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Narren, Schwindler, Unruhestifter

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
FinanzBuch Verlagerschienen am08.08.2021
Der unlängst verstorbene Roger Scruton war einer der wohl wichtigsten konservativen Denker unserer Zeit. Er liefert in diesem Buch eine vernichtende Kritik der Idole des linken Denkens des 20. und 21. Jahrhunderts. Hier enthüllt er, wie es dazu kommen konnte, dass heute Linke die Geisteswissenschaften dominieren. In diesem provokanten, fesselnden und höchst unterhaltsamen Buch erklärt er, warum leere Rhetorik und himmelschreiender Nonsens es geschafft haben, sorgfältige Analyse und seriöse Logik zu übertrumpfen - eine erschütternde Abrechnung mit einigen der angesagtesten Philosophen von heute. Neben Einschätzungen zu den philosophischen und politischen Beiträgen dieser Denker beschreibt Scruton auch den historischen und nationalen Kontext ihres Wirkens und fasst ihre wichtigsten Schriften zusammen. Darunter finden sich so bekannte Namen wie Galbraith, Dworkin, Habermas, Sartre, Foucault, Althusser, Lacan, Deleuze, Badiou und ?i?ek.

Roger Scruton (1944 - 2020) war Professor am Institute for the Psychological Sciences, wo er in Washington und Oxford Philosophie unterrichtete. Er war Schriftsteller wie auch Philosoph und hatte sich auf Ästhetik mit besonderem Augenmerk auf Musik und Architektur spezialisiert. Scruton beschäftigte sich mit zeitgenössischen politischen und kulturellen Debatten aus der Sicht eines konservativen Denkers und war bekannt als einflussreicher Polemiker sowie als einer der einflussreichsten konservativen Intellektuellen. Er schrieb regelmäßig für The Times, Daily Telegraph und The Spectator.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR25,00
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Produkt

KlappentextDer unlängst verstorbene Roger Scruton war einer der wohl wichtigsten konservativen Denker unserer Zeit. Er liefert in diesem Buch eine vernichtende Kritik der Idole des linken Denkens des 20. und 21. Jahrhunderts. Hier enthüllt er, wie es dazu kommen konnte, dass heute Linke die Geisteswissenschaften dominieren. In diesem provokanten, fesselnden und höchst unterhaltsamen Buch erklärt er, warum leere Rhetorik und himmelschreiender Nonsens es geschafft haben, sorgfältige Analyse und seriöse Logik zu übertrumpfen - eine erschütternde Abrechnung mit einigen der angesagtesten Philosophen von heute. Neben Einschätzungen zu den philosophischen und politischen Beiträgen dieser Denker beschreibt Scruton auch den historischen und nationalen Kontext ihres Wirkens und fasst ihre wichtigsten Schriften zusammen. Darunter finden sich so bekannte Namen wie Galbraith, Dworkin, Habermas, Sartre, Foucault, Althusser, Lacan, Deleuze, Badiou und ?i?ek.

Roger Scruton (1944 - 2020) war Professor am Institute for the Psychological Sciences, wo er in Washington und Oxford Philosophie unterrichtete. Er war Schriftsteller wie auch Philosoph und hatte sich auf Ästhetik mit besonderem Augenmerk auf Musik und Architektur spezialisiert. Scruton beschäftigte sich mit zeitgenössischen politischen und kulturellen Debatten aus der Sicht eines konservativen Denkers und war bekannt als einflussreicher Polemiker sowie als einer der einflussreichsten konservativen Intellektuellen. Er schrieb regelmäßig für The Times, Daily Telegraph und The Spectator.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783960927402
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum08.08.2021
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1860 Kbytes
Artikel-Nr.5737471
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Vorwort

Als Fools, Frauds and Firebrands 2015 im Vereinigten Königreich erschienen war, fragten viele Kritiker, was der Sinn eines solchen Werkes heute noch sei. Schließlich sei die Sowjetunion und mit ihr die Vorstellung von der kommunistischen Gesellschaft schon vor 25 Jahren zusammengebrochen, und den Linken sei es danach nicht mehr gelungen, eine ähnlich umfassende totale und totalitäre Utopie wie den Kommunismus zu entwickeln. Die Welt sei heute eine andere, die primitiven Versuche egalitärer Gesellschaften hätten wir - mit wenigen Ausnahmen wie Nordkorea, Kuba oder Venezuela - hinter uns gelassen. Der britische Guardian (für den viele der im Buch kritisierten Autoren geschrieben hatten) sah in Scrutons Werk gar den Versuch, den kalten Krieg fortzuführen, und kritisierte den obsolet gewordenen Antikommunismus eines ewig gestrigen Reaktionärs.

