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Der Prinz an ihrer Seite

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.07.2021
Windsor Castle 1943: Kronprinzessin Elizabeth fiebert dem Wiedersehen mit Prinz Philip von Griechenland entgegen. Seit ihrer letzten Begegnung geht ihr der charmante junge Leutnant mit den strahlend blauen Augen nicht mehr aus dem Kopf. Doch ihr Vater, König George VI., ist entschieden gegen diese Verbindung: Philip ist zu unberechenbar und zu abenteuerlustig für eine zukünftige Königin. Noch dazu ist er kein Brite. Aber dieses eine Mal ist Elizabeth fest entschlossen, sich gegen alle Widerstände durchzusetzen und ihrem Herzen zu folgen ...
Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen des Buckingham Palace und ins Privatleben der Royal Family.
»Fans der Serie THE CROWN werden diesen Roman lieben.« Woman's Weekly

Flora Harding lebt in York und schreibt seit über 30 Jahren unter verschiedenen Namen Romane, historische Texte und Sachbücher. Die Beziehung zwischen Vergangenheit und Gegenwart fasziniert sie dabei besonders.
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Produkt

KlappentextWindsor Castle 1943: Kronprinzessin Elizabeth fiebert dem Wiedersehen mit Prinz Philip von Griechenland entgegen. Seit ihrer letzten Begegnung geht ihr der charmante junge Leutnant mit den strahlend blauen Augen nicht mehr aus dem Kopf. Doch ihr Vater, König George VI., ist entschieden gegen diese Verbindung: Philip ist zu unberechenbar und zu abenteuerlustig für eine zukünftige Königin. Noch dazu ist er kein Brite. Aber dieses eine Mal ist Elizabeth fest entschlossen, sich gegen alle Widerstände durchzusetzen und ihrem Herzen zu folgen ...
Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen des Buckingham Palace und ins Privatleben der Royal Family.
»Fans der Serie THE CROWN werden diesen Roman lieben.« Woman's Weekly

Flora Harding lebt in York und schreibt seit über 30 Jahren unter verschiedenen Namen Romane, historische Texte und Sachbücher. Die Beziehung zwischen Vergangenheit und Gegenwart fasziniert sie dabei besonders.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641279950
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2689 Kbytes
Artikel-Nr.5722795
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Auf seinem Platz neben der Königin versucht Philip, sich nicht anmerken zu lassen, wie verkatert er ist. Warum in Gottes Namen hat er gestern Abend so viel getrunken? Aber es war die letzte Gelegenheit für ihn, Osla vor Weihnachten noch einmal zu sehen.

Es ist hoch hergegangen, jedenfalls soweit Philip sich erinnern kann. Sie waren tanzen im Club The 400, und danach hat sich in Oslas Wohnung irgendwie eine Party ergeben, bei der es Russischen Salat gab, den Osla mit Trockenei zubereitet hatte. Gestern Abend fand er den Salat eigentlich ganz in Ordnung, aber das Paraffinöl rumort immer noch in seinem Magen. Er hat auf der Couch geschlafen, und da hätte er auch bleiben sollen. Stattdessen hat er den fatalen Fehler begangen, in die Wohnung in der Chester Street zurückzukehren, wo er einen Brief von Mountbatten vorfand, der ihn mit großem Nachdruck aufforderte, sich so bald wie möglich auf Windsor Castle einzufinden.

Briefe von Onkel Dickie ignoriert man besser nicht.

»Dein Großvater war ein König«, hat Mountbatten bei ihrer letzten Begegnung gesagt. »Du bist ein Prinz und mit den meisten Königshäusern Europas verwandt. Aber was gehört dir? Kaum mehr als das, was du am Leib trägst.«

»Und das kleine Schmuckstück von Auto, das du mir zum einundzwanzigsten Geburtstag geschenkt hast.« Philip liebt seinen MG.

Aber so leicht ließ sich Mountbatten nicht ablenken. »Du weißt, was ich meine, Philip. Du bist ein gut aussehender Bursche, und Lilibet wird eines Tages Königin von England sein. Mach einen guten Eindruck auf sie - soweit ich weiß, verstehst du dich darauf doch mehr als gut. Verdammt, du bist es deiner Familie und dir selbst schuldig! Der Krieg wird nicht ewig dauern, und was wird dann aus dir? Du bist kein britischer Staatsbürger, also wirst du nicht in der Navy bleiben können.«

Philip kann sich ein Ende des Kriegs nicht vorstellen. Es scheint ihn schon immer gegeben zu haben. Wenn er sich selbst gegenüber in diesem Punkt so aufrichtig ist, wie er es gern immer wäre, sagt ihm der Krieg im Grunde zu.

