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Die Verfluchten. Eskan und Lyra

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am01.09.20211
Wenn dein Feind zum Geliebten wird und dein Geliebter zum Gegner - ein düsterer Fantasyroman um die Macht der Liebe und des Todes. Für alle LeserInnen von Leigh Bardugo und Naomi Novik »Wie eine Königin schreitet sie den Korridor entlang. Warmes Sonnenlicht fällt auf ihre bleiche Haut, der Saum ihres pechschwarzen Kleides schleift über den Boden. Ihre dunklen verwegenen Augen liegen erwartungsvoll auf mir. Ich dachte, ich sei ihr Verderben, doch ich habe mich geirrt. Sie würde meines sein.« Während Lucius in geheimer Mission des Königs unterwegs ist, versucht sein ärgster Konkurrent Eskan, Lyras Gunst zu gewinnen, um sie gegen ihn auszuspielen. Dabei beginnt Eskan ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, denn Lyra ist nach wie vor eine Gegnerin der Kadask und versucht, ihn für ihre eigenen Ziele zu gewinnen. Und nicht nur sie leistet in ihrer Gefangenschaft Widerstand: Die Rebellen schmieden Pläne, die auch über das Leben von Lyra entscheiden. Band 2 der düsteren Fantasy-Reihe »Die Verfluchten«. Das Spiel um die Macht der Liebe und des Todes geht weiter. »Dieser Zweiteiler ist eine Dark-Fantasy-Romance von Feinsten und eins meiner absoluten Jahres-Highlights.«  ((Leserstimme auf Netgalley)) »Zu sagen ich bin begeistert, halte ich noch für untertrieben. Dieses Buch ist ein Lesemuss in diesem Herbst.«  ((Leserstimme auf Netgalley)) 

Luca Jaro, geboren 1998 in Gifhorn und aufgewachsen im Braunschweiger Umfeld, zog es nach ihrem Abitur erst quer durch Europa, dann nach Südostasien. Auf langen Busfahrten durch die verschiedensten Länder entstand die Geschichte von 'Die Verfluchten' auf ihrem Smartphone. Sie studiert Geschichtswissenschaften in Leipzig. Neben dem Schreiben und dem Reisen widmet sie sich in ihrer Freizeit der Fotografie.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextWenn dein Feind zum Geliebten wird und dein Geliebter zum Gegner - ein düsterer Fantasyroman um die Macht der Liebe und des Todes. Für alle LeserInnen von Leigh Bardugo und Naomi Novik »Wie eine Königin schreitet sie den Korridor entlang. Warmes Sonnenlicht fällt auf ihre bleiche Haut, der Saum ihres pechschwarzen Kleides schleift über den Boden. Ihre dunklen verwegenen Augen liegen erwartungsvoll auf mir. Ich dachte, ich sei ihr Verderben, doch ich habe mich geirrt. Sie würde meines sein.« Während Lucius in geheimer Mission des Königs unterwegs ist, versucht sein ärgster Konkurrent Eskan, Lyras Gunst zu gewinnen, um sie gegen ihn auszuspielen. Dabei beginnt Eskan ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, denn Lyra ist nach wie vor eine Gegnerin der Kadask und versucht, ihn für ihre eigenen Ziele zu gewinnen. Und nicht nur sie leistet in ihrer Gefangenschaft Widerstand: Die Rebellen schmieden Pläne, die auch über das Leben von Lyra entscheiden. Band 2 der düsteren Fantasy-Reihe »Die Verfluchten«. Das Spiel um die Macht der Liebe und des Todes geht weiter. »Dieser Zweiteiler ist eine Dark-Fantasy-Romance von Feinsten und eins meiner absoluten Jahres-Highlights.«  ((Leserstimme auf Netgalley)) »Zu sagen ich bin begeistert, halte ich noch für untertrieben. Dieses Buch ist ein Lesemuss in diesem Herbst.«  ((Leserstimme auf Netgalley)) 

