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Die Welt unter Strom

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
416 Seiten
Deutsch
Unimedica ein Imprint der Narayana Verlagerschienen am16.06.20211. Auflage
Die moderne Welt ist ohne Strom nicht denkbar. Doch über die Auswirkung der Elektrizität auf Umwelt und Gesundheit wiegen wir uns in Sicherheit.
In dieses Urvertrauen schlägt Arthur Firstenberg mit seinem breit angelegten Panoptikum Die Welt unter Strom wie ein Blitz ein. Der Wissenschaftler und Journalist erzählt die Geschichte der Elektrizität vom 18. Jahrhundert bis heute so spannend und aufgeladen wie niemand vor ihm.
Der Autor zeigt: Neben der Umweltverschmutzung oder dem mysteriösen Bienensterben stehen auch aktuelle Zivilisationskrankheiten im Zusammenhang mit Elektrosmog:
Herzerkrankungen: Stress durch Strom & elektromagnetische Felder - die Strahlenbelastung von Sendetürmen löst kardiovaskuläre Beschwerden aus, wo Cholesterin als Todesursache vermutet wurde
Diabetes: Nicht durch Zucker verursacht - Elektrosmog hindert den Körper, Zucker zu verbrennen (Thomas Edison, Erfinder der Glühbirne, litt daran)
Krebs: Nachweise internationaler Forscher über Umweltkranke wie italienische Kinder mit Leukämie; über Brustkrebs, Prostatakrebs, Lungenkrebs in Schweden; über Handynutzung und Hirntumore etc.
Angststörungen: Die toxische Umgebung als wahrer Auslöser geriet bereits mit Freuds Begriff 'Angstneurose' in Vergessenheit
Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber, Husten, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Durchfall, Übelkeit, Gelenkschmerzen & Nervosität wurden schon früh der Elektrizität zugeschrieben


Mit vergessenen Wissensschätzen, packenden Storys und einer elektrisierenden Prosa bietet Firstenberg das Rüstzeug für die Neubewertung einer Welt, die in Zeiten einer 5G-Netz-Abdeckung spürbar immer stärker unter Strom steht.
'Arthur Firstenberg liefert mit diesem Buch ein überzeugendes Argument dafür, dass die Hauptkrankheiten der Zivilisation - Herzkrankheiten, Diabetes und Krebs - sehr stark mit der Verschmutzung unserer Umwelt durch Elektrizität zusammenhängen.'
- Dr. Bradley Johnson, Amen Clinics, San Francisco
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR29,80
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR26,99

Produkt

KlappentextDie moderne Welt ist ohne Strom nicht denkbar. Doch über die Auswirkung der Elektrizität auf Umwelt und Gesundheit wiegen wir uns in Sicherheit.
In dieses Urvertrauen schlägt Arthur Firstenberg mit seinem breit angelegten Panoptikum Die Welt unter Strom wie ein Blitz ein. Der Wissenschaftler und Journalist erzählt die Geschichte der Elektrizität vom 18. Jahrhundert bis heute so spannend und aufgeladen wie niemand vor ihm.
Der Autor zeigt: Neben der Umweltverschmutzung oder dem mysteriösen Bienensterben stehen auch aktuelle Zivilisationskrankheiten im Zusammenhang mit Elektrosmog:
Herzerkrankungen: Stress durch Strom & elektromagnetische Felder - die Strahlenbelastung von Sendetürmen löst kardiovaskuläre Beschwerden aus, wo Cholesterin als Todesursache vermutet wurde
Diabetes: Nicht durch Zucker verursacht - Elektrosmog hindert den Körper, Zucker zu verbrennen (Thomas Edison, Erfinder der Glühbirne, litt daran)
Krebs: Nachweise internationaler Forscher über Umweltkranke wie italienische Kinder mit Leukämie; über Brustkrebs, Prostatakrebs, Lungenkrebs in Schweden; über Handynutzung und Hirntumore etc.
Angststörungen: Die toxische Umgebung als wahrer Auslöser geriet bereits mit Freuds Begriff 'Angstneurose' in Vergessenheit
Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber, Husten, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Durchfall, Übelkeit, Gelenkschmerzen & Nervosität wurden schon früh der Elektrizität zugeschrieben


Mit vergessenen Wissensschätzen, packenden Storys und einer elektrisierenden Prosa bietet Firstenberg das Rüstzeug für die Neubewertung einer Welt, die in Zeiten einer 5G-Netz-Abdeckung spürbar immer stärker unter Strom steht.
'Arthur Firstenberg liefert mit diesem Buch ein überzeugendes Argument dafür, dass die Hauptkrankheiten der Zivilisation - Herzkrankheiten, Diabetes und Krebs - sehr stark mit der Verschmutzung unserer Umwelt durch Elektrizität zusammenhängen.'
- Dr. Bradley Johnson, Amen Clinics, San Francisco
Details
Weitere ISBN/GTIN9783962572211
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum16.06.2021
Auflage1. Auflage
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse10496 Kbytes
Artikel-Nr.5806223
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL 1
In einer Flasche eingefangen

Das Leidener Experiment war eine Idee mit immenser und weitreichender Auswirkung: Überall wurde man gefragt, ob man die Effekte des Experiments schon erlebt hätte. Es war das Jahr 1746. Der Ort eine beliebige Stadt in England, Frankreich, Deutschland, Holland, Italien. Ein paar Jahre später auch in Amerika. Die Elektrizität war eingetroffen und wie bei einem Wunderkind, das sein Debüt gab, stellte sich die ganze westliche Welt ein, um sich ihre Aufführung anzusehen.

