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Vergessen wirst du nie

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
398 Seiten
Deutsch
beTHRILLEDerschienen am25.05.20211. Aufl. 2021
Früher Morgen: Ein Mann rast mit hohem Tempo eine einsame Straße entlang, aber den Dämonen in seinem Kopf kann er nicht entkommen. Plötzlich erscheint eine nackte Frau auf der Straße und läuft auf ihn zu ... Wenig später wird dieselbe Frau in Hammarby vor der Wohnung eines Klavierlehrers aufgegriffen, traumatisiert und unfähig zu erzählen, was passiert ist. Als bald darauf die Leiche des Klavierlehrers gefunden wird, stehen Kommissar Conny Sjöberg und sein Team vor schwierigen Ermittlungen ...

Über diese Serie

Hammarby, mitten in Stockholm: Hier ermittelt Kommissar Conny Sjöberg mit seinem Team. Dabei ist der sympathische Familienmensch Sjöberg immer wieder mit menschlichen Abgründen konfrontiert ...

Mit dieser Serie erlangte die Schwedin Carin Gerhardsen ihren internationalen Durchbruch: Die Schweden-Krimis wurde in über 25 Sprachen übersetzt, jedes Buch erreichte Platz 1 der schwedischen Bestseller-Charts.

Alle Schwedenkrimis um Conny Sjöberg:

1: Das Haus der Schmerzen

2: Du bist ganz allein

3: Und raus bist du

4: Falsch gespielt

5: Vergessen wirst du nie

6: In deinen eiskalten Augen

7: Blutsbande

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!






Carin Gerhardsen, geb. 1962, ist in Katrineholm aufgewachsen und lebt nun in Stockholm. Vor dem internationalen Durchbruch als Autorin arbeitete die Mathematikerin mit großem Erfolg in der IT-Branche. Mit der Serie um Kommissar Conny Sjöberg erlangte die Schwedin Carin Gerhardsen ihren internationalen Durchbruch: Die Schweden-Krimis wurde in über 25 Sprachen übersetzt, jedes Buch erreichte Platz 1 der schwedischen Bestseller-Charts.
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Produkt

KlappentextFrüher Morgen: Ein Mann rast mit hohem Tempo eine einsame Straße entlang, aber den Dämonen in seinem Kopf kann er nicht entkommen. Plötzlich erscheint eine nackte Frau auf der Straße und läuft auf ihn zu ... Wenig später wird dieselbe Frau in Hammarby vor der Wohnung eines Klavierlehrers aufgegriffen, traumatisiert und unfähig zu erzählen, was passiert ist. Als bald darauf die Leiche des Klavierlehrers gefunden wird, stehen Kommissar Conny Sjöberg und sein Team vor schwierigen Ermittlungen ...

Über diese Serie

Hammarby, mitten in Stockholm: Hier ermittelt Kommissar Conny Sjöberg mit seinem Team. Dabei ist der sympathische Familienmensch Sjöberg immer wieder mit menschlichen Abgründen konfrontiert ...

Mit dieser Serie erlangte die Schwedin Carin Gerhardsen ihren internationalen Durchbruch: Die Schweden-Krimis wurde in über 25 Sprachen übersetzt, jedes Buch erreichte Platz 1 der schwedischen Bestseller-Charts.

Alle Schwedenkrimis um Conny Sjöberg:

1: Das Haus der Schmerzen

2: Du bist ganz allein

3: Und raus bist du

4: Falsch gespielt

5: Vergessen wirst du nie

6: In deinen eiskalten Augen

7: Blutsbande

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!






