Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Mein unverhoffter Pferdesommer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
Ueberreuter Verlagerschienen am16.08.20211. Auflage
Ein neues Pferdeabenteuer ab 10 Jahren von Bestseller-Autorin Mina Teichert über den Traum vom eigenen Pferd: Vollkommen unerwartet erbt Milli ein Pferd, obwohl sie noch nie in einem Sattel gesessen hat! Der braune und ziemlich große Hannoveraner Jupiter wird einfach vor ihrer Haustür abgeliefert und aus Verzweiflung erst mal in der Garage geparkt. Milli versucht sich darauf einzulassen und findet etwas Erstaunliches heraus: Jupiter ist ein ehemaliges Polizeipferd! Als in die Garage eingebrochen wird, wittert Milli sofort Gefahr. Mit einem Polizeipferd voltigierend ins Reiterglück!

Als Winterkind im Jahre 1978 in Bremen geboren, verfolgte Mina Teichert zunächst hartnäckig das Ziel, Kunstreiterin im Zirkus zu werden. Mit zwölf entschied sie sich um und beschloss Kinofilme zu machen, was sie über den Umweg als Fotografin ans Schreiben brachte. Schnell verliebte sie sich in diese Art des Geschichtenerzählens. Wenn Mina nicht gerade schreibt, hilft sie ihrem Mann auf seinem Milchviehbetrieb in Niedersachsen oder bemuttert ihre Tochter und deren Katzenbabys.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin neues Pferdeabenteuer ab 10 Jahren von Bestseller-Autorin Mina Teichert über den Traum vom eigenen Pferd: Vollkommen unerwartet erbt Milli ein Pferd, obwohl sie noch nie in einem Sattel gesessen hat! Der braune und ziemlich große Hannoveraner Jupiter wird einfach vor ihrer Haustür abgeliefert und aus Verzweiflung erst mal in der Garage geparkt. Milli versucht sich darauf einzulassen und findet etwas Erstaunliches heraus: Jupiter ist ein ehemaliges Polizeipferd! Als in die Garage eingebrochen wird, wittert Milli sofort Gefahr. Mit einem Polizeipferd voltigierend ins Reiterglück!

Als Winterkind im Jahre 1978 in Bremen geboren, verfolgte Mina Teichert zunächst hartnäckig das Ziel, Kunstreiterin im Zirkus zu werden. Mit zwölf entschied sie sich um und beschloss Kinofilme zu machen, was sie über den Umweg als Fotografin ans Schreiben brachte. Schnell verliebte sie sich in diese Art des Geschichtenerzählens. Wenn Mina nicht gerade schreibt, hilft sie ihrem Mann auf seinem Milchviehbetrieb in Niedersachsen oder bemuttert ihre Tochter und deren Katzenbabys.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783764192914
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum16.08.2021
Auflage1. Auflage
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1629 Kbytes
Artikel-Nr.7444789
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Eine fehlgeleitete Freihauslieferung?

Prüfend blicke ich in meinen Spiegel, der hinter der Ballettstange in meinem Zimmer angebracht ist. Mein Haarknoten sitzt perfekt, die Haltung stimmt. Ich beginne mit einem Demi-Plié und beuge die Knie nur so weit, dass die Fersen am Boden bleiben. Dann verlagere ich mein Gewicht auf einen Fuß und gehe in die Drehung, führe sie mehrfach aus. Dabei spotte ich geübt, wie meine Tanzlehrerin es mir beigebracht hat. Das hilft gegen das Schwindelgefühl und sorgt für eine bessere Orientierung bei der Drehung. Diese rasche Kopfbewegung, bei der ein Punkt im Raum fixiert wird, ist ganz typisch für eine Pirouette und wird geradezu in jeder Tanzrichtung ausgeführt. Ich hebe die Arme, mache den Rücken gerade - und plumpse unvermittelt auf die Knie direkt vor den Kleiderschrank, denn ein plötzliches Klingeln an der Haustür bringt mich völlig raus.

Merde, würde Madame Très Jolie jetzt flüstern, wenn sie das gesehen hätte. Meine überaus strenge, aber auch gutmütige Lehrerin spricht Schimpfwörter nie laut aus. Vielmehr haucht sie sie in einem schnellen Takt und verzieht dabei ihren hübschen Mund zu einem Strich. Ich möchte einmal so gut tanzen wie sie. Madame hat sogar beim russischen Staatsballett getanzt und sie bläute uns ein, dass man jede freie Minute üben muss, um so weit zu kommen. Und sie würde immer noch auf der ganz großen Bühne Pirouetten drehen, hätte sie sich nicht schwer bei einem Unfall verletzt.