Luca Jaro, geboren 1998 in Gifhorn und aufgewachsen im Braunschweiger Umfeld, zog es nach ihrem Abitur erst quer durch Europa, dann nach Südostasien. Auf langen Busfahrten durch die verschiedensten Länder entstand die Geschichte von 'Die Verfluchten' auf ihrem Smartphone. Sie studiert Geschichtswissenschaften in Leipzig. Neben dem Schreiben und dem Reisen widmet sie sich in ihrer Freizeit der Fotografie.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492987677
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.09.2021
Auflage1
SpracheDeutsch
Dateigrösse3889 Kbytes
Artikel-Nr.7064342
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1: Schuld
Lyra

Schweigend sitze ich im Thronsaal und lasse all die Vorwürfe über mich ergehen. Wörter wie »wahnsinnig« und »niederträchtig« werden fallen gelassen. Von alldem erdrückt, starre ich einfach auf meine Hände und versuche, eine größtmögliche Distanz zwischen den Erinnerungen an das Geschehene und meinem Inneren zu schaffen.

»Hast du nichts zu sagen?«, zischt das Ordensmitglied Augusto, worauf ich meinen Blick hebe. »Lyra?«, spuckt er meinen Namen aus, als hätte er Dreck verschluckt.

»Was wollt ihr denn von mir hören?«, erwidere ich und recke mein Kinn. »Eine Entschuldigung?«

»Das wäre ein Anfang.« Seine Zunge gleitet aus seinem schmalen Mund und befeuchtet seine Lippen.

Ein heiseres Lachen verlässt meine Kehle. Ich schüttele den Kopf, worauf mir einzelne Strähnen meines Haars ins Gesicht rutschen. »Ich werde mich für nichts entschuldigen, dass ich nicht auch bereue.«

Augusto schnappt geschockt nach Luft. Weitere Ordensmitglieder schnauben missbilligend, doch am schlimmsten ist Lucius, dessen kalter Blick auf mir ruht. Er hat bisher kein Wort verloren, obwohl er doch derjenige war, der den ganzen Wahnsinn beendet hat. Ohne ihn hätte ich womöglich sie alle oder gar mich selbst getötet. Schnell verdränge ich meine aufkommenden Gefühle und konzentriere mich lieber auf die dröhnenden Kopfschmerzen, die mich seitdem heimsuchen. Meine Gabe hat mehr Kraft von mir eingefordert, als ich ihr ohne Probleme hätte geben können, während sie mich kontrollierte. Nun spüre ich die Folgen davon: Müdigkeit und ein höllisches Pochen in meinem Kopf. Im Vergleich zu dem, was ohne Lucius Eingreifen hätte passieren können, sind sie aber nicht weiter schwer.

»Du bereust es nicht, zehn deiner Mitschüler getötet zu haben?«, durchschneidet die Stimme des Königs den Thronsaal. Sie jagt mir einen kalten Schauder durch den Körper und sorgt dafür, dass sich die feinen Härchen auf meinem Arm in die Höhe richten.

Bereue ich es? Meine Gefühle sprechen klar für sich, doch sollte ich sie auch preisgeben? Laut aussprechen, was ich denke? Mein Blick gleitet verloren durch den prachtvollen Thronsaal: An den vielen weißen Säulen entlang, die das atemberaubende Deckengewölbe tragen, hinüber zu den Ordensmitgliedern. Sie sitzen auf prachtvollen Stühlen, die vom Thron des Königs ausgehend einen Halbkreis bilden, und geben sich, als würden sie weit über mir stehen.

Der König erhebt sich von seinem Thron, dessen Rückenlehne ein silbernes Schwert ziert, um das sich eine schwarze Schlange windet. Wie ich dieses Emblem verabscheue!

Der schwere dunkelblaue Mantel des Königs ist so lang, dass er den Boden berührt, als er steht. Sein aufgestellter weißer Kragen ist so hell, dass er sich fast nicht von der fahlen Haut des Königs abhebt. Einzig die schwarzen Punkte, die das Fell des Kragens durchziehen, bieten einen starken Kontrast. Der König faltet seine Hände ineinander und schaut mir auffordernd in die Augen, dass ich antworten soll.

