Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Hexenbrennen

Der zweite Fall
tolino mediaerschienen am01.07.2021
In Finkendörfel ist der Teufel los. Rituelle Katzenmorde versetzen das Dorf in Angst und Schrecken. Für die Rechtsanwältin Julia Eisler ein guter Grund, sich gemeinsam mit der Katzenfreundin Trude auf die Spur der mörderischen Tierquäler zu begeben.
Bald ereignen sich unerklärliche Unfälle, Menschen verschwinden. Steckt eine satanische Sekte dahinter, wie man im Dorf munkelt?
Julia muss so manchen Irrweg gehen, ehe sich im Flammenschein der traditionellen Hexenfeuer, die am 30. April in der Oberlausitz entzündet werden, die vielen Puzzleteile zu einem schrecklichen Ganzen zusammenfügen.

Bisherige Veröffentlichungen:
Emmelie - der erste Fall: Band 1
Hexenbrennen - der zweite Fall: Band 2
Recht wie Wasser - der dritte Fall: Band 3
Was dir den Atem nimmt - der vierte Fall: Band 4 (erscheint im Oktober 2021)


Sylke Hörhold lebt und arbeitet in einem besonders schönen Teil des Oberlausitzer Berglands. Hier spielen die fiktiven Geschehnisse ihrer Krimis. Doch sie stöbert auch gern in anderen Landstrichen nach spannenden Geschichten. Hauptberuflich ist sie Psychotherapeutin (HP) und Trauerbegleiterin. Spannende Geschichten und Heilsames Erzählen sind ihre Schriftstellerpassion. Veröffentlicht sind ihre Krimis und andere spannende Geschichten im Oberlausitzer Verlag und in verschiedenen Anthologien.
mehr

Produkt

KlappentextIn Finkendörfel ist der Teufel los. Rituelle Katzenmorde versetzen das Dorf in Angst und Schrecken. Für die Rechtsanwältin Julia Eisler ein guter Grund, sich gemeinsam mit der Katzenfreundin Trude auf die Spur der mörderischen Tierquäler zu begeben.
Bald ereignen sich unerklärliche Unfälle, Menschen verschwinden. Steckt eine satanische Sekte dahinter, wie man im Dorf munkelt?
Julia muss so manchen Irrweg gehen, ehe sich im Flammenschein der traditionellen Hexenfeuer, die am 30. April in der Oberlausitz entzündet werden, die vielen Puzzleteile zu einem schrecklichen Ganzen zusammenfügen.

Bisherige Veröffentlichungen:
Emmelie - der erste Fall: Band 1
Hexenbrennen - der zweite Fall: Band 2
Recht wie Wasser - der dritte Fall: Band 3
Was dir den Atem nimmt - der vierte Fall: Band 4 (erscheint im Oktober 2021)


Sylke Hörhold lebt und arbeitet in einem besonders schönen Teil des Oberlausitzer Berglands. Hier spielen die fiktiven Geschehnisse ihrer Krimis. Doch sie stöbert auch gern in anderen Landstrichen nach spannenden Geschichten. Hauptberuflich ist sie Psychotherapeutin (HP) und Trauerbegleiterin. Spannende Geschichten und Heilsames Erzählen sind ihre Schriftstellerpassion. Veröffentlicht sind ihre Krimis und andere spannende Geschichten im Oberlausitzer Verlag und in verschiedenen Anthologien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754600269
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten335 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3806
Artikel-Nr.5798994
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel

Sag einfach die Wahrheit, Pya , versuchte es Petra mit Güte. Doch bewirkte das bei ihrer Tochter genau das Gegenteil. Die Wahrheit? , schrie Pya. Die Wahrheit? Die Wahrheit ist dir doch total egal. Genau wie ich.

Du weißt, dass das nicht stimmt , erwiderte Petra hilflos. Du weißt ...

Einen Dreck weiß ich! Tränen der Wut standen Pya in den Augen. Ich scheiß auf dich und deinen Kerl. Und auf dieses Ding in deinem Bauch.

Pya! Mühsam stemmte Petra ihren schweren Leib vom Küchenstuhl hoch. Sag doch nicht so was. Ihre Stimme zitterte. Sie ging einen Schritt auf ihre Tochter zu, aber Pya wich vor ihr zurück wie vor einem ekligen Insekt.

Bodo saß mit hochrotem Kopf am Tisch und kämpfte mit der Regung, seiner Stieftochter eine Ohrfeige zu geben. Dieses Mädchen trieb ihn zur Weißglut. Jetzt reiß dich mal zusammen! , knirschte er. Deine Mutter will nur, dass du die Sache klarstellst.

Lass mich bloß in Ruhe, Bodo Pohl , kreischte Pya. Du willst doch nur deinen Arsch retten.