Sicher, es gibt die schrecklichen Momente, die voller Grauen und Panik, aber bedeutend mehr Augenblicke mit Adrenalin und erwartungsvoller Spannung. Manchmal, wenn er nicht achtgibt, dringen die Schreie von Verwundeten in sein Bewusstsein, Bilder von Flammen und zuckenden Gliedmaßen und das laute Rattern von Maschinengewehren. Dann wirbelt ihm alles zusammen durch den Kopf, stößt ihn an den Rand eines tiefen Abgrunds und raubt ihm schier den Atem. Bis er es einfach verdrängt. Es ist Krieg, mehr nicht, und bis jetzt hat er noch nicht mal einen Kratzer abbekommen.

Philip denkt lieber an das Stampfen der Schiffsmotoren und das gleißende Licht über dem Mittelmeer. An das Gefühl von Freiheit, wenn sie aus dem Hafen auslaufen. Und an die atemlose Anspannung, wenn der Befehl für die Gefechtsstationen kommt.

Hier ist es schlimmer, findet er. Das Land ist ausgelaugt, die Städte durch Bombeneinschläge verwüstet, die Menschen grau und zermürbt von den Rationierungen und nächtlichen Verdunkelungen. Mittlerweile geht Philip in London an zerstörten Gebäuden vorbei, ohne sie noch wahrzunehmen. Einmal, als er mit Freunden einen Abstecher ins Café Royal machen wollte, musste er feststellen, dass das Lokal nur wenige Minuten zuvor von einer Bombe getroffen worden war. Staubwolken hingen noch in der Luft, Tote lagen auf dem Bürgersteig, Männer in Abendkleidung, Frauen in Pelzen und mit Diamanten behängt, die im Mondlicht funkelten. Die Plünderer waren schon da, nahmen Toten und Sterbenden ihren Schmuck ab und zogen Seidenkleider hoch, um Nylonstrümpfe abzustreifen.

Philip erinnert sich, dass er einfach zum Club The 400 weitergegangen ist.

So ist das nun mal im Krieg. Niemand weiß, wann die nächste Bombe fällt, wann der Torpedo trifft, wann die Messerschmitt hinter einer Wolke auftaucht und dich abschießt. In den Kreisen, in denen er verkehrt, herrscht immer eine nervöse Stimmung. Das Wissen, dass jede Nacht die letzte sein könnte, um zu lachen, zu tanzen, Cocktails zu trinken oder ein Mädchen zu küssen, macht es schwer, vernünftig zu sein und früh nach Hause und ins Bett zu gehen. Also tut man es nicht, sondern tanzt und trinkt und lacht, wild entschlossen, das Maximum an Spaß aus jedem einzelnen Abend herauszuholen.

Zwischen diesem Leben und Windsor Castle liegen Welten. Hier in der Waterloo Chamber weist kaum etwas darauf hin, dass überall sonst im Land Chaos und Zerstörung herrschen. Die berühmten Porträts von Lawrence wurden abhängt. An ihrer Stelle schmücken - Philip kneift die Augen zusammen, um sich zu vergewissern, dass er sich das nicht bloß einbildet - bizarre Bilder von Märchenfiguren die Wände. Ansonsten scheint sich seit dem vorigen Jahrhundert hier nur wenig verändert zu haben. Der König hat sich sogar über die Königin hinweg zu Philip gebeugt, um ihm mitzuteilen, dass die Bühnenrequisiten und Vorhänge tatsächlich dieselben sind, die schon Königin Victorias Kinder bei ihren Aufführungen benutzt haben.

Philip brummt der Schädel, ein bohrender Schmerz, der jedes Mal stärker wird, wenn jemand auf seinem Stuhl hin und her rutscht und dabei Stuhlbeine über den Boden kratzen. Er fühlt sich benommen und erschöpft. Ob er sich vielleicht wirklich die Grippe geholt hat, die ihm eigentlich nur als Ausrede gedient hat, um nicht schon gestern Abend zu kommen?

»Fahr hin und spiel bei dem Theaterstück mit«, hat Mountbatten ihn gedrängt.

»Nie und nimmer stolziere ich auf einer Bühne herum und mache mich vor dem König zum Affen!«

»Dann engagiere dich eben hinter der Bühne. Da findet sich bestimmt etwas, und es würde sehr gut ankommen. Der König und die Königin wissen derartige Gesten durchaus zu schätzen.«

Doch je mehr Mountbatten ihm zusetzt, desto bockiger wird Philip, wie ein Hund, den man waschen und shampoonieren will.

