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Humboldt und der letzte Lauf

tolino mediaerschienen am01.07.2021
Gerade hat Humboldt in der größten Hitze sein Rennen beim O-See-Triathlon beendet und sich mit einem Radler unter die verschwitzte Sportlermenge gemischt, da wird er zu einem Todesfall gerufen. Einer der Triathleten liegt am Rand der Mountainbike-Strecke, die über den Hochwald führt. Zunächst deutet alles darauf hin, dass er einfach gestürzt ist, aber schon bald finden die Ermittler Indizien, die auf einen Mord hinweisen.

Je länger die Ermittlungen andauern, um so rätselhafter wird der Fall. Denn das Opfer mit tschechischem Namen scheint nicht zu existieren. Das findet jedenfalls der tschechische Kollege Tomek Veselý heraus, den Humboldt hinzugebeten hat. Bald tauchen weitere Identitäten des Toten auf. Nur - wer ist er wirklich? Kann der Rechtsmediziner Dr. Lorenz Richter Licht ins Dunkel bringen?

In der Zwischenzeit plagen die Journalistin Christin Weißenburg ganz andere Sorgen, die sie mit Humboldt zu teilen versucht. Doch der ist Tag und Nacht mit seinem Fall beschäftigt. Schließlich ergibt sich eine berufliche Chance, die Christin trotz aller Konsequenzen ergreift, ohne zu ahnen, dass sie damit wieder Humboldts Vergangenheit heraufbeschwört.

************************************

Bücher aus der Humboldt-Reihe:

Humboldt und der weiße Tod: Teil 1
Humboldt und der tiefe Fall: Teil 2
Humboldt und der kalte See: Teil 3
Humboldt und der letzte Lauf: Teil 4

Die Romane sind abgeschlossene Handlungen. Es erhöht jedoch das Lesevergnügen, wenn Sie der Reihe nach gelesen werden.


Jana Thiem, in Görlitz geboren und im Zittauer Gebirge aufgewachsen, war schon immer von ihrer Lieblingsstadt Dresden fasziniert. Kein Wunder also, dass hier ihre schriftstellerischen Wurzeln liegen. Nach 20 Jahren kehrt sie nun wieder in ihre Heimat zurück, auch, um den Verbrechen um Humboldt und Co. noch näher auf der Spur sein zu können. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als selbstständige Webdesignerin.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,90

Produkt

KlappentextGerade hat Humboldt in der größten Hitze sein Rennen beim O-See-Triathlon beendet und sich mit einem Radler unter die verschwitzte Sportlermenge gemischt, da wird er zu einem Todesfall gerufen. Einer der Triathleten liegt am Rand der Mountainbike-Strecke, die über den Hochwald führt. Zunächst deutet alles darauf hin, dass er einfach gestürzt ist, aber schon bald finden die Ermittler Indizien, die auf einen Mord hinweisen.

Je länger die Ermittlungen andauern, um so rätselhafter wird der Fall. Denn das Opfer mit tschechischem Namen scheint nicht zu existieren. Das findet jedenfalls der tschechische Kollege Tomek Veselý heraus, den Humboldt hinzugebeten hat. Bald tauchen weitere Identitäten des Toten auf. Nur - wer ist er wirklich? Kann der Rechtsmediziner Dr. Lorenz Richter Licht ins Dunkel bringen?

In der Zwischenzeit plagen die Journalistin Christin Weißenburg ganz andere Sorgen, die sie mit Humboldt zu teilen versucht. Doch der ist Tag und Nacht mit seinem Fall beschäftigt. Schließlich ergibt sich eine berufliche Chance, die Christin trotz aller Konsequenzen ergreift, ohne zu ahnen, dass sie damit wieder Humboldts Vergangenheit heraufbeschwört.

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Bücher aus der Humboldt-Reihe:

Humboldt und der weiße Tod: Teil 1
Humboldt und der tiefe Fall: Teil 2
Humboldt und der kalte See: Teil 3
Humboldt und der letzte Lauf: Teil 4

Die Romane sind abgeschlossene Handlungen. Es erhöht jedoch das Lesevergnügen, wenn Sie der Reihe nach gelesen werden.


