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Jenseits des Kaps

Captain Pieters zweiter Fall
tolino mediaerschienen am01.07.2021
BLÜHENDE TÄLER, BLUTENDE ERDE Nichts zieht Captain Pieter Strauss nach Hause ins südafrikanische Elgin Tal. Seit einem Streit vor sechzehn Jahren sprechen er und sein Vater Zef kaum ein Wort mehr miteinander. Da wird die Leiche einer jungen Aktivistin, die den weißen Farmern den Kampf angesagt hat, im alten Wasserspeicher der Strauss' Farm gefunden. Die örtliche Polizei hat bereits einen Verdächtigen inhaftiert: Zef Strauss. Pieter eilt seinem Vater aus Kapstadt zur Hilfe, auch wenn er selbst von dessen Unschuld nicht überzeugt ist. Schnell verfängt er sich in einem Netz aus alten Konflikten, verzweifelten Aufständen und blutigen Morden. Der zweite Fall für Captain Pieter am Kap der Verlorenen Hoffnung. Der Rugby spielende Captain ermittelt weiter im neuen Südafrika Krimi vom Western Cape.

In der Nibelungenstadt Worms geboren, faszinierten Joyce Summer seit Kindertagen Geschichten und Sagen. Was lag da näher, als sich irgendwann ganz dem Schreiben zu widmen? Politik und Intrigen kennt sie nach jahrelanger Arbeit als Managerin in verschiedenen Banken und Großkonzernen zur Genüge: Da fiel es Joyce nicht schwer, dieses Leben hinter sich zu lassen und mit Papier und Feder auf Mörderjagd zu gehen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99

Produkt

KlappentextBLÜHENDE TÄLER, BLUTENDE ERDE Nichts zieht Captain Pieter Strauss nach Hause ins südafrikanische Elgin Tal. Seit einem Streit vor sechzehn Jahren sprechen er und sein Vater Zef kaum ein Wort mehr miteinander. Da wird die Leiche einer jungen Aktivistin, die den weißen Farmern den Kampf angesagt hat, im alten Wasserspeicher der Strauss' Farm gefunden. Die örtliche Polizei hat bereits einen Verdächtigen inhaftiert: Zef Strauss. Pieter eilt seinem Vater aus Kapstadt zur Hilfe, auch wenn er selbst von dessen Unschuld nicht überzeugt ist. Schnell verfängt er sich in einem Netz aus alten Konflikten, verzweifelten Aufständen und blutigen Morden. Der zweite Fall für Captain Pieter am Kap der Verlorenen Hoffnung. Der Rugby spielende Captain ermittelt weiter im neuen Südafrika Krimi vom Western Cape.

In der Nibelungenstadt Worms geboren, faszinierten Joyce Summer seit Kindertagen Geschichten und Sagen. Was lag da näher, als sich irgendwann ganz dem Schreiben zu widmen? Politik und Intrigen kennt sie nach jahrelanger Arbeit als Managerin in verschiedenen Banken und Großkonzernen zur Genüge: Da fiel es Joyce nicht schwer, dieses Leben hinter sich zu lassen und mit Papier und Feder auf Mörderjagd zu gehen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754604397
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten342 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2440
Artikel-Nr.7453531
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

27.05.2016 - 15:13, Straße nach Stellenbosch

»Was hältst du von der Witwe?«, wollte Pieter wissen. Sie hatten vor ein paar Minuten die Farm verlassen und waren jetzt auf dem Weg in die örtliche Polizeistation in Stellenbosch, um mit dem ermittelnden Officer der SAPS zu sprechen.

»Für das, was sie uns geschildert hat, wirkt sie sehr gefasst. Ich könnte mir viele Frauen vorstellen, die nach so einem Erlebnis es nicht eine Minute länger auf der Farm aushalten würden.«

Clyde blätterte durch den kurzen Bericht, den ihnen Dikela in die Hand gedrückt hatte.

»Hier steht, dass der Notruf gegen ein Uhr nachts eintraf. Sie hat uns doch erzählt, sie seien noch wach gewesen und hätten gelesen? Die Farmer, die ich kenne, gehen meistens sehr viel früher ins Bett, da sie am nächsten Tag früh raus müssen.«

»Ich habe vorhin schon an deinem Gesicht gesehen, dass du ihr die trauernde Witwe nicht abnimmst. Was genau stört dich?«, wollte Pieter wissen, während sie die R304 in Richtung Stellenbosch fuhren. Rechts und links der Straße wurden die für Touristen und Feinschmecker interessanten Weingüter ausgeschildert. Vor Jahren hatte sich Pieter vorgenommen, irgendwann auch einmal eine sogenannte Weintour zu machen, aber bisher war es dann doch immer nur bei dem Gang zum gut gefüllten Weinregal seines Supermarktes in Observatory geblieben. Oder er war gleich in seine Lieblingsbar in dem Kapstädter Vorort gegangen. Auf den erlesenen Weingeschmack von Ernie, dem Barkeeper, konnte er sich verlassen. Außerdem war es viel praktischer, nach dem Genuss von ein paar Gläsern Wein nur noch bildlich zweimal lang hinschlagen zu müssen, bis er sein kleines Haus in der Low Street erreichte.