Ihre Hebammen - Kleist, Cunaeus, Allamand und Musschenbroek - warnten, sie hätten geholfen, ein Enfant terrible zur Welt zu bringen, dessen Schläge den Menschen den Atem rauben, ihr Blut kochen und sie lähmen könnte. Die Öffentlichkeit hätte besser zuhören und vorsichtiger sein sollen. Aber wie man sich denken kann, ermutigten die farbenfrohen Berichte dieser Wissenschaftler die Menschenmengen nur noch mehr.

Pieter van Musschenbroek, Professor für Physik an der Universität Leiden, hatte seine übliche Reibungsmaschine benutzt. Diese bestand aus einer Glaskugel, die er schnell um ihre Achse drehte, während er sie mit den Händen rieb, um das elektrische Fluidum zu erzeugen, das wir heute als statische Elektrizität kennen. Ein eiserner Gewehrlauf, der den Globus fast berührte, hing an Seidenschnüren von der Decke. Er wurde als Hauptleiter bezeichnet und normalerweise dazu verwendet, Funken statischer Elektrizität aus der geriebenen, rotierenden Glaskugel zu erzeugen.

In jenen frühen Tagen war die Elektrizität jedoch nur von begrenztem Nutzen, da sie immer vor Ort produziert werden musste und es keine Möglichkeit gab, sie zu speichern. Also dachten sich Musschenbroek und seine Mitarbeiter ein geniales Experiment aus - ein Experiment, das die Welt für immer verändern sollte: Sie befestigten einen Draht am anderen Ende des Hauptleiters und steckten ihn in eine kleine Glasflasche, die teilweise mit Wasser gefüllt war. Sie wollten sehen, ob das elektrische Fluidum in einem Glas gespeichert werden konnte. Und der Versuch übertraf ihre kühnsten Erwartungen.

Ich werde Ihnen von einem neuen, aber schrecklichen Experiment erzählen , schrieb Musschenbroek an einen Freund in Paris, von dem ich Euch rate, es nie selber auszuprobieren, noch würde ich, der dies einmal durch Gottes Gnade er- und überlebt habe, es für alles Geld der Welt nochmals durchführen. Er hielt die Flasche in der rechten Hand und versuchte mit der anderen, Funken aus dem Gewehrlauf zu erzeugen. Plötzlich wurde meine rechte Hand mit solcher Kraft getroffen, dass mein ganzer Körper zitterte, als wäre er vom Blitz getroffen. Obwohl das Glas dünn war, zerbrach es nicht. Meine Hand wurde zwar nicht abgerissen, aber mein Arm und mein ganzer Körper waren sehr viel schlimmer betroffen, als ich es in Worte fassen kann. Kurzum, ich dachte, das sei mein Ende. 1 Als sein Kompagnon in Sachen Erfindungen, der Biologe Jean Nicolas Sébastien Allamand, das Experiment durchführte, spürte er einen gewaltigen Schlag . Ich war so fassungslos , sagte er, dass ich für einige Momente nicht atmen konnte. Aufgrund der Stärke des Schmerzes an seinem rechten Arm befürchtete er sogar, eine dauerhafte Verletzung davongetragen zu haben.2

Liniengravur in Mémoires de l´Académie Royale des Sciences, Tafel 1, S. 23, 1746

Aber nur die Hälfte der Nachricht erreichte die Öffentlichkeit. Die Tatsache, dass Menschen durch diese Experimente vorübergehend oder, wie wir sehen werden, dauerhaft verletzt oder sogar getötet werden könnten, ging in der allgemeinen Aufregung, die auf diese Zeit folgte, verloren. Nicht nur verloren, sie wurden auch bald schon verspottet, bezweifelt und schließlich vergessen. Damals wie heute war es gesellschaftlich nicht akzeptiert, Elektrizität als gefährlich hinzustellen. Nur zwei Jahrzehnte später schrieb Joseph Priestley, der englische Wissenschaftler, der durch seine Entdeckung von Sauerstoff berühmt wurde, seine Geschichte der Elektrizität, in der er den feigen Professor Musschenbroek und die übertriebenen Berichte der ersten Experimentatoren ins Lächerliche zog.3

Die Erfinder waren nicht die Einzigen, die versuchten, die Öffentlichkeit zu warnen. Johann Heinrich Winkler, Professor für Griechisch und Latein in Leipzig, versuchte das Experiment durchzuführen, als er davon hörte. Ich erlitt große Krämpfe in meinem Körper , schrieb er an einen Freund in London. Es hat mein Blut in große Aufregung versetzt, so dass ich Angst vor einem brennenden Fieber hatte und kühlende Medikamente verwenden musste. Ich fühlte eine Schwere in meinem Kopf, als hätte ich einen Stein darauf liegen. Zweimal verursachte es bei mir eine Nasenblutung, zu der ich ansonsten nicht geneigt bin. Meine Frau, die den elektrischen Blitz nur zweimal erhalten hatte, war danach so schwach, dass sie kaum noch laufen konnte. Eine Woche später erhielt sie nur einen elektrischen Blitz; ein paar Minuten später blutete sie aus der Nase.

