martin sah es nie. Nie. Aber es kam der Moment, wo er es nicht mehr sehen musste.

Wo er wusste, dass es da war, jenseits des Escarpment, der Abbruchkante, jenseits der Milchfarmen, der Zuckerrohrfelder und der Flussebenen, hinter dem Fischereihafen, den Ferienhütten, den weißen Sandstränden. Sehen konnte er es nicht, aber fühlen.

Und so ist es auch an diesem Tag im Frühherbst, als der Wagen sich zwischen Gesprenkeltem Eukalyptus und Keulenlilien hinunterschlängelt, zwischen Palmen und Geweihfarnen, rankenbehängten Zedern und den Rufen der Glockenvögel hindurch auf den Ozean zu. Er fühlt ihn in der Luft; aus feucht und kühl wird feucht und warm, und es knackt in seinen Ohren, als er zum Ozean hinunterfährt und den Sog der Trockenheit des dürreverwüsteten Inlandes auf der anderen Seite des Küstengebirges zurücklässt. Und in der Ferne, immer noch unsichtbar, aber schon beeindruckend: Port Silver. Das Land seiner Jugend. Er ist zurück.

»Vern! Vern!«, ruft sie, und ihre Stimme klingt nie zuvor. »Martin! Mädels!« Er klettert wieder über den Zaun. Das graue Holz ist trocken und voller Splitter. In der Hand hat er den Ball, seine glorreiche, vom Hund zerkaute Trophäe. Die Mutter stürmt zur Fliegentür heraus, lachend und weinend zugleich. Ihre Emotionen sind wie eine Flutwelle. »Wir haben´s geschafft. Herrgott noch mal. Wir haben den Scheiß gewonnen!«

Martin sieht seinen Onkel an, erkennt dort dieselbe Ratlosigkeit angesichts der noch nie dagewesenen Flucherei der Schwester.

»Hilary?«, fragt er.

»Die Lotterie, Vern. Die verdammte Lotterie! Division One!«

Martin springt vom Zaun in den plötzlich nicht mehr vertrauten Garten. Der Ball ist vergessen, der Schläger liegt am Boden. Die Lotterie. Sie haben im Lotto gewonnen. Im verdammten Lotto. Vern umarmt eine von Martins Schwestern, und sie erwidert die Umarmung, glücklich und verständnislos, und dann tanzen sie alle fünf: seine Mutter, die Zwillinge, er selbst und Onkel Vern, sie tanzen auf dem siegreich umgemähten Wicket, während der Junge, der weiter unten an der Straße wohnt, mit großen Augen und offenem Mund die Neuigkeit vor sich hertreibt wie der Südwind: Die Scarsdens haben Division One gewonnen. Die verdammte Lotterie.

Die Steilwand stößt auf die Ebene, der Regenwald endet, und die Milchfarmen kommen näher. PORT SILVER 30 KM steht auf dem Straßenschild. Martin Scarsden kehrt in die Gegenwart zurück. Himmel noch mal, warum hatte Mandy ausgerechnet diese Stadt, seine Heimatstadt, für den gemeinsamen Neuanfang ausgesucht? Er fährt auf der alten Brücke über den Battlefield Creek, der am Fuße des Escarpment entlangfließt, eine Grenzlinie zwischen der Natur der Steilwand und der aufgezwungenen Geometrie von Farmen und Zuckerrohrfeldern. Martin will den Gang wechseln, auf der schnellen Straße durch das Flachland beschleunigen, als er sie sieht: die Anhalterin.

Ihre Beine in der abgeschnittenen Jeans leuchten in der subtropischen Sonne. Ein bauchfreies Tanktop, ein lässig ausgestreckter Daumen. Eine Ausländerin also. Ihr Haar ist offen, ihr Lächeln ebenfalls, und es wird breiter, als er am Straßenrand hält, auf dem Kies, kurz vor dem Abzweig zur Zuckermühle. Schon bevor der Wagen steht, sieht Martin ihren Begleiter. Er hat dunkle, lange Haare und sitzt neben zwei Rucksäcken im Schatten, wo man ihn von der Straße aus nicht sehen kann. Martin lächelt; er erkennt den Trick, ist nicht beleidigt.

»Port Silver?«, fragt die junge Frau.

»Natürlich.« Es ist nicht so, dass man auf dieser Straße woanders hinkäme.

Martin muss den Schlüssel benutzen, um den Kofferraum aufzuschließen. Die Innenentriegelung in seinem alten Toyota Corolla ist seit langem kaputt. Der junge Mann wuchtet die Rucksäcke mühelos in den Kofferraum und klappt den Deckel zu. Martin sieht seine Arme und die Tattoos auf den definierten Muskeln, die Muskulatur der Jugend, umweht von Tabakduft und Sorglosigkeit. Die junge Frau setzt sich neben Martin, der Mann schiebt Martins spärliche Besitztümer zur Seite und nimmt auf dem Rücksitz Platz. Sie riecht gut nach irgendeinem Kräuterparfüm. Ihr Freund nimmt die Sonnenbrille ab und lächelt dankbar. »Danke, Mann. Nett von Ihnen.« Er langt über die Rückenlehne und begrüßt Martin mit einem ...

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Autor

Chris Hammer kennt sich als Journalist bestens mit spannenden, dramatischen Geschichten aus und lässt diese Erfahrungen in seine Bücher einfließen. Der Thriller »Outback« wurde 2019 mit dem wichtigsten britischen Krimipreis, den »New Blood« Dagger Award, ausgezeichnet, auch sein neuer Thriller »Gold Coast« ist ein Bestseller. In Australien hat Hammer für fast alle bedeutenden Medien gearbeitet. Als Auslandskorrespondent berichtete er über dreißig Jahre aus sechs Kontinenten, u.a. für die führende TV-Nachrichtensendung »Dateline«. Er ist politischer Korrespondent für »The Age« und »The Bulletin«. Seine Sachbücher wurden mehrfach ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Frau in Canberra.