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Arkane Glut

tolino mediaerschienen am01.07.2021
Im Reiche Gribar ist die Zeit, in der man einseitig Magiebegabte liebevoll als ?Arkane Glut? bezeichnet hat, längst vorbei. So lehnen alle Magierzirkel des Landes es ab, die junge Neala Turvis als Lehrling aufzunehmen, da man sie in ihrem einzigen Talent, der Telekinese, für minderbegabt hält. Seitdem verdient sie sich den Lebensunterhalt damit, ihre spezielle Fähigkeit Menschen anzubieten, die in verschiedensten Nöten stecken. Ihr nächster Auftrag erweist sich jedoch als weitaus gefährlicher, als zunächst erwartet, denn sie wird mit tiefster schwarzer Magie und einer geheimen, uralten Fähigkeit von schrecklicher Zerstörungskraft konfrontiert. Auf sich allein gestellt muss sie über ihre bestehenden Grenzen hinauswachsen, um ihr eigenes Leben und das vieler anderer zu retten.

Martek Dupris ist ein Fantasy-Autor.
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Produkt

KlappentextIm Reiche Gribar ist die Zeit, in der man einseitig Magiebegabte liebevoll als ?Arkane Glut? bezeichnet hat, längst vorbei. So lehnen alle Magierzirkel des Landes es ab, die junge Neala Turvis als Lehrling aufzunehmen, da man sie in ihrem einzigen Talent, der Telekinese, für minderbegabt hält. Seitdem verdient sie sich den Lebensunterhalt damit, ihre spezielle Fähigkeit Menschen anzubieten, die in verschiedensten Nöten stecken. Ihr nächster Auftrag erweist sich jedoch als weitaus gefährlicher, als zunächst erwartet, denn sie wird mit tiefster schwarzer Magie und einer geheimen, uralten Fähigkeit von schrecklicher Zerstörungskraft konfrontiert. Auf sich allein gestellt muss sie über ihre bestehenden Grenzen hinauswachsen, um ihr eigenes Leben und das vieler anderer zu retten.

Martek Dupris ist ein Fantasy-Autor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754607718
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten100 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse270
Artikel-Nr.7450287
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

3.

 

Der Mond schimmerte hinter einigen Schlierenwolken mit nahezu voller Kraft. Neala verließ die Stadtmauern und wählte die kürzesten Waldwege nach Oxtaram. Sie selbst konnte zwischen dunklen Grautönen und sattem Schwarz kaum etwas erkennen, ihr Rappe dafür umso mehr. Er ritt die Wege zuverlässig und ruhig, und Neala erkannte wiederum, welche Richtung sie an den Wegscheiden einschlagen mussten.

Der Ritt dauerte rund eine halbe Stunde, dann erreichte sie Oxtaram und war froh darüber, wieder von Laternenlicht erhellte Häuser zu sehen. Anders als das durch eine Stadtmauer umgrenzte Ribrunn verdichtete sich die Ortschaft nach und nach und ging fließend in den Kern über.

Vereinzelt streifte eine Nachtwache ihres Weges, die hier deutlich ungepflegter als in Ribrunn aussah, manch einer sogar mit einer Trinkflasche, aus dem sich Wein statt Wasser, wie es im Dienst sein sollte, zu ergießen schien. Der Kommandant hier legte offenbar nicht viel Wert auf Disziplin und ein respektgebietendes Erscheinungsbild.

Neala würde sich mit irgendeinem Anliegen gewiss nicht an sie wenden. Sie war vor langer Zeit in Oxtaram gewesen und der Ort war in der Zwischenzeit heruntergekommen. Die Mauern der Häuser waren häufig dreckig, es stank nach Urin und in den dunkleren Ecken tuschelten zwielichtige Gestalten miteinander.

Ein Mann mit ausnahmsweise gepflegterem Äußerem ritt ihr entgegen, auch wenn er geschmacklos dicht mit Gold behangen war.

»Entschuldigt, mein werter Herr, ich suche einen Artefakt- und Reliquienhändler in Oxtaram«, wandte Neala sich an ihn. »Könntet Ihr mir bitte weiterhelfen?«

Er hielt sein Pferd neben ihr und schüttelte mit einer Schnute den Kopf. »Ist mir nicht bekannt.«

»Oh, dann entschuldigt die Störung.«

Mit gesenkten Lidern setzte er wortlos den Weg fort. Seltsamer Zeitgenosse. Sie stieg vom Pferd und fragte sich bei weiteren Passanten durch, die sie ab und an passierten, aber niemand kannte solch einen Händler in diesem Ort. Höchst eigenartig.

