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The Sky in your Eyes

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am16.11.20211. Auflage
Sehnsuchtsort Island. Die neue zweibändige Reihe der Spiegel-Bestsellerautorin. Islands Winternächte sind lang. Doch Elín mag die Dunkelheit. Allein am Strand, unter dem endlos weiten Sternenhimmel, kann sie fast vergessen, was ihr Ex-Freund über sie gesagt hat. Über ihren Körper. Über ihr Gewicht. Bis die Selbstzweifel wieder so laut werden, dass nicht einmal das Tosen der Wellen sie übertönen kann. Als sie bei einem Kochkurs Jón kennenlernt, ist sie deshalb mehr als verunsichert. Jón ist attraktiv, charmant und witzig - und interessiert sich für sie. Elíns Herz schlägt in seiner Nähe schneller, trotzdem erstarrt sie bei jeder Berührung. Denn wie kann sie sich noch einmal fallen lassen? Wenn der Aufprall am Boden alles zerstören würde, was von ihr übrig ist ... Ein zarter Liebesroman rund um die Themen Bodyshaming und Selbstfindung. Dunkle Nächte und tanzende Nordlichter. Band 1 der Island-Reihe, das Winterbuch.

Kira Mohn hat schon die unterschiedlichsten Dinge in ihrem Leben getan. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, studierte Pädagogik, lebte eine Zeit lang in New York, veröffentlichte Bücher in Eigenregie unter dem Namen Kira Minttu und hob zusammen mit vier Freundinnen das Autorinnen-Label Ink Rebels aus der Taufe. Mit der Leuchtturm-Trilogie erschien sie erstmals bei KYSS, mit der Kanada-Reihe gelang ihr der Einstieg auf die Spiegel-Bestsellerliste. In ihren neuen Büchern «The Sky in your Eyes» und «The Sea in your Heart» entführt sie ihre Leser*innen nun in die beeindruckende Landschaft Islands. Kira wohnt mit ihrer Familie in München, ist auf Instagram aktiv und tauscht sich dort gern mit Leser*innen aus.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSehnsuchtsort Island. Die neue zweibändige Reihe der Spiegel-Bestsellerautorin. Islands Winternächte sind lang. Doch Elín mag die Dunkelheit. Allein am Strand, unter dem endlos weiten Sternenhimmel, kann sie fast vergessen, was ihr Ex-Freund über sie gesagt hat. Über ihren Körper. Über ihr Gewicht. Bis die Selbstzweifel wieder so laut werden, dass nicht einmal das Tosen der Wellen sie übertönen kann. Als sie bei einem Kochkurs Jón kennenlernt, ist sie deshalb mehr als verunsichert. Jón ist attraktiv, charmant und witzig - und interessiert sich für sie. Elíns Herz schlägt in seiner Nähe schneller, trotzdem erstarrt sie bei jeder Berührung. Denn wie kann sie sich noch einmal fallen lassen? Wenn der Aufprall am Boden alles zerstören würde, was von ihr übrig ist ... Ein zarter Liebesroman rund um die Themen Bodyshaming und Selbstfindung. Dunkle Nächte und tanzende Nordlichter. Band 1 der Island-Reihe, das Winterbuch.

Kira Mohn hat schon die unterschiedlichsten Dinge in ihrem Leben getan. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, studierte Pädagogik, lebte eine Zeit lang in New York, veröffentlichte Bücher in Eigenregie unter dem Namen Kira Minttu und hob zusammen mit vier Freundinnen das Autorinnen-Label Ink Rebels aus der Taufe. Mit der Leuchtturm-Trilogie erschien sie erstmals bei KYSS, mit der Kanada-Reihe gelang ihr der Einstieg auf die Spiegel-Bestsellerliste. In ihren neuen Büchern «The Sky in your Eyes» und «The Sea in your Heart» entführt sie ihre Leser*innen nun in die beeindruckende Landschaft Islands. Kira wohnt mit ihrer Familie in München, ist auf Instagram aktiv und tauscht sich dort gern mit Leser*innen aus.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644010284
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum16.11.2021
Auflage1. Auflage
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4486 Kbytes
Artikel-Nr.5724049
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Als ich vorhin zum Strand ging, saß mein Vater mit seiner Zeitung im Wohnzimmer, während meine Mutter mit den Vorbereitungen fürs Abendessen beschäftigt war. Noch bevor ich meine Schuhe ausgezogen habe, streckt sie jetzt den Kopf aus der Küchentür in die Diele hinaus. «Elín?»