»Du bist doch schon auf dem besten Weg, Philip.« Onkel Dickie kann nicht verstehen, warum er sich so gegen diese einmalige Chance sträubt. »Der König sagt, Lilibet wäre bei eurer Begegnung 1941 sehr angetan von dir gewesen. Sie hat dir doch geschrieben, nicht wahr?«

»Hin und wieder.« Philip weiß, dass er uneinsichtig ist, aber er kann nicht anders. Er hat öfter als nur hin und wieder Briefe von Elizabeth bekommen, ernsthafte, mit kindlicher Hand geschriebene Briefe, die er seltsam rührend fand. Aber das wird er seinem ehrgeizigen Onkel gegenüber nie zugeben. Er nimmt die Angelegenheit bewusst auf die leichte Schulter und ist froh, dass Elizabeth ihn nie um ein Foto von sich gebeten hat. Er wiederum hat sich gehütet, auch nur anzudeuten, dass er gerne eines von ihr hätte. Damit hätte er die Dinge einen Schritt zu weit gehen zu lassen. »Sie ist ein junges Ding, Onkel Dickie. Sie hat nicht viel zu sagen.«

Mountbatten winkte ab. »Ich hoffe, du beantwortest ihre Briefe?«

»Wenn ich dazu komme. Ich weiß nicht, ob dir aufgefallen ist, dass wir uns im Krieg befinden.«

»Jedenfalls scheinst du genug Zeit zum Tanzen und Trinken zu haben, wenn du Landgang hast«, bemerkte sein Onkel.

»Ich schreibe ihr.« Nicht dass er selbst viel in seinen Briefen zu sagen gehabt hätte.

Die Wahrheit ist, dass er Mühe hat, sich genauer an Elizabeth zu erinnern. Sie ist ein eher ruhiges Mädchen, vernünftig und nicht unbedingt grazil. Immer wieder mal hat er sie bei diversen Familienfeiern getroffen, zum Beispiel bei der Vermählung seiner Cousine Marina mit dem Herzog von Kent, und natürlich bei der Krönung ihres Vaters, die Philip noch gut in Erinnerung hat. 1939 haben sie im Naval College miteinander Krocket gespielt, nachdem Onkel Dickie, der alte Intrigant, es geschickt eingefädelt hatte, dass Philip sich um die beiden Prinzessinnen kümmerte, während der König und die Königin dem Gottesdienst beiwohnten. Irgendeine Krankheit, Mumps oder Masern oder was auch immer, war der Grund dafür gewesen, dass Elizabeth und Margaret ihre Eltern nicht begleiten konnten.

Philip wäre nicht überrascht zu erfahren, dass Mountbatten das Ganze damals höchstpersönlich inszeniert hat, um seinen Neffen der ältesten Tochter des Königs vor die Nase zu schieben. Nicht dass es viel gebracht hätte. Elizabeth war damals fast krankhaft schüchtern, glaubt er sich zu erinnern, und ziemlich unbeholfen. Er hat es kaum geschafft, ihr auch nur ein Wort zu entlocken. Später wurde ihnen ein vorzüglicher Tee auf der königlichen Jacht serviert, daran erinnert er sich.

Gott im Himmel, gleich platzt ihm der Schädel. Wenn er nur irgendwoher ein Aspirin bekommen könnte, aber danach fragt man besser nicht, wenn man gerade den Crimson Drawing Room betreten hat, wo der König und die Königin ihre Gäste begrüßen.

Das Letzte, was Philip in diesem Moment will, ist, sich ein Weihnachtsspiel anschauen. Die Waterloo Chamber ist so groß, dass sie nur schwer zu beheizen sein dürfte, und weil die Königsfamilie entschlossen ist, in diesen Kriegszeiten dieselben Entbehrungen auf sich zu nehmen wie die restliche Bevölkerung, wurde nicht einmal ein elektrischer Heizstrahler aufgestellt, um zumindest ein wenig Wärme zu erzeugen. Die Luft ist eisig, und Philip beneidet die Königin um ihren Pelzmantel.

Trotz der schneidenden Kälte wird er nicht munter. Oslas Sofa ist nicht unbedingt bequem. Er ist unausgeschlafen und müde, und vor lauter Anstrengung, nicht zu gähnen, tun ihm die Kiefermuskeln weh. Verstohlen drückt er Daumen und Zeigefinger auf seinen Nasenrücken. Er darf jetzt auf keinen Fall einschlafen. Obwohl er sich...
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Autor

Flora Harding lebt in York und schreibt seit über 30 Jahren unter verschiedenen Namen Romane, historische Texte und Sachbücher. Die Beziehung zwischen Vergangenheit und Gegenwart fasziniert sie dabei besonders.