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Der kleine Eiswagen am Strand

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Forevererschienen am03.05.2021Auflage
Manchmal hilft nur Eis Greta ist am Boden zerstört als ihre gute Freundin, die 80-jährige Else, überraschend verstirbt. Doch dann erfährt sie, dass sie Elses Alleinerbin ist und beschließt ihrem öden Job in Hamburg den Rücken zu kehren und eine Auszeit auf ihrer Lieblingsinsel Sylt zu nehmen. Sie will nach einer neuen Perspektive in ihrem Leben suchen. Dabei stößt sie am Strand von Kampen auf den wunderschönen Eiswagen von Konrad und Rieke, die zufällig eine Aushilfe suchen. Greta springt sofort ein und versteht sich vor allem mit Rieke auf Anhieb, während Konrad eher abweisend reagiert. Dabei fühlt sich Greta gerade zu ihm hingezogen. Doch dem Eiswagen droht das Aus und Greta wird bald klar, dass Konrad viele Sorgen mit sich herumträgt. Schließlich setzt sie alles auf eine Karte, um den Eiswagen und ihre neue Liebe zu retten ...

JULIA ROGASCH, geboren 1983, wohnt mit ihrem Ehemann und ihren Töchtern in Hannover. Inspiriert vom Leben als Mama mit Job sowie ihrer großen Leidenschaft für Sylt und emotionale Romane, griff sie vor einigen Jahren ihren Kindheitstraum vom Schreiben wieder auf, und das erste Buch entstand. Es folgten weitere Sylt-Romane über die Liebe, das Glück, Schicksal, Familie und Freundschaft.
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Produkt

KlappentextManchmal hilft nur Eis Greta ist am Boden zerstört als ihre gute Freundin, die 80-jährige Else, überraschend verstirbt. Doch dann erfährt sie, dass sie Elses Alleinerbin ist und beschließt ihrem öden Job in Hamburg den Rücken zu kehren und eine Auszeit auf ihrer Lieblingsinsel Sylt zu nehmen. Sie will nach einer neuen Perspektive in ihrem Leben suchen. Dabei stößt sie am Strand von Kampen auf den wunderschönen Eiswagen von Konrad und Rieke, die zufällig eine Aushilfe suchen. Greta springt sofort ein und versteht sich vor allem mit Rieke auf Anhieb, während Konrad eher abweisend reagiert. Dabei fühlt sich Greta gerade zu ihm hingezogen. Doch dem Eiswagen droht das Aus und Greta wird bald klar, dass Konrad viele Sorgen mit sich herumträgt. Schließlich setzt sie alles auf eine Karte, um den Eiswagen und ihre neue Liebe zu retten ...

JULIA ROGASCH, geboren 1983, wohnt mit ihrem Ehemann und ihren Töchtern in Hannover. Inspiriert vom Leben als Mama mit Job sowie ihrer großen Leidenschaft für Sylt und emotionale Romane, griff sie vor einigen Jahren ihren Kindheitstraum vom Schreiben wieder auf, und das erste Buch entstand. Es folgten weitere Sylt-Romane über die Liebe, das Glück, Schicksal, Familie und Freundschaft.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958186125
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum03.05.2021
AuflageAuflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3345 Kbytes
Artikel-Nr.5712907
Rubriken
Genre9201
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Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 4

In den folgenden Tagen geschah etwas, womit ich niemals gerechnet hätte. Else gelang es, sogar nach ihrem Tod noch für Wunder in meinem Leben zu sorgen.

Thies hatte beinahe gleichgültig darauf reagiert, als ich ihm sagte, dass ich mich von ihm trennen wollte.

Im Café hatte ich mir für einige Tage Urlaub genommen und war zu meinen Eltern gezogen. Meinem Chef hatte das zwar nicht gefallen, aber das war mir egal. Nachdem auch er auf Elses Tod so kaltschnäuzig reagiert hatte, dass mir schlecht wurde, war mir dieser Schritt leichtgefallen. Else war eine seiner besten Kundinnen gewesen. Wenn es schon nicht die emotionale Bindung zu ihr war, hätte er wenigstens Dankbarkeit für all die Jahre zeigen können, in denen sie stets ihre zwei Tassen Kaffee und den Kuchen des Tages nebst weiteren Teilchen genossen hatte. Nicht selten hatte sie noch eine ihrer Freundinnen mitgebracht, die dann wiederum weitere Freundinnen in ihr neues Lieblingscafé an der Elbe ausführte. Sie hatte so für stetigen Umsatz gesorgt.

Seine Reaktion auf Elses Tod war jedoch nur ein bedauerndes »Schade. Dabei wartete eine solch wundervolle Geburtstagstorte auf sie. Die wird ja schließlich auch nicht ganz billig gewesen sein«. Ich hatte ihn noch nicht einmal darauf hingewiesen, dass ich diese Torte selbst gebacken hatte und ihren Wert niemals in Geld aufwiegen würde. Diese Diskussion fühlte sich so pietätlos an, dass mein Chef Glück hatte, dass ich so gut erzogen war und ihm besagte Torte nicht postwendend mit Schwung ins Gesicht drückte für diesen blöden Spruch.