Wenn es um den guten Ruf des Hofladens geht, ist es auch dein Arsch, Pya , sagte Petra, die sich wieder fasste. Wir sind noch neu hier. Der Laden ist unser Einkommen. Also geh zu dieser Lehrerin und sage, dass sie falsch liegt mit ihren Verdächtigungen.

Einen Scheiß mach ich. - Ihr könnt mich alle mal ... - Ich hau ab. Ohne ein weiteres Wort stürmte das Mädchen aus der Küche. Wenig später hörten sie, wie die Haustür krachend ins Schloss fiel. Auf dem Nachbarhof begann der Hund zu kläffen.

Verdammt! Bodo schnaufte. Kriegst du die denn nicht in den Griff?

Petra begann, den Tisch abzuräumen. Ist halt ein schwieriges Alter , murmelte sie.

Der geballte Hass ihrer Tochter auf alles, was mit ihrer neuen Familie zu tun hatte, lag ihr wie ein Mühlstein auf der Seele. Bald würde Pyas Brüderchen auf die Welt kommen. Ob das Kleine spürte, dass es nicht von allen so willkommen war wie von seinen Eltern? Seit einigen Tagen schon war der Kleine extrem unruhig. Das Ziehen in ihrem Leib war stärker geworden. Senkwehen meinte die Hebamme. Sie solle sich nun schonen, ein paar Wochen würden dem Kleinen noch guttun vor der Geburt. Dennoch war Petra voller Unruhe deswegen. Etwas hatte sich verändert. Sie konnte es nicht beschreiben, aber etwas überschattete ihr Haus, vergiftete tropfenweise ihr Leben. Es ging nicht nur um ihre widerspenstige Tochter und diese Lehrerin, die ihnen plötzlich mit völlig haltlosen Anschuldigungen zusetzte. Es war, als baue sich mit einem Mal von allen Seiten Unglück und Widerstand auf wie eine Unwetterfront, die sich an einem lichten Hochsommertag drückend schwül am Horizont auftürmt und die Ernte bedroht.

Dabei sollte alles so schön sein. Sie hatten sich in Finkendörfel ihren Traum von der eigenen Hofschlachterei mit Laden erfüllt. Nach sehr schmerzlichen Ehen hatten sie hier zu einem neuen gemeinsamen Anfang gefunden. Sie waren voller Hoffnung gewesen. Das größte Glück war jedoch, dass Petra noch einmal schwanger geworden war, trotz ihres Alters. Glück für sie und für Bodo.

Nur Pya schien es ein Ärgernis und Ursache all dieses schrecklichen Wandels, den sie gerade durchmachte.

Petra seufzte. Sie sah durch das Küchenfenster hinaus zur Hoflinde.

Mach dich nicht fertig , brummte Bodo, dem der traurige Atemzug seiner Frau nicht entgangen war. Sie kriegt sich schon wieder ein. Wenn der Kleine dann erst mal da ist und so niedlich vor ihr liegt, da ...

Bodo!

Petras Stimme schien aus einer anderen Welt zu kommen. Ihr Gesicht war bleich wie das einer Toten. Sie wankte.

Mit einem Satz sprang er auf und war bei ihr. Was ist? Geht es los?

Sie schüttelte den Kopf, das Gesicht verzerrt vor Grauen. Ihre Augen blickten starr.

Bodo bekam es mit der Angst zu tun. Er schüttelte sie. He! Was hast du?

Da , stammelte sie, da draußen! Sie wies mit dem Finger zum Fenster. Bodo drehte sich um und folgte ihrem Blick gen Hoflinde. Es dauerte, bis er bemerkte, was sie meinte. Ein länglicher, halb gehäuteter Tierkadaver war gekreuzigt an den Stamm genagelt worden. Bodo spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Verdammt!

Glaubst du, Pya hat das gesehen? , fragte Petra zitternd. Sie ist doch noch so fertig wegen Melanies Kätzchen. - O mein Gott! Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht und begann zu weinen. Das sind diese Satanisten, Bodo. Der Fluch vom Bornbusch!

Unsinn!

Unbeholfen tätschelte Bodo Pohl die Schulter seiner Frau. Auch ihn hatte der Schrecken an der Kehle gepackt.

Es ist genau wie da! Wie bei diesen Katzenopfern! Schluchzen schüttelte sie.