Schon wieder klingelt es an der Haustür, diesmal länger und ich rapple mich auf. Ich stolpere zum Stativ, um die Aufnahme für meinen Instakanal Millis life in pink zu stoppen.

Warum zum Geier öffnet denn niemand die Tür? Ich klaube mein Handy vom Stativ und öffne die Aufnahme. Sie ist nur halb so gut wie erhofft und ich archiviere sie erst mal. Löschen kann ich sie immer noch.

»Mama, es klingelt!«, rufe ich, werfe mir schlussendlich eine Strickjacke über und eile selbst die Treppe hinab.

»Mama?« Ich stopfe mein Handy in die aufgenähte Tasche der Jacke.

Das Schrillen an der Haustür wird ungeduldiger und ich drücke die Klinke hinunter.

Wenige Atemzüge später gucke ich in das gelangweilte Gesicht eines Typen mit Basecap. Er wedelt mit einem Schwung Papieren und hat einen Kuli in der Hand.

»Ich habe etwas für eine Milla Koch«, sagt der Typ dann gedehnt und blinzelt mich verwirrt an.

»Ich bin Milla Koch«, antworte ich mit einem Lächeln und lasse die Haustür weiter aufschwingen. Unauffällig versuche ich meine Strumpfhose aus der Poritze zu bekommen. Es ist fruchtbar, wenn sie so sehr beim Tanzen verrutscht, dass es wehtut. Einer der wenigen Nachteile von eng anliegenden Tanzoutfits.

Jetzt schaut mich der Typ direkt an und runzelt die Stirn. »Wirklich?«, hakt er nach und ich wundere mich, dass er gar kein Paket dabeihat. Ich weiß, dass meine Mutter ein neues Tütü für mich bestellt hatte, auf das ich sehnsüchtig warte. Klassisch rosa mit ganz viel Tüll.

»Jetzt wo Sie es sagen, stimmt, nein doch nicht«, sage ich sarkastisch. »Natürlich bin ich Milla, warum sollte ich das behaupten, wenn es nicht wahr ist?« Mein Lächeln verrutscht und ich frage mich, ob so etwas in seiner Welt normal wäre?

Nun schaut der Kerl mich ziemlich komisch an und kratzt sich nachdenklich am Kinn. Eine ähnliche Geste, wie sie mein Mathelehrer macht, wenn er nicht weiß, was er noch versuchen soll, um mir Geometrie näherzubringen.

»Du bist nicht volljährig«, stellt er fest.

»Ich bin vierzehn.« Das ist nah dran, finde ich.

»Sind deine Eltern auch zu Hause?« Plötzlich spricht er mit mir, als wäre ich erst fünf Jahre alt. Oder sehr, sehr dumm.

»Ich habe eine Lieferung und brauche eine Unterschrift dafür, weißt du?« Er räuspert sich.

»Ich nehme ständig die Post an. Meine Eltern sind damit einverstanden«, unterstreiche ich und mache mich groß. »Oh, und schreiben kann ich übrigens auch. Hab ich in der Schule gelernt.«

Der Typ lächelt entschuldigend und legt den Kopf schief. »Nein, das ist leider nicht möglich. Diese Post nimmst du besser nicht an, ich fürchte, du bist nicht geschäftsfähig«, meint er dann und sieht sich zur schmalen Anliegerstraße um. Unser hübsches Reihenendhaus liegt in einer Sackgasse, beinahe ruhig in der östlichen Vorstadt und ein Fahrzeug versperrt unsere Auffahrt zur Garage.

Seltsam. Dieser blaue Transporter sieht anders aus, als die meisten Paketzustelldienste fahren. Viel größer.

»Mama!«, brülle ich also ein weiteres Mal über die Schulter ins Haus hinein. Diesmal so laut, dass mir selbst die Ohren klingeln. Zwischen dem Typen und mir dehnt sich die Stille aus.

Unser Mops Hugo kommt kläffend aus dem Wohnzimmer, wenigstens einer, der mich hört. Gekonnt halte ich ihn mit dem Fuß zurück und er schnappt in meine Ballerinas.

»Aus«, knurre ich ihn an und der Mann wird sichtlich nervös.

»Also, ist niemand da?«, will er wissen und weicht vor dem Hund zurück. Ich hole gerade noch mal Luft, da kommt meine Mutter endlich. Sie hat Lockenwickler im Haar und einen Bademantel an.

