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The Sea in your Heart

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am12.04.20221. Auflage
Ein Herz wie das Meer: stürmisch, wild und frei. Lilja lebt für das Meer. Sie verbringt den Großteil ihres Arbeitstages auf dem Atlantik, um bei Whalewatching-Touren nach den sanften Riesen Ausschau zu halten. Privat engagiert sie sich in einer Umweltorganisation für den Schutz der Ozeane und nimmt an Protestaktionen gegen den Walfang teil. Dementsprechend wenig Zeit hat sie für Männer. Eine Beziehung steht definitiv nicht auf Liljas Prioritätenliste - bis sie im Licht von Islands Mitternachtssonne einen Mann kennenlernt, dessen Lächeln einfach unwiderstehlich ist. Sie verbringt eine magische Nacht mit ihm. Doch was Lilja nicht weiß: Jules ist jemand, auf den sie sich nie hätte einlassen dürfen ... Mitternachtssonne und Vulkanstrände. Band 2 der Island-Reihe, das Sommerbuch. Unabhängig lesbar.

Kira Mohn hat schon die unterschiedlichsten Dinge in ihrem Leben getan. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, studierte Pädagogik, lebte eine Zeit lang in New York, veröffentlichte Bücher in Eigenregie unter dem Namen Kira Minttu und hob zusammen mit vier Freundinnen das Autorinnen-Label Ink Rebels aus der Taufe. Mit der Leuchtturm-Trilogie erschien sie erstmals bei KYSS, mit der Kanada-Reihe gelang ihr der Einstieg auf die Spiegel-Bestsellerliste. In ihren neuen Büchern «The Sky in your Eyes» und «The Sea in your Heart» entführt sie ihre Leser*innen nun in die beeindruckende Landschaft Islands. Kira wohnt mit ihrer Familie in München, ist auf Instagram aktiv und tauscht sich dort gern mit Leser*innen aus.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin Herz wie das Meer: stürmisch, wild und frei. Lilja lebt für das Meer. Sie verbringt den Großteil ihres Arbeitstages auf dem Atlantik, um bei Whalewatching-Touren nach den sanften Riesen Ausschau zu halten. Privat engagiert sie sich in einer Umweltorganisation für den Schutz der Ozeane und nimmt an Protestaktionen gegen den Walfang teil. Dementsprechend wenig Zeit hat sie für Männer. Eine Beziehung steht definitiv nicht auf Liljas Prioritätenliste - bis sie im Licht von Islands Mitternachtssonne einen Mann kennenlernt, dessen Lächeln einfach unwiderstehlich ist. Sie verbringt eine magische Nacht mit ihm. Doch was Lilja nicht weiß: Jules ist jemand, auf den sie sich nie hätte einlassen dürfen ... Mitternachtssonne und Vulkanstrände. Band 2 der Island-Reihe, das Sommerbuch. Unabhängig lesbar.

Kira Mohn hat schon die unterschiedlichsten Dinge in ihrem Leben getan. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, studierte Pädagogik, lebte eine Zeit lang in New York, veröffentlichte Bücher in Eigenregie unter dem Namen Kira Minttu und hob zusammen mit vier Freundinnen das Autorinnen-Label Ink Rebels aus der Taufe. Mit der Leuchtturm-Trilogie erschien sie erstmals bei KYSS, mit der Kanada-Reihe gelang ihr der Einstieg auf die Spiegel-Bestsellerliste. In ihren neuen Büchern «The Sky in your Eyes» und «The Sea in your Heart» entführt sie ihre Leser*innen nun in die beeindruckende Landschaft Islands. Kira wohnt mit ihrer Familie in München, ist auf Instagram aktiv und tauscht sich dort gern mit Leser*innen aus.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644010291
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum12.04.2022
Auflage1. Auflage
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5217 Kbytes
Artikel-Nr.5724046
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Das Wasser ist schwarz, und es weht kaum ein Wind. Weiße Gischt schäumt vor dem Bug unseres Schiffes auf, es riecht nach Salz und Weite und Leben. So würde ich den Duft des Meeres immer beschreiben, aber vor allem an einem Tag wie heute, an dem es darum geht, das Leben zu beschützen.