Jana Thiem, in Görlitz geboren und im Zittauer Gebirge aufgewachsen, war schon immer von ihrer Lieblingsstadt Dresden fasziniert. Kein Wunder also, dass hier ihre schriftstellerischen Wurzeln liegen. Nach 20 Jahren kehrt sie nun wieder in ihre Heimat zurück, auch, um den Verbrechen um Humboldt und Co. noch näher auf der Spur sein zu können. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als selbstständige Webdesignerin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783752139679
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten322 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse493
Artikel-Nr.5789063
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Eins

Auf geht´s, Bernd! Du hast es gleich geschafft! , hörte Humboldt Christin rufen. Er musste sich ein Grinsen verkneifen. Niemals hätte er gedacht, dass sie so ehrgeizig sein konnte. Obwohl, wenn er es sich recht überlegte, dann führte sie auch ihre Arbeit als Journalistin mit großem Engagement aus. Nur wenn sie gemeinsam klettern oder wandern gingen, wirkte sie immer sehr entspannt. Aber dieser Teamwettbewerb zeigte ihm ungeahnte Seiten an ihr. Seit sie sich im Frühjahr bei der O-See-Challenge, einem Cross-Triathlon direkt am Olbersdorfer See, angemeldet hatten, hatte sie oft im Hallenbad und später im See trainiert. Für ihn dagegen sollte das eigentlich eine nette Abwechslung von seinem stressigen Alltag sein und keine solche Dimension annehmen. Auch den Dritten im Bunde hatte sie schon bald infiziert. Bernd war der Mann ihrer besten Freundin Andrea und ein mäßig ambitionierter Hobbyradler. Allerdings trat er seit Christins Ansage nun auch fast täglich in die Pedale.

Hau rein! , hörte er plötzlich eine Männerstimme hinter sich. Danach klatschte etwas auf seinen Rücken und schob ihn an. Jetzt hätte er doch beinahe seinen Start verpasst. Gut, dass Bernd ziemlich fertig zu sein schien, so blieb ihm Humboldts Träumerei verborgen. Sein Mannschaftskollege war ein paar Meter weiter stehen geblieben und keuchte. Trotzdem schaffte er es noch, ihn anzufeuern.

Also, dann mal los, dachte Humboldt und nahm die ersten Meter mit großen Schritten. Doch schon beim folgenden Anstieg, der es gleich in sich hatte, spürte er seine Oberschenkel heftig brennen. Hätte er sich doch intensiver aufwärmen und vielleicht den einen oder anderen Plausch weglassen sollen? Aber seitdem er mit Christin häufiger im Zittauer Gebirge unterwegs war, kannte er doch eine Menge Leute. Und wann kam er schon mal dazu, sich so entspannt zu unterhalten? Da musste er jetzt durch.

Die erste Teilstrecke führte bergauf und bergab über hügelige Wiesen, die von Menschenmengen gesäumt waren. Hier konnte er sich keine Blöße geben und jetzt schon schwächeln, obwohl er am liebsten einen Gang rausgenommen und ein bisschen langsamer gelaufen wäre.

Humboldt, das hab ich schon schneller gesehen! Natürlich hörte er Christins Stimme unter allen anderen heraus. Sie war doch nicht wirklich sauer auf ihn? Als er einen Seitenblick wagte, sah er jedoch, dass sie ihn schelmisch angrinste. Jetzt versau uns nicht die Staffel, sondern gib mal Gas , legte sie noch nach, dann war er an ihr vorbei. Die anfeuernde Menge verschluckte allmählich ihr Lachen.

