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Alle lieben Dr. Worthington

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
130 Seiten
Deutsch
CORA Verlagerschienen am24.07.20211. Auflage

Produkt

Details
Weitere ISBN/GTIN9783751507943
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum24.07.2021
Auflage1. Auflage
Seiten130 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5838724
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL
Es wäre wirklich zu schön gewesen, um wahr zu sein!

Mit jedem Meter, den Marnie Johnson langsam die Beach Road hinunterfuhr, verstärkte sich das ungute Gefühl, das sie verspürte. Die hübschen, neuen Apartmenthäuser, die sie vor einigen Wochen besichtigt hatte, lagen längst hinter ihr. In dieser Gegend gab es nur noch heruntergekommene Häuser mit verwahrlosten Gärten. Häuser, in die man erst viel Zeit, Geld und Enthusiasmus investieren musste, bevor sie zu einem gemütlichen Zuhause wurden.

Marnie hatte nichts davon.

Nach ihrem Vorstellungsgespräch im Bayside Hospital am Rande von Melbourne war sie sehr zuversichtlich gewesen, die Stelle als neue Stationsleiterin zu bekommen. So zuversichtlich, dass sie noch am gleichen Nachmittag umhergefahren und nach einer netten Wohngegend Ausschau gehalten hatte. In die Beach Road hatte sie sich sofort verliebt. Gut, die Wohnungen waren nicht gerade billig, doch so hoch wie in der Innenstadt waren die Mieten trotzdem noch nicht. Die Apartments mit ihren sonnigen Terrassen und der atemberaubend schönen Aussicht auf den Ozean hatten es Marnie sofort angetan. Sie sah sich schon nach einem arbeitsreichen Tag in einen Liegestuhl sinken und bei einem kühlen Drink den Sonnenuntergang genießen.

Nachdem sie die Zusage für den Job erhalten hatte, war alles unglaublich schnell gegangen. Neben ihrem Umzug und der Übergabe ihrer Aufgaben an ihren Nachfolger hatte sie eine Abschiedsparty für die Kollegen organisieren und eine Menge Papierkram erledigen müssen. Und so war es passiert, dass sie - ganz entgegen ihrer üblichen Vorsicht - den Mietvertrag für ein Haus unterschrieben hatte, das sie nicht besichtigt hatte.

Dave, der Makler, der sie durch eine Musterwohnung geführt hatte, war sehr überzeugend gewesen, als er ihr versichert hatte, ihr neues Heim sehe mehr oder weniger genauso aus wie die anderen Häuser in der Straße.

Mehr oder weniger genauso!

Das Haus war eine Bruchbude mit abblätterndem Putz und blinden Fenstern. Das Gras im Vorgarten war so hoch, dass ein Weg nicht mehr zu erkennen war.

Man sollte wirklich niemals einem Immobilienmakler glauben!

Natürlich hatte Marnie das eigentlich gewusst, doch Dave hatte ihr glaubhaft versichert, das Haus sei so frisch auf dem Markt, dass es noch keine Fotos gäbe. Und da sie wirklich unter Zeitdruck gestanden hatte, hatte die sonst so vernünftige Marnie fünfe gerade sein lassen und einfach unterschrieben.

Jetzt musste sie den Schlamassel ausbaden.

Als sie die Tür aufschloss und eintrat, wurden ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt.

Grimmig zog sie ihr Telefon aus der Tasche und rief das Maklerbüro an.

Dave ist bei einer Auktion , erklärte die Empfangssekretärin, bei der Marnie vor einer Stunde die Schlüssel abgeholt hatte. Ich glaube nicht, dass er heute noch einmal ins Büro kommt. Aber wenn Sie möchten, kann ich ihm eine Nachricht hinterlassen und ihm sagen, dass er sich bei Ihnen melden soll.

Marnie schluckte ihren Ärger hinunter. Die junge Frau konnte schließlich nichts dafür. Ja, es wäre nett, wenn er mich zurückrufen würde. So schnell wie möglich. Danke.

Es war mehr als unwahrscheinlich, dass Dave sich noch an diesem Abend melden würde. Morgen war Sonntag, und am Montag fing ihr neuer Job an. Sie würde schlicht und einfach keine Zeit für weitere Besichtigungen haben. Resigniert betrachtete sie die in einem scheußlichen Beige gestrichenen Räume. Wenn man die Wände abscheuerte, die Fenster putzte und alles gründlich sauber machte, würde das Haus schon viel besser aussehen.