»Ich bereue, dass ich von euch gefangen genommen wurde«, umgehe ich seine Frage, denn ja, ich bereue es wirklich. Doch diese Reue von mir verdient der Orden nicht, denn schließlich waren sie es, die mich überhaupt erst dazu gezwungen haben, meine Gabe zu nutzen. »Wäre ich klüger gewesen, wäre ich nicht hier, und dieser Schaden wäre nie aufgetreten.«

»Schaden?«, schreit mich Augusto außer sich an. Er scheint die Fassung zu verlieren. Die Adern an seinem Hals schwellen an, während er die Lehne seines Stuhls so stark umfasst, dass seine Knöchel weiß hervortreten. Ich glaube, dass er kurz davor ist, auf mich loszugehen. Der König wendet darauf den Kopf in seine Richtung und straft ihn mit einem kalten Blick, weil er unaufgefordert gesprochen hat.

»Schaden nennst du den Tod deiner Mitschüler?«, schreit Augusto weiter, der sich vom König nicht beirren lässt. Rote Flecken breiten sich von seinem Hals über sein Gesicht aus, während sein Adamsapfel auf und ab springt.

Die meisten Jugendlichen, deren Leben ich genommen habe, waren seine Schüler gewesen, wie ich aus den Gesprächen erfahren habe.

»Einen Kollateralschaden«, füge ich hinzu und weiß, dass ich mich damit nur noch unbeliebter mache, aber es ist mir egal. Ich brauche die Sympathie des Ordens nicht.

Eigenartigerweise umspielt ein amüsiertes Lächeln die blassen Lippen des Königs bei meinen Worten. Doch nicht alle nehmen sie so leichtfertig auf: Der bereits zuvor erregte Augusto springt rasend vor Wut hoch und will sich auf mich stürzen.

Ich kann es ihm nicht einmal verübeln, aber wie soll ich auf all das denn anders reagieren? Sie waren es, die meine Gabe in Aktion sehen wollten, und nun verurteilen sie mich dafür.

Bevor Augusto mich erreichen kann, steht der König plötzlich vor ihm, und er hält erschrocken inne.

»Augusto, setz dich wieder hin!«, hallt die kalte Stimme durch den Saal. Einen winzigen Augenblick wägt Augusto ab, sich dem König zu widersetzen, was dessen Aufmerksamkeit nicht entgeht. »Hinsetzen!«, bellt er nun, und ich glaube zu spüren, wie die Wände unter seinem aufkommenden Zorn erzittern. Augusto lässt sich mit geballten Fäusten auf seinem Platz nieder. Keines der anderen Ordensmitglieder wagt es noch, leise zu tuscheln. Die Stimmung ist zum Zerreißen gespannt.

»Lyra«, säuselt der König und dreht sich mit einem gefährlichen Lächeln zu mir um. Der Ton in seiner Stimme lässt mich schlucken. »Tut es dir leid, deine Mitschüler getötet zu haben?« Ein wissendes Funkeln erscheint in seinen weißen Augen, denen nur ein Hauch von Blau innewohnt. Ihm ist bewusst, dass ich dieser Frage bisher immer ausgewichen bin.

Mein Blick gleitet zu Matilda, die mich die ganze Zeit unverhohlen anstarrt. Ihre hagere Gestalt hebt sich wie eine Staute neben dem Thron des Königs ab. Jedes Wort, das meinen Mund verlässt, wiegt schwer. Schließlich schnaube ich und gebe zu: »Ja, es tut mir leid.«

»Wahrheit«, verkündet Matilda und verzieht dabei keine Miene, worauf Augusto ungläubig den Kopf schüttelt. Seine Hände ballen sich zu Fäusten.

»Wieso hast du sie dann getötet?«, fragt der König weiter und macht einen Schritt auf mich zu. Seine blauen Absätze klackern auf dem schwarz-weißen Marmorboden. Ich umklammere die Lehne des Stuhls fester, als sei sie mein Anker. »Ich war nicht Herr meiner Selbst«, antworte ich ehrlich und versuche, den König möglichst nicht anzuschauen aus Angst, er könnte aus meinen Augen lesen. »Meine Gabe hatte ihre Kontrolle über mich. Ich konnte nicht aufhören, denn ich war zu wütend.«

»Gut, also handelt es sich um einen Unfall?«

Nun starre ich den König doch an. War es wirklich ein Unfall? Schließlich wollte ich ja auch irgendwie meine Gabe benutzen, nur nicht in diesem schrecklichen Ausmaß. Ich wollte, dass es endlich vorbei ist. »Ihr habt mich dazu gebracht«, sage ich leise. »Ich weiß es nicht«, wispere ich. Erneut hatte ich bestätigt, was die Menschen in mir sehen: ein Monster.