Ich ringe mir ein Lächeln ab. Sie kann nichts dafür, dass es an diesem Abend nicht einmal dem Meer gelungen ist, die drückenden Gedanken aus meinem Kopf zu vertreiben.

«In fünf Minuten können wir essen.»

«Alles klar. Ich komme gleich.»

Noch fühle ich mich nicht bereit, einmal mehr so zu tun, als sei es völlig normal, dass ich wieder am heimischen Abendbrottisch sitze, obwohl ich doch eigentlich bereits ausgezogen war. Ich steige die Treppe nach oben und schließe die Tür meines Zimmers hinter mir.

Der riesige Kleiderschrank, in dessen Schubladen sich schon meine Babysöckchen befanden, ist aus dunklem Holz. Das Licht der Deckenlampe scheint er einfach zu verschlucken, trotz des ovalen Spiegels in seiner mittleren Tür. An den Rändern ist dieser Spiegel schon vor Jahren blind geworden, und im unteren Drittel finden sich die Spuren der Sticker, die ich als kleines Mädchen auf das Glas geklebt habe, um jeden Blick auf das eigene Spiegelbild unmöglich zu machen. Ich habe versucht, es meiner Mutter zu erklären, während sie schimpfend versuchte, die vielen Aufkleber wieder abzurubbeln.

«Du bildest dir das ein, Elín», hat meine Mutter damals gesagt und den Lappen ungeduldig in die Schale mit Seifenwasser getaucht. «Du bist ein nettes Mädchen, und niemand sagt gemeine Sachen über dich. Du darfst nur nicht immer so schüchtern sein. Lach einfach mit.»

Ich habe mir ihren Rat zu Herzen genommen. Im Laufe der Zeit gelang es mir immer besser, mitzulachen, wenn jemand etwas Gemeines sagte - nein, es gelang mir sogar, lauter zu lachen. Irgendwie hat es sogar funktioniert - zumindest, bis ich Daníel traf.

Inzwischen ist mir klar, dass Daníel nicht die Liebe meines Lebens war, aber Herrgott, alles, was mit ihm zusammenhängt, tut weh. Die Erinnerung an unsere erste Zeit zusammen ist schmerzhaft und gleichzeitig schön; die Erinnerungen an später allerdings - an seine Blicke, an all die Dinge, die er gesagt hat -, diese Erinnerungen fühlen sich an wie Brenneisen in meinem Hirn.

«Elín! Kommst du zum Essen runter?»

Die Stimme meiner Mutter dringt durch die geschlossene Tür, und mir wird nach einem Blick auf die Uhr bewusst, dass ich seit über zehn Minuten auf die zu dicke Frau mit den langen dunklen Locken im Spiegel meines Kleiderschranks starre.

«Elín?»

«Ich komme schon!»

Meine Eltern sitzen an dem runden Holztisch vor der Glastür, die auf die Terrasse hinausführt, und mit einem Lächeln nehme ich meinen Platz zwischen ihnen ein. Wie früher. Nur dass ich mittlerweile gelegentlich das Kochen übernehme.

Da sich heute jedoch meine Mutter um das Essen gekümmert hat, gibt es Forelle mit Rahmsoße und Kartoffeln, was wiederum bedeutet, dass sich auf meinem Teller neben den Kartoffeln nur ein kleiner Berg Gemüse befindet. In Scheibchen geschnittene Möhren, Erbsen aus der Tiefkühltruhe und Mais aus dem Glas, alles in Butter und Soße ertränkt.

