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Die Asche bleibt

tolino mediaerschienen am01.07.2021
»Das Feuer reinigt und lässt nur Asche zurück - Doch das abgrundtief Böse hat es auch für sich entdeckt« Während die tapferen Einsatzkräfte der Feuerwache ihr Leben aufs Spiel setzen, um Menschen vor dem Tod zu bewahren, lebt ein Psychopath seine kranken Leidenschaften aus, folgt dem Trieb, unvorstellbar grausam töten zu müssen. Immer mehr verdichtet sich der Verdacht, dass dieser Wahnsinnige nicht nur medizinische Grundkenntnisse besitzen muss. Nein - es könnte ein Feuerteufel sein, der sogar aus dem engeren Umfeld der Feuerwehr kommt. Jeder ist plötzlich verdächtig. Ein Psychokampf beginnt und gefährdet Freundschaften. Das Ermittlerduo Liebig und Momsen steht vor dem bisher rätselhaftesten Fall, der sie selbst in tödliche Gefahr bringt.

Der Autor begann nach Eintritt in den Ruhestand mit dem Schreiben von spannenden Romanen unter seinem Klarnamen Harald Schmidt. Da dieser durch TV bekannte Name falsche Erwartungen beim Leser weckte, übernahm er das Pseudonym H.C. Scherf zum Schreiben etlicher Thriller-Reihen.
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Klappentext»Das Feuer reinigt und lässt nur Asche zurück - Doch das abgrundtief Böse hat es auch für sich entdeckt« Während die tapferen Einsatzkräfte der Feuerwache ihr Leben aufs Spiel setzen, um Menschen vor dem Tod zu bewahren, lebt ein Psychopath seine kranken Leidenschaften aus, folgt dem Trieb, unvorstellbar grausam töten zu müssen. Immer mehr verdichtet sich der Verdacht, dass dieser Wahnsinnige nicht nur medizinische Grundkenntnisse besitzen muss. Nein - es könnte ein Feuerteufel sein, der sogar aus dem engeren Umfeld der Feuerwehr kommt. Jeder ist plötzlich verdächtig. Ein Psychokampf beginnt und gefährdet Freundschaften. Das Ermittlerduo Liebig und Momsen steht vor dem bisher rätselhaftesten Fall, der sie selbst in tödliche Gefahr bringt.

Der Autor begann nach Eintritt in den Ruhestand mit dem Schreiben von spannenden Romanen unter seinem Klarnamen Harald Schmidt. Da dieser durch TV bekannte Name falsche Erwartungen beim Leser weckte, übernahm er das Pseudonym H.C. Scherf zum Schreiben etlicher Thriller-Reihen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783752144321
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten188 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1000
Artikel-Nr.5733024
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Längst hatte sich der dichte Rauch über die Dächer der Nachbarhäuser verteilt, aus denen die Bewohner in wilder Flucht ins Freie strömten. Die vom böigen Wind vorangetriebenen Schwaden reflektierten gespenstisch das blaue Licht der vier Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, die schon wenige Minuten nach Eingang des Notrufs eingetroffen waren. In der Ferne kündigte das Martinshorn an, dass sich weitere Fahrzeuge auf dem Weg zum Brandort befanden. Mittlerweile war auch der letzte Mann aus den vorgefahrenen Fahrzeugen ausgestiegen, um die weitere Vorgehensweise im Team zu besprechen. Ein Hilfeleistungslöschfahrzeug und ein Drehleiterwagen waren direkt vor dem Haus platziert worden, aus dessen Fenster in der dritten Etage bereits Flammen loderten, die unbarmherzig an den darüberliegenden Fensterlaibungen leckten. In angemessener Entfernung parkte das Auto des Einsatzleiters, unmittelbar daneben der Rettungswagen. Jeden Augenblick erwartete man den Notarzt, der direkt vom nahe gelegenen Krankenhaus zum Einsatzort gefahren kam.

Der Einsatzleiter gab den Männern des Angriffstrupps Befehle, die im Lärm fast völlig untergingen. Diese Männer waren allerdings geschult genug, um die Lage augenblicklich richtig einschätzen zu können. Die umherstehenden Gaffer, die sich partout nicht den Anordnungen der Einsatzkräfte unterordnen wollten und die Smartphones zückten, verfolgten die Vorbereitungen der Männer. Jeder von ihnen war zwischenzeitlich mit Atemgerät ausgestattet und hantierte an den Schlauchrollen, verschraubte Verlängerungen, als der Schrei von der Seite alle Helfer erstarren ließ.