Der König verdreht genervt die Augen, was jedoch dem Orden entgeht, da er mit dem Rücken zu ihnen steht. Es wirkt fast so, als wäre der Tod der Schüler und Schülerinnen für ihn irrelevant. »Nun gut, ich sehe hier einen Unfall vorliegen«, meint er und zwinkert mir zu, worauf ich sprachlos bin. Ist das alles, was er darüber denkt? Wie können ihm seine eigenen Leute so egal sein?

Der König dreht sich schwungvoll zum Orden um, wobei sein blauer Umhang über den Boden fegt. Anschließend schreitet er elegant zu seinem Thron zurück, auf dem er sich ganz entspannt niederlässt und seine in einer weißen Strumpfhose steckenden Beine überschlägt.

»Einen Unfall?«, wettert Augusto. Selbst aus der Entfernung kann ich sehen, wie seine Spucke durch die Luft fliegt. »Das könnt ihr doch nicht ernst meinen! Dieses Mädchen«, Augusto zeigt mit einem seiner dicken Finger auf mich, als wäre es nicht jedem klar, dass es sich um mich handelt, »hat zehn unserer Schüler auf dem Gewissen. Es wären noch viel mehr gewesen«, Augusto atmet schwer, als hätte er einen anstrengenden Lauf hinter sich, »wenn es Lucius nicht gelungen wäre, sie zu stoppen.«

Nun bricht eine lautstarke Diskussion zwischen den Mitgliedern des Ordens aus. Einzig Lucius, der König sowie Eskan, der mich die gesamte Zeit schon komisch mustert, halten sich dabei zurück.

»Sie sollte bestraft werden«, wird Augustos Stimme immer lauter. Die Erde unter ihm erbebt, während ein verräterischer schwarzer Schatten über seine Iris tanzt. Ein warnender Blick vom König reicht jedoch aus, um das Beben wie auch den schwarzen Schatten in seinen Augen verschwinden zu lassen.

»Lyra sollte ausgepeitscht werden!«, erklingen andere Stimmen erbost.

»Das sehe ich genauso. Sie verdient eine erneute Auspeitschung«, zischt Katharina, die den Platz an Margarets Stelle eingenommen hat. Ihr hübsches Gesicht ziert ein gehässiges Lächeln.

Die Diskussion artet weiter aus; es geht darum, was für eine Bestrafung ich verdiene. Nur Moros und auch Ewald machen sich für eine milde Strafe stark, während alle anderen auf Strafen plädieren, bei denen es mir den Magen umdreht. Lucius schweigt. Meine Fingernägel bohren sich noch tiefer in die Lehne des Sitzes, während die Diskussionen immer lauter werden. Es piept in meinen Ohren, und ich glaube, dass mein Kopf zu platzen droht.

»Nein!«, durchdringt plötzlich ein animalisches Brüllen das Durcheinander, worauf alle Köpfe in Eskans Richtung schnellen. Das Stimmengewirr verstummt. Selbst der König hebt überrascht seine Brauen, die so hell sind, dass sie fast mit seiner bleichen Haut verschmelzen.

Eskans Augen ziert ein schwarzer Schatten, der sich jedoch bereits wieder...
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Autor

Luca Jaro, geboren 1998 in Gifhorn und aufgewachsen im Braunschweiger Umfeld, zog es nach ihrem Abitur erst quer durch Europa, dann nach Südostasien. Auf langen Busfahrten durch die verschiedensten Länder entstand die Geschichte von "Die Verfluchten" auf ihrem Smartphone. Sie studiert Geschichtswissenschaften in Leipzig. Neben dem Schreiben und dem Reisen widmet sie sich in ihrer Freizeit der Fotografie.