«Wann beginnt eigentlich dieser Kurs, Elín?», fragt meine Mutter und klingt dabei so sanft, wie sie meistens klingt. Es kommt selten vor, dass sie wütend wird. Man muss dafür schon mindestens den alten Kleiderschrank, der bereits ihrer Mutter gehörte, mit Stickern verunstalten.

«Nächste Woche. Jeden Freitag um halb acht.»

«Was denn für ein Kurs?», will mein Vater wissen.

«Elín hat das doch erzählt, sie macht einen Computerkurs. Für ihre Arbeit», antwortet meine Mutter.

«Ach, stimmt ja», erwidert mein Vater in diesem besonderen Ton, halb ertappt, halb nachsichtig, mit dem er sich seine Vergesslichkeit gleich selbst zu verzeihen scheint.

«Ich finde das wirklich gut.» Meine Mutter trennt von der Forelle sorgfältig Kopf, Schwanz und Flossen ab und schiebt alles an den Tellerrand. «Und es ist sehr großzügig von Jóhann, dass er dir diesen Kurs ermöglicht.»

Wie sie wohl reagieren würde, wüsste sie, dass es sich bei dem angeblichen Computerworkshop, den ich demnächst im Auftrag meines Chefs besuchen werde, in Wirklichkeit um einen Kochkurs handelt? Noch dazu um einen veganen Kochkurs.

Vermutlich wird mir diese Lüge in den nächsten Wochen irgendwann um die Ohren fliegen, aber aktuell habe ich einfach keine Kraft, mich den Fragen meiner Mutter zu stellen, die ein solcher Kurs bei ihr mit Sicherheit aufwerfen würde.

Aber wozu bezahlst du jemanden, um kochen zu lernen? Du kannst doch kochen?

Oder: Findest du nicht, dass du es mit deiner Ernährung ein wenig übertreibst?

Vielleicht auch: Wieso um alles in der Welt musst du denn jetzt plötzlich vegan essen? Du bist nicht dick, Elín. Nur kräftig gebaut. Und wer dich nicht so liebt, wie du bist, der hat dich nicht verdient.

Ich habe meinen Eltern nicht viel über die Trennung von Daníel erzählt, doch als ich vor einigen Wochen hier ankam, verheult und mit einer hastig gepackten Tasche, muss ich wohl ein paar Dinge erwähnt haben, die sie zu Recht darauf schließen ließen, dass mein kräftiger Körperbau eine Rolle dabei gespielt hat.

Mein Vater hat nur gebrummt und mich in seine riesige Umarmung gebettet, meine Mutter allerdings war fuchsteufelswild. Sie hat Daníel gemocht, aber hätte er sich in den Tagen nach meiner Ankunft blicken lassen, hätte sie ihn mit Sicherheit hochkantig rausgeworfen. Vermutlich täte sie das auch jetzt noch.

All das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass sie kein Verständnis für einen Kochkurs aufbringen würde. Sie hat das Kochen von ihrer Mutter gelernt und ihr Wissen an mich weitergegeben. Ein paar Rezepte mehr stehen wohl mittlerweile im Familienkochbuch, doch sie hatte nie das Bedürfnis, völlig neue Kapitel hinzuzufügen.

Ich schon. Trotzdem stand ich inzwischen schon mehrfach kurz davor, diese ganze Kochkurs-Geschichte wieder zu stornieren. Beim Anmelden war ich noch völlig sicher gewesen. Daníel hätte sich darüber nur lustig gemacht, aber nachdem er ja nun meiner Vergangenheit angehörte, wollte ich ab sofort genau das tun, worauf ich Lust habe. Und ich koche gern. Mehr noch - ich liebe es!

Leider wechseln sich solche Höhenflüge aktuell ständig mit niederschmetternden Frustphasen ab, und wenn ich mich mal wieder in einem Tief befinde ... um ehrlich zu sein, weiß ich nicht genau, wie ich damit klarkomme, sollte ich die einzige dicke Frau in einem Kochkurs sein.

Sicherheitshalber habe ich bis auf Sophia niemandem davon erzählt, nur für den Fall, dass ich doch noch einen Rückzieher mache.