Carin Gerhardsen, geb. 1962, ist in Katrineholm aufgewachsen und lebt nun in Stockholm. Vor dem internationalen Durchbruch als Autorin arbeitete die Mathematikerin mit großem Erfolg in der IT-Branche. Mit der Serie um Kommissar Conny Sjöberg erlangte die Schwedin Carin Gerhardsen ihren internationalen Durchbruch: Die Schweden-Krimis wurde in über 25 Sprachen übersetzt, jedes Buch erreichte Platz 1 der schwedischen Bestseller-Charts.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751707688
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum25.05.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.5
Seiten398 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5762203
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Freitagabend

Es war warm und sommerlich, sie feierten, und es waren nur noch ein paar Tage bis zu den Ferien. Zwei von drei Jahren am sozialwissenschaftlichen Zweig des Gymnasiums hatte sie geschafft und in einem Jahr würde sie Abitur machen. Nach neun beschissenen Jahren auf der Grundschule und in der Mittelstufe und zwei bedeutend besseren auf dem Gymnasium war sie nun also fast fertig mit der Schule und schon volljährig. Es war beinahe unwirklich. Im Februar war Veronica achtzehn geworden, und sie war kein Kind mehr. Nicht nur in ihren eigenen Augen, sondern auch in denen der Gesellschaft war sie jetzt reif genug, für sich selbst zu sorgen und die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Und das machte sie richtig gut. Sie erledigte ihre Hausaufgaben, hatte gute Noten und konnte sich nebenher sogar noch ein bisschen amüsieren. Das Leben hatte sich wirklich zum Besseren verändert, seit sie aufs Gymnasium gekommen war, und mittlerweile sah sie der Zukunft mit Zuversicht entgegen.

Den Nachmittag hatte sie auf der Ladefläche eines Anhängers verbracht, zusammen mit ein paar schlanken Birken, etwa dreißig feiernden Jugendlichen, einer riesigen Lautsprecheranlage und jeder Menge Bier. Sie waren mehrere Stunden durch die Stadt gefahren, hatten gesungen, gegrölt, sich und die Passanten mit Bier bespritzt und waren mehr oder weniger wie Idioten herumgehüpft. Und das alles, um ein paar Jungs vom Kärrtorps Gymnasium aus der Jahrgangsstufe über ihr zu feiern, die ihr Abitur bestanden hatten. Obwohl sie selbst eigentlich eher die bevorstehenden Sommerferien feierte und die Tatsache, dass sie überhaupt bei diesem Umzug dabei sein durfte.

In der Mittelstufe war sie einsam und wenig beliebt gewesen. Offensichtlich war sie irgendwie anders gewesen, aber sie wusste nicht, warum. Doch als sie aufs Gymnasium gekommen war, hatte sich das Problem von selbst erledigt. Die meisten kannten einander noch nicht, und die Hierarchien bildeten sich neu. Veronica war zwar auch diesmal nicht ganz oben gelandet, aber sie fühlte sich sicher, akzeptiert, so wie sie war, und - ja, tatsächlich - sie war auch ziemlich beliebt.

Nach dem verrückten Umzug auf dem Anhänger waren sie zu Madde nach Hause gefahren und hatten geduscht, frische Klamotten angezogen und sich geschminkt. Hatten sich eine Flasche billigen Rotwein geteilt, um die Partystimmung am Leben zu erhalten. Dann waren sie weitergezogen zum Badestrand am Söderbysjön, hatten ihre Decken auf dem Rasen ausgebreitet, sich in die Nachmittagssonne gelegt und gequatscht. Mit der Zeit waren immer mehr Schulkameraden aufgetaucht. Hübsch geschminkte, leicht bekleidete Mädchen, deren nackte Beine unter den kurzen, ausgeschnittenen Sommerkleidern herausschauten, halb erwachsene Jungs mit Gel im Haar und aufgeknöpften Hemden. Mittlerweile mussten es um die vierzig sein, die hier miteinander lärmten und lachten. Ihre Anzahl und ihre Jugend provozierten sicher die Spieler auf dem angrenzenden Golfplatz, genau wie die Musik, die aus den Lautsprechern dröhnte. Das war bestimmt nicht erlaubt, aber sie feierten den Schulabschluss, und sogar die sonst so empfindlichen Golfer schienen sich damit abzufinden. Sie warfen ein paar verärgerte Blicke zur Badestelle hinüber, zogen dann aber wortlos zum Clubhaus weiter. Die Familien mit den kleinen Kindern hatten den Strand schon längst verlassen, sie hatten wohl geahnt, was auf sie zukommen würde.