Marnie war klar, dass dieser Gedanke reiner Zweckoptimismus war. Es gab noch nicht einmal eine Badewanne, sondern nur eine völlig verkalkte Dusche, die sie auf keinen Fall benutzen würde, solange sie nicht geputzt und desinfiziert war.

Wieso um alles in der Welt denken Australier, dass eine Dusche reichen würde? , fragte sie sich laut. Zu Hause in Irland hatte sie niemanden ohne Badewanne gekannt. Es gab nichts Entspannenderes als ein heißes Schaumbad.

Seufzend beschloss Marnie, sich nicht länger leidzutun. Sie hatte schon deutlich Schlimmeres überstanden.

Der Umzugswagen würde am kommenden Morgen zusammen mit ihren Brüdern Brandon und Ronan gegen acht Uhr früh ankommen.

Sie sollte also besser zügig mit dem Putzen anfangen.

Marnie band ihr langes, schwarzes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen und holte Eimer, Putzzeug und Staubsauger aus dem Auto. Sie hatte zwar nicht damit gerechnet, dass die Grundreinigung ihres neuen Hauses solche Ausmaße annehmen würde, doch wenn es etwas gab, worin Marnie überragend gut war, dann war es die Fähigkeit, Aufgaben zu strukturieren und abzuarbeiten.

Sie würde das Haus im Nu blitzblank geputzt haben.

Männer, dachte Marnie verächtlich, während sie mit gewohnter Energie ans Werk ging. Sie sahen nur ihre großen, blauen Augen, ihre zierliche Figur und ihr Lächeln, hörten ihren weichen, irischen Akzent - und dachten, sie hätten leichtes Spiel bei ihr.

Doch das war ein Trugschluss!

Dave hatte keine Ahnung, auf was für eine Gegnerin er sich eingelassen hatte.

Kurz darauf klingelte ihr Telefon. Es war Matthew, ein Freund, mit dem sie hin und wieder ausging.

Wie ist deine neue Wohnung?

Toll! , log Marnie. Sie würde Matthew ganz sicher nicht erzählen, dass man sie hereingelegt hatte. Matthew hatte sie für verrückt erklärt, als sie ihm gesagt hatte, sie würde aus dem Stadtzentrum wegziehen und künftig in einem verschlafenen, kleinen Vorort leben und arbeiten.

Das hältst du nicht lange aus , hatte er sie gewarnt. Du wirst dich zu Tode langweilen.

In diesem Augenblick hätte Marnie gegen ein bisschen Langeweile nichts einzuwenden gehabt. Sie plauderte kurz mit Matthew und beendete dann das Gespräch.

Es war ihr keine Sekunde lang in den Sinn gekommen, ihn um Hilfe zu bitten. Matthew hatte ohnehin angefangen, etwas zu klammern - was Marnie ganz und gar nicht gefiel. Sie achtete streng darauf, ihre unterschiedlichen Lebensbereiche voneinander zu trennen. Familie, Job, Freunde - sie wollte keine Überschneidungen. Selbst ihr Liebesleben war von allem anderen abgekoppelt. Mit ihren einunddreißig Jahren war Marnie schon lange davon überzeugt, dass dieses Konzept das Beste für sie war. Sie war eine unabhängige Frau und hatte weder ein Interesse daran, dass Matthew herkam und sich über ihre Leichtgläubigkeit lustig machte, noch dass er morgen ihre Brüder traf. Das würde Matthew und ihrer Beziehung zu ihm eine Bedeutung verleihen, die sie nicht verdiente.

Marnie öffnete sämtliche Fenster, um so viel Sonnenlicht wie möglich hereinzulassen, und fing dann an, die Küche zu putzen. Als Nächstes kamen die anderen Räume an die Reihe. Von Zeit zu Zeit gönnte Marnie sich eine kurze Pause, um etwas zu trinken, doch insgesamt arbeitete sie zielstrebig und effizient wie ein Roboter. Nachdem die Wände abgeschrubbt waren, putzte sie die Fenster. Sie nahm sämtliche Vorhänge ab und klopfte sie im Garten aus, damit auch das letzte Staubkörnchen davonflog. Bevor sie sie wieder aufhängte, saugte und wischte sie alle Böden. Während der ganzen Zeit dachte Marnie an ihren neuen Job und die damit verbundenen Herausforderungen, die sich ihr ab Montag stellen würden.

Sie freute sich darauf, die Stationsleitung zu übernehmen. Schon seit mehreren Jahren war sie stellvertretende Leiterin in einer großen Klinik in der Stadt gewesen, und als ihr klar geworden war, dass ihre Chefin nicht vorhatte, ihren Platz zu räumen, hatte sie angefangen, sich nach Alternativen umzusehen. Schon kurze Zeit später hatte sie das Stellenangebot vom Bayside Hospital gelesen und den Sprung ins kalte Wasser gewagt.