Christin hatte den Anfang ihres Teams gebildet und war auf die 1,1 Kilometer lange Schwimmstrecke gegangen. Sie hatte das Wasser in der ersten Verfolgergruppe verlassen und auf Bernd gewechselt, dem 30 Kilometer Mountainbike durchs Gebirge bevorstanden. Noch bis vor ein paar Minuten war Humboldt froh gewesen, den 10- Kilometer-Lauf übernommen zu haben. Schließlich ging er, wenn es die Arbeit zuließ, auch ab und an laufen. Bei seiner Überlegung hatte er nur eine Komponente vergessen: Das Wetter! Als er vorhin kurz auf sein Handy geschaut hatte, zeigte das Display 34 Grad an. Und das spürte er jetzt mit voller Wucht. Mittlerweile hatte er die freie Fläche geschafft und lief jetzt am Campingplatz entlang in den Wald hinein. Hoffentlich wurden die Temperaturen dort ein wenig angenehmer. Wie gut hatten es da die Schwimmer! Und die Mountainbiker konnten wenigstens in der Abfahrt auf etwas Fahrtwind hoffen. Wobei er nicht an die steinigen und mit Wurzeln übersäten Wege denken wollte. Da wiederum kam er zu Fuß besser zurecht.

Allmählich fand Humboldt zu seinem gewohnten Laufrhythmus. Er brauchte diese ganze Aufregung während eines Rennens nicht. Viel lieber genoss er die Ruhe im Wald. Deshalb benutzte er auch nie Kopfhörer, um sich mit Musik volldröhnen zu lassen.

Auf den nächsten Kilometern konnte er richtig Fahrt aufnehmen und sogar den einen oder anderen Läufer überholen. Christin wäre sicher stolz auf ihn. Bei diesem Satz hätte er beinahe angefangen zu lachen. Im letzten Jahr hatte sich einiges verändert in seinem Leben, besonders in seinem Gefühlsleben. Nach einem klärenden Gespräch und einer wundervollen zweiten Nacht hatten sie viel Zeit miteinander verbracht. Entweder waren sie in Dresden oder in Christins Baude in Oybin. Sogar einen kurzen Kletterurlaub in der Fränkischen Schweiz hatten sie unbeschadet überstanden. Nein, obwohl er sich wirklich immer wieder fragte, was Christin an ihm fand und sich nicht hatte vorstellen können, jemals wieder geliebt zu werden, wurde der Begriff unbeschadet der Zeit mit Christin nicht gerecht. Ihre Beziehung beruhte auf viel Respekt und liebevoller Vorsicht. Auch das war zu wenig. Ja, sie liebten sich beide sehr. Aber manchmal eben noch mit angezogener Handbremse. Oder empfand nur er das so?

Humboldt musste sich jetzt konzentrieren. Er passierte gerade eine Stelle, bei der die Läufer auf Steinen balancierend einen schmalen Fluss überqueren mussten. Da er wusste, dass es nun nicht mehr weit bis ins Ziel war, legte er noch einmal einen Zahn zu. Allerdings bereute er das sofort, als er den Wald verlassen hatte und wieder Richtung See lief. Die Sonne brannte unbarmherzig und er spürte einen unbändigen Durst. Vielleicht hätte er an den Verpflegungsstellen zugreifen sollen. Aber da er sonst ja auch immer ohne Trinkflasche laufen ging, war es ihm gar nicht in den Sinn gekommen, die 10 Kilometer nicht ohne Verpflegung überstehen zu können. Das schien sich jetzt zu rächen. Der erste Läufer überholte ihn schon wieder.

Komm schon, dachte Humboldt, den letzten Kilometer schaffst du jetzt auch noch. Noch einmal mobilisierte er alle Kräfte und versuchte, das Durstgefühl zu ignorieren. Auf dem langen Weg, der wenigstens von hohen Bäumen gesäumt war, wäre er am liebsten rechts abgebogen, denn dort lag das Ziel. Allerdings musste er noch eine letzte Schleife laufen, um dann an einem riesigen Schaufelrad, das an vergangene Grubezeiten erinnerte, vorbei einen kleinen Anstieg zu nehmen und dann bergab ins Ziel zu gelangen.