Aus den Erfahrungen zog Winkler die Lehre, dass Lebewesen keine Elektrizität zugefügt werden sollte. Und so verwandelte er seine Maschine in ein großes Warnsignal. Ich habe in den Berliner Zeitungen gelesen , schrieb er, dass sie solche elektrischen Blitze an einem Vogel ausprobiert haben und er dadurch sehr große Schmerzen erlitten hat. Ich habe dieses Experiment nicht wiederholt; denn ich halte es für falsch, Lebewesen einen solchen Schmerz zuzufügen. Er wickelte deshalb eine Eisenkette um die Flasche, die zu einem Stück Metall unter dem Gewehrlauf führte. Wenn dann die Elektrifizierung stattfindet , fuhr er fort, sind die Funken, die vom Rohr auf das Metall fliegen, so groß und so stark, dass sie (sogar tagsüber) in einer Entfernung von 50 Metern gesehen und gehört werden können. Sie stellen einen Blitzstrahl dar, eine klare und kompakte Feuerlinie; und sie machen ein Geräusch, das alle Leute, die es hören, erschreckt.

Die breite Öffentlichkeit reagierte jedoch nicht wie erwartet. Nachdem sie Berichte wie die von Musschenbroek in den Protokollen der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Frankreich, der Académie Royale des Sciences, und seine eigenen in den Philosophical Transactions der Royal Society of London gelesen hatte, stellten sich neugierig gewordene Männer und Frauen zu Tausenden in ganz Europa an, um den Reiz der Elektrizität in Experimenten selbst zu erleben.

Abbé Jean-Antoine Nollet, ein Theologe, der zum Physiker wurde, führte die Magie der Leidener Flasche in Frankreich ein. Er versuchte die unersättlichen Forderungen der Öffentlichkeit zu befriedigen, indem er Dutzende, Hunderte von Menschen gleichzeitig elektrisierte. Dazu forderte er sie alle zum Händehalten auf, um eine Menschenkette in Form eines großen Kreises zu bilden, dessen Enden nahe beieinanderlagen. Er stellte sich an ein Ende, während die Person, die das letzte Glied darstellte, die Flasche ergriff. Plötzlich vervollständigte der gelehrte Abt mit seiner Hand den Schaltkreis durch das Berühren des in die Flasche eingeführten Metalldrahtes. Der Stromschlag wurde sofort entlang der gesamten Kette gleichzeitig verspürt. Elektrizität war kurzerhand zu einem gesellschaftlichen Ereignis geworden; die Welt war, wie einige Beobachter es nannten, von Elektromanie besessen.

Die Tatsache, dass Nollet mehrere Fische und einen Spatz mit derselben Ausrüstung durch einen Stromschlag getötet hatte, schreckte die Menge nicht im Geringsten ab. In Versailles elektrisierte er in Gegenwart des Königs eine Kompanie von 240 Soldaten der französischen Garde, die sich an den Händen hielten. Er elektrisierte Mönche im Kartäuserkloster in Paris, die sich in einem Kreis von mehr als einem Kilometer Umfang aufgestellt hatten und über Eisendrähte mit ihrem jeweiligen Nachbarn verbunden waren.

Das Erlebnis gewann zunehmend an Popularität. Bald beklagte sich die Öffentlichkeit darüber, dass der Reiz eines Stromschlags immer mit Schlangestehen oder einer Arztkonsultation verbunden war. Der Bedarf nach tragbaren Geräten wurde geweckt, die jeder zu einem vernünftigen Preis kaufen und nach Belieben genießen konnte. Und so wurde die Ingenhousz-Flasche erfunden. In einem elegant aussehenden Etui befand sich eine kleine Leidener Flasche, die mit einem lackierten Seidenband und einer Kaninchenhaut verbunden war, mit der der Lack gerieben und die Flasche aufgeladen werden konnte.4

Elektrische Gehstöcke wurden zu einem erschwinglichen Preis für jeden Geldbeutel 5 verkauft. Dabei handelte es sich um Leidener Flaschen, die geschickt als Spazierstöcke getarnt waren. Man konnte sie heimlich aufladen und ahnungslose Freunde und Bekannte zum Berühren derselben verführen.

Dann gab es den elektrischen Kuss , ein Freizeitvergnügen, das sogar der Erfindung der Leidener Flasche vorausging, danach aber viel aufregender wurde. Der Physiologe Albrecht von Haller an der Universität Göttingen...
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