»Ich kann es gar nicht genau festmachen. Es ist mehr so ein Gefühl«, antwortete sein Warrant Officer ausweichend. »Als Erstes empfängt sie uns mit Vorwürfen, erzählt von dem besetzten Land und den Ängsten, die sie und ihr Mann die letzten Monate ausstehen mussten. Dann aber stellt sich heraus, dass ihr Mann nur mit einem Bademantel bekleidet und einer Schreckschusspistole nach unten ging. Wenn die Angst wirklich so groß war, wie sie erzählt, müssten dann die Vorsichtsmaßnahmen nicht größer gewesen sein? Wieso hatte die Frau die Glock nicht bei sich im Nachttisch? Ihr traue ich durchaus zu, dass sie weiß, wie sie eine Waffe benutzt. So, wie sie vom Jagen gesprochen hat. Die ist doch bestimmt mit ihrem Vater zur Jagd gegangen.«

»Nach den Erzählungen seiner Frau war dieser Stephan aber kein Fan scharfer Waffen. Deswegen die Schreckschusspistole«, gab Pieter zu bedenken.

»Ein Pazifist, meinst du? Wie konnte sich so einer in einem Haus voller Jagdtrophäen wohlfühlen?«

»Das würde erklären, warum sie die Waffen in einem Waffenschrank aufbewahrt haben. Kein geladenes Gewehr unterm Bett oder die Glock in der Nachttischschublade, wie ich es bei anderen Farmern erlebt habe.«

Clyde nickte langsam. »Da könntest du recht haben, Captain! Also nehmen wir an, dieser Deutsche hatte keine andere Waffe da oben. Dennoch finde ich sein Verhalten seltsam. Wenn er wirklich Angst hatte, warum hat er nicht die Gittertür auf dem Flur zum Schlafzimmer hinter sich geschlossen, als er runter ging, um seine Frau zu schützen? Oder noch besser: Warum hat er die Tür nicht einfach nur geschlossen und zusammen mit seiner Frau im Schlafzimmer auf Hilfe gewartet? War es vielleicht falsch verstandener Stolz?«

»Du meinst, er wollte nicht als Feigling dastehen?« Pieter grübelte. »Oder er hat es für einen Fehlalarm gehalten. Wir sollten uns von der Farmwatch die Daten geben lassen, wie oft in den letzten Wochen auf der Farm Alarm ausgelöst wurde und inwieweit es falscher Alarm oder etwas Ernstes war. Außerdem möchte ich wissen, wie das Verhältnis von Victoria zu ihrem Mann war. Möglich, dass sie ihn gereizt hat und er so bereit war, ein größeres Wagnis einzugehen. Laut unseren Informationen war sie mindestens fünfzehn Jahre jünger als er. Jüngere Frau und älterer Mann, das kann durchaus eine fatale Mischung sein.«

» Letal beschreibt es in diesem Fall besser«, kam die trockene Reaktion von Clyde. »Schade, dass der Italiener nicht da ist. Nick würde bestimmt wieder in einen seiner imaginären Dialoge mit dem Opfer oder den Tätern verfallen und könnte uns so bei der Psychologie auf die Sprünge helfen.«

Pieter konnte Clyde nur zustimmen. Es war wieder einer dieser Fälle, bei denen er Nick Aquilina, den erfahrenen Profiler des Teams und guten Freund, vermisste. Aber Nick würde nicht vor einem Monat wieder nach Kapstadt kommen. Im Moment war er in Deutschland, um die Behörden bei der Aufklärung eines möglicherweise jahrzehntealten Serienmordes zu unterstützen.

Auf der rechten Seite passierten sie geschwungene weiße Mauern, die den Eingang zu einem weiteren Weingut säumten.

»Wusstest du, dass Josephine mich vor ein paar Jahren überredet hat, hier mit ihr zu dinieren , wie sie es nannte?«

Pieter sah Clyde überrascht an. »Dinieren« passte nun wirklich nicht zu seinem bulligen Warrant Officer, dem das sonntägliche Braai mit der Familie heilig war. Viel Fleisch, guter Cider und gutes Bier, das war das, was Clyde bevorzugte.

»Wir hatten zehnjährigen Hochzeitstag und ich Idiot hatte es mal wieder vergessen. Zur Strafe hat meine Frau das Essen ausgesucht. Asiatische Fusionsküche , das weiß ich noch bis heute. War im Prinzip nicht schlecht, aber die Portionen waren viel zu klein. Und richtig trinken konnte ich auch nicht, weil die gnädige Frau an ihrem Hochzeitstag gefahren werden wollte. Zu Haus hat mich Josephine noch nachts am Kühlschrank erwischt, weil ich wirklich Hunger hatte.«

Das klang tatsächlich nach Clyde. Pieter musste lachen.

