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Im kleinen wilden Schnergenland

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Thienemann-Esslingererschienen am24.08.2021Auflage
Warmherziges Vorlesebuch über beste Freunde und eine Welt voller Fantasie, für Kinder ab 6 Jahren. 'Im kleinen wilden Schnergenland' inspirierte J.R.R. Tolkien zu seinem Buch 'Der kleine Hobbit'. Als Pip und Flora im Sunny Bay Home, dem von Miss Watkyns geführten Heim für elternlose Kinder, in Schwierigkeiten geraten, laufen sie mit ihrem Hund Tiger davon: mitten hinein in eine andere Welt. Sie entdecken das Land der Schnerge, ein magischer Ort tief im Wald mit seinen Baumhäusern und kuriosen Bewohnern. Hier gibt es Zimtbären, tolle Feste und seltsame Rituale - aber auch Hexen und andere merkwürdige Wesen. Zum Glück haben die beiden Kinder einen Freund, den chaotischen und vergesslichen, aber dafür sehr liebenswerten Schnerg Gorbo. Mit ihm stolpern sie von einem grandiosen Abenteuer zum nächsten. Ausgestattet mit vielen farbigen Bildern

Edward Augustine Wyke-Smith (1871-1935) war Bergbauingenieur, führte jedoch überwiegend das Leben eines Weltenbummlers und Abenteurers. Er diente bei den Horse Guards in Whitehall, heuerte auf einem Windjammer an, mit dem er nach Australien und Amerika segelte, und arbeitete in den USA lange Zeit als Cowboy. Als Bergbauingenieur verwaltete er Minen in Mexiko, Spanien, Portugal, Norwegen und Südamerika. Seine Kinder waren so begeistert von den Geschichten, die er ihnen erzählte, dass sie ihn baten, sie aufzuschreiben. The Marvellous Land of Snergs (1927) war sein letztes Buch, dem heute besondere Bedeutung zukommt, weil es J. R. R. Tolkien zu seinem berühmten Klassiker The Hobbit inspirierte. Aufmerksame Leser dürften tatsächlich erstaunliche Parallelen zwischen beiden Büchern entdecken. Veronica Cossanteli wuchs in Hampshire und Hongkong mit einer Reihe von Tieren auf, darunter ein imaginärer Haustierdinosaurier, der auf ihrem Bett schlief. Sie arbeitet in einer Grundschule in Southampton, wo sie mit drei Katzen, zwei Schlangen, einem Meerschweinchen und einer großen Anzahl von Eidechsen lebt.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextWarmherziges Vorlesebuch über beste Freunde und eine Welt voller Fantasie, für Kinder ab 6 Jahren. 'Im kleinen wilden Schnergenland' inspirierte J.R.R. Tolkien zu seinem Buch 'Der kleine Hobbit'. Als Pip und Flora im Sunny Bay Home, dem von Miss Watkyns geführten Heim für elternlose Kinder, in Schwierigkeiten geraten, laufen sie mit ihrem Hund Tiger davon: mitten hinein in eine andere Welt. Sie entdecken das Land der Schnerge, ein magischer Ort tief im Wald mit seinen Baumhäusern und kuriosen Bewohnern. Hier gibt es Zimtbären, tolle Feste und seltsame Rituale - aber auch Hexen und andere merkwürdige Wesen. Zum Glück haben die beiden Kinder einen Freund, den chaotischen und vergesslichen, aber dafür sehr liebenswerten Schnerg Gorbo. Mit ihm stolpern sie von einem grandiosen Abenteuer zum nächsten. Ausgestattet mit vielen farbigen Bildern

Edward Augustine Wyke-Smith (1871-1935) war Bergbauingenieur, führte jedoch überwiegend das Leben eines Weltenbummlers und Abenteurers. Er diente bei den Horse Guards in Whitehall, heuerte auf einem Windjammer an, mit dem er nach Australien und Amerika segelte, und arbeitete in den USA lange Zeit als Cowboy. Als Bergbauingenieur verwaltete er Minen in Mexiko, Spanien, Portugal, Norwegen und Südamerika. Seine Kinder waren so begeistert von den Geschichten, die er ihnen erzählte, dass sie ihn baten, sie aufzuschreiben. The Marvellous Land of Snergs (1927) war sein letztes Buch, dem heute besondere Bedeutung zukommt, weil es J. R. R. Tolkien zu seinem berühmten Klassiker The Hobbit inspirierte. Aufmerksame Leser dürften tatsächlich erstaunliche Parallelen zwischen beiden Büchern entdecken. Veronica Cossanteli wuchs in Hampshire und Hongkong mit einer Reihe von Tieren auf, darunter ein imaginärer Haustierdinosaurier, der auf ihrem Bett schlief. Sie arbeitet in einer Grundschule in Southampton, wo sie mit drei Katzen, zwei Schlangen, einem Meerschweinchen und einer großen Anzahl von Eidechsen lebt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783522611169
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum24.08.2021
AuflageAuflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse43040 Kbytes
Artikel-Nr.5838707
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


