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Die Ruhe vor dem Sturm

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Brunnen Verlag Gießenerschienen am18.12.2020
An einem lauen Sommerabend erklingen auf dem Lake Porter Hilfeschreie. Einsatzleiterin Anissa Bell kann mit Hilfe ihres Tauchteams zwei Teenager bergen. Den einen jedoch nur noch leblos - mit einer Schusswunde. Was ist geschehen? Der Einsatz trifft Anissa schwer - das Ereignis erinnert sie an einen tragischen Vorfall aus ihrer Vergangenheit. Trost findet sie nur bei dem ehemaligen Undercover-Ermittler Gabriel Chavez. Die beiden hatten bisher ein schwieriges Verhältnis, doch nun entdeckt Anissa Gabriels einfühlsame Art und in seiner Anwesenheit gerät ihr Herz immer öfter ins Stolpern - insbesondere, als ein Anschlag Gabriel trifft, der eigentlich Anissa galt. Hat ihre Vergangenheit sie etwa eingeholt?

Lynn H. Blackburn, mehrfach ausgezeichnete Autorin, glaubt an die Kraft von Geschichten und dass die wahre Liebe tatsächlich existiert. Gemeinsam mit Ehemann Brian und ihren drei Kindern lebt sie in South Carolina.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR19,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextAn einem lauen Sommerabend erklingen auf dem Lake Porter Hilfeschreie. Einsatzleiterin Anissa Bell kann mit Hilfe ihres Tauchteams zwei Teenager bergen. Den einen jedoch nur noch leblos - mit einer Schusswunde. Was ist geschehen? Der Einsatz trifft Anissa schwer - das Ereignis erinnert sie an einen tragischen Vorfall aus ihrer Vergangenheit. Trost findet sie nur bei dem ehemaligen Undercover-Ermittler Gabriel Chavez. Die beiden hatten bisher ein schwieriges Verhältnis, doch nun entdeckt Anissa Gabriels einfühlsame Art und in seiner Anwesenheit gerät ihr Herz immer öfter ins Stolpern - insbesondere, als ein Anschlag Gabriel trifft, der eigentlich Anissa galt. Hat ihre Vergangenheit sie etwa eingeholt?

Lynn H. Blackburn, mehrfach ausgezeichnete Autorin, glaubt an die Kraft von Geschichten und dass die wahre Liebe tatsächlich existiert. Gemeinsam mit Ehemann Brian und ihren drei Kindern lebt sie in South Carolina.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783765575631
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum18.12.2020
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2349 Kbytes
Artikel-Nr.5838900
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Konnte das Leben schöner sein? Auf dieser Seite des Erdballs zumindest nicht.

Eine leichte Brise spielte mit ihrem Haar, als die Mordermittlerin Anissa Bell genüsslich ein Erdnussbutter-M&M in den Mund schob und ihren Blick über den tiefblauen Lake Porter schweifen ließ, der als Kronjuwel von Carrington County galt. Auch wenn es schon auf Mitternacht zuging, lockte die Mannschaftsführerin des Tauchteams der Gedanke, in dieser lauen Julinacht vor dem Heimfahren noch kurz in den See zu springen.

Vielleicht würde sie Leigh und Ryan fragen, ob sie auf der Hollywoodschaukel unter ihrer Hochterrasse übernachten durfte. Im sanften Mondlicht, mit dem beruhigenden Plätschern der Wellen im Ohr, würde sie sicherlich bald schlafen wie ein Murmeltier.

Oder auch nicht.

Sie schüttelte den düsteren Gedanken ab. In dieser Nacht war Feiern angesagt!

Die meisten Ermittler im Büro des Sheriffs von Carrington County hatten jedes sechste Wochenende Bereitschaftsdienst. Aber wer zur Tauchereinheit gehörte, konnte jederzeit zu einer Unterwassersuche gerufen werden. Jetzt, wo im Herzen von North Carolina Hochsaison war, hatte das Tauchteam an sechs Wochenenden hintereinander antreten müssen, um alles Mögliche aus dem See zutage zu befördern - von vermuteten Drogen bis hin zu gestohlenen Waren. Heute aber war, oh Wunder, noch kein einziger Anruf eingegangen, nicht einmal für Officer Gabriel Chavez, den diensthabenden Ermittler der Mordkommission. So hatten sie einen ungestörten Samstag am Wasser verbringen können.