Ich hatte seit Elses Tod und meiner recht unaufgeregten Trennung von Thies viel darüber nachgedacht, wie mein Leben in Hamburg weitergehen könnte. Dafür hatte ich mich eine Zeit lang ins Haus meiner Eltern im Hamburger Umland zurückgezogen. Hier in einem Vorort der Großstadt fühlte ich mich geborgen. Hier waren die Menschen warmherzig und ihr Wort ehrlich. Im Nachhinein war dies vielleicht genau das, was ich auch an Else geliebt hatte. Sie hätte hierhin gepasst.

Ich war zu dem Entschluss gekommen, dass ich meine Zukunft woanders sah als in Hamburg.

Ich schaute vom kleinen Balkon meines Zimmers aus in den Himmel und es kam mir vor, als wäre dort eine Lücke, durch die ich Else sehen und lachen hören konnte. Ihre so raue Stimme, die von einem lebendigen Leben erzählte, hallte in meinem Kopf nach. Vieles, was wir gemeinsam erlebt hatten, zog an meinem inneren Auge vorbei, als wäre es gestern passiert. Als wäre der Tag, an dem sie wieder mit ihrem schillernden Aussehen aus stets bunten Kleidern und ausgefallenen Hüten durch die Tür des Cafés eintreten würde, zum Greifen nah.

»Else, was täte ich dafür geben, nur noch ein einziges Mal mit dir zu reden, dir einmal noch alles zu sagen, was du hoffentlich auch so immer gewusst hast. Du bist mein großes Vorbild, meine Liebe, und wirst für immer bei mir sein. Ganz tief in meinem Herzen.« Tränen bildeten sich in meinen Augen, als ich diese Worte leise sagte. Ich spürte eine Wärme, als säße Else neben mir und striche mir mit ihrer so vertrauten Geste sanft über die Wange. Ich tupfte mir die Tränen fort.

»Greta?« Die Stimme meiner Mutter klang herauf.

»Ja?« Ich rappelte mich aus dem Liegestuhl hoch und trat ins Zimmer.

Am Fuße der Treppe stand meine Mutter und deutete in den Hausflur. Vor der Tür stand ein Herr von der Post, mit einem Umschlag in der Hand.

»Guten Tag, ein Brief vom Nachlassgericht für Sie«, begrüßte mich der freundliche Mann.

»Für mich?« Irritiert lief ich die Stufen hinunter und nahm das Schreiben in die Hand.

Nach meiner Trennung von Thies ließ ich die Post erst mal an die Adresse meiner Eltern nachsenden.

»Du musst bitte noch etwas unterschreiben«, erklärte meine Mutter und deutete zur Haustür.

Ich unterschrieb und nahm dankend den Brief entgegen.

»Was will denn das Nachlassgericht von dir?« Die Stimme meiner Mutter klang überrascht.

Mit zittrigen Fingern öffnete ich den Umschlag, und zum Vorschein kam eine Einladung zur Testamentsverkündung.

Als ich die Überschrift las, fühlte es sich an, als verschwämmen die Buchstaben zu einem flirrenden Film tanzender kleiner Punkte. Mir kam es vor, als hätte ich mit einem Mal mehrere Gläser Schnaps im Blut, die mir den Kopf und jeden klaren Gedanken vernebelten.

»Testamentsverkündung Frau Else Bielert«, las ich flüsternd vor und spürte, wie meine Mutter mir sanft die Hand auf den Rücken legte und mich Richtung Sofa im Wohnzimmer schob.

Ich setzte mich, dankbar, dass ich meine wackeligen Beine von der Aufgabe befreien konnte, mich zu tragen.

»Greta, mein Schatz, was heißt das für dich?« Der Blick meiner Mutter war fragend. War das womöglich die große Stunde, von der Else kurz vor ihrem Tod gesprochen hatte und in der sie Thies´ Reaktion von ihrer Wolke aus beobachten wollte?

Ich wusste, dass Else in einer wirtschaftlich mehr als gut gestellten Lage war und dass die Familie von Thies nur darauf lauerte, irgendwann das Erbe ihrer ungeliebten Tante anzutreten. Das war eine nie ausgesprochene, aber unterschwellig dennoch stets präsente Wahrheit.

Lächelnd hob ich die Schultern. »Auf jeden Fall nichts Schlechtes«, stellte ich fassungslos fest. Ein ungläubiges Grinsen breitete sich auf dem Gesicht meiner Mutter aus.

Sie ließ sich gegen die Sofalehne sacken, und atmete hörbar aus. »Ich glaub, ich brauch einen Schnaps«, stellte sie nüchtern fest, und in diesem Moment kam mein Vater ins Wohnzimmer.