»Bleibt auf dem Weg«, befahl Miss Watkyns. »Seid höflich zum Captain. Und nicht so trödeln!«

Es war ein trostloses Paar, das sich da mit dem Sack voll Gemüse zwischen ihnen aus dem Tor des Waisenhauses schleppte. Das Leben hatte sie wieder einmal enttäuscht: Sie waren traurig, aber nicht überrascht. Leckereien und selige Zeiten waren etwas, das andere traf. Das Leben wurde von Erwachsenen bestimmt - und beide Kinder hatten schon lange gelernt, von denen nicht viel zu erwarten.

Irgendwann hatte Pip eine Mutter gehabt: eine Frau in sternenbesetzter Strumpfhose, die auf dem Rücken eines weißen Ponys balancierte und Kunststücke vorführte. Doch in einer mondhellen Nacht war Bella, die betörend biegsame Balancier-Baronin, mit Stefano, dem schönen, stolzen Schwertschlucker, aus dem Zirkus fortgaloppiert und hatte ihr Baby, ein paar Pailletten und einen Hauch von Pferdegeruch zurückgelassen. Allein mit seinem Vater - einem drahtigen, hitzigen Mann mit kräftigen Fäusten und einem Ledergürtel zum Schlagen -, war die Welt für Pip zur Hölle geworden. Es war ein Jammer, doch der Kleinste und Jüngste der Fantastischen Fliegenden Frangipani-Familie erwies sich als nicht allzu fantastisch, was das Fliegen betraf. Wenn sein Vater weniger brutal und nicht so flink mit dem Anschreien und Zuschlagen gewesen wäre, hätte es Pip vielleicht besser geschafft. Er gab sich wirklich Mühe - er übte und übte, bis er mit seinen Nerven und seiner Angst am Ende war -, doch wenn man anfängt, das Schlimmste zu fürchten, dann passiert es auch meistens.

Es war der Tiger, der am Ende alles veränderte. Wo immer der Zirkus sein Zelt aufschlug, kamen die Menschen in Scharen, um Boris, die brutale, blutrünstige Bestie, zu sehen. Die Bestie war alt, mit geschundenem Fell, und manchmal, wenn Pip Probleme hatte und sich verstecken musste, kroch er zwischen die Räder von Boris´ Käfig. Vor dem Tiger hatte Pip weniger Angst als vor den Wutausbrüchen seines Vaters.

Niemand wusste, wie das Tier an jenem Tag aus dem Käfig gelangt war. Pip, hoch oben unter der Zirkuskuppel, entdeckte Boris als Erster. Die Fantastische fliegende Frangipani-Familie probte gerade ihr Programm. Je mehr der Vater Pip anschrie, desto mehr misslang ihm alles. Er hing vom Trapez - schwang vor und zurück, hin und her und ihm wurde immer übler -, da sah er auf einmal, wie die gestreifte Gestalt durch die Vorhänge ins Zelt geschlichen kam.

»Was ist los mit dir? Wie lange willst du noch brauchen?« Seine Onkel und Vettern standen als Pyramide übereinander und warteten darauf, dass er an der Spitze landete. Sein Vater stand in der untersten Reihe, die Muskeln gespannt, mit rotem Gesicht, glänzend vor Schweiß. »Spring, du mieser kleiner ...«

Sein Vater schrie weiter - und der Tiger antwortete mit einem tiefen, dunklen und Grauen erregenden Brüllen. Danach wurde das Schreien noch lauter, als die Pyramide der Onkel und Vettern in einem Wirrwarr verdrehter Gliedmaßen zusammenbrach. Einer nach dem andern standen sie wieder auf - alle bis auf Pips Vater.

So kam es, dass Pip überflüssig und zufällig elternlos in Sunny Bay landete - genau am selben Tag wie Flora.