Zweifler und Kritiker lagen falsch. Denn das utopische Denken, das die Gesellschaft der Gegenwart in finstersten Farben malt und auf den Trümmern des historisch Gewachsenen und Verbindenden eine neue Gesellschaft der totalen Emanzipation und der allgemeinen unvermittelten Gleichheit erträumt, hat nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums nur kurz innegehalten. Alsbald entstanden neue, der westlichen Wohlstandsgesellschaft angepasste Versionen des totalitären, ökologischen und kollektivistischen Utopismus. Die nannten sich zwar (meistens) nicht mehr Sozialismus oder Kommunismus, aber es musste weiter gekämpft werden: gegen neue Formen der »strukturellen« Unterdrückung, von denen behauptet wird, sie seien in allen Lebensbereichen präsent, für noch mehr Gleichberechtigung und schließlich für die neue, nebulös gehaltene Utopie einer grenzenlosen, ökologischen und von jeder Tradition und Hierarchie befreiten Weltgesellschaft.

Ideen haben ein Eigenleben, sie sind wie Gewässer, die mit kleinen, oft unterirdischen Rinnsalen beginnen, irgendwann aber zu einem mächtigen Strom anschwellen und zur vorherrschenden Auffassung von Wirklichkeit werden. Die heute das akademische und das öffentliche Leben dominierenden linken Theorien sind bereits nach dem Ersten Weltkrieg in dessen Folge entstanden, sie überlebten die beiden totalitären Katastrophen zunächst als Stimmen einzelner Intellektueller und gelangten erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nicht zuletzt dank der 68er-Bewegung, zu voller Blüte. Noch 1976 konnte der Politikwissenschaftler Kurt Sontheimer zu Recht behaupten, die im akademischen Milieu kursierenden und mancherorts dominierenden linken Theorien, insbesondere die kritische Theorie der Frankfurter Schule, hätten keine relevante Auswirkung auf das politische Leben Westdeutschlands, da dessen Institutionen von ihnen im Wesentlichen unberührt seien. Doch die »Demokratisierung« der akademischen Bildung und der Machtgewinn der Medien und ihre Eroberung durch Linke änderten diese Lage alsbald. Die jungen Akademiker strebten in den Staatsapparat, denn ihre sozialen Visionen sollte ja der Staat verwirklichen, und so geschah genau das, was für Sontheimer seinerzeit noch schwer vorstellbar war: Extreme akademische Theorien wurden mit Macht in die Öffentlichkeit getragen, und bald konnte und wollte sich keine Partei und keine Institution mehr diesem mächtigen Strom der linken Ideen verschließen. Diesen Ideen, ihren heutigen Folgen und deren wichtigen Vertretern ist dieses Buch gewidmet.

Woher stammen die Überzeugungen, die heute im Westen den »Mainstream« des öffentlichen Denkens und meistens auch des politischen Handelns bilden? Woher kommt die Auffassung, dass Geschichte eine Richtung habe, und die führe unweigerlich zu noch mehr Gleichheit, noch mehr Fortschritt und noch vollständigerer Emanzipation? Warum glauben wir, dass die Menschheit leichtfertig und nur um des Profits willen ihre Ressourcen verschwende und der Mensch ein Schädling des Planeten sei? Warum sind die meisten davon überzeugt, dass die westliche Gesellschaft systemisch ungerecht und unser Wohlstand immer nur auf Kosten anderer aufrechtzuerhalten sei? Woher stammt die Idee, dass unschuldig geborene Menschen in vorgefertigte repressive Strukturen der Gesellschaft gezwungen werden, die zu dekonstruieren ein Akt der Befreiung sei? Woher kommt die Auffassung, dass der Staat allein für die gerechte Verteilung der Güter der Gesellschaft und für das Glück der Allgemeinheit verantwortlich sei? Wieso verachten wir unsere eigene, einmalige europäische Kultur, beschuldigen sie, ein Instrument der Unterdrückung und Ausbeutung zu sein, und huldigen stattdessen primitiven, vorzivilisatorischen Kulturen? Warum sind wir besessen von der Idee der Gleichheit und glauben, dass ihre immer weitere Ausdehnung, die Abschaffung von Autorität, Hierarchien und Bindungen, der einzig richtige Weg und das Unterpfand des Glücks sei? Die im Buch behandelten Denker waren entweder Pioniere dieser Ideen oder gehörten zu denjenigen, denen es gelungen war, sie durch Wortgewalt und »existenzielles Posieren« ins öffentliche Bewusstsein zu heben und damit schließlich für die dominierende westliche Politik von heute das ideologische Fundament zu erschaffen.