Bodo brach der Schweiß aus. Du darfst nicht alles glauben, was die alten Dorfweiber erzählen , sagte er dennoch tapfer. Nu, komm schon. Beruhige dich! Er drängte seine Frau, sich zu setzen. Dann rannte er hinaus. Nur wenig später war er in der Küche zurück. Ein Karnucker! , rief er schon an der Tür. Seine Frau starrte ihn ungläubig an. Bodo geriet in Eifer. Der alte Rammler vom Hantzsch bestimmt, diesem Halunken! Hab schon gehört, dass er ihm neulich verreckt ist. Na, dem werd´ ich ein paar Takte erzählen. Wollte sich bestimmt rächen, weil ich ihn bei der Viechdoktern angezählt habe wegen seiner verdammten Schwarzschlachterei. Gekochtes Fleisch hat er den Leuten andrehen wollen. Fieberfleisch! - Die Leute sollen sich halt besser an eine Profi wenden, wenn sie schon zu Hause schlachten. Er redete noch weiter, erleichtert über die einfache Erklärung dieses grausigen Schabernacks. Bloß gut, hast du´s entdeckt. Wäre gar nicht gut, wenn die Leute das sehen. Der Laden macht gleich auf. Er postierte seine wuchtige Gestalt vor seiner Frau und hielt ihr den Kaninchenkadaver unter die Nase als Beweis für seine Worte.

Petra schien durch ihn hindurchzusehen. Sie hörte nichts von dem, was Bodo da plapperte. Ganz andere Visionen dämmerten in ihren Schrecken hinein. Instinktiv umfasste sie ihren gewölbten Leib.

Es klingelte an der Tür.

Die Eheleute sahen sich beunruhigt an. Nach dem Aufstehen ließen sie ihre Haustür stets unverschlossen. Die Nachbarn kamen nach einem Klopfen einfach herein. Fremde Besucher waren ungewöhnlich zu dieser Morgenstunde. Doch jetzt klingelte es ein weiteres Mal, eindringlich und etwas ungeduldig, wie es den Pohls schien.

Lass nur, ich gehe , sagte Petra. Sie trocknete ihre Tränen und wuchtete sich vom Stuhl hoch. Kümmere du dich besser um das tote Vieh.

Als Bodo vom Container für die Fleischabfälle aus dem Kühlhaus zurückkam, fand er seine Frau in Gesellschaft von zwei formell wirkenden Damen in der Küche. Sie alle hatten ernste Gesichter. Sie wünschen? , fragte Bodo.

Die Frauen sind vom Jugendamt , sagte Petra. Wegen Pya.

*

Mit Gott bin ich ne streitch, aber mit dem Pfarrer! Hedwig Lebelt warf ihre Osterbastelei auf den Tisch des Gemeindehauses.

Streitch? , fragte Trude. Hat Thieme etwa den falschen Konfirmationsspruch für euren Micha rausgesucht, Palmsonntag? Ihr Scherz misslang gründlich.

Micha ist nicht konfirmiert worden , sagte Hedwig finster. Thieme hat sich geweigert.

Geweigert? - Was soll das heißen, er hat sich geweigert?

Die dicke Leupolden beugte sich über den Tisch. Der Micha hat was Schlimmes gemacht , raunte sie Trude zu, ohne dass ihre Hände ruhten, die eben Heu zu einem Osternest flochten.

Wieso: hat , giftete Hedwig Lebelt. Es ist überhaupt nichts bewiesen!

Mein Heinz hat gesehen, was er gesehen hat , erwiderte die Leupolden gekränkt. Er ist immer noch unter Schock, so schrecklich war das für ihn. Und das bei seinem schwachen Herzen. Eine Schande ist das Ganze, also wirklich!

Die anderen Frauen in der Runde sahen nicht auf. Es war, als bilde sich um Hedwig ein luftleerer Raum. Trude erhob sich. Demonstrativ ging sie zu ihrer Freundin hinüber. Micha und was Schlimmes? Das glaub ich nicht. Er hat sich so lieb um unsere Katzen gekümmert, während wir ...

Genau! Hedwig schnäuzte sich und sah dankbar zu Trude auf. Der Junge würde so was niemals machen. Das ist alles nur eine ..., eine ...

Eine Teufelei , zischte die sonst so stille Friedegard. Das ist es: eine Teufelei. Sie zurrte das Schmuckband besonders fest um ihr eben fertiggestelltes Osternest.

Steins Lisl nickte dazu.

Vielleicht ist jetzt jemand so gut und erzählt mir, was hier los ist? Trude stemmte die Hände in die Seiten. Kaum ist man mal ein paar Wochen nicht da, geht hier alles drunter und drüber.

Es passiert eben auch mal was in Finkendörfel, wenn sich die Damen von Welt in Amerika herumtreiben , höhnte die Leupolden.

Friedegard blickte auf. Susanna, du bist ungerecht!

Satanische Katzenmorde! , wisperte Steins Lisl. Das soll er gemacht haben, der Micha. Sie sah sich um, als stünde jemand hinter ihr. Oben im Bornbusch , fuhr sie dann atemlos fort. Da war es. Sie haben die Katzen an die Bäume genagelt.

Katzen...morde? Trude war totenbleich geworden. Das ... ist nicht möglich , murmelte sie. Doch nicht Micha. Er versorgt doch immer unsere Kätzchen. Auch jetzt hat er ...

Hast du auch genau geschaut, Trude? , fragte Friedegard mitleidig. Sind noch...

mehr