Ja, Humboldt, das sieht klasse aus! Du hast es bald geschafft! Siehst du den Läufer da vorn? Das müsste Platz 5 sein! Vielleicht kriegst du ihn noch , brüllte Christin sich durch die Menschenmengen.

Keine Chance, dachte Humboldt. Eher falle ich auf der Stelle um und trinke einen Eimer Wasser leer. Aber dann tat ihm Christin leid und er versuchte, noch einmal zu beschleunigen. Doch auch wenn der Kopf die Befehle dazu gab, die Muskeln in den Beinen hatten schon längst abgeschaltet. Mit letzter Willenskraft schaffte er es bis ins Ziel. Nie wieder würde er sich zu so etwas überreden lassen. Wie gut taten doch da entspannte Klettertouren oder ein Läufchen nach der Arbeit.

Du bist super gelaufen , begrüßte ihn Christin, als sie bei ihm ankam. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn auf den Mund.

Wasser oder Bier? , fragte Bernd, der sich zu ihnen gesellt hatte. Auch Andrea stand nun strahlend bei ihnen.

In der Reihenfolge , antwortete Humboldt und kippte den Becher mit Wasser in einem Zug hinunter. Dann schnaufte er kräftig. Das war so unglaublich heiß, das könnt ihr euch nicht vorstellen.

Auf dem Rad war´s auch nicht kühler , sagte Bernd grinsend. Nur Madame hat das große Los gezogen. Es gab schon Jahre, da hätte ich mit keinem Schwimmer tauschen wollen, so kalt war das. Aber heute ... Er prostete Christin zu.

Also, ich fand´s rundum fantastisch , meldete sich Andrea. Die Stimmung hier ist immer unglaublich. Dann die vielen Leute, die man endlich mal wieder trifft. Manche von ihnen wirklich immer nur hier bei der O-See-Challenge. Sie strahlte in die Runde. Und die Wettkämpfe natürlich, die waren auch klasse. Lachend hob sie ihre Wasserflasche und prostete allen zu.

Da bin ich ja beruhigt, dass wir dich aufheitern konnten , fiel Christin in ihr Lachen ein.

Ist mir egal, was ihr jetzt vorhabt, ich springe in den See , sagte Humboldt, als er sein Bier ausgetrunken hatte.

Nach der ausgiebigen Erfrischung ergatterten sie unter dem riesigen Pavillon einen Tisch und ließen es sich bei Pizza und einem weiteren Bier gut gehen. Währenddessen schauten sie den verschiedenen Aufführungen von heimischen Tanzgruppen und Vereinen zu.

Allmählich wären eine Dusche und ein Bett gut , murmelte Humboldt, den eine erfüllende Trägheit überfiel.

Bis zur Siegerehrung dauert´s noch ein bisschen , antwortete Christin. Auch sie schien die Müdigkeit zu überkommen. Sie hatte sich an Humboldt gelehnt und die Augen geschlossen.

Was ist denn dort los? , rief plötzlich Andrea, die Einzige, die nicht am Wettkampf teilgenommen hatte und interessiert die Menschenmenge beobachtete. Jetzt stand sie auf und beschattete ihre Augen mit einer Hand. Da scheint irgendwas passiert zu sein. Der Sanka rast gerade los.

Hat mich sowieso schon gewundert, dass bei der Hitze nicht mehr Leute umgekippt sind. Im Wald ist es zwar schattig, aber sobald du auf die freie Fläche kommst, knallt die Sonne dich um , sagte Bernd. Er hatte den Kopf in die Hand gestützt und schaute seine Frau an. Wo fahren sie denn hin? , fragte er.

Hm, sieht aus, als ob sie eher Richtung Gebirge wollen. Jedenfalls fährt er nicht gleich hier in den Wald.

Andrea setzte sich wieder. Hoffentlich ist es nichts Schlimmes. Ich finde es immer furchtbar, wenn nach solchen tollen Veranstaltungen herauskommt, wie viele Verletzte oder Schwächeanfälle es gab.

Endlich ertönte die Musik zur ersten Siegerehrung....

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