»Hab ich hier noch vor dem Mittagessen das Wort Schnaps gehört?«, fragte er amüsiert, und meine Mutter winkte ab.

Ich lächelte schief, und als mein Vater mich sah, bekam er einen Schreck. Meine verschmierte Wimperntusche verriet, dass ich vollkommen neben der Spur war.

»Gretchen! Was ist denn mit dir passiert? Hast du geweint?«

»Keine Sorge, Papa. Es ist nichts Schlimmes«, beruhigte ich ihn. »Ich denke, es ist trotz der traurigen Umstände eher etwas Erfreuliches.«

»Gibt es noch bessere Nachrichten, als dass du diesem Thies den Laufpass gegeben hast?« Der Gesichtsausdruck meines Vaters erhellte sich.

»Werner!« Meine Mutter zog böse die Augenbrauen zusammen und schüttelte empört den Kopf. Wir wussten um seine Antipathie gegenüber meinem Freund. Da ging er mit Else absolut konform. Meine Mutter war die Meisterin der Diplomatie und hielt sich stets aus derlei Diskussionen heraus. Sie hatte allerdings auch nie ganz verbergen können, dass Thies nicht unbedingt der Mann war, den sie sich für mich gewünscht hatte. Nie hätte sie so was jedoch ausgesprochen und mir da hineingeredet.

»Wie ihr wisst, bin ich ja nicht nur, weil ich Abstand von Thies brauche, hierher zu euch gekommen. In der Tat mache ich mir gerade Gedanken, ob alles so weitergehen sollte, wie es bisher lief in meinem Leben. Eigentlich habe ich auch bereits den Entschluss gefasst, dass sich dringend etwas ändern muss.«

»Das klingt vielversprechend«, stellte mein Vater unverzagt fest, nahm sich eine Tasse Kaffee aus der Kanne vom Frühstück und setzte sich zu uns.

»Der Tod von Else hat vieles in mir ausgelöst. Und er wird vielleicht die Weichen in meinem Leben ganz neu stellen«, begann ich.

»Das kann man wohl so sagen«, murmelte meine Mutter.

»Schon bevor mich dieser Brief erreicht hat.« Ich warf meiner Mutter einen vielsagenden Blick zu und deutete auf den Tisch, wo der Brief lag.

Verwirrt legte mein Vater die Stirn in Falten und blickte auf das Schreiben. »Darf ich?«, fragte er, ehe er ihn in die Hand nahm.

Ich nickte. »Gerne.«

Mein Vater setzte die Lesebrille auf. Nach wenigen Sekunden wechselte sein Gesichtsausdruck von irritiert zu ungläubig. »Aber«, stammelte er, »was bedeutet das?«

Zögerlich hob ich die Schultern. »Genau weiß ich es auch nicht. Aber ich vermute, es ist eine gute Nachricht für mich.«

»Unfassbar!« Mein Vater schüttelte staunend den Kopf.

Ich nickte und war in diesem Moment sehr dankbar und wahnsinnig stolz auf Else. Aber gleichzeitig war ich auch unendlich traurig. Alles Geld der Welt hätte ich hergegeben, wenn ich Else noch einmal fest in den Arm nehmen und mit ihr ein Stück Sahnetorte hätte verputzen können. Wenn ich ein einziges Mal noch lächelnd über ihren Anblick hätte staunen dürfen, wenn sie das Café betrat und alle Köpfe sich nach ihr umdrehten.

Ich seufzte. »Ich vermisse Else sehr«, sagte ich, und meine Mutter legte den Arm um mich. »Es fehlt mir so, mit ihr zu reden, zu lachen. Ihr aufmunterndes Lächeln, ihre lieben Augen.« Matt ließ ich die Schultern hängen. Meine Eltern und ich hatten oft darüber gesprochen, dass Else für mich wie die Oma war, die ich nie hatte. Meine eigenen Großeltern waren auf beiden Seiten verstorben, als ich noch klein war.

»Das, was sie dir hinterlassen hat, und damit meine ich nicht das.« Sie deutete auf den Brief. »Das wirst du für immer und ewig im Herzen tragen. Das kann dir niemand nehmen. Kein...
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Autor

Julia Rogasch, geboren 1983, lebt mit ihrem Ehemann und ihren Töchtern in Hannover. Seit 2010 sorgt ihr Leben als Mama mit Job täglich für Inspirationen.Ihr großes Glück ist die Familie, welche sie nun mit der Arbeit und der Leidenschaft fürs Schreiben vereinbaren kann, da man ihr die Chance bot, im Marketing via Homeoffice für das Autohaus ihre Kreativität auszuleben, für das sie bis 2010 Autos verkaufte. Wann immer der Familientrubel es zulässt, widmet sie sich privat dem Schreiben.