»Da ist noch einer drin! Da ganz links hinter dem Fenster habe ich einen Kopf gesehen. Ein Kind ... da ist noch ein Kind in der Wohnung!«

Die Frau, die aus dem Fenster des gegenüberliegenden Hauses genau das schrie, was ein Feuerwehrmann absolut nicht hören wollte, wedelte aufgeregt mit den Armen. Alle Augen richteten sich auf das angegebene Fenster, an dessen Scheibe nur noch die kleine Hand zu erkennen war, die jetzt erschreckend langsam herunterrutschte.

»Heiner, Ralf ... ihr zwei geht vor. Klaus, Roland und Martin rücken mit dem zweiten Schlauch nach. Ich will das Kind! Habt ihr mich verstanden? Ich will das Kind gesund hier unten haben! Den Notarztwagen durchlassen, Leute! Verdammt, macht doch endlich Platz für den Arzt!«

Einsatzleiter Hans Wotan wirkte rein äußerlich gefasst, doch jeder, der diesen Riesenkerl näher kannte, wusste, dass eine Explosion kurz bevorstand. Ihn brachte diese Unsitte der Zuschauer, ganz nah an den Gefahrenort heranrücken zu wollen, zum Rasen. Mit wenigen Schritten war er bei einem leicht angetrunken wirkenden Mann, der sich immer wieder die schlabbrige Jogginghose hochzerrte, während er mit dem Telefon das Fenster filmte, hinter dem das Kind vermutet wurde.

»Was soll diese Scheiße? Verschwinde hinter der Absperrung und lass meine Leute arbeiten. Die riskieren ihr Leben für euch und ihr habt nichts anderes im Kopf, als das alles zu filmen. Verschwinde hier, wir brauchen Platz zum Arbeiten!«

»Pack mich bloß nicht noch einmal an, du Penner. Ich hau dich sonst was in die Fresse. Wir leben hier in einem freien Land. Da kann ich tun und lassen, was ich will. Und wenn du mein Telefon kaputtmachst, kannste was erleben. Dann löhnst du das von deine Kohle.«

Heiner Kaske erlebte diese Szene nicht zum ersten Mal und winkte einen Polizeibeamten heran, der die Situation sofort erfasste und den immer noch herumschreienden Mann zurückdrängte, bevor Hans Wotan aus der Haut fuhr und etwas tat, was er später bereuen würde. Kopfschüttelnd drehte der sich wieder seinen Kameraden zu. Hans Wotan fasste Harald Schneider an der Schulter und fragte: »Sind die beiden drin? Haben die schon einen Lagebericht gegeben? Trupp zwei sichert jetzt das Treppenhaus. Ihr bekämpft ebenfalls den Brandherd und geht von unten vor. Trupp drei will ich mit dem Schlauch auf der Drehleiter sehen. Wo bleibt das Wasser, Leute?«

Schneider wies mit dem ausgestreckten Arm auf eine Stelle, die sich in etwa fünfzehn Metern Entfernung befand. Dort diskutierte ein Autofahrer mit den Einsatzkräften, die den Schlauch an der Stelle verlegen wollten, an dem sein protziger SUV geparkt stand.

»Dieser Hirni bedroht die Kollegen, weil sie ihm einen Kratzer ans Auto gemacht haben sollen. Ich habe die Polizisten schon hingeschickt, damit das Arschloch endlich die Karre wegfährt.«

Wotan drehte sich in die angegebene Richtung und stöhnte.

»Ich lass den Wahnsinnigen abschleppen. Notfalls sollen die Kollegen den Schlauch über die Protzkiste führen. Wir brauchen Wasser ... sofort. Die vierte Etage haben wir sonst ebenfalls verloren. Tretet dem Mistkerl in die Eier und dreht endlich den Hydranten auf! Da müssten doch noch mehr sein. Sucht die und holt endlich das Wasser für die Drehleiter.«

Hans Wotan stürmte nach seiner letzten Anordnung zum Einsatzleitwagen und presste das Sprechfunkgerät an die Lippen.

»Heiner, Ralf, bitte melden. Seid ihr schon an der Wohnung? Verstärkung kommt gleich. Schafft ihr es zum Kind?«

Ungeduldig wartete er auf die befreiende Antwort der Kameraden, hörte jedoch nur ein Rauschen, bis endlich Heiner Kaskes Stimme erklang, die von schwerem Atmen begleitet wurde.

