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Nicolae - Hinter den Pforten

Familiensaga 19. Jahrhundert
tolino mediaerschienen am01.07.2021
Fesselndes Familienepos - geheimnisvoll und mystisch
'Komm mein Sohn, lass uns in die Tiefen unserer Geschichte hinabsteigen ...'

Im zweiten Teil der Nicolae-Saga führt das Schicksal den jungen Titelhelden nach Rumänien. Dort lebt er am Hofe eines Adligen nahe einem in der Zeit stehen gebliebenen Karpatendorf. Der Unterschied zum fortschrittlichen England könnte nicht größer sein. Für Nicolae aber geht in der ursprünglichen Bergwelt der Südkarpaten ein lang gehegter Traum in Erfüllung.

Seine den Wissenschaften verschriebene Tante Judith hingegen stößt auf allerlei Befremdliches und Unerklärliches im Reiche ihres neuen Dienstherrn, bei dem sie sich als Gouvernante ihrer Nichte verpflichtet hat. Sie glaubt sich in einem Labyrinth gefangen.

Durch die Bekanntschaft mit ihrem Landsmann, einem Historiker und Volkskundler, kommt sie hinter ein schreckliches Familiengeheimnis. Verzweifelt sucht sie für sich und die Kinder nach einem Ausweg.

Lebendig und bildgewaltig beschreibt Aurelia L. Porter das von Mythen durchzogene Karpatenland, in welchem ihr Titelheld einer beängstigenden Wahrheit ins Auge blicken muss.

'Hinter den Pforten' führt den Leser in das sagenumwobene 'Dracula-Reich' voller Märchen und Magie.


Die Hamburger Autorin liebt das Geheimnisvolle, die Welt hinter dem Sichtbaren und komplexe Familienbeziehungen. Aufgewachsen mit der Literatur des 19. Jahrhunderts, fühlt sie sich im viktorianischen England zu Hause.
Ihr Faible für alles Mystische sowie ihr Titelheld mit seinen keltischen Wurzeln haben sie auch auf die andere Seite Europas geführt: nach Rumänien. Das sagenumwobene 'Dracula-Reich" ist der heimliche Star ihrer 7-bändigen Nicolae-Saga.
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Produkt

KlappentextFesselndes Familienepos - geheimnisvoll und mystisch
'Komm mein Sohn, lass uns in die Tiefen unserer Geschichte hinabsteigen ...'

Im zweiten Teil der Nicolae-Saga führt das Schicksal den jungen Titelhelden nach Rumänien. Dort lebt er am Hofe eines Adligen nahe einem in der Zeit stehen gebliebenen Karpatendorf. Der Unterschied zum fortschrittlichen England könnte nicht größer sein. Für Nicolae aber geht in der ursprünglichen Bergwelt der Südkarpaten ein lang gehegter Traum in Erfüllung.

Seine den Wissenschaften verschriebene Tante Judith hingegen stößt auf allerlei Befremdliches und Unerklärliches im Reiche ihres neuen Dienstherrn, bei dem sie sich als Gouvernante ihrer Nichte verpflichtet hat. Sie glaubt sich in einem Labyrinth gefangen.

Durch die Bekanntschaft mit ihrem Landsmann, einem Historiker und Volkskundler, kommt sie hinter ein schreckliches Familiengeheimnis. Verzweifelt sucht sie für sich und die Kinder nach einem Ausweg.

Lebendig und bildgewaltig beschreibt Aurelia L. Porter das von Mythen durchzogene Karpatenland, in welchem ihr Titelheld einer beängstigenden Wahrheit ins Auge blicken muss.

'Hinter den Pforten' führt den Leser in das sagenumwobene 'Dracula-Reich' voller Märchen und Magie.