Als Neala von einem ärmlich gekleideten, jungen Burschen erneut keine nützliche Auskunft erhielt, zischte eine stark geschminkte Frau in knappem Kleid zu ihr herüber und winkte sie mit einer Kopfbewegung zu sich. Neala stellte sich zu ihr.

»Ihr sucht jemanden?«, fragte die Fremde.

»Ja, hier muss es einen Artefakt- und Reliquienhändler geben.«

Die Frau musterte sie. »Soso, was möchtet Ihr denn von ihm?«

»Geschäftliches.« Neala zwinkerte ihr zu.

»Verstehe«, sagte diese und lächelte mit einem verstohlenen Blick. »Nun, für einen Silbertaler kann ich euch zumindest jemanden nennen, der es ganz sicher weiß.«

»Nur jemand anderen nennen?«

Die Hure verzog das Gesicht, hob die Nase in den Himmel und die Hand abweisend. »Anders werdet Ihr ihn niemals finden, das verspreche ich.« Sie war am Weggehen.

»Halt, wartet.« Neala lief ihr hinterher. »In Ordnung. Hier.« Sie zuckte einen Silbertaler und reichte ihn ihr. »Also?«

Die Frau verstaute den Taler in dem Dekolleté, unter dem die Brüste eine tiefe Ritze bildeten, und schaute sich um, bevor sie sich wieder zurückwandte. »Hier die Straße weiter, an der Kreuzung links ab und nach drei Häusern rechts ist eine Taverne namens Am weißen Stock . Fragt dort den Wirt nach dem Artefakthändler.«

Neala beäugte sie skeptisch. »Stimmt das auch?«

»Aber ja doch.«

»Ich hoffe es. Ansonsten komme ich wieder ...«

Die andere fuhr ihren Körper mit einem lasziven Blick ab. »Gerne, ich bin auch für Frauen offen, wenn das Geld stimmt.«

Neala überzog eine Gänsehaut. »Ich meine es ernst.«

Die Frau schmunzelte und hob beschwichtigend die Hände. »Schon gut, war nur ein Späßchen. Ich weiß ja, dass Ihr in anderer Angelegenheit unterwegs seid.«

Neala rollte die Augen. »Sehr komisch«, sagte sie bissig. Die Hure, als die sie sich zweifelsfrei verkaufte, zuckte mit den Achseln und schlenderte weiter.

Neala stieg aufs Pferd und galoppierte den beschriebenen Weg entlang und sah schließlich die Taverne. Sie staunte nicht schlecht, als sie das Schild las. Der heiße Bock .

Sie schaute sich irritiert um, doch es war sonst kein Wirtshaus hier. »Verdammt. Miststück. Na, das kann ja lustig werden«, fluchte sie vor sich hin, stieg vom Rappen ab und band ihn an, damit er hier nicht herrenlos wirkte.

Sie schob vorsichtig die Tavernentür auf und lugte hinein. Die Bänke waren voll besetzt mit ausgelassen trinkendem Volk. Frauen, die ihr Dekolleté gerne tief trugen, und Männer, die dies mit Augen und Händen zu würdigen wussten.

Hier würde sie normalerweise keinen Fuß hineinsetzen, doch sie musste mit dem Wirt sprechen. Die Gäste taxierten sie, teils voller Lust in den Augen, teils voller Argwohn, wenn nicht gar Neid - je nachdem, ob es sich um Männer oder Frauen handelte. Sie verlor nicht großartig Zeit und ging direkt auf die Theke zu. Ihr fiel beim Umsehen auf, dass ein bulliger Mann mit einer Narbe über seinem Nasenrücken Neala mit den Augen fixierte und sich vor dem Eingang aufbaute, als würde er ihr generell den Ausgang versperren.

Na, prima, wird ja immer besser. Auf dem Weg zur Theke rechnete sie damit, dass ihr der eine oder andere versuchte, ihr auf den Hintern zu klopfen. Und falls das geschähe, müsst sie wohl ihren Zorn herunterschlucken. Es galt, abzuwägen. Größeren Ärger konnte sie sich jetzt nicht erlauben, selbst wenn man ihr im Nachhinein Recht gäbe. Sie hoffte inständig, dass Bernard noch am Leben war, Schwarzhändler hin oder her.