«Sie sind direkt vor ihnen! Ihr müsst näher ran!» Haukurs Stimme tönt kratzig aus dem Funkgerät.

Elvar hält den Blick über das Steuerrad hinweg starr geradeaus gerichtet. «Wie weit sind sie noch entfernt?»

«Wir kommen zu spät!»

Wir alle hören es aus Haukurs verzerrter Stimme heraus. Wut. Verzweiflung. Angst.

«Flieg über die Harpunen», ordnet Elvar an und überlässt Ari das Steuer. «Du musst alles filmen, hörst du, alles! Und geh so weit runter, wie du kannst, vielleicht hält sie das auf, weil sie kein Bildmaterial liefern wollen.»

Wir kommen zu spät.

Die Free Warrior zerschneidet die Wellen, so schnell sie eben kann, doch wir kommen zu spät. Der Umriss des Walfängers ist noch viel zu weit entfernt, Haukur in seinem Hubschrauber nur ein kleiner Punkt am bewölkten Himmel. Mein Blick fliegt zu Elvar, der angestrengt aus dem Fenster starrt, ein großer Mann mit einem struppigen weißen Bart. Wenn er lächelt, sieht er aus wie einer der Jólasveinar, der Weihnachtsgesellen, doch in diesem Moment ist sein Gesicht so angespannt wie das jedes anderen hier auf der Brücke. Aris Mund ist nur ein schmaler Strich, Sóley wickelt nervös das Ende ihres langen, dunklen Zopfs wieder und wieder um den Finger, während Marcel mit seinen hochgezogenen Schultern wirkt, als wolle er am liebsten losrennen - nur wohin?

Wir können nichts tun. Wir kommen zu spät.

Jetzt sehen wir die Wale. Es sind Minkwale, und ich möchte ihnen zurufen, dass sie abtauchen sollen, so tief es eben geht, doch sie tun das, was sie immer tun. Sie flüchten dicht unter der Wasseroberfläche, viel zu gestresst, um ausreichend Sauerstoff zu tanken. Immer wieder sind ihre glatten Rücken zu sehen.

«Sie zielen auf den direkt vor ihnen!»

Haukur schreit uns an, weil er nichts anderes tun kann, und am liebsten möchte ich mitschreien.

Die Aufbauten des Walfangschiffs sind schwarz, der Teil, der im Wasser liegt, dunkelrot. Als würden sie bereits mit ihren Farben ausdrücken wollen, wofür sie stehen. Für Blut und Tod.

Gestalten sind auf dem Deck zu erkennen, zwei sind ganz vorn, dort, wo die Harpune ist. Und bei der Harpune bleiben sie, obwohl Haukur sie umkreist und wir uns ihnen nähern - so quälend langsam, als sei das alles hier nur ein Albtraum.

Es ist auch ein Albtraum. Aber einer, aus dem ich nicht rechtzeitig erwachen werde.

Eine Explosion lässt mich zusammenzucken, ein krachender Knall, lauter als der Motor unseres Schiffes und die Rotoren des Hubschraubers, und dann ist da nur noch mein Herzschlag, der in meinem Kopf dröhnt. Denn der Wal stirbt lautlos.

Die Leine, die vom Schiff hinunter zum schäumenden Wasser führt, spannt sich, und die Gischt färbt sich rot.

Oh nein. Nein.

«Sie haben ihn getroffen.»

Der Wal bäumt sich auf, dreht sich zur Seite. Die anderen Wale werden langsamer, schwimmen näher zu ihrem verletzten Gefährten. Sie helfen einander. Immer. Und die Walfänger wissen das.

«Jetzt haben sie ein Gewehr am Bug.»

Ein weiterer Knall, nicht ganz so laut diesmal, und der Wal am Ende der Harpunenleine hört auf zu kämpfen.

«Oh mein Gott.»

Wer hat das gesagt? Haukur? Sóley? Ich?