Die Hamburger Autorin liebt das Geheimnisvolle, die Welt hinter dem Sichtbaren und komplexe Familienbeziehungen. Aufgewachsen mit der Literatur des 19. Jahrhunderts, fühlt sie sich im viktorianischen England zu Hause.
Ihr Faible für alles Mystische sowie ihr Titelheld mit seinen keltischen Wurzeln haben sie auch auf die andere Seite Europas geführt: nach Rumänien. Das sagenumwobene 'Dracula-Reich" ist der heimliche Star ihrer 7-bändigen Nicolae-Saga.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783752147520
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten520 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1347
Artikel-Nr.5776525
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 3

 

Es brauchte eine Weile, bis der fremde Raum, den sie beim Erwachen erblickte, und die vertrauten Geräusche, die an ihr Ohr drangen, sich stimmig zusammenfügten. Noch etwas benommen drehte sie sich auf die andere Seite und linste in den weichen Lichtstrahl, der aus der halb geöffneten Verbindungstür zum Nebenzimmer auf die in rötlichem Holz glänzende Frisierkommode fiel. Die schmalen Laden dieses Möbelstücks waren mit grazilen Messingbeschlägen versehen und zusammen mit den geschwungenen Beinen gaben sie ihm eine ausgesprochen weibliche Note. Auch das übrige Mobiliar bestand aus poliertem Kirschbaum und war zum Teil mit wertvollen Intarsien durchsetzt. Die lindgrünen Stoffe harmonierten vorzüglich zu dem warmen Holzton. Judith musste zugeben, dass ihre Schwester sich in diesem äußerst geschmackvoll eingerichteten Zimmer auf Anhieb wohlgefühlt hätte. Das moderne Gemälde an der Wand neben der Tür zeigte einen Strauß von Sonnenblumen, welches Becky sofort dazu inspiriert hätte, selbst zu Pinsel und Palette zu greifen.

Immer deutlicher drangen aus dem Nebenzimmer das Getrappel kleiner Füße und helle Stimmen, die von Zeit zu Zeit in kreischendes Gelächter ausarteten, an ihr Ohr. Die Kinder waren also beide wach und frönten ihrer morgendlichen Turn- und Tobestunde.

Ein verschlafener Blick auf die Kaminuhr ließ sie hochschnellen. Der Morgen war bereits weit fortgeschritten. Obwohl sie mit verwirrten Gefühlen und ungeordneten Gedanken ins Bett gegangen war, hatte sie überraschend tief und traumlos geschlafen und war nur einmal in der Nacht erwacht.

Judith warf sich ihren Morgenmantel über, ging zum Fenster und öffnete die Vorhänge. Ein in der Ferne liegendes Tal, hinter dem sich die Gipfel einer Gebirgskette bizarr gegen den dunstgeschwängerten Himmel abzeichneten, breitete sich vor ihren Augen aus. Dazwischen lagen nichts als zerklüftete Berghänge und schier endlos dunkle Wälder. Die öde Weite legte sich schwer auf ihr Gemüt.

Leise seufzend wandte sie sich vom Fenster ab. Nachdem sie ihr Haar zum gewohnten Knoten gebunden hatte, schaute sie ins Nachbarzimmer und erkannte den Grund für das laute Spektakel.

Die Kinder, deren Zimmer, wie sie in der Nacht festgestellt hatte, ebenfalls eine gemeinsame Verbindungstür besaßen, hatten sowohl diese als auch die beiden Türen zum Gang sperrangelweit geöffnet und machten sich einen Spaß daraus, im Kreis durch beide Räume und über den Flur hintereinander herzujagen. Sobald Nicholas während seines Rundlaufs die Richtung heimlich änderte, sodass seine Schwester fast in ihn hineinrannte, trampelte diese vor Begeisterung mit den Füßen und stieß dabei einen schrillen Schrei aus, der halb Freude, halb Schrecken ausdrückte. Hechelnd, mit geröteten Wangen und flatternden Nachthemden, liefen sie barfuß ihren Parcours.