»Du hast Glück, dass Josephine dir diesen Fauxpas verziehen hat.«

»In ihren Augen ist es einer von vielen. Eine Aneinanderreihung ständiger Enttäuschungen, wie sie gerne sagt. Weißt du noch, wie sie mich vor einem halben Jahr rausgeschmissen hat? Nur, weil ich bei Chopine gekündigt habe. Die Frau traut sich was!«

Pieter konnte sich nur zu gut daran erinnern. Clyde hatte Ende letzten Jahres von einem auf den anderen Tag seinen gut bezahlten Job als Sicherheitsberater bei dem französischen Unternehmen aufgegeben. Ohne sich vorher mit Josephine abzusprechen.

»Natürlich erinnere ich mich daran. Das war die Zeit, als du auf meinem Sofa geschlafen hast und mein Kühlschrank ständig leer war.«

»Du musst zugeben, wir hatten unseren Spaß! Jakkals war fast jeden Abend da und Rugby trainiert haben wir auch viel. Fast hätten wir die Klubmeisterschaften gegen die Hammies gewonnen. Zwei Punkte haben nur gefehlt!«

»Für meine Leber war es auf jeden Fall gut, dass Josephine dich nach zwei Wochen zurückgenommen hat.« Pieter hatte zwar auch nichts gegen ein Glas Cider oder Gin Tonic einzuwenden, aber die Trinkgelage von Clyde und Jakkals waren auf die Dauer nichts für ihn gewesen.

»Ja, vielleicht ist es für unsere Gesundheit wirklich besser. Immerhin bleibt uns unser sonntägliches Braai, wo Josephine mich auch mal ein bisschen mehr trinken lässt. Für nächsten Sonntag habe ich übrigens fünf Kilo Boerewors bestellt und zwei Kisten Cider besorgt. Ein paar Flaschen Gin habe ich auch schon in die Kühlung gelegt. Dich und Jakkals habe ich fest eingeplant!«

»Demnächst müssen wir uns aber auch mal wieder bei mir treffen. Ich habe schon ein ganz schlechtes Gewissen.«

»Lass mal, Captain. Du weißt doch, wie sehr Josephine es eigentlich liebt, Gäste zu haben. Selbst wenn es meine dummen Maats sind.«

»Das heißt wirklich was. Schließlich sind deine Kumpel entweder Polizisten oder Kleinkriminelle.« Pieter musste lachen. »Wie läuft denn Josephines Geschäft mit dem Bed and Breakfast ?«

»Die Frau hat es einfach drauf!« Clydes Stimme war getränkt mit Stolz auf seine Josephine. » Dom ding habe ich zu ihr gesagt, als sie Jules´ ehemaliges Zimmer zu einem Fremdenzimmer ausbauen wollte. Von wegen dumm ! Sie bietet jetzt Übernachtungen im Turm an. Durch den neuen großen Alkoven und die Holzterrasse ist das wie ein kleines Haus im Haus. Die Gäste lieben es.«

»Observatory ist ja auch eine nette Ecke und für Kapstädter Verhältnisse wirklich sicher«, pries Pieter den Stadtteil, in dem sowohl Clyde als auch er wohnten, an.

»Absolut. Habe ich dir von ihrer neuesten Idee erzählt? Sie ist eine Kooperation mit der Universität Kapstadt eingegangen. In den Wintermonaten, wenn die Buchungslage nicht so gut ist, bringt die Uni jetzt bei uns Gastdozenten unter. Wenn ich nicht aufpasse, kommt Josephine noch auf die Idee, auch aus unserem Schlafzimmer ein Gästezimmer zu machen. Ich warte auf den Tag, an dem sie mir verkündet, dass wir beide ab jetzt im Gartenhaus wohnen.«

»Josephine ist wirklich sehr geschäftstüchtig«, stimmte ihm Pieter zu. Im Stillen dachte er, dass das auch gut für Clyde war, denn der Job als Warrant Officer könnte sonst kaum das Haus in Observatory und die Ausbildung der vier Kinder finanzieren. »Wie gefällt es deiner Tochter eigentlich in Stellenbosch? Ich habe Jules seit Dezember nicht mehr gesehen. Hast du ihr Bescheid gesagt, dass wir heute hier sind?«

»Jules ist genau wie ihre Mutter, sie hat immer etwas zu tun. Im Moment lernt sie für irgendwelche Prüfungen. Aber wir sollen uns melden, wenn wir bei der SAPS durch sind. Die Polizei ist ja ziemlich zentral gelegen. Vielleicht reicht ihre Zeit noch für einen Kaffee mit ihrem alten Herrn und dir.«

Links neben ihnen tauchte die Stellenbosch Rugby Academy auf. Clydes Blick fiel auf die...
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