Das Haus, das Leigh von ihren Eltern geerbt hatte und in dem sie nun mit ihrem Mann Ryan Parker lebte, war wunderschön auf einer kleinen Anhöhe am Seeufer gelegen. Je nachdem, wo man stand, hatte man von hier aus einen freien Blick auf den See oder auf eine idyllische, zum Teil noch beinahe unberührte Bucht.

Ryan hatte kürzlich ganz vorne an der Anhöhe einen kleinen Freisitz mit Feuerstelle angelegt. Die Aussicht war fantastisch.

Anissa wandte sich Ryan zu. Er war ihr Stellvertreter im Tauchteam und wie sie Ermittler der Mordkommission. Du wirst diesen Geniestreich mit dem Freisitz vielleicht noch bereuen. Wenn du bisher schon dachtest, du würdest uns nicht so leicht los, dann hast du ab jetzt gar keine Chance mehr.

Die anderen, die um das Feuer saßen, grinsten zustimmend.

Recht hat sie. Adam Campbell, ein weiteres Mitglied des Tauchteams, beugte sich in seinem Liegestuhl vor, hatte den Arm aber nach wie vor um seine Verlobte, Dr. Sabrina Fleming, gelegt. Sie war die Computerexpertin der Abteilung. Und danke auch, dass du die Messlatte so hoch gesetzt hast. Leigh braucht nur mit dem Finger zu schnippen und einen Monat später genießen wir einen frisch gepflasterten Freisitz am See - sogar mit Feuerstelle. Wie soll ich da jemals mithalten können?

Als ob das ein Wettbewerb wäre! Sabrina lächelte Adam an. Die Professorin war schon viel lockerer geworden, seit sie mit den anderen befreundet war, aber öffentliche Liebesbekundungen waren nicht ihr Stil. Adam hingegen hatte damit keine Probleme. Er küsste sie auf die Schläfe und flüsterte ihr etwas ins Ohr, das ihr die Röte in die Wangen trieb.

Ryan drückte seiner jungen Ehefrau einen zärtlichen Kuss auf die Nasenspitze. Erst drei Monate war er mit der Krankenschwester Leigh verheiratet. Ihr Wunsch ist mir eben Befehl - jederzeit.

Von der anderen Seite der Feuerstelle war ein lautes Stöhnen zu vernehmen. Gabriel hielt sich die Ohren zu. Aufhören. Bitte!

Leigh zwinkerte Ryan kurz zu, bevor sie laut auflachte. Sorry, Gabriel. Aber du tust so, als sei ich die Einzige, die das für eine gute Idee gehalten hat. Wohlgemerkt , sie blickte in die Runde, ihr wart alle damit einverstanden.

Natürlich. Gabriel stocherte in der nur noch leicht glühenden Kohle herum. Zum Teil, weil es schwierig ist, dir zu widersprechen, aber vor allem natürlich, weil es ein fantastischer Vorschlag war. Er deutete mit dem Schürhaken auf die Pflastersteine, die in einem weiten Bogen am Ufer des Lake Porter entlang verlegt waren. Wenn ich allerdings vorher gewusst hätte, wie schwer diese Dinger sind - und wie viele du davon verbauen wolltest -, hätte ich mein Hilfsangebot vielleicht doch zurückgezogen.

Ryan hob seine Coladose in Gabriels Richtung. Ohne dich hätte ich s nicht geschafft. Du hast ganz entscheidend zum Erfolg dieser Unternehmung beigetragen.

Gabriel schielte zu Ryan hinüber. Ach ja? Sag mal, wieso schmierst du mir jetzt Honig ums Maul?

Kann ich nicht einfach nur Danke schön sagen? Ohne dass du mir gleich Hintergedanken unterstellst? Fast wäre Ryan damit durchgekommen, doch schließlich verriet ihn der Schalk in seinen Augen.

Gabriel wandte sich an Leigh. Sag bloß, du hast schon wieder ein neues Projekt anvisiert.