»Die Post ist da«, kläre ich sie auf und schnappe mir den Hund. Er grunzt, als ich ihn auf den Arm nehme. Über dieses ungebührliche Geräusch höre ich beinahe das Wiehern nicht, das aus diesem mysteriösen Lieferwagen dringt. Nanu?

Mama nimmt die Papiere von dem Mann entgegen und kneift die Augen zusammen.

»Milli, geh auf dein Zimmer«, sagt sie dann knapp und ich muss mich schon sehr über ihren Ton wundern. Als hätte ich irgendetwas falsch gemacht.

»Warum das denn? Was steht denn da?«, will ich wissen und weiche zurück, als meine Mutter dem Mann die Zettel wieder zurückgeben will.

»Das muss ein Irrtum sein«, sagt sie nun zu dem Paketzusteller. Hugo auf meinem Arm hechelt Amok und ich werde fast ohnmächtig von seinem schlechten Atem. Mama sieht aus, als hätte sie es auch gerochen, so blass wie sie wird.

»Das ist doch Ihre Adresse? Und eine Milla Koch wohnt hier auch?«, vergewissert sich der Mann und ich höre ein Poltern von draußen. Blöd, dass ich nichts sehen kann. Ich recke den Kopf, versuche etwas zu erkennen, doch immer ist was im Weg. Egal wie sehr ich mich strecke, zur Seite tänzle oder eine Drehung mache. Der Kirschbaum, die Tanne, der Fremde oder die Hecke.

»Ja, aber ⦫, meine Mutter verstummt, macht eine hektische Handbewegung, die Hugo den Kopf einziehen lässt.

»Milli, nach oben mit dir, hab ich gesagt«, faucht sie dann und faltet im nächsten Moment einen Brief mit nur wenigen mit Computer geschriebenen Zeilen auseinander. Während sie liest, wird mir eiskalt. Denn es geschieht etwas mit ihrem hübschen Gesicht. Ihre Miene wechselt von schockiert zu todtraurig und, als sie sich an die Brust greift, habe ich Angst um sie.

»Mami, was hast du denn?«, frage ich besorgt und tätschle ihren Arm. Hugo beginnt ebenfalls zu jammern und ich flippe gleich aus. Was geht hier nur vor sich?

Ich schaffe es nun doch, einen Blick durchs Fenster zu werfen und erkenne, dass ein zweiter Mann die Laderampe des Transporters öffnet. Und ich traue meinen Augen nicht. Er führt ein Pferd heraus. Es ist braun. Und verdammt groß.

»Können Sie mir sagen, wo ich hier mit einem Pferd hinsoll?«, fragt meine Mutter den nun ziemlich zerknirscht wirkenden Lieferanten. »Wir leben in einer Neubausiedlung. In der Vorstadt.« Mama wischt sich mit einer schnellen Handbewegung eine Träne von der Wange.

Ich verstehe nur Bahnhof. Oder Pferd? Und lasse fast den Mops fallen, während die Informationen in mein Gehirn sickern.

»Das ist nicht mein Problem, gute Frau«, meint der Mann. »Ich muss den Nachlass hier nur abliefern. Der Rest ist Ihre Angelegenheit.« Der Typ zuckt die Schultern, hält Mama jetzt einen Stift unter die Nase und ich grüble über das Wort Nachlass nach. Sind das nicht Besitztümer, die nach dem Tod an Hinterbliebene übergehen? War es letztens nicht bei meiner Freundin Anouk so, dass ihre Eltern ein Haus von der Großmutter auf diese Weise bekamen?

»Wenn Sie nun bitte den Empfang quittieren würden?«, hakt der Mann ungeduldig nach.

Meine Mutter zögert, zupft an ihrem pinken Bademantel und ich bin wie gelähmt. Eine Lieferung für Milla Koch, klingen die Worte wieder in meinem Kopf.

»Mama. Was soll das alles heißen?«, will ich endlich mal wissen und muss schlucken, weil...
mehr

Autor

Als Winterkind im Jahre 1978 in Bremen geboren, verfolgte Mina Teichert zunächst hartnäckig das Ziel, Kunstreiterin im Zirkus zu werden. Mit zwölf entschied sie sich um und beschloss Kinofilme zu machen, was sie über den Umweg als Fotografin ans Schreiben brachte. Schnell verliebte sie sich in diese Art des Geschichtenerzählens.Wenn Mina nicht gerade schreibt, hilft sie ihrem Mann auf seinem Milchviehbetrieb in Niedersachsen oder bemuttert ihre Tochter und deren Katzenbabys.