Ein paar der Jugendlichen hatten Einweggrills mitgebracht, es roch sommerlich nach Grillkohle und triefendem Fleisch. Madde, Veronica und ein paar andere Mitschüler aßen Roastbeef und Kartoffelsalat mit Plastikbesteck von Plastiktellern, die sie am Tag zuvor eingekauft hatten. Sie tranken noch mehr Wein. Der Lärmpegel stieg unbemerkt, als die Stereoanlage weiter aufgedreht wurde. Ein paar Leute begannen zu tanzen.

Veronica nahm die Flasche, die ihr irgendjemand reichte, und führte sie an den Mund. Sie genoss die Geräusche, die Gerüche, die Gemeinschaft, die Stimmung. Hier war sie glücklich, sie fühlte sich stark und frei und unbeschwert.

*

John Gideon starrte vor sich hin. Seit einer ganzen Weile schon saß er auf diesem Stuhl und betrachtete die Wand oberhalb des Computers, hing seinen Gedanken nach. Er dachte an seine Mädchen. All die Mädchen, die im Laufe der Jahre hier aus und ein gegangen waren. Einige von ihnen hatte er sehr gemocht, andere hatte er, wenn er ehrlich war, überhaupt nicht leiden können. Aber sie waren aus freien Stücken gekommen, waren von ihm angezogen worden wie Fliegen von einem Zuckerwürfel. Alle waren aus irgendwelchen Gründen in Schwierigkeiten gewesen, hatten Probleme gehabt oder kein Geld. Fühlten sich missverstanden und gestresst. Waren traurig oder zornig oder beides gleichzeitig. Oft hatten sie ein schlechtes Selbstwertgefühl, verglichen sich ständig mit den Models, die höhnisch von den Plakatwänden um sie herum herablachten. Schwach und ausgebeutet. Von den Kräften des Marktes und dem Kommerz zurechtgestutzt. Aber auf unterschiedliche Weise auch von den Menschen in ihrer Umgebung: Eltern, Lehrer, Gleichaltrige. Aber von ihm fühlten sie sich angenommen. Und ganz gleich, wie sie selber darüber dachten, er fand sie schön. Ganz umwerfend mit all ihren Unterschieden und Ähnlichkeiten, ihrer Zerbrechlichkeit und ihrer jugendlichen Naivität.

Dann fiel sein Blick auf die gerahmte Fotografie, die auf dem Sekretär stand. Auf diese dunklen, lebhaften Augen in einem fröhlichen Gesicht, Augen, die, das wusste jeder, der sie gut kannte, etwas ganz anderes ausdrückten als ihr Lächeln vorspiegelte. Er. Er war der Einzige, der sie gut gekannt hatte, der Einzige, den sie an sich herangelassen hatte. Er konnte in ihr lesen wie in einem aufgeschlagenen Buch, weil sie ihre ganze Existenz in seine Hände gelegt hatte. Ihr Herz, ihre Seele, ihre innersten Gedanken. Ihre Träume und Hoffnungen. Die schönen und die hässlichen, die reinen und die schmutzigen. Die gesunden und die kaputten. Mit einer solchen Aufrichtigkeit bedacht zu werden, schafft Verantwortung. Und es war eine atemberaubende Reise gewesen, sie kennenzulernen. Ihr Vertrauen zu gewinnen. Sie zu erobern. Ein schwindelerregendes Abenteuer von ihrer ersten Begegnung bis zu dem Augenblick, als sie ihm gehört hatte. Seine Stoffpuppe.

Soweit man einen anderen Menschen überhaupt besitzen konnte.

War das möglich? Besaß man sein eigenes Kind? Wem gehört ein Kind? Konnte man Menschen überhaupt als Eigentum betrachten? Natürlich nicht. Aber ein Kind gehörte trotzdem zu jemandem. Die Frage war nur, zu wem. Gehörte es zu denjenigen, die es bekommen hatten? Oder zu jenen, bei dem es sich geliebt und aufgehoben fühlte?