Flora wusste nichts von gewalttätigen oder sonst welchen Vätern; ihrer war schon vor langer Zeit verschwunden. Sie war in ihrem eigenen Kinderzimmer aufgewachsen, umgeben von einem großen Puppenhaus, einem gescheckten Schaukelpferd und einer teuren französischen Gouvernante. Ihre Mutter besuchte sie einmal am Tag, weil sie glaubte, dass sie das müsse, aber die zehn Minuten vorm Schlafen schienen ihr mehr als genug.

»Muttersein ist so anstrengend«, beklagte sie sich gegenüber ihren Freundinnen. »Ich gebe natürlich mein Bestes, aber das Mädchen ist so ein komisches Wesen und so ein schreckliches Plappermaul. Sie hört überhaupt nicht auf zu reden ...«

Einmal an einem Frühlingsmorgen vor drei Jahren hatte die Gouvernante sie zu einem Spaziergang im Park mitgenommen. Es war Floras Geburtstag gewesen. Nach dem Spaziergang durfte sie, als besonderes Geschenk, mit ihrer Mutter gemeinsam zu Mittag essen.

»Du musst unbedingt mit in den Park kommen und die Enten anschauen, Mama«, redete Flora mehr als sonst. »Die sind so schön und weißt du, sie quaken. So -«

»Lass diese albernen Laute bei Tisch, Flora«, sagte ihre Mutter. Sie war in der Nacht zuvor auf einer Party gewesen und hatte mögliche neue Ehemänner erkundet. Deshalb war sie erst spät nach Hause gekommen und ihr tat noch der Kopf weh.

»Und da war auch ein Eichhörnchen«, sagte Flora. »Es ist an einem Baum hochgeflitzt. Fändest du das nicht auch toll, an einem Baum hochzuflitzen, Mama?«

»Sprich nicht mit vollem Mund, Flora«, sagte ihre Mutter.

»Und ich hab eine Taube gesehen, die hatte nur ein Bein«, fuhr das Mädchen fort. »Was glaubst du, wo das andere Bein geblieben ist, Mama?«

»Schaufel die Erbsen nicht so auf die Gabel, Flora«, sagte ihre Mutter. »Eine Dame tut das nicht.«

»Und in dem Park«, sagte Flora, »war auch ein Mann, der Geige gespielt hat. Die Leute haben Münzen in seinen Hut geworfen. Ich wollte auch eine reinwerfen, aber Madame hat non gesagt. Darf ich morgen noch mal in den Park und schauen, ob der Mann wieder da ist, Mama?«

»Flora«, sagte ihre Mutter, »kannst du nicht ein Mal den Mund halten? Du machst mich noch wahnsinnig.«

»Aber Mama, der sah so mager und hungrig aus. Ich glaube, der muss sich dringend etwas zu essen kaufen. Ich denke ...«

»Flora, es ist mir egal, was du denkst. Mir sind auch Enten und Eichhörnchen, Tauben oder Männer mit einer Geige egal. HALT ENDLICH DEN MUND!«

Eltern sollten vorsichtig sein mit dem, was sie sagen.

Flora starrte ihrer Mutter ins Gesicht, das von Kopfschmerzen und Ärger verkniffen war, und tat, was man ihr gesagt hatte. Sie hörte auf zu reden. Sie sagte kein Wort mehr - weder an diesem Tag noch am nächsten und auch nicht am Tag darauf oder irgendwann später. Selbst als man ihr sagte, dass die Titanic einen Eisberg gerammt hätte, untergegangen sei und ihre Mutter und ihr neuer Vater mit in die Tiefe gerissen wurden, hatte Flora keinen Laut von sich gegeben.

Ihre anderen Verwandten hatten Angst bei der Vorstellung, so ein seltsames und stummes Kind zu adoptieren. Deshalb kam Flora, überflüssig und aus Zufall elternlos, nach Sunny Bay - genau am selben Tag wie Pip.

Wie sie so nebeneinanderstanden, jeder mit dem Gefühl, sehr allein zu sein, als sie Miss Watkyns in ihrem langen schwarzen Rock sahen, rückten die beiden Kinder enger zusammen - und waren seither unzertrennlich.

»Sie werden sich noch eingewöhnen«, sagte Miss Scadging jedes Mal hoffnungsvoll, wenn sie in Schwierigkeiten gerieten. »Irgendwann.«

Die Zeit verging. Die Tage wurden zu Wochen, die Wochen zu Monaten - doch die neuen Waisenkinder von Sunny Bay schienen weiterhin die Bedeutung von Regeln nicht zu verstehen.