Die beiden waren bereits ein paarmal direkt an ihr vorbeigerannt, ohne sie zu bemerken. Gerade als Judith beschloss, ihnen Einhalt zu gebieten, vernahm sie im Flur einen erschrockenen Aufschrei, dem ein Scheppern folgte. Sie stürzte dem Lärm hinterher und traf im Gang auf Gábor, der mit leerem Tablett in Händen und unterdrückter Wut im Gesicht auf die Kinder starrte. Vor ihm auf dem Boden lag zerbrochenes Porzellan. Braune Lachen waren dabei, sich auf dem Teppichläufer auszubreiten.

»Guten Tag, Miss! Ich hoffe, Sie haben gut geruht«, wandte sich Gábor mit vorwurfsvollem Unterton an Judith, die vor Bestürzung nur dastand und keinen Laut hervorbrachte.

Nicholas, vom ersten Schreck erholt, brummte eine Entschuldigung und machte sich dann eilig daran, die Scherben aufzusammeln.

»Lasst das gefälligst liegen, junger Herr!«, wies Gábor ihn streng zurecht und schleuderte einen derart eisigen Blick auf ihn, dass selbst Natalia zurückzuckte.

»Es tut mir furchtbar leid, Gábor«, fand Judith endlich ihre Stimme wieder. »Ich wollte die Kinder gerade zur Raison rufen ...«

Mit versteinerter Miene wandte sich Gábor ab und schritt hocherhobenen Hauptes von dannen.

»Mein Gott, was müsst ihr auch immer so herumtoben!«, schalt sie die immer noch verschreckt dreinblickenden Kinder. Doch noch während sie die Scherben aufsammelte, bemerkte sie, dass sie sich vielmehr über den gräflichen Diener ärgerte.

»Das wäre wohl heiße Schokolade für uns gewesen«, stellte Nicholas mit Bedauern fest, als er die braunen Spritzer auf seinem Nachthemd erblickte. »Bitte verzeih, Tante Judith. Wir waren gerade so schön in Fahrt und haben ihn dabei völlig übersehen.«

»Wie mich übrigens auch!«, erwiderte Judith und brachte die aufgesammelten Scherben zu ihrer Frisierkommode.

Kurz darauf kehrte sie mit einem Tuch zurück.

»Das fängt ja gut an«, schimpfte sie vor sich hin, während sie hektisch die Flecken aus dem Teppich zu tupfen begann. »Gewiss wird Gábor sich beim Grafen über mich beschweren, weil ich nicht für Ruhe und Ordnung gesorgt habe, wie es meine Pflicht als Gouvernante gewesen wäre.«

»Keine Sorge, Tante Judith. Ich werde meinem Vater sagen, dass es meine Schuld war.«

Erstaunt blickte sie zu ihrem Neffen auf. Es war das erste Mal, dass er in ihrer Gegenwart vom Grafen als seinen Vater sprach. Überhaupt schien seit letzter Nacht einiges anders zu sein. Nataly war nicht wie sonst weinend in der Nacht erwacht, stattdessen hatte Judith Nicholas weinen hören. Als sie nach ihm hatte sehen wollen, hatte der Graf bereits auf Nicholas´ Bettkante gesessen. Er hatte seinem Sohn die Hand auf die Stirn gelegt, woraufhin dieser mit einem tiefen Seufzer wieder eingeschlafen war.

»ScuzaÅ£i-mÄ, vÄ rog!«

Die weiche, dunkle Stimme des Zimmermädchens ließ Judith von ihrer knienden Tätigkeit aufschauen. Elena stand knicksend vor ihr, mit einem frischen Tablett in Händen, auf dem drei mit Untertellern abgedeckte Tassen standen. Flugs stellte sie es in Natalias Zimmer ab, kam zurück in den Flur und nahm Judith sichtlich irritiert den Lappen aus der Hand, indem sie kopfschüttelnd in ihrer Sprache auf sie einredete. Sodann schob Elena sie in ihr Zimmer zurück, wo sie den Sessel am Kamin zurechtrückte und ihr gebot, darauf Platz zu nehmen. Im nächsten Moment hielt Judith eine dampfende Tasse Tee in der Hand. Elena schürte das Feuer im Kamin, bevor sie eilfertig in die Kinderzimmer hinüberging.