«Film das, Haukur.» Elvars Stimme, gleichzeitig brüchig und doch fest. «Film das. Alles. Das ist eine absichtliche Provokation, ihre Antwort auf unsere Anwesenheit. Und wenn wir daraus noch irgendetwas machen wollen, brauchen wir Aufnahmen.»

Sie haben noch nie vor unseren Augen einen Wal getötet. Noch nie. Normalerweise versuchen sie, uns abzuschütteln, um ohne Störung ihrer grausamen Arbeit nachzugehen, doch heute haben sie offenbar beschlossen, ihre Taktik zu ändern. Es ist ein Schlag ins Gesicht. Ein erhobener Mittelfinger in unsere Richtung.

«Wir haben sie im Stich gelassen», flüstere ich und fühle, wie sich Sóleys Finger um meine schließen.

«Jetzt sind sie zu weit gegangen.» Elvar hält das Funkgerät fest umklammert, seine Knöchel sind so weiß wie seine Haare und sein Bart. «Diesen Wal werden sie nicht auch noch feiern.»

«Was hast du vor?»

In Aris Tonfall schwingt etwas mit, das ich auch auf jedem Gesicht um mich herum erkenne. Ich spüre es selbst: Ich will etwas tun. Irgendetwas. Ich kann nicht nur zuschauen, wie diese Mörder die Harpunen auf den nächsten Wal richten.

«Wir vermasseln diesen Bastarden ihre Party.»

Sie haben damit begonnen, den Wal hochzuziehen, Männer mit roten Helmen, die einfach so tun, als seien wir nicht da. Dabei brechen sie das Gesetz, auch wenn sie behaupten, dass es für sie nicht gilt.

«Direkt auf sie zuhalten! Bug zum Wal!»

«Okay.»

Ich sehe Ari das Steuer umklammern und nicke. Sie haben den Wal getötet, aber sie werden nicht auch noch daran verdienen, indem wir zulassen, dass sie ihn zu ihrem Verarbeitungsschiff bringen, in dieses schwimmende Schlachthaus. Und wir werden ihnen nicht die Zeit geben, auch noch einen seiner Gefährten zu töten. Ganz einfach.

Unser Schiff ist kleiner und sehr viel älter als das der Walfänger. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir bei diesem Manöver weit schlimmere Schäden davontragen als sie, ist groß - und trotzdem: Sie werden diesen Wal dem Meer zurückgeben. Wir werden sie dazu zwingen. Und auch wenn ich weiß, dass unsere Aktion waghalsig und vielleicht sogar irrsinnig ist - ich will es tun. Denn während sie sich mit uns auseinandersetzen müssen, können die anderen Wale fliehen.

Ich habe Elvar kennengelernt, als er bei einer Veranstaltung der Organisation Wild & Free über Walfang und die Überfischung der Meere gesprochen hat, und jedes seiner Worte hat sich direkt in mein Herz gebrannt. Unmittelbar nachdem er die Bühne verlassen hatte, habe ich mich zu ihm durchgekämpft.

«Ich will bei euch mitmachen», habe ich gesagt und mich bemüht, seinem prüfenden Blick standzuhalten. Ich wollte, dass er spürt, was er in mir ausgelöst hat, und dass ich jedes Wort absolut ernst meinte. In diesem Moment hätte ich, ohne zu zögern, mit ihm das nächste Schiff bestiegen.

«Wenn du bereit bist, dein Leben für das eines Wals zu riskieren, dann melde dich an», war seine Antwort gewesen.

Während Elvar jetzt das Steuer wieder übernimmt und Ari dem Rest der Crew von der Brücke aus Kommandos zuruft, während alle hektisch auf ihre Posten rennen oder sich einfach nur irgendwo festhalten, habe ich das Gefühl, dieser Moment könnte heute gekommen sein.

Trotzdem habe ich keine Angst. Dazu bin ich viel zu sehr geflutet von Adrenalin.

«Passt auf, die Wasserwerfer!», ruft Marcel.

«Scheiß auf die Wasserwerfer», erwidert Elvar.