Scruton stellt englische, amerikanische, deutsche und französische Philosophen, Historiker, Rechts- und Sozialwissenschaftler vor, die zu den hochgeschätzten Denkern, den »öffentlichen Intellektuellen« ihrer jeweiligen Länder gehören und mit ihren Arbeiten unser heutiges Bild von der Welt entscheidend geformt haben. Er nennt sie links, weil sie sich selbst so bezeichnet haben und weil ihr Denken in der linken Denktradition wurzelt. Sie alle rühmten sich, kritisch der »Gesellschaft« gegenüberzustehen, auch wenn sie von deren Institutionen mit akademischen Titeln und üppigen Salären belohnt und vom Establishment gefeiert wurden. Sie erheben im Wesentlichen zwei Anklagen gegen die im Westen vorherrschenden Gesellschaftssysteme: Sie sollen auf Unterdrückung und Herrschaft beruhen und durch Entfremdung und Verdinglichung Menschen ihrer Würde berauben und sie zu Dingen reduzieren.

Zugleich sehen sie sich in der Pflicht, dies zu enthüllen, denn seinen bedauerlichen Zustand zu erkennen, ist dem einfachen Menschen nicht gegeben. Das, was er als Wirklichkeit versteht, ist nur eine schillernde, irreführende Oberfläche, unter der die wahren Kräfte und Zusammenhänge verborgen liegen, die irgendwann - dank der unermüdlichen Dekonstruktionsarbeit der Intellektuellen - zum Vorschein kommen. Schon Marx war der Überzeugung, dass hinter der bunten Welt der Waren, Märkte und zwischenmenschlichen Beziehungen die wahre Natur der kapitalistischen Produktionsweise verborgen liege: die Abpressung des Mehrwerts durch die besitzende Klasse. Geschichte werde durch die unterirdischen Ströme der Produktionsverhältnisse und Produktivkräfte und die aus ihren Widersprüchen resultierenden Klassenkämpfe vorangetrieben, bis endlich die im Schoße des Kapitalismus entstandene revolutionäre Klasse, das bis dahin seiner selbst unbewusste Proletariat, zur Klasse für sich werde und der Verschleierung der wahren Verhältnisse ein Ende bereite, indem es endlich die Realität der direkten Wahrheit erschaffe, die zugleich die Gesellschaft der allgemeinen Gleichheit sei.

Dieser Vorstellung einer unter Scheinverhältnissen verborgenen Realität begegnen wir bei den neueren Denkern der Linken wieder, und diesem Aspekt, dem Verlust der Wirklichkeit durch Dekonstruktion und der Erschaffung einer dafür geeigneten Sprache, dem Orwell schen »Neusprech«, gilt die besondere Aufmerksamkeit Scrutons. Auch wenn das Proletariat nunmehr als revolutionäre Klasse ausgedient hat, bleibt die Unterdrückung und die bewusste Verschleierung der Wirklichkeit durch die »Bourgeoisie« bestehen, sie hat unter Linken nur neue Namen bekommen: die »Industriegesellschaft« (Galbraith), »Herrschaftsstrukturen« (Foucault), und immer wieder das »Andere« (Sartre, Lacan), »Verdinglichung«, »Entfremdung« und »Warenfetischismus« (Lukács), »instrumentelle Vernunft« (die Frankfurter Schule). Während die »Bourgeoisie« bewusst durch ihre Ideologie das falsche Bewusstsein der Unterdrückten von der Realität verfestigt, kommt in dieser Weltsicht dem Intellektuellen nach eigener Definition die Aufgabe zu, die wahre Natur der Gesellschaft zu zeigen. Während es bei Marx und seinen frühen Adepten zunächst noch um den Widerspruch zwischen scheinbarer Realität und der verborgenen Wahrheit des Klassenkampfes ging, ist die Wirklichkeit bei den jüngeren Denkern der Linken - angestoßen von Sartre und später zur Perfektion entwickelt von den auf ihn folgenden französischen Denkern - zunächst zu einer feindseligen und zuletzt zu einer gar nicht mehr existierenden Größe geworden, zum »Nichts«. Während Sartre und Foucault noch an der Existenz einer Realität, einer zwar abstoßenden, strukturell versklavenden, festhielten, verschwindet sie bei Lacan, Deleuze und Badiou schließlich vollständig;...
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Autor

Roger Scruton (1944 - 2020) war Professor am Institute for the Psychological Sciences, wo er in Washington und Oxford Philosophie unterrichtete. Er war Schriftsteller wie auch Philosoph und hatte sich auf Ästhetik mit besonderem Augenmerk auf Musik und Architektur spezialisiert. Scruton beschäftigte sich mit zeitgenössischen politischen und kulturellen Debatten aus der Sicht eines konservativen Denkers und war bekannt als einflussreicher Polemiker sowie als einer der einflussreichsten konservativen Intellektuellen. Er schrieb regelmäßig für The Times, Daily Telegraph und The Spectator.