Leigh setzte eine unschuldige Miene auf. Das war gar nicht meine Idee. Sabrina ist draufgekommen. Wir überlegen, ob wir nicht dort drüben einen Bereich überdachen sollten. Sie deutete zur linken Seite der gepflasterten Fläche hinüber.

Und ein paar Schaukeln und Hängematten aufhängen. Dann könnten auch die Hellhäutigen unter uns bei Sonne raus an den See, ohne sich einen Sonnenbrand zu holen. Sabrina schenkte Gabriel ein süßes Lächeln.

Und es wäre bei Gewitter praktisch , kam Anissa ihren Freundinnen zur Hilfe.

Gabriel lehnte sich in seinem Stuhl zurück und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Ihr Frauen bringt mich noch ins Grab.

Seine Bemerkung wurde mit allgemeinem Gelächter quittiert. Wenn sie nicht aufpassten, würde gleich noch ein Nachbar wegen Verstoßes gegen das Lärmschutzgesetz die Polizei rufen. Für einen Reporter wäre so etwas ein gefundenes Fressen.

Für eine gewisse Reporterin ganz besonders.

Paisley Wilson war bei Anissas letzten drei Fällen jedes Mal am Tatort aufgekreuzt. Sie sagte nie ein Wort, stellte nie eine Frage, blieb immer hinter der Absperrung. Aber sie war hartnäckig. Ganz zweifellos!

Die Frage war nicht, ob sie finden würde, wonach sie suchte, sondern wann.

Lächeln, Bell. Gabriels leise Bemerkung drängte Anissas negative Gedanken zurück. Vermutlich hatte niemand anders sie überhaupt gehört - die beiden Paare waren unter sich murmelnd ins Gespräch vertieft. Dennoch zwang Anissa sich nun zu einem Lächeln.

Falscher geht s nicht! Gabriel schüttelte in gespielter Empörung den Kopf.

So abgedroschen, wie sein Spruch war - Gabriel entlockte ihr mit seinem übertriebenen Getue tatsächlich ein echtes Lächeln. Er nahm es wortlos zur Kenntnis, lächelte zurück - und sah sie wissend an -, bevor er Leigh weiter aufzog.

Gabriel Chavez. Jahrelang war er Anissa ein Dorn im Auge gewesen, in letzter Zeit aber bekam sie ihn nicht mehr aus dem Kopf. Seitdem er ihr vor ein paar Monaten über eine schwierige Zeit hinweggeholfen hatte, konnte sie ihn nicht mehr abschütteln. Damals hatte sie einen Mann töten müssen, um Sabrina das Leben zu retten. Anissa hatte nicht viele enge Freunde, und der Gedanke, dass Gabriel im Umkreis von zehntausend Kilometern vielleicht der Einzige war, der verstand, wie sie tickte, behagte ihr nicht.

Ihre gemeinsame Geschichte war ⦠komplex. Sie hatte versucht, ihn auf Abstand zu halten, aber er tauchte immer wieder auf. Manchmal an Samstagen, wenn sie joggen ging. Oder an Dienstagabenden, wenn sie länger im Büro blieb, um Schreibarbeiten zu erledigen. Und auch wenn er normalerweise in der Gruppe gerne im Mittelpunkt stand - immer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen -, so war er doch eher schweigsam, wenn er mit ihr zusammen war. In diesen Momenten war er einfach nur - da. Bei ihr. Präsent, ohne Fragen zu stellen. Verfügbar.

Man hätte fast meinen können, er würde nur zufällig immer am selben Abend länger arbeiten oder denselben Weg laufen.

Aber sie glaubte nicht an Zufälle.

Der Wind hatte aufgefrischt und eine Böe blies eine fast leere Chipstüte aufs Pflaster. Gabriel bückte sich danach, als ein Blitz den Himmel erhellte, gefolgt von einem langen Donnergrollen. Wir machen wohl besser Schluss für heute. Adam stand auf und nahm Sabrina an der Hand. Wir gehen morgen in den frühen Gottesdienst, damit wir nicht zu spät zu meiner Großmutter zum Mittagessen kommen. Die letzten beiden Male haben wir es verpasst.

Oooh , bemerkte Leigh in gespielter Anteilnahme. Gleich zweimal hintereinander! Ist euch das schon jemals passiert? Sieh...
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