Er hatte wieder geschrieben. Fast den ganzen Abend. Es gab so viel zu erzählen, so vieles, das man in Worte kleiden musste. Obwohl es wesentlich leichter war, sich mit Hilfe der Musik auszudrücken. Ein paar Akkorde auf der Gitarre, und jeder versteht, was man gerne gesagt hätte. Aber was man nicht in Worte fassen konnte, das wurde auch nicht verstanden. So war es eben, und deswegen war es so unerhört wichtig, dass es getan wurde. Damit Rut es verstand. Damit er selbst es verstand. Und so vielleicht seinen Frieden finden konnte.

Das Schreiben hatte ihm nie gelegen, es war schwierig und anstrengend und zeitraubend. Aber die Last auf seinen Schultern wurde leichter. Vielleicht stimmte, was die Leute sagten, dass es eine Hilfe ist, sich seinen Kummer und seine Sorgen von der Seele zu schreiben. Ein Wort nach dem anderen suchte er aus seinen Erinnerungen heraus und brachte es zu Papier. Ein Wort nach dem anderen über die Zeit mit ihr und die Zeit danach. Und jede einzelne Silbe war aufrichtig gemeint, entstammte schlummernden oder stets gegenwärtigen Erinnerungen. Angenehmen und schrecklichen, ehrenwerten und schändlichen Erinnerungen. Er war wie ein Vulkan, der faszinierend schöne, aber lebensgefährliche Lava ausspie.

In der Wohnung war es still und dunkel. Er hatte noch keine Lampe eingeschaltet, draußen war es immer noch nicht richtig dunkel. Licht und Dunkelheit. Richtig und falsch. Wie konnte er sich zum Richter machen? Sich in das Leben anderer Menschen einmischen? Aber er urteilte nicht, versuchte er sich einzureden. Er musste schließlich etwas tun. Aktiv. Eine Entscheidung fällen. Ganz gleich, ob es im juristischen Sinne richtig oder falsch war. Oder im moralischen Sinne. Er war weder in der Rechtswissenschaft noch in der Ethik besonders bewandert, und vielleicht fehlte ihm auch der gesunde Menschenverstand. Aber an Zivilcourage fehlte es ihm nicht - nicht mehr jedenfalls - und er konnte nicht einfach weggucken, weil es so am bequemsten war. Er musste sich der Situation stellen, entscheiden, welchen Weg er gehen sollte. Und der erste Schritt bestand darin, dorthin zurückzukehren, wo alles begonnen hatte.

Mit plötzlichem Eifer beugte er sich vor und schaltete die Schreibtischlampe ein. Berührte kurz die Maus, damit der Bildschirm wieder aufleuchtete, kniff die Augen zusammen, bis sie sich an das Licht gewöhnt hatten. Er klickte sich zur Homepage der Staatsbahn durch und schloss seine Buchung ab. Bezahlte mit der Visa-Karte und merkte sich die Abfahrtszeiten.

Um den wunderbaren Duft des Vorsommerabends nach Traubenkirschen und Gras und blühenden Obstbäumen hereinzulassen, hatte er das Fenster gekippt. Draußen konnte er Stimmen hören. Ein paar Männer, die sich lautstark unterhielten, kamen die Straße entlang und gingen unter seinem Fenster vorbei. Sie klangen ausgelassen und ein bisschen wild, vielleicht waren sie betrunken. Als er aufstand, um in die Küche zu gehen, hörte er, wie die Haustür ins Schloss fiel.

John Gideon dachte an seine bevorstehende Reise. Er würde seine Tasche packen und sich in den Zug setzen, anschließend musste er...
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Autor

Carin Gerhardsen, geb. 1962, ist in Katrineholm aufgewachsen und lebt nun in Stockholm. Vor dem internationalen Durchbruch als Autorin arbeitete die Mathematikerin mit großem Erfolg in der IT-Branche. Mit der Serie um Kommissar Conny Sjöberg erlangte die Schwedin Carin Gerhardsen ihren internationalen Durchbruch: Die Schweden-Krimis wurde in über 25 Sprachen übersetzt, jedes Buch erreichte Platz 1 der schwedischen Bestseller-Charts.
Vergessen wirst du nie