In der nächsten Sekunde ducke ich mich automatisch vor einer Fontäne, die so hart auf die Scheiben der Brücke trifft, dass ich erwarte, sie jeden Moment bersten zu sehen.

«Marcel! Nimm die Kamera hoch!»

Plötzlich ist eine Stimme aus der Funkanlage zu hören. «Ihr seid zu nah an unserem Schiff. Dreht ab. Ich wiederhole: Dreht ab.»

«Ihr seid zu nah an den Walen», erwidert Elvar.

Ich sehe hinüber zu Marcel, der sich bemüht, mit seiner Kamera alles gleichzeitig einzufangen, und dann zurück zum Walfänger. RESEARCH steht fett in weißen Großbuchstaben auf der Metallwand direkt über den Männern, die noch immer dabei sind, den Wal zu vertäuen, dessen Schwanzflosse mittlerweile bis hinauf zur Reling reicht. Eben hat er noch gelebt. Eben ist er noch durchs Wasser geglitten. Minkwale sind neugierig, beinahe zutraulich, und seit die Walfänger sich auf sie konzentrieren, weil sie die Großwale beinahe ausgerottet haben, wird ihnen genau das zum Verhängnis.

Ich starre den Wal an, während der rotschwarze Rumpf vor uns an Höhe gewinnt.

«Festhalten!», ruft Elvar, und ein Knirschen ist zu hören, das mir bis in die Knochen fährt. Elvar hat im letzten Moment abgedreht, und wir erwischen das andere Schiff schräg, schrammen mit einem grässlichen Schleifen an ihm vorbei, den toten Wal vor uns herschiebend. Um dessen Schwanzflosse ist noch immer das Seil geschlungen, das sich nun wieder abrollt.

«Kappt das Tau! Kappt das Tau!», brüllt Elvar, und ich stürze nach draußen. Wie? Wie bekomme ich das Ding gekappt?

Sóley ist direkt hinter mir, und als ich mich zu ihr umdrehe, spiegelt ihr Gesicht das, was ich fühle - blankes Entsetzen.

«Er wird zerreißen, Lilja!», schreit Sóley. «Der Wal wird gleich zerreißen! Oh Gott!»

Ein Beil! Ich brauche ein Beil.

Die Wasserwerfer im Blick, haste ich über das schwankende Deck bis hin zu einer Klappe, in der Werkzeug aufbewahrt wird. Meine Ohren würden sich am liebsten von selbst versiegeln, weil dieses Kreischen von Metall auf Metall nicht auszuhalten ist. Marcel überholt mich, und nur ein paar Augenblicke später bearbeiten sowohl er als auch ich das straff gezogene Seil mit Hieben, bis die steifen Fasern endlich auseinanderplatzen.

«Verflucht!» Marcel greift sich an den Kopf. Etwas prallt direkt neben mir vom Boden ab und rollt über die schrägen Planken bis zur Wand der Brücke.

Eine Schraubenmutter.

Sie bewerfen uns.

Vermutlich sollten wir dankbar sein, dass sie nicht schießen.

Unser Boot, das bisher durch das andere Schiff nach Steuerbord gedrückt wurde, neigt sich plötzlich zur anderen...
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Kira Mohn hat schon die unterschiedlichsten Dinge in ihrem Leben getan. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, studierte Pädagogik, lebte eine Zeit lang in New York, veröffentlichte Bücher in Eigenregie unter dem Namen Kira Minttu und hob zusammen mit vier Freundinnen das Autorinnen-Label Ink Rebels aus der Taufe. Mit der Leuchtturm-Trilogie erschien sie erstmals bei KYSS, mit der Kanada-Reihe gelang ihr der Einstieg auf die Spiegel-Bestsellerliste. In ihren neuen Büchern «The Sky in your Eyes» und «The Sea in your Heart» entführt sie ihre Leser*innen nun in die beeindruckende Landschaft Islands. Kira wohnt mit ihrer Familie in München, ist auf Instagram aktiv und tauscht sich dort gern mit Leser*innen aus.