«Hummelchen, möchtest du vielleicht ein Stück von dem Fisch probieren?» Mein Vater hat das obere Filet säuberlich von der Mittelgräte gelöst und weist nun mit der Messerspitze darauf.

«Das würde ich, wenn ich nicht Vegetarierin wäre», sage ich, und ich sage es freundlich, obwohl es ein dauerndes Reizthema zwischen meinem Vater und mir ist. Er wird es nie verstehen.

Mein Vater hat dementsprechend wieder mal diesen Ton in seiner Stimme, als er sagt: «Ja, weiß ich. Aber früher war das doch dein Lieblingsfisch.»

Dieser Ton, aus dem ein hauchzarter Vorwurf herauszuhören ist.

«Es ist immer noch mein Lieblingsfisch, ich mag ihn nur eben nicht mehr tot», erwidere ich.

Kurz scheint mein Vater zu überlegen, welche Antwort er darauf geben soll, dann wendet er sich mit einem so übertriebenen Seufzen seinem Teller zu, dass ich lachen muss.

Eigentlich könnte ich doch einfach für immer hierbleiben. Mir in Vík eine Wohnung suchen. Gelegentlich bei meinen Eltern vorbeischauen. Noch vor einigen Monaten wäre mir dieser Gedanke vollkommen absurd erschienen, im Moment allerdings ...

Ich spieße ein Karottenstück auf die Gabel und lasse geduldig mehrere Sekunden lang das Fett zurück auf den Teller tropfen.

Nicht, dass das etwas nutzen würde.

In den letzten Jahren habe ich unzählige Versuche gestartet abzunehmen. Es ging mir nie darum, nur Gewicht zu verlieren, ich wollte dünn sein, richtig dünn, und irgendwann habe ich dafür solche Dinge wie Gesundheit oder Nachhaltigkeit in den Wind geschossen und mich stattdessen auf Heilsversprechen wie fünfzehn Kilo weniger in zwei Monaten konzentriert.

Umsonst. Natürlich nahm ich ein paar Kilogramm ab, doch man sah es kaum, und sobald ich in meinen Bemühungen auch nur ein paar Tage nachließ - weil meine Mutter mir androhte, mich zum Arzt zu schleifen, wenn ich mit der Apfelessig-Kur weitermachte oder mir vor Hunger so schlecht war, dass ich morgens kaum noch aus dem Bett kam -, wurden die verschwundenen Kilos auch auf der Waage wieder sichtbar. Es ist, als würde ich mit aller Kraft an einem Seil ziehen, das ein schweres Gewicht oben hält. Jeden Moment droht es mir aus den Händen zu rutschen, wenn ich nicht jeden Funken Energie und Konzentration dafür aufbringe, und sobald ich mal müde bin oder erschöpft oder einfach nur gedankenlos ... Genauso wenig, wie ich im Sommer braun werde, bin ich in der Lage, meiner Idealfigur nennenswert näher zu kommen. Meine Haut bleibt hell, und mein Körper bleibt weich. Rund. Kräftig gebaut.

«Was gibt´s zum Nachtisch?», fragt mein Vater, noch bevor ich meinen Teller ganz geleert habe.

«Rhabarberkuchen», erwidert meine Mutter. «Er ist noch im Ofen.»

«Ich nehme auch ein...
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Kira Mohn hat schon die unterschiedlichsten Dinge in ihrem Leben getan. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, studierte Pädagogik, lebte eine Zeit lang in New York, veröffentlichte Bücher in Eigenregie unter dem Namen Kira Minttu und hob zusammen mit vier Freundinnen das Autorinnen-Label Ink Rebels aus der Taufe. Mit der Leuchtturm-Trilogie erschien sie erstmals bei KYSS, mit der Kanada-Reihe gelang ihr der Einstieg auf die Spiegel-Bestsellerliste. In ihren neuen Büchern «The Sky in your Eyes» und «The Sea in your Heart» entführt sie ihre Leser*innen nun in die beeindruckende Landschaft Islands. Kira wohnt mit ihrer Familie in München, ist auf Instagram aktiv und tauscht sich dort gern mit Leser*innen aus.