»Wir haben die Tür aufgebrochen und sind in der Diele. Die beiden vorderen Räume stehen in hellen Flammen, sie breiten sich seitlich und nach oben aus. Wir müssen erst löschen. Da die Fenster offen stehen, zieht mächtig Sauerstoff nach. Wir versuchen dann zum hinteren Raum durchzukommen, in dem wir das Kind vermuten. Sieht nicht gut aus. Massig Rauch. Aber wir gehen gleich vor. Wo bleibt der zweite Schlauch, verflucht?«

»Kommt, Heiner, kommt. Da müssten schon die Leute von Trupp zwei hinter euch sein. Findet das Kind. Aber passt auf euch auf, verdammt. Ich will euch alle gesund wieder hier unten sehen. Achtung ... Wasser kommt!«

Heiner Kaske legte dem vor ihm knienden Ralf Schöller die Hand auf die Schulter, um zu zeigen, dass er direkt hinter ihm war. Beide konnten bereits die sengende Hitze durch die Schutzkleidung spüren, sahen kaum die Hand vor den Augen. Dennoch richteten sie den Wasserstrahl gegen die Flammen und verfluchten gleichzeitig den entstehenden Wasserdampf, der ihnen jegliche Sicht auf die Tür nahm, die sie unbedingt und schnellstmöglich erreichen mussten. Als hinter ihnen die Kameraden mit dem zweiten Schlauch eintrafen, bereiteten sie sich darauf vor, weiter in die Diele einzudringen. Sie glaubten, dass bereits Stunden vergangen waren, als sie endlich vor der Tür am Ende des Flurs standen. Beide Männer richteten ihren Blick auf den Türschlitz am Boden. Ralf schüttelte den Kopf, was so viel zu bedeuten schien, dass dort noch keine Lichtreflexe von möglichen Brandherden zu erkennen waren. Er wies jedoch mit sorgenvollem Blick auf den Raum gegenüber, in dem immer noch offene Flammen loderten und das Zimmer mit Rauchgasen füllten.

Unendlich langsam legte sich Ralfs Hand auf die Türklinke und drückte sie vorsichtig herunter. Sie wussten beide nicht, was sie dahinter erwartete. Vorsichtshalber knieten sie sich seitlich neben die Türöffnung, bevor sie die Tür endgültig aufstießen. Fauchend zischten über ihnen Rauchlanzen aus der Diele in das Zimmer, fraßen dort begierig den vorhandenen Sauerstoff. Die beiden Männer warfen sich auf den Boden und krochen an der Wand entlang Richtung Fenster. Nur noch schemenhaft war der schmale Körper des Kindes direkt davor zu erkennen. Die Beine verschwanden hinter dem Kinderbett. Heiner erreichte den Jungen als erster und überprüfte die Atmung, bevor er ihm die Fluchthaube über den Kopf stülpte.

»Er atmet. Ralf, er atmet noch. Jetzt bleibt nur noch ein Weg für uns. Wir müssen durchs Fenster, verdammt. Nach hinten haben wir keine Chance mehr. Die Diele brennt wieder. Wer macht es?«

Ralfs erhobener Daumen signalisierte dem Partner, dass er das Risiko eingehen würde.

»Hallo Einsatzleitung. Wir haben den Jungen. Er lebt noch. Der muss sofort in die Klinik. Zurück können wir nicht, da die Diele wieder brennt. Wir brauchen den Korb direkt unterhalb des letzten Fensters. Die Kollegen sollen sich abducken. Wir werden jetzt öffnen. Es besteht die Gefahr eines Flashovers. Sobald die Feuerlanze draußen ist, steigen wir mit dem Kind raus. Haut Wasser rein, so viel ihr habt. Nehmt zuerst den Jungen, danach kommen wir. Alles klar?«

Hans Wotan schluckte erleichtert, wusste jedoch, wie groß das Risiko trotzdem für die Eingeschlossenen war, wenn das Feuer da drin frischen Sauerstoff erhielt.

»Wir machen das so, Leute. Ich informier die Kollegen sofort. Also in fünfzehn Sekunden ab jetzt. Sie sind direkt unter euch. Viel Glück.«

Die Augenpaare der Männer, die von dem Vorhaben wussten, richteten sich besorgt auf das besagte Fenster, aus dem in wenigen Augenblicken drei Menschen steigen sollten. Genau diese Männer waren darauf vorbereitet, dass das unbarmherzige Feuer seine gierigen Krallen nach neuen Opfern ausstrecken würde. Eine behandschuhte Hand tastete von innen nach dem Fenstergriff, wurde bereits vom flackernden Feuer im Raum beleuchtet. Dann geschah es. Der Fensterflügel öffnete sich nur einige Zentimeter, als eine gewaltige Feuerwalze nach außen drängte und sofort an der Hauswand hochleckte. Die Flammen füllten die gesamte Fensteröffnung und schienen das ganze dahinterliegende Zimmer in ihrer Gewalt zu haben. Die meisten Zuschauer rissen die Hände vor das Gesicht und wichen instinktiv zurück. Ein kollektiver Schrei war zu hören. Die Kameraden der Feuerwehr starrten weiter hinauf. Einige flüsterten vor sich hin: »Los Heiner, Ralf ... bewegt den Arsch. Kommt endlich da raus.«

Es schien endlos zu dauern, bis sich die...
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