Das Gemüse wog schwer in dem Sack. Es war nicht genug Platz auf dem Weg für Pip und Flora, um nebeneinander zu gehen und den Sack zwischen sich zu tragen, deshalb ließen sie ihn auf dem Boden schleifen - und zogen ihn holpernd hinter sich her.

»Kommt sowieso alles in die Suppe«, argumentierte Pip. »Ist also ganz gut, wenn wir das Gemüse ein bisschen stauchen und quetschen.«

Schau! Stumm deutete Flora aufs Meer.

Um die Landzunge kam eine Reihe von kleinen Booten - und unten in der Bucht liefen die Waisenkinder von Sunny Bay in zwei langen Reihen, Mädchen und Jungen, den Booten entgegen. Von oben auf der Klippe sahen Pip und Flora traurig zu, wie die Boote vertäut wurden und die Kinder an Bord drängten. Sie sahen Miss Watkyns, die alles im Blick hatte, als große kantige Gestalt am Ende des Stegs stehen. Sie sahen auch Mister Gribblestone in seinem flappenden Schulmeisterkaftan und Miss Scadging unter ihrem Strohhut. Der Lehrer und die Lehrerin jagten hin und her wie Hirtenhunde, um die Nachzügler zusammenzutreiben. Die Bootsleute in ihren gestreiften Westen hievten die Picknickkörbe an Bord, dann wurden die Leinen gelöst und die Boote kehrten den Bug in Richtung Puffin Island.

Sie kamen gut voran und wurden immer kleiner, als plötzlich ein ohrenbetäubender Knall die Luft zerriss. BUMMM! Möwen stoben schreiend in den Himmel auf.

»Dead Men Doris«, sagte Pip. »Das heißt, es ist zwölf.«

Die Toten-Doris war die Kanone der Flying Dutchman. Sie wurde jeden Tag um Punkt zwölf Uhr in Richtung Meer abgefeuert. Captain Vanderdecken nahm es peinlich genau mit der Zeit.

»Erwarte stets das Unerwartete« war die Maxime des Captains, der jeden Tag viel Zeit damit verbrachte, durch sein Fernrohr aufs Meer zu schauen. »Man kann nie wissen, wer da draußen lauert!«

Die Kinder liefen weiter und zogen das Gemüse holpernd hinter sich her. Die Möwen waren nach dem Mittagssalut von Doris wieder gelandet und alles war still - bis die Kinder das Felsstück erreichten, das über die Nachbarbucht ragte, dort wo die Flying Dutchman vor Anker lag und sanft hin und her dümpelte.

»1 - 2, 3! 1 - 2, 3.« Das war Captain Vanderdecken, der so laut brüllte, dass seine Stimme selbst die wildesten Meeresstürme übertönt hätte. »1 - 2, 3! Blast, Männer, blast!«

Die Mannschaft probte. Sie spielte vielleicht denselben Ton, nur eben beim besten Willen nicht gleichzeitig. Es klang wie eine Herde von Blechkühen, die zum Takt einer Pauke brüllt.

Flora ließ den Sack los und legte ihre Hände über die Ohren. Pip grinste.

Er warf sich zu Boden, kroch bäuchlings zum Rand der Klippe und spähte...
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Edward Augustine Wyke-Smith (1871-1935) war Bergbauingenieur, führte jedoch überwiegend das Leben eines Weltenbummlers und Abenteurers. Er diente bei den Horse Guards in Whitehall, heuerte auf einem Windjammer an, mit dem er nach Australien und Amerika segelte, und arbeitete in den USA lange Zeit als Cowboy. Als Bergbauingenieur verwaltete er Minen in Mexiko, Spanien, Portugal, Norwegen und Südamerika. Seine Kinder waren so begeistert von den Geschichten, die er ihnen erzählte, dass sie ihn baten, sie aufzuschreiben. The Marvellous Land of Snergs (1927) war sein letztes Buch, dem heute besondere Bedeutung zukommt, weil es J. R. R. Tolkien zu seinem berühmten Klassiker The Hobbit inspirierte. Aufmerksame Leser dürften tatsächlich erstaunliche Parallelen zwischen beiden Büchern entdecken.Veronica Cossanteli wuchs in Hampshire und Hongkong mit einer Reihe von Tieren auf, darunter ein imaginärer Haustierdinosaurier, der auf ihrem Bett schlief. Sie arbeitet in einer Grundschule in Southampton, wo sie mit drei Katzen, zwei Schlangen, einem Meerschweinchen und einer großen Anzahl von Eidechsen lebt.