 

Während Nicholas mit an Natalias kleinem Kindertisch saß und beide höchst zufrieden ihre heiße Schokolade löffelten, hatte Elena im Handumdrehen, ohne dass man sie weiter hätte bemerken können, die Betten aufgeschüttelt, Schmutzwäsche eingesammelt, die Waschschüsseln und Natalias Nachttopf entleert, frisches Wasser in die Kannen aufgefüllt und Feuerholz nachgelegt. Fasziniert schauten die Kinder Elena bei ihrer Arbeit zu, die diese in routinierter Gewandtheit verrichtete, und fingen in Abständen ein warmes Lächeln von ihr auf.

Erst jetzt gewahrte Nicholas, dass ihr dicker geflochtener Zopf ihr fast bis zur Taille reichte und beim Gehen lustig hin- und herwippte. Im Gegensatz zum vorherigen Abend trug Elena statt der weißen im Nacken gebundenen Haube, nunmehr ein mit bunten Blumen besticktes Tuch. Das hoch geschlossene Hauskleid mit dem kleinen weißen Kragen war einem wollenen schwarz-roten Rock gewichen, den sowohl vorne als auch hinten eine weiße mit rotem Wollfaden bestickte Schürze bedeckte. Dazu trug sie eine bestickte weiße Bluse, die am Halsausschnitt mit einem roten Band geschlossen war.

»Sie sieht heute aber besonders schön aus, nicht wahr, Nana?«, flüsterte Nicholas seiner Schwester zu, die ebenfalls bewundernd auf Elena schaute und nickend zustimmte.

»Frau Fee?«, fragte sie mit ehrfürchtigem Ausdruck um ihren schokoladenverschmiertem Mund.

»Ja, Nana, sie ist eine Zimmerfee.«

Nachdem Elena jedes einzelne Kopfkissen mit einem Kniff versehen aufgestellt hatte, bedeutete sie Nicholas, sich zu waschen und anzuziehen, um sich anschließend nach unten zu begeben. Sie wiederholte die Wörter micul dejun und deutete dabei essen und trinken an, woraus er schloss, dass es sich um Frühstück handeln müsse.

»Weißt du was, Tante Judith?«, sagte er nachdenklich, als er ihr Augenblicke später beim Ankleiden Natalias zusah. »Es wäre gut, wenn wir so schnell wie möglich die hiesige Sprache erlernten, damit wir nicht so lange auf Gábor angewiesen sind. Ich mag Elena viel lieber um mich haben.«

»Das überrascht mich nicht«, antwortete sie schmunzelnd.

Als sie kurz darauf zusammen auf den Flur hinaustraten, kniete dort, wo das kleine Malheur passiert war, Ludwina. Ausgerüstet mit Wassereimer und Seifenlappen, setzte sie die begonnene Arbeit fort. Hastig erhob sie sich und knickste. Obwohl Ludwina ihren Kopf gesenkt hielt, erkannte Nicholas deutlich, dass sie geweint hatte.

»Jetzt hat sie doch Ärger bekommen wegen mir«, stellte er geknickt fest. »Dabei haben wir nur ein bisschen lachen müssen.«

»Wie kommst du darauf?«, fragte seine Tante verwundert, während sie sich bereits dem Treppenabgang näherten.

»Hast du nicht ihre verquollenen Augen gesehen? Und ein lustiges Liedchen hatte sie auch nicht auf den Lippen, wie sie es sonst immer haben soll. Daran ist bestimmt dieser fiese Gábor schuld!«

»Ja«, erwiderte sie, »ein fürwahr unangenehmer Mensch. Aber ich fürchte, wir werden uns mit ihm arrangieren müssen, Nicholas. Wie du gehört hast, hat er eine bedeutende Position hier im Haus und wir scheinen ihm nicht gerade willkommen zu sein.«

»Ich habe ihn schon damals nicht ausstehen können«, setzte er flüsternd hinzu, bevor sie die Stufen zur Halle hinabstiegen. Unten empfing Gábor sie mit versteinerter Miene....
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