Ehe sie den Gedanken zu Ende brachte, freute sie sich, keine Griffel am Po gespürt zu haben. Der kräftige Wirt mit einer Knollennase, der links einen goldenen Ohrring trug, sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Auch mit Umhang kann ich dir sagen, dass du bei uns als Animierdame arbeiten kannst.«

»Äh, was?«

»Na, dafür bist du doch hier.« Er schaute ihr auf die Oberweite. »Ja, damit lässt sich was anfangen. Sogar prächtig.« Er zwinkerte ihr zu und beäugte ihre dekorativ geformten Klingenwaffen an der Kleidung, die er also solche gewiss nicht erkannte. »Und als Gauklerin, so wie du gekleidet bist, bist du bestimmt sehr gelenkig. Noch ein Vorteil.«

Er schmunzelte, und auf dem Hocker nebenan drehte sich indes ein Mann mit breiten Armen zu ihr, dessen Bauch schon viel zu viele Bier gesehen zu haben schien. Er trug das beige Hemd weit offen, was seine dicht behaarte Brust zeigte, durch dessen Urwald sich seine protzige, vermutlich gestohlene Goldkette den Weg suchte.

»Nein, das ist nicht mein Anliegen, ich möchte nur eine Auskunft«, sagte sie über die Theke hinweg. »Ich suche eine Artefakt- und Reliquienhändler hier in Oxtaram.«

Der Wirt deutete mit dem Daumen auf sich. »Und warum sollte ich etwas darüber wissen oder Euch Auskunft geben wollen?«

»Eine Frau ein paar Straßen weiter hat mich hierherverwiesen und gesagt, dass ich hier nachfragen soll.«

Der Wirt stützte die Arme ausgebreitet auf die Theke und lehnte sich ein wenig vor. »Eine Frau, hmm? Einen solchen Händler gibt es hier in Oxtaram nicht, aber falls mir trotzdem etwas dazu einfällt, bedarf es eines Grundes.«

»Ich habe geschäftlich mit ihm zu tun. Er wird Euch sehr dankbar sein, wenn er sieht, was ich für ihn habe«, versuchte sie, ihn zu locken.

Er runzelte die Stirn. »Eine Gauklerin? Schwer zu glauben.«

»Dann kennt Ihr ihn also?«

Er hob abweisend eine Hand. »Das habe ich nicht gesagt. Es ist nur so, dass Artefakthändler zahlungskräftiges Klientel haben, zumindest der, den ich kenne. Allein der Kontakt wäre einiges Wert.«

Neala seufzte auf. Sie wusste, mit Worten käme sie hier nicht weiter. Und Gewalt lenkte zu viel Aufmerksamkeit auf sich. »Und wie viel?«

»Fünf Silbertaler. Dafür kommst du hier auch unbehelligt heraus.«

Ihr klappte der Mund auf. »Fünf?«

»Fünf verdient eine durchschnittliche Hure die Nacht. Genau diesen Huren-Satz musst du abdrücken.« Er grinste schmierig.

Abgebrühter Hund. Sie konnte nur schwer ihre Wut im Zaum halten. Sie zuckte die Bestechung hervor und schob sie ihm zu, als er ihr gleichzeitig ein volles Glas Bier hinstellte.

»Und?«

»Der Händler heißt Pekor Marzell. Er wohnt auf der Nordostseite hinter der Anschlagtafel auf dem kleinen Platz. Du kannst es nicht verfehlen. Vor seiner Tür steht die Statue eines Löwen.«

»Danke. Wie war das mit dem unbehelligten Verlassen?«

Der Wirt oder Zuhälter, je nach Sichtweise, gab mit einer auffordernden Kopfbewegung dem Aufpasser am Eingang ein Zeichen. Der stellte sich nun demonstrativ auf die Seite und verschränkte nickend die Arme.

Weg frei, ohne Ärger und Blutvergießen. Gut, aber teuer erkauft.

Der Wirt deutete mit dem Kopf aufs Bier. »Hey, keinen Schluck drauf, Gauklerin, Händlerin, was auch immer?«

»Ja, genau, Süße, lass uns einen trinken und uns unterhalten«, wehte ihr die Alkoholfahne des Sitznachbarn herüber. Er lehnte sich penetrant vor.

Genervt drehte sie sich ihm zu und zeigte mit der Hand auf seine Wampe. »Weißt du was?« Sie schob ihm das Bier hin. »Du bist so schlank, da kann noch einer rein. Hier.« Sie sprang vom Hocker und lief schnurstracks zum Ausgang. Sein perplexes Gesicht war ihm nicht entgangen. Als sie auf der Straße die Tür hinter sich schloss, hörte sie sie sogleich erneut öffnen und schließen. Rasch schnappte jemand grob nach ihrem Handgelenk. Ein Schreck durchfuhr sie, der Griff war fest. Sie schaute über ihre Schulter zurück.

Die Nervensäge von Sitznachbar an der Theke war...
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