Sie konnte sich noch gut an ihr Vorstellungsgespräch erinnern. Die Station brauche eine starke Hand, hatte Lillian, die Pflegedienstleiterin, ihr erklärt. Christine, ihre Vorgängerin, hatte offenbar mehr Zeit in ihrem Büro als auf Station verbracht. Die Dienstplanung war chaotisch und undurchsichtig, und die Unzufriedenheit groß. Cate Nicholls, eine Kollegin, hatte die kommissarische Leitung übernommen, wollte sich jedoch nicht auf den Job bewerben, da sie in Kürze heiraten würde.

In der Notaufnahme herrschte ein eklatanter Ärztemangel, der aber bald behoben sein würde, da zwei neue Kollegen gerade eingestellt wurden. Ein weiteres Problem, so hatte Lillian angedeutet, bestand darin, dass einer der Oberärzte, Harry Worthington, das Pflegepersonal immer wieder als Babysitter für seine Zwillinge einsetzte.

Damit wäre augenblicklich Schluss, wenn ich hier das Sagen hätte! , hatte Marnie entrüstet angemerkt.

Als sie Lilians zufriedenes Gesicht gesehen hatte, war Marnie sicher gewesen, dass sie die Stelle bekommen würde.

Harry Worthington!

Bei dem abschließenden Rundgang durch die Klinik hatte Marnie noch einiges über verschiedene Personalangelegenheiten erfahren. Harry zum Beispiel war seit etwa einem Jahr verwitwet und seitdem alleinerziehender Vater von einem vierjährigen Zwillingspärchen.

Marnie hatte sich nicht anmerken lassen, dass Harry kein Unbekannter für sie war. Mit einem leisen Lächeln hatte sie sich daran erinnert, was für ein Herzensbrecher Harry früher gewesen war. Kaum zu glauben, dass er jetzt Witwer und alleinerziehender Vater von zwei Kindern sein sollte!

Ihre Gedanken wanderten dabei zurück in ihre Zeit als Schwesternschülerin im Melbourne Central Hospital, wo sie Harry begegnet war....
mehr

Autor

Carol Marinelli wurde in England geboren. Gemeinsam mit ihren schottischen Eltern und den beiden Schwestern verbrachte sie viele glückliche Sommermonate in den Highlands.Nach der Schule besuchte Carol einen Sekretärinnenkurs und lernte dabei vor allem eines: Dass sie nie im Leben Sekretärin werden wollte! Also machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete fünf Jahre lang in der Notaufnahme.Doch obwohl Carol ihren Job liebte, zog es sie irgendwann unwiderstehlich in die Ferne. Gemeinsam mit ihrer Schwester reiste sie ein Jahr lang quer durch Australien - und traf dort sechs Wochen vor dem Heimflug auf den Mann ihres Lebens ...Eine sehr kostspielige Verlobungszeit folgte: Lange Briefe, lange Telefonanrufe und noch längere Flüge von England nach Australien. Bis Carol endlich den heiß ersehnten Heiratsantrag bekam und gemeinsam mit ihrem Mann nach Melbourne in Australien zog.Beflügelt von ihrer eigenen Liebesgeschichte, beschloss Carol, mit dem Schreiben romantischer Romane zu beginnen. Doch das erwies sich als gar nicht so einfach. Nacht für Nacht saß sie an ihrer Schreibmaschine und tippte eine Version nach der nächsten, wenn sie sich nicht gerade um ihr neugeborenes Baby kümmern musste. Tagsüber arbeitete sie weiterhin als Krankenschwester, kümmerte sich um den Haushalt und verschickte ihr Manuskript an verschiedene Verlage. Doch niemand schien sich für Carols romantische Geschichten zu interessieren. Bis sich eines Tages eine Lektorin von Harlequin bei ihr meldete: Ihr Roman war akzeptiert worden!Inzwischen ist Carol glückliche Mutter von drei wundervollen Kindern. Ihre Tätigkeit als Krankenschwester hat sie aufgegeben, um sich ganz dem Schreiben widmen zu können. Dafür arbeiten ihre weltweit sehr beliebten ihre Heldinnen häufig im Krankenhaus. Und immer wieder findet sich unter Carols Helden ein höchst anziehender Australier, der eine junge Engländerin mitnimmt - in das Land der Liebe ...